Und noch einmal Milady :)

Eure musicalischen Stories oder Fanfictions könnt ihr hier posten.

Moderatoren: Sisi Silberträne, Elphaba

Benutzeravatar
ChristineDaae
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8911
Registriert: 10.03.2007, 16:11:56
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitragvon ChristineDaae » 25.04.2007, 13:52:21

Suuuper!!! :D :D
Du hörst aber auch immer dann auf, wenns grade spannend wird... *schümpf*
Bitte schnell weiter! :D
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


Bild
http://www.razyboard.com/system/user_christinedaae.html

Benutzeravatar
Marie Antoinette
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8886
Registriert: 15.06.2006, 19:48:28
Wohnort: Bodenseegebiet
Kontaktdaten:

Beitragvon Marie Antoinette » 29.04.2007, 17:41:57

Danke! :D

Und da gehts auch schon weiter. Wer wollte noch gleich ein gemeines Ende? :wink:

---------------------


Aber egal, wenigstens rief er nicht nach den Wachen, um sie wie sicherlich so manch ungebetenen Gast hinauszukomplimentieren. Vorläufig jedenfalls nicht…
„Warum so schreckhaft? Ihr habt doch auch keine Angst gehabt, herzukommen… im Gegenteil, das war sehr mutig von Euch. Was führt Euch her, Milady de Winter?“
„Ich denke doch, das wisst Ihr genau, Eminenz.“
Miladys Stimme zitterte.
„Nun kommt doch näher und setzt Euch, auf die Distanz unterhält es sich so schlecht. Außerdem müsst Ihr müde sein von der langen Reise… darum setzt Euch, Ihr seht nämlich so aus, als würdet Ihr jede Sekunde ohnmächtig werden.“
Richelieu deutete auf den zweiten Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Milady winkte jedoch ab.
„Mir geht es gut.“ erwiderte sie und versuchte, möglichst bestimmt zu klingen. „Ihr braucht Euch keine Gedanken oder Sorgen um mich zu machen. Das habt Ihr sowieso nie getan. Ich bleibe lieber stehen.“
„Wie Ihr wollt. Ich verlange aber zu wissen, warum Ihr hier seid. Andeutungen bringen uns in dieser Sache überhaupt nicht weiter. Im Gegenteil. Ich könnte Euch gewaltige Schwierigkeiten machen, weil Ihr nach Paris gekommen seid.“
„Dann macht das, Kardinal“, erwiderte Milady spöttisch, „nur keine Rücksichtnahme, wie in alten Zeiten.“
„Ich sagte, Andeutungen bringen uns nicht weiter“, erwiderte Richelieu scheinbar geduldig.
- „Gut, dann spreche ich es ganz klar aus.“ Milady trat vor den Schreibtisch und stützte sich mit beiden Armen darauf ab. Sie wollte es zwar nicht zugeben, aber sie hatte tatsächlich das Gefühl, als ob sie gleich zusammenbrechen würde… wie gerade eben auf dem Vorplatz der Kathedrale…
Aber das durfte jetzt nicht sein.
„Ich bin hergekommen“, fuhr sie fort, „um Euch um einen Gefallen zu bitten. Ich möchte, dass ich endlich von etwas freigesprochen werde, das ich nicht getan habe. Das wisst Ihr genau. Ich wurde aus Frankreich verbannt und habe die letzten Jahre in England verbringen müssen. Ihr habt wortlos zugesehen, wie ich für das angebliche Verbrechen verurteilt und bestraft wurde. “
Im gleichen Augenblick verdüsterte sich Richelieus Miene. Er stand auf, legte seine Hände auf Miladys Schultern und zog sie an sich.
„Ihr habt bei Eurem Bericht über die Vergangenheit etwas ganz entscheidendes vergessen, Milady de Winter“, zischte er ganz nah an ihrem Ohr, „oder besser: Mademoiselle Anne de Breuil?“ – „Lasst mich los, Kardinal“, befahl Milady.
Richelieu hörte ihr gar nicht zu. Er streifte ihr den Umhang von den Schultern.
„Ihr habt vergessen, dass Ihr des Verbrechens beschuldigt und in den Kerker geworfen wurdet… dann wart ihr in der Gerichtsverhandlung, die … bedauerlicherweise… nicht ganz für Euch verlaufen ist… aber hat man auch etwas anderes erwartet… es folgte die Urteilsverkündung… und dann …“
„Sagt es nicht“, murmelte Milady.
- „Meint Ihr, Ihr könntet mir etwas befehlen? Ihr überschätzt Euch mal wieder gewaltig…“
„Ich bitte Euch, Kardinal, … sagt es nicht“, wiederholte Milady mit schwacher Stimme.
- „Wie damals hält sie sich nicht an die Regeln…“
„Eminenz“, erkannte Milady ihren Fehler, „verzeiht mir, Eminenz. Aber sprecht das Wort nicht aus… Ich bitte Euch…“
„Nicht ein Wort, einen Laut habt Ihr von Euch gegeben, Milady de Winter.“ fuhr der Kardinal unbeirrt fort, ihre Erinnerungen an die Vergangenheit wieder aufzuwühlen. Gleichzeitig begann er langsam am linken Ärmel ihres Kleides zu zerren. „Vor all diesen Menschen standet ihr vollkommen regungslos da. Es muss Euch höllische Schmerzen bereitet haben, Ihr habt eure Lippen zusammengebissen bis sie blutig waren, aber Ihr habt nicht geschrieen oder auch nur gewimmert. Deswegen habe ich Euch bewundert. So etwas ist abgesehen von Euch noch nicht passiert. Vor Euch hat es keine Verurteilte geschafft, nach Euch ebenfalls nicht. Das macht Euch einzigartig, Milady.“
- „Soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen?“
Die Frage rutschte ihr einfach so heraus, ohne lange darüber nachgedacht zu haben.
„Sieh mal einer an. Sie wird schon wieder frech, unsere verurteilte kleine Hure. Dabei ist sie gar nicht so selbstsicher, wie sie sich gegeben hat. Ein Wort wird genügen, um sie zu zerstören. Ein einziges, kleines Wort…“
Nein, dachte Milady, sagte jetzt aber nichts mehr.
Kardinal Richelieu starrte sie an mit einem Blick, den sie nur zu gut kannte. Ein einziges Mal hatte er sie so angesehen, in einer Nacht, die inzwischen zehn Jahre, nein, fast 11, zurücklag. Trotzdem hatte sie es niemals vergessen.

Benutzeravatar
Kitti
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8268
Registriert: 01.04.2006, 14:28:31
Wohnort: Wuppertal

Beitragvon Kitti » 29.04.2007, 20:19:53

Super, der neue Teil! Spannend und gut geschrieben, wie immer. Hoffe, dass es bald weitergeht! :D
Quiero vivir, quiero gritar, quiero sentir el universo sobre mi... Quiero correr en libertad, quiero encontrar mi sitio...

Administratorin und Moderatorin

Deutsche Musical-Community
www.musical-forum.net

Benutzeravatar
jellimmy

Beitragvon jellimmy » 29.04.2007, 21:28:44

ja gegen schluss gefällt mir der neue teil auch sehr gut.
aber am anfang finde ich es nicht gut, dass milady so unsicher ist. zumindest im musical hat sie, wenn sie aus england zurück kommt, nie gewirkt.

Benutzeravatar
Kitti
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8268
Registriert: 01.04.2006, 14:28:31
Wohnort: Wuppertal

Beitragvon Kitti » 30.04.2007, 23:38:34

Für mich überspielt sie die Unsicherheiten, Ängste und Gefühle gekonnt. In einigen Songstellen merkt man ja, dass sie nicht nur die kalte, berechnende Degenlady ist... Besonders bei Wo ist der Sommer und dem Teil über Athos bei Milady ist zurück. Wenn man bedenkt, was sie mit dem Kardinal verbindet, finde ich schon, dass Elektras Darstellung einer etwas unsicheren Milady passt... ;)
Quiero vivir, quiero gritar, quiero sentir el universo sobre mi... Quiero correr en libertad, quiero encontrar mi sitio...

Administratorin und Moderatorin

Deutsche Musical-Community
www.musical-forum.net

Benutzeravatar
Sisi Silberträne
Admin
Admin
Beiträge: 12644
Registriert: 01.04.2006, 23:03:41
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitragvon Sisi Silberträne » 02.05.2007, 20:53:25

Oh toll, noch eine Milady-FF :D Und sehr gut geschrieben, wie frau von dir das gewohnt ist!
Ich finds schon gut, dass sie vielleicht innerlich ein wenig unsicher ist. Wär ja auch durchaus verständlich. Nach außen hin zeigt sies halt nicht, damit sie niemand für schwach hält.

Elektra hat geschrieben:Milady fuhr für einen kurzen Moment zusammen. Das > allein < hatte der Kardinal so komisch betont, und das hatte ihr einen gewaltigen Schreck eingejagt. Ob er wieder…!?

*Holzprügel nehm* BLEIBST DU WOHL WEG VON IHR!!! Nur so vorsichtshalber :mrgreen:

Elektra hat geschrieben:Ein einziges Mal hatte er sie so angesehen, in einer Nacht, die inzwischen zehn Jahre, nein, fast 11, zurücklag. Trotzdem hatte sie es niemals vergessen.

Ich ahne Schlimmes...

ChristineDaae hat geschrieben:Jetzt krieg ich echt Minderwertigkeitsgefühle, erst ist Sisis Milady-FF vil besser als meine und jetzt deine auch noch...

Ach geh, deine ist doch auch sehr gut. Nur halt eben anders. Aber das ist ja grad gut so. Wär ja wohl langweilig, wenn jeder zu dem Thema das Gleiche schreibt.
Administratorin und Moderatorin
technik@musical-forum.net
http://www.musical-forum.net

Bild

You will see those better days!
Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn!

Benutzeravatar
Marie Antoinette
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8886
Registriert: 15.06.2006, 19:48:28
Wohnort: Bodenseegebiet
Kontaktdaten:

Beitragvon Marie Antoinette » 05.05.2007, 23:36:47

Sisi Silberträne hat geschrieben:Oh toll, noch eine Milady-FF :D Und sehr gut geschrieben, wie frau von dir das gewohnt ist!
Ich finds schon gut, dass sie vielleicht innerlich ein wenig unsicher ist. Wär ja auch durchaus verständlich. Nach außen hin zeigt sies halt nicht, damit sie niemand für schwach hält.

Elektra hat geschrieben:Milady fuhr für einen kurzen Moment zusammen. Das > allein < hatte der Kardinal so komisch betont, und das hatte ihr einen gewaltigen Schreck eingejagt. Ob er wieder…!?

*Holzprügel nehm* BLEIBST DU WOHL WEG VON IHR!!! Nur so vorsichtshalber :mrgreen:


Danke dir! :D

Und euch allen auch. *knuffel* War auch eigentlich so gemeint, dass sie wegen den Ereignissen der Vergangenheit manchmal unsicher wird...

Aber den Holzprügel braucht es noch nicht, im Moment lassen wir den Kardinal mal leben. Hat doch noch gar nichts angestellt.. :wink:

-------------------------------------------------------------


„Wie heißt es doch? Eine Hand wäscht die andere. Wenn Ihr mir einige Gefallen tun würdet, könnte ich Euch vielleicht doch irgendwie weiterhelfen. So gut es eben geht. Ganz verschwinden wird es nicht, egal wie viel Zeit vergeht, das wissen wir beide.“
„Ich, Euch einen Gefallen tun?“ wiederholte Milady. „Nie im Leben!“
- „Dann seht zu, wie Ihr mit dem Schatten der Vergangenheit zu Recht kommt, mit dem Resultat der…“
Der Kardinal ließ sie urplötzlich los und sprach das Wort, vor dem sie sich fürchtete, doch aus, während er sich wieder hinter seinen Schreibtisch setzte und wieder einen Blick in seine Papiere warf.
„… Brandmarkung.“
Milady wurde sofort leichenblass, was er aber nur mit einem zufriedenen Grinsen quittierte.
„Wenn Ihr eure Meinung ändern solltet, Milady de Winter, wisst Ihr ja, wo Ihr mich finden könnt. Ich werde meine Meinung jedenfalls nicht ändern. Mein Vorschlag bleibt bestehen. Helft Ihr mir, werde ich Euch helfen… obwohl Ihr früher zurückgekehrt seid und dafür eigentlich eine berechtigte Bestrafung verdient habt. Aber ich werde das erstmal für mich behalten. So viel zu dem Thema mangelnde Rücksichtnahme.“
Milady konnte es nicht glauben.
Die Gelegenheit war dagewesen – warum verschonte er sie denn jetzt?! Damit hätte sie nicht gerechnet.
„Kardinal, … ich meinte, Eminenz…“
Sie setzte an, noch etwas zu sagen, aber er machte eine abwehrende Geste.
„Wir haben im Moment nichts mehr miteinander zu besprechen. Ich denke, Ihr könnt gehen. Soll ich die Wachen rufen, damit sie Euch hinaus begleiten?“
Milady schüttelte den Kopf.
„Nein, das wird nicht nötig sein, ich finde den Weg auch allein…“
Sie drehte sich um und verließ ohne noch ein Wort zu sagen das Zimmer. Inzwischen hatten sich auf dem Gang Wachposten der Kardinalsgarde versammelt – wo waren die eigentlich vorher gewesen, als sie einfach dem Küster oder wer auch immer das war nachgelaufen war? Hatten die geschlafen oder einfach nur Wachablösung? – und sahen ihr verwundert nach. Eine Frau, die aus dem Arbeitszimmer des Kardinals kam… schon wieder eine…
Das war ja nichts neues… nur war das letzte Mal schon etwas länger her gewesen…
Milady ignorierte die Blicke der Wachposten.
Sie hatte es auf einmal ziemlich eilig, von diesem Ort wegzukommen. Sie beschleunigte ihre Schritte und stürmte dann regelrecht davon.
Erst als die schwere Eisentür hinter ihr ins Schloss gefallen war und sie wieder auf dem Vorplatz der Kathedrale stand, blieb sie stehen und sah nachdenklich zum Himmel. Der Regen hatte sich verschlimmert.
Ich hasse ihn einfach, dachte Milady, ich hasse den Kardinal. Und ich werde ihm niemals einen Gefallen tun…, ich werde es schon auf meine eigene Weise schaffen, meine Ziele zu erreichen.
Schon immer war es ich, die von allen ausgenutzt und manipuliert wurde, aber das ist jetzt ein für alle Mal vorbei….

Benutzeravatar
Kitti
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8268
Registriert: 01.04.2006, 14:28:31
Wohnort: Wuppertal

Beitragvon Kitti » 06.05.2007, 11:19:25

Wieder ein neuer Teil, super! :) Bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird! :D
Quiero vivir, quiero gritar, quiero sentir el universo sobre mi... Quiero correr en libertad, quiero encontrar mi sitio...

Administratorin und Moderatorin

Deutsche Musical-Community
www.musical-forum.net

Benutzeravatar
ChristineDaae
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8911
Registriert: 10.03.2007, 16:11:56
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitragvon ChristineDaae » 06.05.2007, 16:03:44

Kitti hat geschrieben:Wieder ein neuer Teil, super! :) Bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird! :D


*sprachlos bin*
Dem kann ich mich nur wortlos anschließen, super! :D
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


Bild
http://www.razyboard.com/system/user_christinedaae.html

Benutzeravatar
Marie Antoinette
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8886
Registriert: 15.06.2006, 19:48:28
Wohnort: Bodenseegebiet
Kontaktdaten:

Beitragvon Marie Antoinette » 06.05.2007, 16:34:24

Danke! :D

Benutzeravatar
Sisi Silberträne
Admin
Admin
Beiträge: 12644
Registriert: 01.04.2006, 23:03:41
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitragvon Sisi Silberträne » 07.05.2007, 20:49:25

Suuuuupi, der neue Teil :mrgreen:
Find ich gut, wie du ihre Gedanken einbringst. Den Kerl kann frau wohl nur hassen...

*Holzprügel einstweilen wieder einsteck* der bleibt griffbereit ;)
Administratorin und Moderatorin
technik@musical-forum.net
http://www.musical-forum.net

Bild

You will see those better days!
Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn!

Benutzeravatar
Marie Antoinette
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8886
Registriert: 15.06.2006, 19:48:28
Wohnort: Bodenseegebiet
Kontaktdaten:

Beitragvon Marie Antoinette » 10.05.2007, 17:27:38

Danke dir! :D

Und schon gehts weiter. Heute mal ein längerer Teil - und ein Blick in die Vergangenheit...

-----------------------------------------------------------------------------
02 Schatten der Vergangenheit 1



„Entschuldigt?“
Eine Stimme riss Milady aus ihren Gedanken. „Madame? Ist alles in Ordnung?“
„Meint Ihr mich?“
Milady drehte sich um und sah in das Gesicht des Küsters. „Ja. Ihr habt so beunruhigt ausgesehen. Geht es Euch gut?“ Der Küster ließ ihr keine Gelegenheit, etwas zu sagen, sondern fuhr gleich fort: „Versteht mich nicht falsch, aber es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass eine Dame in der Kathedrale war um mit dem Kardinal zu sprechen und dann ist sie nach einer Weile aus dessen Zimmer gestürzt und war total verstört…“ Er sah Milady verschwörerisch an und zwinkerte ihr zu.
„Aber das wisst Ihr nicht von mir.“
- „Natürlich nicht. Ich verstehe, was Ihr meint. Aber so ist das eben nicht gelaufen. Es war nur eine… Meinungsverschiedenheit. Ich hatte eine alte Rechnung mit ihm zu begleichen, aber irgendwie hat das nicht funktioniert.“
Warum erzähle ich ihm das eigentlich?! wunderte sie sich auf einmal über sich selbst. Vorhin hatte er doch noch ganz offensichtlich was gegen mich… Außerdem, wie klingt das denn? Ich als Frau soll eine Rechnung mit ihm zu begleichen haben???
„Eigentlich geht es mich auch gar nichts an, was da passiert ist. Ich dachte nur, ich folge Euch besser. In eurer Verfassung wird Euch noch was zustoßen, wenn Ihr jetzt einfach weitergeht…“
„Wie nett, dass Ihr Euch auf einmal Sorgen um mich macht“, sagte Milady.
Es schien jedoch nicht ganz so herablassend geklungen zu haben wie es beabsichtigt war, denn der Küster ließ sich nicht beirren.
„Kommt doch jetzt am besten gleich mit, Milady de Winter. Ich zeige euch den schönsten Platz in der Kathedrale – Ihr werdet sehen, Ihr werdet dort alle Eure Sorgen vergessen.“
„Wo soll das denn sein?“
erkundigte sich Milady.
Eine weitere bissige Frage lag ihr auf den Lippen, sie hielt es jedoch für besser, sie nicht zu stellen. Vielleicht waren doch nicht alle Männer gleich und einige hatten es verdient, dass sie freundlich zu ihnen war.
„Ganz weit oben – ich hoffe, es macht Euch nichts aus, viele Treppenstufen steigen zu müssen…“ – „Was soll mir das denn ausmachen?! Meint Ihr, wegen meinem langen Kleid? Das geht schon.“
- „Dann folgt mir doch bitte. Nach Euch.“ Der Küster öffnete die Tür zur Kathedrale und ließ Milady eintreten. Dann ging er voraus und bedeutete ihr, ihm zu folgen.



Gleichzeitig starrte Richelieu wieder in die unzähligen Dokumente auf dem Schreibtisch, aber sie machten auf einmal noch weniger Sinn als vorher. Seine Gedanken waren bei der unerwarteten Besucherin.
Milady de Winter. Oder früher auch Anne de Breuil.
Vorhin hatte er auch schon über sie nachgedacht, die Gedanken aber immer beiseite geschoben – jetzt war es genau umgekehrt und die ganze Politik und der Ärger mit den Hugenotten und England wurden durch Gedanken an sie verdrängt. Sie hatte wirklich Mut gehabt, England zu verlassen und nach Frankreich zurückzukommen, nachdem sie doch für 20 Jahre verbannt worden war. Gerade einmal … wie viele Jahre waren vergangen? Neun? Zehn?
Er wusste noch genau, als er sie das erste Mal gesehen hatte… ein junges Mädchen von gerade einmal 16 Jahren, das zusammen mit ihrem zukünftigen Ehemann zu einer Vorbesprechung der Hochzeitszeremonie in die Kathedrale gekommen war. Sie war mitten in der Unterhaltung plötzlich aufgestanden und nach draußen gerannt und der Verlobte hatte sich daran gemacht, sie zurückzuholen. Nach einer Weile waren sie wieder zurückgekommen, aber gleich darauf war sie schon wieder aus dem Zimmer gestürmt…



10 Jahre vorher - - -



„Ich muss mich doch vielmals für meine Verlobte entschuldigen, Eminenz.“
bemerkte der Vicomte Julien de Chagny mit einem resignierten Kopfschütteln. „Ich weiß nicht, was mit ihr los ist… Ich werde sie aufhalten. Hoffentlich können wir dann die Unterredung endlich in Ruhe fortführen.“
„Lasst mich doch einmal unter vier Augen mit ihr sprechen, wenn Ihr sie eingeholt habt.“
- „Wozu?“
wollte der Vicomte wissen, aber der Kardinal wich der Frage aus. „Geht und holt sie zurück.“ Das klang wie ein Befehl.
Julien verstand im Moment gar nichts mehr, aber er nickte nur und machte sich daran, Anne einzuholen. Lange musste er sie nichteinmal suchen, sie war ein paar Schritte den Gang hinuntergelaufen und dann einfach stehen geblieben.
Er packte sie am Arm. „Ich hoffe, du wirst dich jetzt endlich benehmen, Anne. „Du kannst doch nicht einfach in so einer wichtigen Besprechung noch einmal wegrennen. Vorhin hast du mir doch etwas versprochen.“
– „Es hat mich immer noch gelangweilt“, erwiderte die fünfzehnjährige Anne de Breuil und gähnte erstmal lange, wie um ihre Worte zu unterstreichen. „Warum muss ich mich an so einem schönen Tag in so einem düsteren Raum aufhalten und über so langweilige Sachen sprechen? Ich versteh davon eh nur die Hälfte.
Sie ließ den Kopf hängen.
„Dann wird es aber Zeit, dass du es verstehst.“
Julien konnte nur den Kopf schütteln.
Was für eine Verlobte hatte sein Vater doch nur für sie ausgesucht?! Sie war zwar hübsch, aber doch noch ein halbes Kind.
„Bist du jetzt böse?“ fragte Anne. „Tut mir leid. Ich will dich nicht ärgern. Ich versuch, mich etwas zusammenzunehmen.“ – „Das hoffe ich für uns beide, aber im Moment in erster Linie für dich“, erwiderte Julien ungehalten.
Anne sah ihn fragend an.
„Warum das?“
- „Weil Seine Eminenz der Kardinal eben gemeint hat, dass er einmal unter vier Augen mit dir sprechen möchte.“ erklärte Julien, legte einen Arm um Anne und schob sie langsam wieder in die Richtung, aus der sie beide gekommen waren.
„Warum denn das jetzt!?“ rief Anne aus und klang dabei, als wäre sie in größter Panik. Ihre dunklen Augen waren auf einmal weit aufgerissen. „Warum will er denn mit mir alleine reden?! Ich möchte mich nicht mit ihm unterhalten! Ich will nicht mit ihm allein in einem Raum sein! Ich will nicht, ich will nicht, ich – will – es – einfach – nicht!““
Die letzten Worte hatte sie so laut geschrieen, dass Julien sie warnend ansah und ohne ein Wort zu sagen auf die nur angelehnte Tür zu Richelieus Arbeitszimmer zeigte.
„Ich will nicht mit dem Kardinal alleine sein.“ wiederholte Anne erneut und wieder etwas ruhiger. „Irgendwas stimmt doch mit ihm nicht.“
Auch mit diesem Argument stieß sie nicht auf Juliens Verständnis, genauso wie mit dem Argument von vorhin, dass es ihr langweilig geworden war. „Jetzt sei doch endlich einmal vernünftig. Du solltest dich einmal reden hören. Also wirklich. Was soll denn mit ihm nicht stimmen? Vielleicht bist du es ja, mit der was nicht stimmt. Du bist manchmal auch nicht gerade einfach…“
„Ich weiß auch nicht. Irgendwie werde ich unsicher, wenn ich ihn nur anschaue. Irgendwas stört mich daran, wie er mich ansieht…“ Julien wollte nichts mehr hören. „Geh jetzt. Er wartet auf dich. Ich bleibe draußen... am besten, ich schaue mir etwas die Kathedrale an. Dann könnt ihr euch in aller Ruhe unterhalten.“
„Aber…“
- „Jetzt hör endlich mit den Widerworten auf!“ befahl Julien.
Anne seufzte und gab sich geschlagen. Hatte sie denn eine andere Wahl? Nein, natürlich nicht. Sie strich ihr Kleid glatt, holte tief Luft und lief dann wieder auf die Tür zu. Sie sah sich nochmal kurz zu ihrem Verlobten um, der bedeutete ihr nur, sich zu beeilen. Obwohl die Tür ja nur angelehnt war, klopfte sie vorsichtig an.
„Ich weiß, dass Ihr es seid, Mademoiselle de Breuil. Tretet ein.“
Anne folgte der Aufforderung.
Sie schloß die Tür wieder hinter sich, dann ging sie langsam auf den Schreibtisch zu und versuchte sogar einen respektvollen Knicks, der hoffentlich etwas besser aussah als ihr erster.
„Was wolltet Ihr mit mir bereden, Eminenz?“

Benutzeravatar
ChristineDaae
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8911
Registriert: 10.03.2007, 16:11:56
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitragvon ChristineDaae » 10.05.2007, 17:44:32

Oh, du hörst aber auch immer dann auf, wenns gerade spannend – oder in diesem Fall besser – spannender wird! *schümpf*
"De Chagny"... Hm... den Namen kenn ich doch... :wink:

Schön! Bitte mach schnell weiter! :D
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


Bild
http://www.razyboard.com/system/user_christinedaae.html

Benutzeravatar
Marie Antoinette
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8886
Registriert: 15.06.2006, 19:48:28
Wohnort: Bodenseegebiet
Kontaktdaten:

Beitragvon Marie Antoinette » 10.05.2007, 18:50:25

Kann gut sein, dass dir der Name bekannt vorkommt, am Anfang hab ich ihn sogar "Raoul" genannt... :wink:

Am Wochenende gehts schon weiter. :D

Benutzeravatar
Kitti
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8268
Registriert: 01.04.2006, 14:28:31
Wohnort: Wuppertal

Beitragvon Kitti » 10.05.2007, 19:14:40

Er ist ja auch keinen Deut besser als Raoul... ;) Aber dein neuer Teil ist toll, die Technik der Rückblende ist dir gut gelungen!! Schön, dass deine Kapitel auch einzelne Titel haben, passt doch sehr gut! :D
Quiero vivir, quiero gritar, quiero sentir el universo sobre mi... Quiero correr en libertad, quiero encontrar mi sitio...

Administratorin und Moderatorin

Deutsche Musical-Community
www.musical-forum.net

Benutzeravatar
Sisi Silberträne
Admin
Admin
Beiträge: 12644
Registriert: 01.04.2006, 23:03:41
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitragvon Sisi Silberträne » 10.05.2007, 19:33:55

*Holzprügel griffbereit halt* Ich hab so das Gefühl ihn nach dem nächsten Teil zu brauchen, ich ahne sehr Schlimmes... :?

Schreib bitte ganz schnell weiter! :mrgreen:
Administratorin und Moderatorin
technik@musical-forum.net
http://www.musical-forum.net

Bild

You will see those better days!
Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn!

Benutzeravatar
ChristineDaae
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8911
Registriert: 10.03.2007, 16:11:56
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitragvon ChristineDaae » 10.05.2007, 19:50:27

Sisi Silberträne hat geschrieben:*Holzprügel griffbereit halt* Ich hab so das Gefühl ihn nach dem nächsten Teil zu brauchen, ich ahne sehr Schlimmes... :?


Oh, ich auch! Sisi, hast du zuufällig noch einen Ersatz-Prügel, ich find meinen grade nicht...? :wink:
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


Bild
http://www.razyboard.com/system/user_christinedaae.html

Benutzeravatar
Nadine0003

Beitragvon Nadine0003 » 11.05.2007, 22:15:21

So und ich hol zusätzlich noch den Vorschlaghammer raus, ich schließe mich diesem schlechten bedrohlichen Gefühl an. :?


Hoffe, du schreibst bald weiter.
l.g.
Nadine :-)

Benutzeravatar
Marie Antoinette
Musical-Narr
Musical-Narr
Beiträge: 8886
Registriert: 15.06.2006, 19:48:28
Wohnort: Bodenseegebiet
Kontaktdaten:

Beitragvon Marie Antoinette » 12.05.2007, 13:52:54

Bei sovielen netten Kommentaren muss ich doch gleich mal weitermachen... danke euch allen! :D

-----------------------------------------------------------------


„Nehmt erstmal wieder Platz.“
forderte sie der Kardinal auf.
Anne setzte sich hin und wartete, bis er weitersprach.
„Es hat zwar vorhin nicht so ausgesehen, weil ich auf der Seite Eures Verlobten gestanden bin, aber ich kann Euch natürlich durchaus verstehen. Noch nichteinmal 17 Jahre alt und das ganze Leben noch vor sich, und schon sollt Ihr verheiratet werden. Das ganze macht Euch natürlich ängstlich und unsicher…“
„Nein, davon kann keine Rede sein“, erhob Anne entschieden Einspruch, „Angst hab ich keine und unsicher bin ich auch nicht. Ich find es nur schade. Warum muss ich denn schon jemanden heiraten, den ich kaum kenne. Aber warum sollte ich ausgerechnet mit Euch über das ganze reden?“
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
Richelieu tat so, als müsste er eine Weile überlegen. Dann bemerkte er:
„Es war vorhin und ist im Moment übrigens nicht zu überhören, dass Ihr eine gewisse Abneigung gegen mich hegt, Mademoiselle de Breuil.“ – „Das gerade eben… was ich da gesagt hab... das hab ich nicht so gemeint… in Wirklichkeit hab ich… wollte ich…“ Anne geriet vor lauter Aufregung ins Stottern.
„Nun beruhigt Euch. Wie war das, Ihr seid nicht unsicher?“
- „Vielleicht bin ichs doch etwas“, räumte Anne ein.
Was aber im Moment nicht an meiner bevorstehenden Hochzeit liegt sondern an Euch…
„Ich bin nicht Euer Feind, Mademoiselle. Wie gesagt, ich kann Euch schon verstehen. Und damit Ihr euch etwas beruhigt, würde ich Euch jetzt gern ein Glas Wein anbieten.“
- „Wein soll mich beruhigen?“ Anne glaubte, dass sie sich verhört hatte. „Glaub ich nicht, da wird mir immer schlecht davon…“ – „Ach Unsinn. Da gibt’s so eine schöne Volksweise, da heißt es soweit ich mich erinnern kann, ja der Wein, der Wein, der eint alle Parteien…“
Anne verkniff sich ein Grinsen.
„Na also, sie schaut schon gar nicht mehr so böse, die Mademoiselle. Einen Moment, ich werde Euch den Wein gleich einschenken. Dann könnt Ihr Eurem Verlobten erzählen, Ihr habt mit dem Kardinal von Paris einen Wein getrunken.“
„Das wird er mir wahrscheinlich nicht abnehmen“, überlegte Anne. Im Moment fürchtete sie sich gar nicht mehr so sehr vor dem Kardinal.
Richelieu stand auf und ging zu einem kleineren Tisch, der in einer Ecke des Raumes stand und auf dem sich mehrere Flaschen und zwei Gläser befanden. In beide schüttete er Wein, allerdings so, dass Anne es nicht sah. Auf dem Weg zurück zum Schreibtisch blieb er vor Anne stehen und reichte ihr ein Glas.
„Zum Wohl, Mademoiselle de Breuil. Waffenstillstand?“
- „Waffenstillstand“, stimmte Anne zu. „Zum Wohl, Eminenz.“
Sie stieß ihr Glas gegen das des Kardinals.
Warum hatte sie eigentlich solche Angst vor ihm gehabt. Wie lächerlich das doch war…
Sie trank einen großen Schluck Wein und verzog das Gesicht. Am liebsten hätte sie den Wein gleich wieder ausgespuckt, aber stattdessen schluckte sie ihn tapfer herunter.
„Irgendwie schmeckt das merkwürdig…“
befand sie.
„Merkwürdig? Das soll doch so ein guter Jahrgang sein…“ Richelieu trank ebenfalls einen Schluck aus seinem eigenen Glas. „Warum soll das denn merkwürdig schmecken, Mademoiselle?“ – „Keine Ahnung. Vielleicht liegt das nur daran, weil ich auch sonst nicht viel Wein trinke, denn wie gesagt, es wird mir leicht schlecht davon…“
Anne wollte noch etwas sagen, aber sie hielt inne. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein und der komische Geschmack würde verschwinden, wenn sie gleich noch einen Schluck nahm? Sie zögerte einen kurzen Moment und trank dann erneut.
„Dann lasst uns doch jetzt doch weiter über die bevorstehende Hochzeit sprechen.“ versuchte der Kardinal wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen. „Ihr meint, es ist zu früh zum Heiraten, und damit habt Ihr Recht.“
Anne seufzte.
„Aber eine andere Wahl hab ich nicht…“
- „Natürlich nicht. Aber macht Euch keine Sorgen. Im Moment kennt Ihr Euren Verlobten möglicherweise noch nicht, aber das wird sich mit der Zeit schon alles von selbst erledigen…“


Der Kardinal fuhr wieder mit einem längeren Monolog fort, und Anne bemühte sich, seinen Worten zu folgen. Sie versuchte es wirklich ernsthaft, wie sie es Julien versprochen hatte. Aber es fiel ihr schon wieder so schwer. Sie fühlte sich auf einmal so müde… bildete sie sich das nur ein und die Umgebung begann vor ihren Augen zu verschwimmen? Das lag doch nicht nur am Wein… irgendetwas stimmte nicht…
„Ist alles in Ordnung, Mademoiselle?“
hörte sie Richelieu fragen, es klang jedoch so, als wäre er sehr weit entfernt.
„Ich weiß nicht…“, erwiderte Anne, „mir ist auf einmal so… merkwürdig… zumute…“
Im gleichen Moment fiel ihr etwas auf. Der Gesichtsausdruck des Kardinals hatte sich verändert. Von Besorgnis keine Spur mehr – es sah vielmehr so aus, als ob er genau wusste, was passierte.
Auf dem Tisch vor ihm lag der Ring, den er getragen hatte, und jetzt bemerkte sie erst, dass es darin wohl eine Art Geheimfach gab, denn aus dem Ring rieselte weißes Pulver auf die Tischplatte.
Bleib wach, ermahnte sich Anne selbst, auf jeden Fall wach bleiben. Nicht einfach aufgeben! Du bist in Gefahr!
„Was… habt … Ihr… getan, … Eminenz?“
- „Ich habe doch gesagt, wenn Ihr von dem Wein trinkt, werdet Ihr etwas ruhiger. Und vielleicht gibt es noch eine ganz andere Möglichkeit für Euch, wie Eure Zukunft verläuft… ob es aber eine bessere Möglichkeit ist, sei erstmal dahingestellt, …“
Der Kardinal lächelte verschlagen.
Ich hatte Recht, mit ihm stimmt was nicht… ich – muss – hier – weg! Schnell, bevor.…
Der Gedanke verlieh für einen kleinen Moment neue Kraft. Sie stand auf, schwankte einen kurzen Moment und versuchte auf die Tür zu zugehen. Vielleicht war Julien noch nicht so weit weg. Er durfte einfach noch nicht weit weg sein!
„Hilfe…“
Es hätte ein Schrei sein sollen, aber ihr fehlte die Kraft zu schreien.
„Wo wollt Ihr denn so schnell hin? Wieder davon laufen?!“ hörte sie den Kardinal fragen. „Ihr werdet schön da bleiben. Ihr wolltet doch eine andere Zukunft als diesen Vicomte zu heiraten, oder?“
Das war das letzte was Anne hörte.
Das letzte was sie sah, war das zufriedene Grinsen Richelieus, dann verlor sie endgültig das Bewusstsein und brach zusammen.

Benutzeravatar
Sisi Silberträne
Admin
Admin
Beiträge: 12644
Registriert: 01.04.2006, 23:03:41
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitragvon Sisi Silberträne » 12.05.2007, 14:38:33

*den Holzprügel weiterhin bereit halt*

Das ist ein spannendes Kapitel, und dann hörst du an so einer Stelle auf, wie verwerflich! :shock: Dafür musst du gaaaaaanz schnell weiter schreiben! *hüpf*
Administratorin und Moderatorin
technik@musical-forum.net
http://www.musical-forum.net

Bild

You will see those better days!
Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn!


Zurück zu „Fanfiction / Geschichten / Texte“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste