Nubien für die Zukunft

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Gaefa
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Nubien für die Zukunft

Beitragvon Gaefa » 26.05.2007, 12:39:25

Ich hab mich auch mal an einer Fanfiction versucht.
Meine Erzählung basiert auf dem Musical AIDA.
Ich hoffe es gefällt euch. Würde mich sehr über ein paar Kommentare freuen :)
Viel Spaß beim Lesen!




Nubien für die Zukunft


„Nein! Aida!“
Das Boot setzte sich in Bewegung und Amonasro schaute zurück zum Hafenkai.
Da stand seine Aida und er fuhr davon, das konnte nicht sein. Doch auch sein letzter verzweifelter Hilferuf in Richtung seiner Tochter half nichts. Amonasro brach in sich zusammen. Nun war alles verloren.
Er wollte sich erneut nach seiner Tochter umsehen, doch es war zu spät. Sie war nicht mehr da… Er sah nur noch einen verlassenen Körper auf dem Bootssteg liegen…
Mereb! Er hatte sich für seine, Amonasros, Flucht geopfert, er war für den König gestorben. Und Aida? Sie würde auch sterben, da war er sich sicher.
Plötzlich kam es ihm wie ein Blitz in den Sinn. „Dreh das Boot um, ich muss zurück!“, befahl er dem Nubier, der mit ihm im Boot saß.
Dieser schaute ihn nur entgeistert an.
„Ich muss meine Aida retten. Sie können mein Land verwüsten, sie können mich in Ketten schlagen, aber wenn sie meiner Aida etwas antun, das kann ich nicht ertragen.“
Diese Worte hatte er sich schon einmal sagen hören und zwar zu Aida als sie ihn in seiner Gefängniszelle besucht hatte, wenn man es denn so nennen konnte.
Noch immer machte der Nubier keine Anstalten das Boot zurück in Richtung Ägypten zu steuern. „Majestät“, begann er vorsichtig, „wir können nicht zurück dorthin.“
„Aber ich muss meine Aida retten.“, protestierte der König.
Doch der Nubier behielt einen klaren Kopf. „Wenn wir wieder zurück segeln, dann sind wir alle verloren. Nicht nur wir, nein, ganz Nubien! Denn dann haben wir Nubier keine Prinzessin und auch keinen König mehr. Alle Hoffnung unserer Landsleute liegt nun auf Ihnen, Majestät. Wir dürfen Sie nicht auch noch verlieren.“, argumentierte er.
„Aber…“, Amonasro brachte seinen Satz nicht mehr zu Ende.
Er sah es ein, er konnte seine Tochter nicht retten, nicht, wenn er sein Volk retten wollte.
Tränen schossen in die Augen des sonst so tapferen Königs. Er konnte nichts mehr für seine Tochter tun und diese Gewissheit bezwang selbst den stärksten Mann.

Es verging eine ganze Zeit bis er sich gefangen hatte und beginnen konnte über die Geschehnisse der letzten Tage nachzudenken.
Es hatte lange gedauert, bis er in Ägypten angekommen war. Die Ägypter hatten die Stadt überfallen und noch bevor er etwas unternehmen konnte, hatten sie ihn gefangen.
Zu der Zeit hielt er sich draußen auf und war nicht in den schützenden Mauern des Palastes gewesen. Sie hatten ihn gewaltsam auf ihr Schiff gezerrt und den Rest der Stadt in Ruhe gelassen, so dass nur einige Häuser in Schutt und Asche lagen.
Das genaue Ausmaß dieses letzten Überfalls war Amonasro jedoch unbekannt. Eigentlich hoffte er nur, dass nichts Schlimmeres mehr passiert war und sich die Ägypter mit ihm zufrieden gegeben hatten.
Auf dem Boot hatten sie ihn noch stärker gefesselt und unter Deck verfrachtet, was er nicht ohne Widerstand mit sich machen ließ. Nach tagelanger Fahrt, die nicht zu enden schien, wie es ihm damals vorkam, kamen sie in Ägypten an.
Er war von der Fahrt entkräftet gewesen, dennoch mobilisierte er seine letzten Kraftreserven und stemmte sich gegen die Soldaten, die ihn versuchten an Land zu zerren. Er wehrte sich gleichsam eines gefesselten Löwens und sie mussten ihn mit Ketten und Spießen an Land zerren.
Er hatte bis zuletzt nicht aufgegeben, doch er hatte es nicht geschafft sich aus ihrer Klaue zu befreien. Unter höchstem Protest seinerseits wurde er durch die Straßen geschleppt und letztendlich ins Gefängnis gebracht. Auf dem Weg dorthin hörte er wie laute Trommeln ertönten…

In seiner Gefängniszelle hatte er auch eine recht lange Zeit zum Nachdenken.
Er dachte nicht an Flucht, er war allein und überall waren Wachposten aufgestellt.
Er dachte an seine Tochter. Auch Aida war von den Ägyptern verschleppt wurden, nur ein paar Tage vor ihm. Sicher hatten die Ägypter sie schon getötet. Sie werden die Prinzessin Nubiens sicher nicht am Leben lassen, dachte er.
Doch dann kam sie, Aida. Seine Tochter war wieder bei ihm, sie besuchte ihn im Gefängnis. Zusammen mit diesem ausgesprochen klugen Burschen Mereb. Er kam ganz nach seinem Vater, dachte der König und war stolz auf seine Landsleute.
Aida und Mereb hatten den Plan gefasst ihn an des Pharaos Tochters Hochzeit zu befreien und zusammen nach Nubien zu fliehen. Es würde sicher klappen.
Doch eines bereitete ihm Kopfzerbrechen. Aida hatte sich verändert. Sie empfand etwas für einen dieser Widerlinge, für einen Ägypter. Dieser Gedanke versetze ihn in Wut, so oft er nach ihrem Besuch daran gedacht hatte. Wie konnte seine Tochter einen solchen Menschen lieben? Doch hatte er diesem Mann zu Recht gezürnt? Er wusste es nicht…

Heute am besagten Tag der Flucht kam alles anders als erhofft.
Zunächst verlief alles nach Plan und Mereb holte ihn zusammen mit Aida aus dem Gefängnis und sie kamen bis zum Hafen, dies war kein Problem. Doch sie waren entdeckt worden.
Sie waren gerade dabei das Boot zu besteigen, doch dann plötzlich geschah es. Dieser Ägypter, in den sich seine Tochter verliebt hatte und den sie Radames nannte, tauchte am Hafenkai auf. Ihm war alle Hoffnung auf eine Flucht vergangen, als Aida anstatt zu ihm ins Boot mit den Worten „Verzeih, Vater“ zu Radames ging.
Er konnte es nicht ertragen, dass sie diesen Mann ihrem Vater und ihrer Freiheit vorzog. Es hatte den Anschein als hatte niemand gewusst, dass sie die nubische Prinzessin gewesen war, was nun auch erklärte, warum sie nicht getötet wurde.
Amonasro hätte erwartet, dass dieser oberste Heerführer ihn festnehmen würde, schließlich waren er und seine Truppen für all das Elend Nubiens verantwortlich. Doch es kam anders…
Als ein weiterer Ägypter auftauchte, begann Mereb, der keine Ahnung vom Schwertkampf hatte, seinen König zu verteidigen. Dann überschlugen sich die Ereignisse.
Mereb wurde niedergestochen, Radames stellte sich zwischen den anderen Ägypter und das Boot, durchtrennte das Seil, das das Boot noch befestigte und ermöglichte damit die Flucht Amonasros.
Jetzt, als er darüber nachdachte, wusste er nicht genau, was er über diesen Ägypter denken sollte. Auf der einen Seite hatte er seine Aida verführt und sie ihrem Vater entrissen, auf der anderen Seite hatte er ihm, seinem ärgsten Fein, dem nubischen König, zur Flucht verholfen. Das war alles andere als ägyptisch.
Hatte Aida tatsächlich recht gehabt mit dem, was sie über diesen Heerführer gesagt hat?
Amonasro klangen noch ihre Worte, die er einige Tage vorher aus dem Mund seiner Tochter vernommen hatte, in den Ohren. „Er ist nicht wie die anderen, Vater. Er ist gut!“, hatte sie über ihn gesagt.
Damals empfand er nur Abscheu für diese Aussage seiner Tochter, doch nun dachte er ganz anders darüber.
Wohlmöglich hatte sie doch recht gehabt. Es tat diesem Heerführer leid, was er getan hat. Ja, auch das hatte Aida zu ihm gesagt und er hatte ihr keinen Glauben geschenkt.
Was für ein Narr er auch war. Er hatte alle Ägypter verurteilt und als Monster gesehen. Doch dieser Mann… er war sein Retter.
Aida hatte es erkannt, dieser Mann, dieser Ägypter, so schwer es Amonasro auch fiel dies einzusehen, er war gut. Er hat die Zukunft Nubiens gerettet.
Aber wäre er nicht gekommen, wären dann nicht Aida und er zusammen geflohen? Oder hätte man sie beide gefangen? Er wusste es nicht.
Er wusste in diesem Moment nur eines: Er verdankte sein Leben und seine Freiheit dem Mann, den seine Tochter liebte und der auch sie liebte.
Darüber nachdenkend fiel er in einen unruhigen Schlaf.
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Beitragvon Kitti » 26.05.2007, 13:14:53

Ich hatte ja die große Ehre, die FF als Erste lesen zu dürfen und ich kann hier nur wiederholen, dass sie mir sehr gut gefällt!! :D

Ich finde es sehr interessant, zu überlegen, wie es nach dem Ende des Stückes weitergehen könnte und gerade die Zukunft von Nubien ohne Aida bietet sich da ja an. :) Dein Stil ist sehr gut und die Geschichte ist spannend geschrieben! Nur weiter so, bin sehr gespannt, was du dir noch einfallen lassen wirst!
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Beitragvon ChristineDaae » 26.05.2007, 19:15:46

Ich komm grade von Aida zurück und find deine Geschichte super! Nur weiter so! :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Nadine0003

Beitragvon Nadine0003 » 30.05.2007, 22:44:42

Ich kenn das Musical leider noch nicht so gut, aber mir gefällt der Anfang deiner Geschichte auch sehr gut.
schreib bald weiter.

liebe grüße,
Nadine :-)

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MiladydeWinter

Beitragvon MiladydeWinter » 02.06.2007, 16:03:16

Auch wenn ich "Aida" lieder nie gesehen hab, find ich die FF bis jetzt echt schön. Ist toll geschrieben. Freu mich schon auf eine Fortsetzung :)

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Beitragvon Gaefa » 03.06.2007, 15:33:45

Danke euch vieren für die Kommis :)
Hier kommt der nächste Teil, viel Spaß!


Er erwachte plötzlich und schweißgebadet. Er hatte gesehen wie die Ägypter aus seiner Hinrichtung, die für den morgigen Tag angesetzt war, die seiner Tochter machten.
Er brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass dies nur ein Traum gewesen war.
Amonasro blickte umher. Es war mittlerweile Nacht geworden und er sah nur noch die Sterne am Himmel leuchten. Dem nubischen König kam es vor als segelte er ins Nirgendwo…
Er merkte, wie durstig er war, doch sie hatten keine Zeit gehabt jeglichen Proviant mitzunehmen. Anhalten konnten sie jedoch auch nicht. Noch waren sie schließlich auf ägyptischem Wasser und da hieß es so schnell wie möglich wegzukommen.
Im Süden nach der ersten Stromschnelle begann das nubische Gebiet, bis dorthin mussten sie es so schnell wie möglich schaffen, denn erst dort waren sie sicher.
Amonasro rappelte sich auf und versuchte die Gedanken an seine Tochter beiseite zu legen.
Er löste den Nubier ab und sagt zu ihm: „Leg dich hin und schlaf. Ich wache solange.“ Der Nubier schien sehr überrascht dies aus dem Munde seines Königs zu hören, war jedoch dankbar, denn er war sichtlich erschöpft.
Amonasros Gedanken drehten sich noch immer um Aida. Was würden die Ägypter mit ihr machen? Wieder erschien sein Traum vor ihm. Nein! Daran wollte und durfte er nicht denken. Er musste jetzt stark sein für sein Volk, seine Tochter hätte es auch so gewollt. Er versuchte seine Gedanken von Aida wegzuschieben und an die Zukunft Nubiens zu denken.
Er würde noch einige Zeit brauchen bis er in Nubien und in seinem Palast ankam. Doch was würde dann geschehen? Wie sollte es mit Nubien weiter gehen ohne eine Thronfolgerin? Was war überhaupt in der Zwischenzeit in Nubien geschehen? Welche Ausmaße hatte die Verwüstung durch die Ägypter und was genau würde ihn in Kerma erwarten?
Er grübelte noch eine ganze Zeit darüber nach.

Die Nacht näherte sich dem Ende und sie waren schon aus dem dicht besiedelten Land gekommen, so dass sie halbwegs sicher weiter segeln konnten. Auch wagten sie kurz vor Sonnenaufgang eine kurze Rast an einer schneinbar unbewohnten Stelle des Nils.
Der Tag strich dahin und es folgte die nächste Nacht.
Wieder hatte Amonasro diesen schrecklichen Traum, in dem es um Aida ging. Es war als würde dies wirklich geschehen. Sicher war seine Tochter schon längst verloren, den vergangenen Tag würde sie nicht überlebt haben.
Wieder zwang er sich an die Zukunft zu denken und sich nicht auszumalen, was mit ihr geschehen war.
Bald müssten sie Aussuan passieren und dann endlich auf nubisches Gebiet stoßen. Lange konnte es nicht mehr dauern. Und so war es auch. Noch in dieser Nacht segelten Amonasro und der Nubier an der letzten ägyptischen Stadt vorbei ohne aufgehalten zu werden.
Entweder man hatte sie nicht bemerkt oder die Tatsache, dass ein ägyptisches Schiff, denn mit einem solchen fuhren sie schließlich, den Nil herauf segelte, war für die Bewohner Assuans nicht von Bedeutung.
Am zweiten Morgen nach der Flucht aus Ägypten war diese endlich komplett geschafft, denn Nubien war mit dem Passieren der ersten Stromschnelle erreicht. Amonasro war sehr erleichtert.
Dennoch segelten sie stillschweigend, wie schon die ganze Zeit, nachdem der Nubier Amonasro überzeugt hatte nicht umzukehren, noch ein Stück weiter gen Süden, bevor sie eine ausgiebige Pause machten.
Amonasro ließ das Boot auf Grund laufen, so wie es seine Tochter immer getan hatte, wenn sie sich etwas am Ufer anschauen wollte. Bei diesem Gedanken huschte ihm ein flüchtiges Lächeln über das so traurige Gesicht.
Wie viel Spaß seine Tochter immer an den Bootstouren gehabt hatte. Er seufzte: „Ach meine Aida, könntest du doch bei mir sein.“

Mit seinen großen Händen schöpfte er Wasser aus dem Nil.
Sein Blick verharrte einen Moment gedankenverloren auf dem schimmernden Nass. Dann trank er und es tat gut wie das frische Wasser ihn durchströmte. Neue Lebensgeister wurden mit jedem Schluck erweckt.
Tief in seinem Herzen hatte er alle Hoffnung noch nicht aufgegeben seine Aida doch wieder zu sehen.
Wer weiß was für Wunder noch geschehen würden. Schließlich hat ein Ägypter ihm auch zur Flucht verholfen, war es dann so abwegig zu hoffen, dass seiner Tochter das gleiche gelang? Oder dass man sie gar gehen ließ? Wer weiß schon wie einflussreich dieser Radames als oberster Heerführer war.
Amonasro selbst wusste nichts von der geplatzten Hochzeit zwischen ihm und der Pharaonentochter. Für ihn war Radames sein Retter und er brachte ihn nicht mehr mit dem Pharao, der den Auftrag gegeben hatte ihn zu töten, in Verbindung.
Dennoch wusste er, dass dieser Funken Hoffnung sehr gering war und er wollte es sich auch nicht zugestehen wie unmöglich und naiv dies sein musste.
Aber hatte er nicht seine Tochter hoffen gelehrt? Zu hoffen, dass das Unmögliche noch geschieht und dass, wenn die Hoffnung da ist, alles wahr werden kann. Ja, das hatte er! Und genau so musste auch er denken und vor allem hoffen!

Voll neuen Mutes ging die Reise weiter in Richtung Heimat. Der Gedanke an seine Tochter und die wieder erlangte Hoffnung machten ihn stark. Stark dafür, was er die nächsten Tage, Wochen und Monde wohl müsste bewältigen.
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Beitragvon ChristineDaae » 03.06.2007, 15:42:34

Erste!
Der neue Teil gefällt mir wieder sehr gut, nur weiter so! *knuffel*
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon Kitti » 03.06.2007, 17:44:33

*Christine zustimm* Super geworden, nur weiter so!!

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Beitragvon Gaefa » 02.07.2007, 14:15:03

Es geht weiter. Hoffe auch dieser Teil gefällt euch. Wann es den nächsten gibt, steht allerdings noch in den Sternen geschrieben ;)

Amonasro und der Nubier bestiegen wieder das Boot und auf ging es nach Kerma. Es war noch ein ganzes Stück, aber sie waren schon in Nubien! Erneut brach die Nacht über sie herein. Diesmal war Amonasro jedoch voller Hoffnung und kein schlimmer Traum holte ihn diese Nacht heim, stattdessen schlief er scheinbar einige Stunden tief und traumlos.
Als er erwachte, fühlte er sich gestärkt und nicht mehr so kraftlos. Dennoch war er unweigerlich geschwächt von der Reise und der vorhergehenden Gefangenschaft.

„Majestät, sehen Sie nur, dort hinten ist Kerma! Wir haben es geschafft“, rief der Nubier als die Dämmerung einsetzte. Tatsächlich sie waren fast am Hafen angelangt. Amonasro legte seine Hand auf die Schulter des Nubier. „Ja, wir sind wieder zu Hause.“ So verharrend segelten sie immer näher zum Hafen.

Plötzlich ertönte ein Horn, es war das Alarmzeichen dafür, dass sich ein Feind näherte. Der Nubier verstand dies nicht und fragte seinen König: „Majestät, erkennen unsere Landsleute ihren König nicht mehr oder warum geben sie dies Alarmzeichen?“
Amonasro selbst war auch im ersten Moment erschüttert gewesen, doch dann hatte er es verstanden. „Mein Freund, hast du vergessen, dass wir uns in einem ägyptischen Boot befinden? Sie können ja nicht wissen, wer sich darauf befindet.“
Das stimmte allerdings und tatsächlich hatte der Nubier dies in den letzten Stunden verdrängt. Er war so glücklich gewesen wieder nach Hause und zu seiner Familie zu kommen, dass er nicht mehr daran gedacht hatte.
Bei ihrer Ankunft würde also ein großer Aufruhr herrschen, denn die restlichen Nubier gingen davon aus, dass Ägypter sich nähern. Je dichter sie an den Hafen kamen, desto genauer konnten sie die Vorgänge an Land beobachten. Von allen Seiten liefen Bogenschützen zusammen und postierten sich um den Bootsanleger herum, auf den das Boot mit Amonasro zusteuerte.

Das wird ein unvergessener Empfang, dachte sich Amonasro. Wenn er doch nur irgendwie seinen Leuten klar machen könnte, dass kein Grund zur Panik herrschte, sondern viel mehr zur Freude, denn schließlich kehrte der König zurück.
Doch so konnte er nur warten und der Dinge harren, die in den nächsten Augenblicken sich abspielen würden. Sie sahen wie alle Bogen gespannt auf sie gerichtet waren und nur auf den Befehl warteten abzufeuern.
Langsam aber sicher näherten sie sich dem Land, so dass die Nubier ihren König eigentlich erkennen mussten, denn er stand vorne auf dem Boot, direkt den Bogenschützen zugewandt.
Und tatsächlich, Amonasro bemerkte wie ein paar Schützen unweigerlich ihre Pfeile sinken ließen. Auch drangen plötzlich laute Rufe zu Amonasro und dem Nubier herüber. Die sonst so disziplinierten Bogenschützen begannen wild durcheinander zu rufen. Was genau sie riefen, drang nicht bis an Amonasros Ohren, aber es schien ganz danach als hätten sie ihren König erkannt.
Ein Lächeln glitt über Amonasros Gesicht, er war nun wieder zu Hause.

In dem Moment steuerte der Nubier das Boot so an den Hafen, dass sie anlegten. Schnell wurde das Boot mit der Leine am Anleger befestigt und schon trat Amonasro heraus, wieder auf nubischen, heimatlichen Boden. Amonasro war endlich heimgekehrt!

In dem Moment, in dem Amonasro aus dem Boot trat, war totale Stille.
Es war so als ob die ganze Stadt den Atem anhielt. Nur ein leichter Wind wehte und nach und nach sanken auch die restlichen gespannten Bogen gen Boden.
Noch schien keiner zu begreifen, was wirklich vor sich ging. Dann plötzlich und aus der tiefen Stille heraus drang die Stimme eines Kämpfers: „Majestät, Ihr seid zurück!“ Mit einem Mal fielen alle Nubier vor ihrem König auf die Knie.
Dann begannen sie wieder durcheinander zu rufen: „Wir glaubten Sie seien tot.“ – „Wie sind sie entkommen?“ – „Wo ist die Prinzessin?“ – „Unser König ist heimgekehrt.“ – „Dank sei den Göttern.“

Amonasro sah sich um. Er freute sich endlich wieder unter seinen Landsleuten zu weilen, aber ihre Fragen über das Geschehene erinnerten ihn unweigerlich an seine Tochter und was mit ihr passiert war. Doch nun war es vorerst daran die Situation in Nubien wieder unter Kontrolle zu bekommen, egal was in Ägypten zu dieser Zeit durchaus Bedeutendes geschah.

Noch immer redeten alle durcheinander, auch wenn sie sich mittlerweile erhoben hatten und sich gegenseitig, vor Freude ihren König wieder zu haben, in den Armen lagen.
Dieser erhob langsam seine Stimme und wandte sich mit folgenden Worten an sein Volk: „Ich freue mich endlich wieder zu Hause zu sein! Ich werde euch alle über die Geschehnisse der vergangenen Zeit in Kenntnis setzen, zu gegebener Zeit.“
Damit wandte er sich einem seiner Berater zu, „Und du wirst mich sicher darüber informieren, was hier während meiner Abwesenheit geschehen ist. Aber zuerst möchte ich mich über den Zustand der Stadt vergewissern.“ – „Natürlich, Majestät“, antwortete dieser und geleitete den König zwischen den restlichen Nubiern hindurch in Richtung Palast.
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Beitragvon Kitti » 02.07.2007, 17:51:19

Dieser Teil gefällt mir auch wieder sehr gut. Du hast einen tollen Stil und ich finde gerade die Idee, dass die Nubier sich zunächst feindselig verhalten und dann merken, dass ihr König zurückgekehrt ist, sehr interessant. Die Geschichte hat ja noch so viele offene Fragen nach dem Ende im Musical und da wirst du sicher noch viel daraus machen können. Also nur weiter so!!

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Beitragvon Gaefa » 02.07.2007, 21:08:24

Danke für den Kommi! Freut mich, dass es die gefällt. *knuffel*
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Beitragvon ChristineDaae » 04.07.2007, 18:21:10

Ich finde den neuen Teil auch wieder super, nur weiter so! *knuffel*
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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