Gold von den Sternen

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Kitti
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Beitragvon Kitti » 27.01.2008, 17:28:52

Ich hab auch einen Verdacht, mit wem Rike zusammengestoßen sein könnte, aber was immer du dir ausdenkst, es wird toll sein, denn dieses Kapitel ist auch wieder super! :D
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ChristineDaae
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Beitragvon ChristineDaae » 31.01.2008, 18:25:05

Vielen Dank für eure Kommis *knuffel* Hier kommt die Fortsetzung. :)

15. Kapitel – Dann kam der Winter mit Macht

»Hallo«, murmelte ich nur statt einer Entschuldigung und sah auf meine Fußspitzen. Das hatte ja passieren müssen! Ich fühlte mich wie in einer schlechten Soap. Unwillkürlich musste ich an die Worte meiner inzwischen verstorbenen Patentante denken: Was immer du tust, manche Dinge kommen zu dir zurück. Probleme kann man nicht einfach abschieben. Irgendwann finden sie dich wieder.
Ja, damit hatte sie verdammt Recht. Aber dass mein Problem mich schon nach ein paar Stunden finden musste! Ich konnte etwas Bedenkzeit gebrauchen. Ich hatte keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte.
Mike schien es ähnlich zu gehen.
»Wegen gestern–«, begann er, brach dann aber wieder ab und sah ebenfalls zu Boden.
»Das war–«, erwiderte ich und wusste dann nicht weiter. Schweigend gingen wir nebeneinander her. Ich fragte mich, was er dachte, und sah den Enten auf dem See zu. Plötzlich wünschte ich mir, eine von ihnen zu sein.
Enten hatten keine Probleme; sie lebten nur im Jetzt und mussten nicht schuldbewusst an die letzte Nacht zurückdenken. Wobei es bei Enten vermutlich sowieso egal war, mit wem sie schliefen. Schliefen Enten eigentlich? Also miteinander? Ich versuchte vergeblich, mich an meinen Biologieunterricht zu erinnern.
»Was?« Mike riss mich aus meinen mehr oder weniger philosophischen Gedanken. Er hatte irgendetwas gesagt.
»Ich habe mich nur gewundert, dass du auch hergekommen bist«, wiederholte er.
»Ich komme oft hierher, wenn ich nachdenken muss«, antwortete ich, dankbar, dass er ein relativ unverfängliches Gesprächsthema gefunden hatte.
»Ich auch.«
Ich grinste schief. »Sieht aus, als müsste einer von uns sich in Zukunft einen anderen Ort zum Philosophieren suchen.«
Mike lächelte. »Wir können auch einfach zusammen philosophieren.«
Ich zuckte zusammen. Bitte nicht.
»Du ahnst ja nicht, wie explosionsgefährlich das wäre«, murmelte ich so leise, dass er es nicht verstand.
»Wie bitte?«
»Ähm... Ich glaube im Moment ist das keine so gute Idee«, sagte ich laut.
»Ich finde schon. Schließlich denken wir über das Gleiche nach, schätze ich«, entgegnete Mike und bei seinem Blick wurde mir klar, dass er genau wusste, woran ich gedacht hatte.
»Wieso, worüber denkst denn du nach?«, fragte ich zurück und hielt seinem Blick stand.
»Über gestern.« Die Antwort kam unverzüglich und ich atmete leise auf. Gut, dann würden wir eben darüber reden. Dann wusste ich zumindest, woran ich war – obwohl, das wusste ich jetzt auch schon.
»Und warum denkst du heute noch darüber nach? Heute Abend triffst du dich wieder mit Anna und dann bin ich vergessen.« Ich biss mir auf die Lippen. Ich klang eifersüchtiger als beabsichtigt. »Und vergessen sollten wir das ganze ja auch«, fügte ich hinzu, um meine Worte zu entschärfen.
»Warum?«
Die Frage traf mich völlig unerwartet.
»Was?«
»Warum um alles in der Welt sollten wir das vergessen? Ehrlich gesagt, dafür fand ich es zu schön. Wir sollten das eher wiederholen.«
Ich suchte nach Worten. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit.
»Mike, ich sollte dich mal an etwas erinnern. Erstens, du hast eine Freundin. Zweitens, du bist mit ihr schon seit fast drei Jahren zusammen. Drittens, sie ist meine beste Freundin. Viertens, genau deshalb will ich sie nicht hintergehen. Fünftens, ich...«
Mike legte eine Hand auf meinen Mund und brachte mich zum Schweigen. Ich drehte mich schnell weg; Berührungen waren meiner Meinung nach zu riskant.
»Jetzt lass mich auch mal was sagen«, lächelte er. »Anna wird nicht hintergangen. Ich hasse es, fremdzugehen – viel zu viel Stress«, zwinkerte er, aber in diesem Moment fand ich das nicht lustig.
»Und was machst du dann?«
»Ich mache mit ihr Schluss.«
»Tu das nicht!«, rief ich und war selbst erstaunt, wie entsetzt meine Stimme klang.
Mike sah mich fragend an. »Warum denn nicht?«
»Weil ihr das wirklich wehtun würde. Und wenn sie erfährt, dass wir beide zusammen sind, dann... Nein. Bitte, mach das nicht. Bleib mit ihr zusammen.«
»Du wirst immer unlogischer.«
»Nein, das wirst du.« Obwohl ich selbst nicht wusste, warum, wurde ich langsam wirklich wütend auf ihn. Ich redete weiter und ließ mich diesmal nicht unterbrechen.
»Du kommst an Neujahr bei mir an, erzählst etwas von einer Wette, an die ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann und von der seltsamerweise sonst niemand etwas mitbekommen hat, küsst mich – nein, lass mich ausreden, ich weiß, dass das gestern war und nicht vorgestern«, schnitt ich ihm das Wort ab, als er etwas sagen wollte. »Jedenfalls, du küsst mich einfach, und dann... Naja, jedenfalls, das ganze ist kein Grund mit deiner Freundin Schluss zu machen! Ich bin dafür, dass niemand was von der Sache zwischen uns erfährt und dann ist Schluss damit.«
Ein paar Sekunden herrschte Stille, bis auf das Knirschen des Schnees unter unseren Füßen und dem Rauschen eines leichten Luftzugs in den Zweigen der Bäume.
»Verstehe«, murmelte er dann. »Alles klar. Dann bis... irgendwann.«
Ich war stehen geblieben und sah zu, wie er sich entfernte. Einen Moment lang stand ich regungslos und sah ihm nach.
Dann, als er verschwunden war, ließ ich mich auf die nächste Parkbank fallen und ärgerte mich, dass ich mir zum ersten Mal in meinem Leben wünschte, Anna würde nicht existieren.
Wütend wischte ich eine Träne weg, die in meinem Augenwinkel stand.
Wie um alles in der Welt sollte ich den Unterricht nächste Woche überleben?
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Beitragvon Ariliana » 31.01.2008, 18:47:33

*schnief* wow! Echt toll geschrieben. Das geht ziemlich unter die Haut. Liebe kann soo grausam sein. das könnte wirklich aus dem leben stammen. Da fühlt man sich auch manchmal wie in einer schlechten soap und auch da kann man von Freunden hintergangen werden.

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Beitragvon Gaefa » 01.02.2008, 14:24:31

Wirklich wieder ein toller Teil und ein sehr reales Gespräch. Ich bin sehr gespannt wie es so weiter gehen wird, du machst es spannend.
mach schnell weiter!
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Beitragvon Kitti » 01.02.2008, 15:45:25

Wow, die Szene am See ist dir sehr gut gelungen. Besonders der Vergleich mit den Enten gefällt mir. Ich bin wirklich gespannt, ob Rike und Mike nicht doch noch eine Chance haben! :)
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Beitragvon Ariliana » 02.02.2008, 17:37:39

Also ich wäre enttäuscht von Rike wenn sie das machen würde....

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Beitragvon ChristineDaae » 05.02.2008, 18:24:41

Danke euch :)

@Ariliana: wenn sie was machen würde – dieses "Angebot" annehmen oder ablehnen? ;)
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Beitragvon Ariliana » 12.02.2008, 13:20:44

Na das Angebot annehmen dass er mit ihrer besten freundin schluss macht. Ich fände das sehr mies von ihr und von MIke ist es dann doppelt so ätzend!! :evil:
dann ist er ja bestimmt auch niemand auf den man sich verlassen kann. Vermutlich würde er ( so rein von der psychologie her) dann nach kurzem auch mit Rike schluss machen.

Ich weiss ja nicht ob du schon was geplant hast, Aber schön dass meine meinung dich interessiert!!

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Beitragvon ChristineDaae » 13.02.2008, 18:12:30

Sicher höre ich deine Meinung gern :) Um Meinungen zu hören, stell ich die Story ja schließlich hier rein ;)
Und hier eine Fortsetzung, viel Spaß :)


16. Kapitel – Ich will nicht sehen, was zwischen uns steht

Der Wecker schrillte.
Ich schreckte hoch und ließ mich dann wieder in die Kissen fallen. Genervt tastete ich nach dem Wecker, griff nach ihm und warf ihn gegen die Wand.
Von dem lauten Splittern schrak ich hoch und fluchte laut, als mir klar wurde, was ich gerade getan hatte. So ein Mist! Jetzt würde ich mir einen neuen Wecker kaufen müssen.
Als mir aber einfiel, was heute für ein Tag war, zog ich mir stöhnend wieder die Bettdecke über den Kopf. Vor diesem Tag hatte mir schon seit fast zwei Wochen gegraut.
Die Semesterferien waren vorbei. Ich musste wieder zum Unterricht erscheinen. Dort würde ich zwangsläufig Marco sehen, Anna – und Mike.
Was mich vor einigen Wochen noch in freudige Erwartung versetzt hätte, erfüllte mich jetzt... Ich möchte fast sagen, mit Angst und Schrecken.
Ich konnte mir nichts Alptraumhafteres vorstellen, als in Musiktheorie zwischen Anna und Mike zu sitzen und zu tun, als wäre nichts passiert.
Ich stand mit einem tiefen Seufzer auf und ging ins Bad.
Eine heiße Dusche entspannte mich etwas, aber eine wirkliche Hilfe war auch das nicht.
Eine halbe Stunde später verließ ich ohne Frühstück, aber mit meiner Tasche das Haus und summte auf dem Weg zur S-Bahn leise vor mich hin, um meine Stimme aufzuwärmen.
Mich verwunderte fast, dass dieser Tag nicht anders war als jeder normale Wochentag sonst auch. Die S-Bahn kam pünktlich, ich stieg zwischen gähnenden, Zeitung lesenden Beamten auf dem Weg zur Arbeit und lärmenden Schulkindern ein und stieg an der üblichen Station aus.
Königsplatz.
Ich ging durch die Station nach oben, überquerte die Luisenstraße, ging über den Königsplatz und bog in die Arcisstraße ein. Nichts Neues.
Der gleiche Weg wie immer.
Aber ein ungewohnter Schauer lief mir über den Rücken, als ich die Stufen zur Hochschule hinaufstieg. Ich hoffte, Mike würde krank sein, aber ich wusste, dass diese Hoffnung sich nicht bewahrheiten würde.
Ich zuckte zusammen, also jemand mich von hinten umarmte.
»Hi, Rike!«
Aber es war zum Glück nur Anna. Ich hatte wohl etwas zu laut aufgeatmet, denn sie sah mich verwundert an. »Alles klar?«
»Ja, sicher«, antwortete ich etwas zu schnell. Sie hob skeptisch die Augenbrauen.
»Ich dachte nur, du wärst Mi– Marco«, erklärte ich und hoffte, dass meine schauspielerischen Fähigkeiten ausreichten.
Sie taten es.
»Ach dieser Idiot!«, ging sie darauf ein. »Wusstest du, dass Melissa jetzt auch mit ihm Schluss gemacht hat? Geschieht ihm vollkommen recht, wenn du mich fragst!«
Erleichtert über das Thema ging ich darauf ein und über Marco herziehend gingen wir in Improvisation.
Ich hatte Mike noch nicht gesehen und hielt auch nicht gerade Ausschau nach ihm. Ich war froh, wenn er mich nicht bemerkte. Aber während ich Jessica und Vincent, zwei Studenten aus dem Jahrgang über mir, bei einer Improvisation zusah, fragte ich mich zunehmend, wo er war.
Verstohlen sah ich mich um und begegnete Marcos Blick. Schnell sah ich wieder auf Jessica.
Unauffällig stieß ich Anna in die Seite.
»Was?«, flüsterte sie und schob einen schon ziemlich vollgekritzelten Zettel zu mir herüber.
Ich suchte eine freie Ecke und schrieb hastig, hast du Mike heute schon gesehen? Wo ist er denn?
Sie las schnell und flüsterte mit einem Blick zu der Professorin: »Ich weiß auch nicht. Er hat gestern gemeint, er hat keine Lust auf Impro und kommt vielleicht erst zu Musiktheorie nach.«
»Und was ist mit Stepptanz?«, murmelte ich ohne die Lippen zu bewegen mit Blick auf Vincent.
»Keine Ahnung, sag ich ja«, erwiderte Anna leise und wandte sich wieder ihren Notizen zu.

Im Stepptanz musste ich nicht fürchten, Mike zu begegnen, weil Frauen und Männer getrennt unterrichtet wurden. Bisher hatte ich das nie gemocht; ich fragte mich regelmäßig, was mit dieser lächerlichen Trennung erreicht werden sollte.
Aber heute war ich dankbar – selbst wenn Mike nicht da war, konnte ich so auch Marco aus dem Weg gehen.
Nach über zwei Stunden schweißtreibenden Trainings ging ich mit Anna zu den Umkleiden.
»Was machst du eigentlich am Wochenende?«, wollte sie wissen, als wir die Tanzkleidung gerade wieder einpackten.
Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern.
»Weiß noch nicht so genau. Wieso?«
»Naja...«, sie zögerte, »ich dachte, wir könnten mal wieder was zusammen machen. Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass wir zu zweit was unternommen haben, mal ganz ohne die Jungs. Wie wär's?«
»Das wäre echt super, Anna!« Ich war begeistert. So könnte ich bald wieder mal etwas mit ihr machen, ohne befürchten zu müssen, Mike über den Weg zu laufen.
»Schön«, lachte sie. »Und, was machen wir? Shoppen geht ja sonntags nicht«, bedauerte sie.
»Nein, stimmt«, seufzte ich. »Aber du hast ja auch am Mittwoch schon um drei Schluss, oder? Können wir dann noch gehen? Ich hab neulich so einen süßen Pullover gesehen, dazu muss ich unbedingt deine Meinung hören.«
»Ja, das wäre gut, Ich brauche auch dringend eine neue Jeans.«
»Klar, ich helf dir beim Aussuchen. Und«, mir fiel das Ereignis von heute früh ein, »ich brauch einen neuen Wecker.«
Plaudernd gingen wir weiter. Ich begann gerade zu glauben, dass ja doch alles wie früher war – als plötzlich jemand um die Ecke kam.
Und die Erinnerung war wieder da.
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Beitragvon Gaefa » 13.02.2008, 18:54:09

Wieder ein schöner neuer Teil!
Ich kann mir gut denken, wer da um die Ecke kommt. Bin gespannt, was der Tag noch so bringt.
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Beitragvon Ariliana » 14.02.2008, 11:03:15

Na endlich wieder mehr vom Künstlerleben! :D

ICh finde den Teil auch echt schön. Ich kann mich gut in die ganze Situation hineindenken! Kompliment!

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Beitragvon Kitti » 14.02.2008, 14:28:45

Ich finde auch die Kapitelüberschrift sehr schön gewählt. Ansonsten kann ich den beiden Lesern vor mir nur zustimmen! :D
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Beitragvon ChristineDaae » 29.02.2008, 21:03:12

Danke euch :D Hier die Fortsetzung, viel Spaß! :)

17. Kapitel – Was ist nur los mit ihm?


Zum Glück rannte Anna sofort zu Mike und warf ihm die Arme um den Hals, sodass ich kurz meine Gedanken sammeln konnte.
»Hi, Mike«, murmelte ich und ging schon weiter. Aber natürlich holten Anna und er mich schon nach wenigen Metern wieder ein.
»Hey, Rike«, lachte er. »Schon gehört? Steiner will uns ein Duett singen lassen, er hat gesagt, wir würden gut zusammenpassen.«
Ich ignorierte die Doppeldeutigkeit seiner Worte. »Ich hab keine Zeit mehr dafür. Die Proben für die drei Musketiere gehen in sechs Wochen los und ab dann bin ich vom Unterricht befreit.«
»Sechs Wochen sind doch mehr als genug«, mischte sich Anna ein. »Was sollt ihr denn singen, Mike? Wäre schön, mal wieder was von euch beiden zu hören – das letzte Duett von euch ist schon ewig her.«
»Ja, schon... Aber...« Ich suchte krampfhaft nach einer Ausrede. Was konnte ich nur sagen? Sorry, Anna, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Freund versuchen würde, mich zu verführen, sobald wir alleine sind. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich drauf anspringen würde...
Nein, unmöglich.
»Rike, könnte ich mal kurz mit dir reden?«, fragte Mike plötzlich. Ich gab mir große Mühe, nicht allzu entsetzt auszusehen.
»Okay«, murmelte ich und folgte ihm. Schon nach wenigen Schritten blieb er stehen und sah mich wütend an.
»Wofür hältst du mich eigentlich?«, fragte er leise und eindringlich. »Glaubst du ernsthaft, mit dir ein Duett zu singen wäre ein Trick, um Anna auszuschließen und an dich ranzukommen?«
Ich antwortete nicht; vollkommen überrascht, dass ich so leicht zu durchschauen war.
Mike seufzte, als er merkte, dass ich darauf nichts zu erwidern wusste. Er wertete das als Ja.
»Hör zu, das ist totaler Blödsinn. Ich hab alles ernst gemeint, was ich neulich gesagt habe, aber ich werde akzeptieren was du sagst. Und wenn ich nicht Anna wollte sondern dich, würde ich mit ihr Schluss machen. Aber ich werde sie nicht betrügen, dass hab ich doch von Anfang an klargestellt.«
Ich erwiderte immer noch nichts und überlegte, was ich sagen könnte, ohne zu offenbaren, dass ich das wirklich von ihm geglaubt hatte und auch jetzt noch nicht vollkommen überzeugt war.
»Rike.« Mike seufzte wieder. »Ehrlich – es geht jetzt nur ums Duettsingen. Sonst ist ganz sicher nichts – bis du grünes Licht gibst.«
Bei den letzten Worten lächelte er leicht.
»Sonst nichts?«, wiederholte ich ernst und sah ihn aufmerksam an.
»Du hast mein Wort.«
Anna holte uns ein.
»Worüber philosophiert ihr denn?«, fragte sie gut gelaunt und hakte sich bei Mike ein.
»Es ging nur ums Singen«, antwortete Mike und lächelte mir zu. Ich erwiderte sein Lächeln etwas unsicher.
»Habt ihr euch schon geeinigt, was ihr singen wollt?«, wollte Anna wissen.
»Nein«, entgegnete ich. »Ich bin gegen Liebeslieder, und dann bleiben sonst nicht mehr viele übrig...«
»Keine Liebeslieder?« Anna zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Früher habt ihr doch schon viele gesungen, und das war nie ein Problem.«
»Ja, schon... Nur, es ist mit diesen Liebesliedern immer das gleiche«, antwortete ich schnell. Vielleicht etwas zu schnell. Anna sah mich prüfend an.
»Wie du meinst«, antwortete sie schließlich. »Was gibt es überhaupt für Nicht-Liebeslieder? Viele sind es ja nicht.«
»Mal überlegen«, zählte ich auf, »also: Phantom der Oper, dann... A little Priest... Wenn ich tanzen will...« »Nein, da ist ja die Zeile „Du hast dich in mich verliebt“«, unterbrach Anna.
»Und beim Phantom der Oper lädt er Christine ein, mit ihm im Kerzenschein zu singen«, grinste Mike, »das ist ja ziemlich eindeutig.«
»Und in „A little Priest“ nennt Mrs Lovett Sweeney „my love“«, vervollständigte ich seufzend. »Aber ich dachte, solche Kleinigkeiten zählen nicht. Mir ging es mehr um das allgemeine Thema.«
»Früher hast du immer gesagt, „The Point of no Return“ ist kein Liebeslied, weil es nicht um Liebe geht, sondern um Sex«, erinnerte Anna mich lachend.
»Stimmt. Aber das haben wir schon mal gesungen.« Ich war froh, dass ich so eine einleuchtende Ausrede hatte. Ich wusste, dass Mike seine Worte ernst meinte, aber ich traute ihm – und vor allem mir – immer noch nicht ganz. Hoffentlich würden wir ein Lied finden, dass passte...
»Ich bin ja am ehesten für A little Priest«, sagte ich laut. »Da ist das Thema wirklich... na ja...« Ich suchte nach Worten.
»...einzigartig«, vervollständigte Mike grinsend. »Ich wollte schon immer mal ein mörderischer Barbier sein. Also, packen wir´s?«
»Klar«, erwiderte ich, erleichtert, dass er meinen Vorschlag so widerspruchslos hinnahm.
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Beitragvon Gaefa » 01.03.2008, 16:13:10

Wieder ein sehr schöner Teil!

Ich kenn " A little Priest" nicht, aber mir würden spontan bestimmt 3 Duette einfallen, die nicht den klassischen Liebesduetten entsprechen. Es gibt nämlich auch viele Duette zwischen Vater und Tochter/ Mutter und Sohn. Z.B. Beim Biest oder bei Elisabeth - die Legende einer Heiligen, bei Tarzan auch. Außerdem gibts auch schöne Streitlieder. Hammer to fall würd ich z.B. da fetzen sich die beiden nämlich. Also wär doch noch ein bisschen was außer Liebesduetten zu finden ;)
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Beitragvon ChristineDaae » 01.03.2008, 18:54:10

Danke :) Falls dus dir mal anhören willst:
http://www.youtube.com/watch?v=MGzpzJ4fzGY
;)
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Beitragvon Kitti » 01.03.2008, 20:12:17

Schön, dass es weitergeht. Ich bin gespannt, ob wirklich nichts bei diesem Duett passieren wird!
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Beitragvon Ariliana » 06.03.2008, 15:12:11

Was?!!!!!!! Bei "Point of no return" geht es um sex?! :shock:









:mrgreen: Nee, jetzt mal spaß beiseite! Ich find das Kapitel irgendwie sehr cool. Es ist wirklich eine gute Frage ob es so viele Duette gibt wo die Liebe nicht mit reinspielt. Ich dachte da als erstes an " Girl meets Boy" oder an die Szene in der Fantine stirbt. Ich weiss nicht wie das lied heißt.
Sie könnten auch master of the house singen, auch wenn das nicht wirklich ein Duett ist, aber das ende davon käme in der aktuellen Situation gut. " thinks he is a lover, but theres not much there" Oder auch in deutsch " "Was hab ich erduldet neben diesem Bastard hier im Haus?"

:lol:

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Beitragvon ChristineDaae » 06.03.2008, 18:37:31

Ariliana hat geschrieben:Was?!!!!!!! Bei "Point of no return" geht es um sex?! :shock:


Worum denn sonst? :mrgreen: :lol:

Aber vielen Dank euch beiden für die Kommis :)
Bald gehts weiter ;)
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Beitragvon Ariliana » 10.03.2008, 16:42:12

:lol: Das sollte wie ich schon geschrieben habe nur ein scherz sein.

Dachte, dass du eine bist die Ironie ( wenn auch geschrieben) doch versteht. :wink:

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Beitragvon ChristineDaae » 10.03.2008, 18:55:49

Ich weiß, Ariliana, meins war genauso ironisch ;)
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