Und noch einmal Milady :)

Eure musicalischen Stories oder Fanfictions könnt ihr hier posten.

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MiladydeWinter

Beitragvon MiladydeWinter » 23.07.2007, 22:09:53

Oh nein die arme Anne. Wieder ein sehr schöner Teil wenn auch recht kurz^^

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ChristineDaae
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Beitragvon ChristineDaae » 24.07.2007, 20:44:31

Wie fies, an dieser Stelle aufzuhören!
Dieser Teil ist aber auch wieder super geschrieben, mein Kompliment. *knuffel* :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Marie Antoinette
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Beitragvon Marie Antoinette » 25.07.2007, 05:28:28

Danke! *freu* :)

Und schon gehts weiter.

--------------------------------------------------------------------

Athos war erleichtert, als seine Wachschicht draußen vor der Kathedrale zu Ende war und er wieder hineingehen konnte. Das Wetter war nämlich noch schlimmer geworden, bei dem Schneesturm würde er ganz bestimmt noch nicht ins Hauptquartier der Musketiere zurückkehren. Er saß in der Kathedrale fest, und so gerne er den scheußlichen schwarzroten Mantel nach Ende seines heutigen Dienstes einfach achtlos auf den Boden geworfen hätte und davon gestürmt war, … ging das eben nicht.
Wie man plante und dachte kam es selten.
Er ging gerade in Richtung des Aufenthaltsraums der Kardinalswachen, als er plötzlich aus dem Arbeitszimmer Seiner Eminenz seltsame Geräusche hörte – darunter ein Weinen und die Stimmen der zwei Kollegen, die er am wenigsten leiden konnte. Diese zwei Wachposten waren so etwas von kaltherzig und befolgten jeden noch so unsinnigen Befehl…
„Ich habe es doch gesagt, das wird ein schweres Stück Arbeit.“
hörte Athos eine weitere Stimme. Er fuhr zusammen – denn diese Stimme gehörte Richelieu höchstpersönlich. „Die hat sich damals schon gewehrt, jetzt auch wieder. Wirst du wohl aufhören!“
„Das dürft Ihr nicht zulassen, Eure Eminenz…“
- „Warum nicht? Du hast gar nichts zu sagen. Von wegen verändert, immer noch genauso unverschämt wie damals… Wie kommst du eigentlich dazu, hier aufzutauchen und solche Behauptungen aufzustellen, du unwürdiges Nichts? Das war bestimmt irgendjemand anderes… jedenfalls musst du dafür bestraft werden…“
Was geht da vor?! Athos erschrak. Die leise, flehende Stimme klang wie die der jungen Frau, die unbedingt mit dem Kardinal hatte sprechen wollen. Wie hieß sie noch gleich? Anne de Breuil.
Kurz entschlossen stürmte er in das Zimmer.
Seine beiden Kollegen, die Anne gepackt hatten, ließen sie verwundert los, die sah ihn an wie einen rettenden Engel und der Kardinal sah aus, als würde er Athos am liebsten an die Kehle springen.
„Was hat das denn zu bedeuten?“ fragte Athos geschockt. „Was hat die Mademoiselle denn getan, dass Ihr so einen Befehl gegeben habt, Eure Eminenz?“ – „Ihr seid genauso unmöglich wie die Mademoiselle, wie Ihr so schön sagt, Athos.“ sagte Richelieu mit ganz ruhiger Stimme.
Dann bedeutete er den beiden Wachen, sich zu entfernen.
„Ihr habt mir genauso wenig Fragen zu stellen oder einen Befehl von mir anzuzweifeln wie sie.“ fuhr der Kardinal dann an Athos gewandt fort. „Wenn Ihr euch nur deswegen so verhaltet wie Ihr es tut, damit Ihr schnell wieder zurückversetzt werdet, ist das ein Irrtum. Ihr verlängert Eueren Dienst hier nur immer weiter… Und für diese Aktion gerade gibt es Arrest. Ihr kehrt heute nicht mehr ins Hauptquartier der Musketiere zurück, auch wenn das Wetter sich wieder bessern sollte. Im Gegenteil. Ihr legt heute eine Sonderschicht ein.“
„Wenn das alles ist, Eure Eminenz“, bemerkte Athos gelassen, aber mit einer deutlichen Ironie in der Stimme.
„Verärgert mich nicht weiter, Athos! Ich habe noch etwas vergessen… Ihr werdet nämlich jetzt zukünftig nicht nur den schwarzroten Mantel tragen, sondern auch die entsprechende Uniform. Solange Ihr in meinen Diensten steht und nicht in denen Seiner Majestät. Verstanden?“
Athos fuhr zwar innerlich zusammen, aber er nickte nur.
Für ihn war es einfach Verrat an seinen Überzeugungen, diese Uniform tragen zu müssen.
„Ja, Eure Eminenz“, sagte er.
„Dann ist das ja geklärt. Wegtreten!“
Der Kardinal machte eine Handbewegung, als würde er eine lästige Fliege verscheuchen wollen. Athos zögerte. „Ich gehe sofort. Aber versprecht mir, dass Ihr nicht mehr befehlt, der Mademoiselle etwas anzutun.“
„Ich verspreche überhaupt nichts“, erwiderte Richelieu. „Und Euch schon gar nicht. Warum sollte ich auch? Und jetzt verschwindet. Sonst bekommt Ihr nämlich noch einen ganz anderen Befehl zu hören. Nämlich den, Euch als Strafe für Befehlsanzweiflung ins Verlies zu werfen.“
Jetzt hielt es Athos doch für besser, schnell zu gehen. Er wollte den Kardinal nicht noch weiter verärgern. Irgendwann wollte er ja wieder Musketier im Dienst des Königs sein. Trotzdem ertappte er sich beim Weitergehen daran, dass er über Anne de Breuil nachdenken musste…
Was verband sie nur mit dem Kardinal? Sie war auf keinen Fall das, was sie vorgegeben hatte zu sein, nämliche eine ganz normale junge Frau die eine Audienz gewünscht hatte, nur um Rat zu fragen. Dafür hatte er zu viele Andeutungen mitbekommen, vor allem dieses Von wegen verändert, immer noch genauso unverschämt wie damals…
Was hatte das nur zu bedeuten?

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Beitragvon Kitti » 25.07.2007, 12:00:12

Oh, schön, so schnell eine Fortsetzung! Athos als rettender Engel, das gefällt mir doch sehr gut. :D Spannend! Schnell weiter!

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Beitragvon Sisi Silberträne » 25.07.2007, 13:00:23

Huch, da hat sich ja einiges getan, während ich weg war :shock:

*auf die Uhrzeit von Elektras Post schau*
*umkipp* X_X

Elektra hat geschrieben:Zur Feier der 100 Seiten in dem Dokument auf meinem Computer. :)

In welcher Schriftart und Größe schreibst du? o_O
Wie viele Wörter hast du mittlerweile zusammen? *neugierig*

„Gar nichts. Ihr ist seit jenem Tag doch alles egal, was ich mache. Sie würde sich wahrscheinlich nicht mal Gedanken machen, wenn ich irgendwann tot im Straßengraben liegen würde…“

*Tränen aus den Augen wisch*

„Sie brauchen halt Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten."

„Es würde mir eh keiner glauben."

Immer schön auf die bösen kleinen Worte aufpassen ;)

Der armen Anne bleibt aber auch gar nichts erspart :-( Allerdings ein sehr interessanter Einfall, ich bin gespannt wie es damit weiter geht...

*Holzprügel zur Seite leg*
*stattdessen eine große scharfe Axt nehm*
*Kardinal quer durch Frankreich jag*
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Beitragvon ChristineDaae » 25.07.2007, 16:38:30

Wo hast du denn den letzten Smiley her, Sisi? Den muss ich mir auch für den Kardinal besorgen... :twisted:

Wieder ein sehr schöner neuer Teil! :)
Die arme Anne... Bitte schnell weiter!
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Beitragvon Sisi Silberträne » 25.07.2007, 16:54:23

Christine> von http://www.my-smileys.de da gibts ne ganze Abteilung Wüt-Smilies :twisted: Kannst den mit dwer Axt ja einfach aus meinem Post kopieren (rechte Maustaste, Eigenschaften)
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Beitragvon ChristineDaae » 25.07.2007, 16:56:13

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Ich hoffe das isser... :twisted:

EDIT: Ja, stimmt. :) Danke Sisi *knuffel*
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Beitragvon Marie Antoinette » 25.07.2007, 21:10:57

Danke euch allen! :) :) *knuffel*

Und so ein langer Kommentar von Sisi, das freut mich noch mehr...

Gleich mal alles beantworten:

Genau, scheuch den Kardinal mit der Axt durch das Land... geschieht ihm Recht... und ihr anderen auch. *fieses grinsen aufsetz*

*mal nen satz aus der gerichtsverhandlung abänder*

"Es gibt nur eine einzige Strafe, die diesen Ungeheuerlichkeiten, die sich der Angeklagte, der Kardinal, schuldig gemacht hat, gerecht wird. Es gibt nicht einen einzigen Grund für ein milderes Urteil, da der Angeklagte nicht die geringste Reue zeigt - er soll von den Musicalforenmitgliedern durchs Land gehetzt werden"

(Oh je, jetzt bin ich abgeschweift...) :wink:

Die Uhrzeit?

Heute morgen hieß es früher aufstehen, weil ich mal wieder um halb 7 zum Bahnhof gefahren bin. Und da schau ich eben schon vorher im Forum vorbei... den Samstag, nächsten Donnerstag und am 04.08. wahrscheinlich auch... Samstag Lehrgang, Donnerstag nochmal Freiburg und 04.08. Stuttgart... :wink:

100 Seiten?

Inzwischen sind es noch mehr... 127... und kein Ende abzusehen. :)

Schriftart und Größe: Times New Roman 12, die Überschriften und ersten Worte eines Absatzes Schriftgröße 18 und 14... Wörter? *mal in statistik nachschauen gehen muss* 61621.

Die bösen Worte? So ein Mist, jetzt schleichen die sich schon wieder ein... *gleich abändern muss* Aber gut, dass sie dir aufgefallen sind. :)

Das ganze wird wahrscheinlich noch trauriger... *vorwarn* Welchen interesanten Einfall meinst du genau? *neugierig bin*

Und eine Fortsetzung gibts wieder am Wochenende! :D

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Beitragvon MiladydeWinter » 25.07.2007, 21:36:48

Oh dieser Kardinal. Bei dem bekommt man echt noch Mord gedanken :evil: :D .. wieder ein sehr toller Teil und freu mich schon auf den nächsten.

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Beitragvon Sisi Silberträne » 25.07.2007, 22:11:06

Soooooooo viele Wörter??? *umkipp*

meine hat grad mal etwas über 15000 und darauf bin ich schon einigermaßen stolz bisher o_O
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Beitragvon Marie Antoinette » 28.07.2007, 16:27:12

@Sisi: Als ich vor Jahren angefangen hab Geschichten zu schreiben, war ich auch froh über 10 Seiten... aber bei der hier läuft das alles von selbst...

Und schon gehts weiter... doch später als geplant und wieder mit einem einigermaßen netten Fiesling... :wink:

--------------------------------------------------

„Was machen wir denn jetzt mit Euch, Mademoiselle?“
fragte der Kardinal inzwischen auf der anderen Seite der Tür und sah wieder ziemlich nachdenklich drein.
Anne, die sich inzwischen wieder auf den Stuhl gesetzt hatte, antwortete nicht. Es war doch vorauszusehen gewesen, dass sie nicht auf seine Unterstützung zu hoffen brauchte. Wie hatte sie sich nur von Nathalie dazu überreden lassen, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren? Und wäre Athos nicht gewesen, hätte sich vielleicht sogar alles wiederholt…
Obwohl es in dem Raum doch alles andere als kalt war, fröstelte sie.
„Lasst mich bitte gehen, Eure Eminenz“, sagte sie.
Ihre Stimme zitterte voller Angst wegen dem, was vielleicht noch passieren würde. Immerhin waren die Wachen jetzt wieder weg und das letzte Mal waren sie auch alleine gewesen… Sie wollte eigentlich nur noch weg.
Richelieu antworte nicht auf Anhieb, sondern ging ebenfalls zurück an den Schreibtisch und begann, in einer Schublade nach etwas zu suchen.
„Gehen lassen?“ wiederholte er dann. „Aber vorhin habt Ihr noch gesagt, dass Euch wahrscheinlich Eure Familie verstoßen wird, wenn sie von dem möglicherweise nächsten Mitglied der Familie Richelieu erfährt…“
Anne glaubte, dass sie sich verhört hatte. Das nächste Mitglied der Familie Richelieu!?
Ihre Angst wich Erstaunen und sie begann zu stottern.
„Aber… aber wie soll denn… Eure Eminenz… heißt das etwa, dass…“
- „Wir finden bestimmt eine Lösung für das Problem, arme Anne de Breuil.“ fuhr der Kardinal fort und seine Stimme war auf einmal sanft und beruhigend. „Ich trage die Schuld, ich werde Euch natürlich helfen. Das vorhin war nur… eine … Affekthandlung. Ich wusste im ersten Moment nicht, was ich tun soll. Ich war überrascht.“
Und deshalb gibt er so einen abscheulichen Befehl?! Es hätte dabei weiß Gott was passieren können… das muss ihm doch klar gewesen sein…
Anne verstand die Welt nicht mehr, aber irgendwie war sie sich sicher, dass sie ihm das was er jetzt gesagt hatte, glauben konnte. Sie musste es einfach. Er konnte nicht wirklich wollen, dass ihr noch etwas passierte…
„Es tut mir leid. Könnt Ihr mir verzeihen?“
– „Es fällt mir schwer, aber… ja, ich denke das kann ich. Es ist für Euch sicherlich genauso eine schwierige Lage wie für mich…“ Anne verfluchte sich selbst, als sie das gesagt hatte. Woher sollte sie denn wissen, was in Richelieu vorging?!
„Einfach ist es in der Tat nicht.“ stimmte der Kardinal zu. „Aber das besprechen wir gleich genauer. Auch darüber, wie es weitergeht. Wollt Ihr jetzt nicht doch noch einen Tee?“
Er hat nichts Böses vor, sagte sich Anne. Er will mir helfen.
„Ja, inzwischen schon. Das ist nett von Euch, Eminenz.“
- „Gern geschehen. Alles für die bedauernswerte zu unrecht Verurteilte aus Saint Germain. Also, entschuldige mich einen Moment, ich gehe schnell einen neuen Tee holen. Und bevor ich es vergesse, Anne… lass die Eminenz zukünftig weg, es gibt nämlich keinen Grund mehr, so förmlich zu sein.“
Nicht mehr Eminenz?! wunderte sie sich. Aber wie dann?!Sie wollte genau die Frage stellen, aber im gleichen Moment hatte Richelieu das Zimmer auch schon verlassen.
Wie heißt er noch gleich mit vollständigem Namen? fragte sie sich. Armand Jean Duplessis de Richelieu… würde er ihr etwa erlauben, ihn mit einem der beiden Vornamen anzusprechen?! Ausgerechnet sie sollte ihn, über den alle als „Seine Eminenz Kardinal Richelieu“ sprachen, nicht mehr so anreden müssen? Und das mit dem Schatten in ihrer Vergangenheit…
Als sich Anne etwas im Zimmer umsah, fiel ihr plötzlich auf, dass der schwarzrote Ring auf einmal auf dem Tisch lag. Weil sie gerade alleine war, hob sie den Ring kurz entschlossen auf und sah ihn sich an. Es war der Ring mit dem Geheimfach. Anne kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Der Kardinal hatte den Ring einfach liegenlassen, nur um ihr einen Tee zu bringen? Das hieß dann wohl, er hatte nicht mehr vor, Schlafmittel hineinzumischen.
Ihre Gedanken schweiften zu etwas anderem ab.
„Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ fragte sie sich selbst, bemüht, ihre Stimme zu verstellen, bevor sie in ganz normalem Tonfall fortfuhr: „Mein Name ist Anne Duplessis de Richelieu.“
Wie seltsam sich das doch anhörte.
Und eigentlich ging das gar nicht… es sei denn, der Kardinal plante, sie sozusagen als Tarnung mit einem seiner Brüder zu verheiraten. Oder er würde als Kardinal zurücktreten… auf jeden Fall hatte er das Kind unter ihrem Herzen als „neues Mitglied der Familie Richelieu“ bezeichnet. Und das war es, was zählte. Er würde ihr tatsächlich helfen. Vielleicht würde er auch seinen fürchterlichen Fehler offiziell zugeben und dann wäre er sowieso kein Kardinal mehr…
Da kam er auch schon zurück.
„So, ich hoffe, du hast nicht zu lange warten müssen, Anne.“
- „Nein, das ging schon, Eure Eminenz… ich meinte…“ Anne wurde rot vor Verlegenheit.
„Ich weiß, wie es gemeint war.“ Richelieu lächelte sie an und reichte ihr eine Tasse. „Also, hier ist der Tee.“ – „Danke…“ Sie brachte es einfach nicht fertig, aber wenigstens hatte sie nicht wieder Eminenz gesagt.
Er setzte sich wieder hinter den Schreibtisch und stellte die Teekanne ab.
Er ist wie ausgewechselt, dachte Anne bei sich. Vielleicht wird jetzt alles gut werden…

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Beitragvon ChristineDaae » 28.07.2007, 16:39:12

Ich trau dem Frieden nicht... *misstrauisch bin* was hat der jetzt wieder vor?
Aber super geschrieben, bitte schnell weiter! :)
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Beitragvon MiladydeWinter » 29.07.2007, 15:59:02

Wieder mal ein sehr toller Teil.
Also ich trau dem Kardinal auch nicht, bin mal gespannt was der wieder ausheckt.
Bitte schnell weiter.

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Beitragvon Sisi Silberträne » 29.07.2007, 22:02:56

Ich trau dem Fetzenschädel keine Sekunde, der heckt doch schon die nächste Gemeinheit aus :evil: *Axt wetz* :twisted:

Schreib ganz schnell weiter!!!!
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Beitragvon Kitti » 29.07.2007, 22:54:31

Da kann ich den Anderen nur zustimmen: Ich bezweifle, dass der Kardinal wirklich so "nett" ist, wie er im Moment tut. Ich ahne, was der Tee bewirken könnte... Sehr spannend! :D

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Beitragvon Marie Antoinette » 31.07.2007, 07:29:22

Danke euch allen! *knuffel* :)

Weiter gehts... mal sehen, ob ihr richtig vermutet...

----------------------------------------------------------------


Nathalie hatte die ganze Zeit während des Schneegestöbers draußen vor der Kathedrale auf Anne gewartet und war zutiefst erleichtert, als das Mädchen endlich aus der Kathedrale herauskam.
Zu ihrer großen Überraschung war sie nicht allein – sondern in Begleitung des Kardinals, und dieser selbstverständlich flankiert von zweien seiner Wachen. Wie gerne hätte Nathalie gehört, was Seine Eminenz mit Anne beredete, aber die beiden waren zu weit entfernt.
„Ihr helft der Madame, die Räder der Kutsche von dem Schnee freizuschaufeln!“
befahl der Kardinal den beiden Wachposten.
„Und … Euch eine sichere Heimfahrt. Passt auf euch auf, Mademoiselle de Breuil.“
- „Vielen Dank für alles, Eure Eminenz.“ Anne strahlte regelrecht vor Freude. Niemand sollte vorerst etwas davon wissen, was sie mit Richelieu besprochen hatte, aber sie würde sicher bald in die Kathedrale zurückkehren. Und in ein paar Wochen vielleicht… brauchte sie es nicht mehr für sich zu behalten. Alles war nur noch eine Frage der Zeit.
„Ihr braucht euch nicht zu bedanken, Mademoiselle, das ist eine Selbstverständlichkeit.“
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging wieder zurück in die Kathedrale.
Die Wachen begannen, den Befehl des Kardinals auszuführen, während Nathalie ausstieg und auf Anne zuging.
„Du liebe Güte, Anne, du warst aber lange da drin… Ist alles in Ordnung mit dir?“
- „Ja, im großen und ganzen schon“, erwiderte Anne gut gelaunt und stieg wieder in die Kutsche, damit die Uniformierten nicht mitbekamen, was sie zu erzählen hatte. „Abgesehen davon, dass zwei Wachposten etwas grob mit mir umgesprungen sind weil sie mich für etwas anderes gehalten haben als ich bin, aber ein weiterer Wachposten hat mir geholfen. Das war sowieso keine Kardinalswache. Das war ein Musketier. Er war sehr nett. Athos hieß er…“
– „Ja und was war noch?“ drängte Nathalie, die ebenfalls wieder eingestiegen war. „Was hat Richelieu zu deiner großen Neuigkeit gesagt? Du warst bestimmt nicht die ganze Zeit bei den Wachposten… Und wenn dich der Kardinal schon nach draußen begleitet hat, nehme ich doch an, dass alles gut gelaufen ist.“
„Das ist es. Aber warum fragst du? Hast du denn kein Gefühl, was die Unterhaltung angeht?“
„Doch, natürlich. Darum frage ich dich doch das alles.“ Nathalie schluckte.
Anne war irritiert. Warum machte Nathalie denn so ein düsteres Gesicht?
„Freut mich für dich, dass alles gut gelaufen ist. Ich hatte nämlich die ganze Zeit eher das Gefühl, dass da irgendetwas schlechtes vor sich geht.“
WAS?!“
Anne konnte es nicht fassen.
„Ja, aber ich weiß nicht warum. Dieser Wetterumschwung war nur ein Zeichen, eine Warnung, dass wir besser zuhause geblieben wären.“ - „Aber du hast doch erst gesagt, du hättest ein gutes Gefühl…“ - „Natürlich. Aber nur, was die Tatsache angeht, ob der Kardinal da ist… weißt du was? Wir reden am besten gar nicht mehr drüber. Ich habe mich dieses Mal geirrt.“
Die Räder waren wieder freigeschaufelt und die Fahrt ging nach Hause.
Auf dem Rückweg verfiel Anne in Schweigen. Nathalies seltsame Andeutung hatte sie weitaus mehr verwirrt als das, was diese Mal in der Kathedrale so alles geschehen war.
Ein paar hundert Meter von ihrem Elternhaus entfernt stieg sie schon mal aus, um den restlichen Weg zu Fuß zu gehen. Auf halbem Weg fühlte sie sich auf einmal schlecht. Sie hatte irgendwie das Gefühl, als ob sich in ihrem Inneren alles umdrehen würde. Ihr war heiß und kalt auf einmal und je weiter sie lief, desto schwerer fiel es ihr, Luft zu holen. Die Umgebung begann sich zu drehen und zu verschwimmen.
Was ist denn jetzt los? Ich glaube… etwas stimmt nicht… Nathalie hatte doch recht?!
Nein, sagte sie sich selbst, das liegt nicht daran, dass ich beim Kardinal gewesen bin…
Im nächsten Moment fühlte sie etwas Warmes, Feuchtes. Sie sah an sich herunter – ihr Kleid war von Blut durchtränkt. Und auf einmal wurde alles schwarz…

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Beitragvon ChristineDaae » 31.07.2007, 10:28:11

Oje, ich ahne etwas... Ich hab doch gleich gesagt, diesem Fiesling in Rot kann man nicht trauen! Arme Anne... :cry:
Aber aus diesem Andeutungen werde ich auch nicht schlau...
Bitte bald weiter! :)
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Beitragvon Kitti » 31.07.2007, 13:20:58

Oh... Wie traurig... :( :( Aber das habe ich mir schon gedacht. Arme Anne!

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Beitragvon MiladydeWinter » 31.07.2007, 18:46:32

Oh nein was hat dieser Fiesling jetzt schon wieder gemacht?. die arme Anne. Bitte schnell weiter.


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