Und noch einmal Milady :)

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Beitragvon armandine » 31.05.2008, 10:01:32

Ich freue mich, dass du weiter geschrieben hast! Ich bin auch schon wieder sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt - der Kardinal scheint sie ja wirklich zu lieben, wie es aussieht...

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Beitragvon ChristineDaae » 31.05.2008, 10:26:15

Oh, vielen Dank für die Widmung :D *knuffel*
Die Fortsetzung ist wirklich toll geworden, stell bald den nächsten Teil rein :D
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Sisi Silberträne » 31.05.2008, 22:30:54

Schön, dass du weiter geschrieben hast :)
Ein interessanter Teil. Und ich bin immer noch nicht sicher, was er eigentlich für sie empfindet. Du machst es spannend!

Immer schön weiter *anfeuer*
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Beitragvon Marie Antoinette » 20.06.2008, 22:24:11

Danke ihr drei... endlich mal wieder ein Kommentar mehr... *freu* *knuffel*

So, jetzt gehts auch weiter... hat länger gedauert als beabsichtigt...

Widmung dieses Teils: Für die Forums-Milady Liz zu ihrem Ferienbeginn ^^ sag mal, kommt dir da zufällig jemand bekannt vor? :wink:

Hab den Vergangenheitsteil extra etwas nach hinten verschoben, damit wir die letzte Person auch noch in dem Teil antreffen... und den langen Kommentar nicht vergessen :wink:



20: Neue Gesichter im Kardinalspalast



Am nächsten Morgen wollte sich Milady bei Anbruch der Dämmerung aus alter Gewohnheit in den Westflügel zurückschleichen, kam allerdings nicht weit. Sie war gerade ein paar Schritte gelaufen, da versperrte ihr Rochefort den Weg.
„Guten Morgen, Milady de Winter“ grüßte er und hörte sich dabei gar nicht mal so besonders schlecht gelaunt an.
Ihre Laune hingegen sank auf den Gefrierpunkt, als sie ihn sah. Musste er ihr ausgerechnet jetzt wieder begegnen, um diese Zeit ausgerechnet auf dem Gang vor dem Zimmer des Kardinals – und sie mal wieder mit offenen Haaren und im Nachthemd und Morgenmantel…
„Was wollt Ihr denn jetzt, Rochefort?! Was habt Ihr denn zu der Zeit schon hier zu suchen?! Fast glaube ich, dass Ihr die ganze Nacht gewartet habt…“
Rochefort murmelte etwas, das sie nicht verstand. Dann machte er einen Schritt auf sie zu. „Mir wäre es ja am liebsten, wenn jeder wüsste, was vor zehn Jahren passiert ist… dann könntet Ihr zu Eurer großen Liebe zurückkehren … besser Ihr verschwindet heute als morgen aus dem Kardinalspalast…“
„Warum das denn?“ Milady verstand die Welt nicht mehr. Rochefort benahm sich ja auch sehr merkwürdig… Der Rat der ehemaligen Kardinalswache ging ihr durch den Kopf Wundert Euch über nichts…
Aber das sagte sich so leicht…
Instinktiv trat sie einen Schritt zurück. Wer wusste schon, was der Hauptmann der Kardinalswachen vorhatte… eigentlich hatte er ja den Befehl erhalten, ihr nichts mehr zu tun, aber sie wusste ganz genau, wozu er in der Lage war…
„Seitdem Ihr hier seid, … nein, schon lange vor Eurem ersten Auftauchen im Frühjahr … denkt Seine Eminenz doch an nichts anderes mehr als an Euch. Und das macht mich bald wahnsinnig…“ erwiderte Rochefort ungehalten.
„Weswegen?“ fragte Milady weiter. Sie lächelte ihn an, als ihr etwas einfiel. Das war zwar unwahrscheinlich, aber eine Möglichkeit. „Das hört sich fast so an, als wärt Ihr eifersüchtig…“
„Und damit habt Ihr auch Recht!“ platzte Rochefort heraus.
- „Eifersüchtig auf den Kardinal?!“ Milady konnte es nicht fassen. Sie hätte am liebsten losgelacht. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Der Hauptmann der Wachen war auch in sie verliebt gewesen? Hatte er vielleicht im Sommer das getan, was er getan hatte? Aus gekränktem Stolz?!
„Nein“, erwiderte Rochefort ungehalten, „das nicht… ich war eifersüchtig auf Euch… Jahrelang war ich an der Seite Seiner Eminenz und habe alles getan, und jetzt taucht Ihr auf und er hat nur noch Augen für Euch… er verteidigt Euch sogar ständig und ich muss jetzt sogar mit Euch zusammenarbeiten, um diesen Engländer zu verhaften…“
„Ach der arme Rochefort fühlt sich vernachlässigt?“ vermutete Milady und ihre Worte trieften geradezu vor Ironie. „Eine Runde Mitleid… wenn ich Zeit habe, werde ich Euch mal bedauern…“
„Ihr versteht überhaupt nichts…“ erwiderte Rochefort. Fast hörte es sich jetzt so an, als ob sie ihn wirklich gekränkt hatte und er schrecklich beleidigt war. Seine Wut schien auf einmal verraucht.
„Das mag sein… Seit ich zurückgekommen bin versteh ich einiges nicht mehr… ich frag mich, wo ich nur hingeraten bin“, hielt Milady dagegen.
„Zurück nach Paris“, erwiderte Rochefort besserwisserisch, „in den Palais de Cardinal…“
- „Das weiß ich auch!“ versetzte Milady.
„Na warum fragt Ihr dann?“
- „Unglaublich… wollt Ihr denn schon wieder zu streiten anfangen? Lasst doch Eure schlechte Laune an Seiner Eminenz aus…“
„Wenn er denn endlich mal wieder Zeit hat, mir zuzuhören anstelle Euch…“
- „Ach das schon wieder…" stichelte Milady unbeirrt weiter, "der arme Hauptmann Rochefort…“
Ohne dass sie es eigentlich wollte hatte sie sich wieder einmal angefangen mit ihm zu streiten.
Im gleichen Moment bog jemand um die Ecke und wäre fast mit Rochefort zusammengestoßen.
Es handelte sich um eine junge Frau, die Milady noch nie in ihrem Leben gesehen hatte – mit dunkelbraunen, schulterlangen Haaren, die etwas pummelig war und zudem noch so blass, dass man fast glauben konnte, dass sie schon einmal gestorben war.
„Habt Ihr keine Augen im Kopf?!“ entlud sich Rocheforts Wut auf Milady jetzt auf die andere.
„Ihr? Doch, eines…“ mischte sich Milady ein und lachte. „Außerdem seid Ihr ja wohl der Mademoiselle im Weg gestanden, Rochefort.“
Die Unbekannte verkniff sich ebenfalls ein Grinsen, wurde dann jedoch schnell wieder ernst. Umständlich verbeugte sie sich vor Rochefort. „Ich bitte tausend Mal um Verzeihung, Hauptmann…“
„Ich verzeihe überhaupt nichts“, erwiderte Rochefort unwirsch. „Ich werde mir wohl noch eine Strafe für Euch ausdenken…“ – „Lasst sie gefälligst in Ruhe“, ging Milady dazwischen. „Sie hat doch wirklich nichts Schlimmes getan.“
- „Wenn Ihr wüsstet… die macht doch nur Ärger seit sie hier ist…“
Bei diesen Worten des Kommandanten der Schwarzroten machte die andere sofort ein sehr trauriges Gesicht und es schimmerten sogar ein paar Tränen in ihren Augen.
„Und wer ist sie überhaupt?“ fiel Milady etwas ein.
- „Diese Frage kann ich Euch auch beantworten, … Lilie meines Herzens.“ erwiderte der Kardinal, der inzwischen auch dazugekommen war.
Als Rochefort diese drei Worte hörte, schaute er erst wieder beleidigt, dann konnte er sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Dann besann er sich eines Besseren und nahm Haltung an.
„Guten Morgen, Eure Eminenz“, grüßte er und salutierte.
Die blasse Unbekannte war bei den drei Worten zusammengefahren als hätte ihr jemand einen Schlag versetzt. Das ist sie also, ging es ihr durch den Kopf, Milady de Winter… und er hatte Recht… ich werde es nie mit ihr aufnehmen können…
„Gute Morgen, Eure Eminenz“, schloss sie sich dann schnell Rocheforts Gruß an und versank in eine zeremonielle Reverenz.
„Was ist das denn schon für eine Versammlung zu dieser frühen Zeit?“ wollte Richelieu wissen und sah zwischen Milady, Rochefort und der anderen hin und her – in genau dieser Reihenfolge, wie Rochefort missmutig feststellte. Als erstes hatte der Kardinal wieder Milady angeschaut.
„Eine zufällige“, war es auch Milady, die als erstes antwortete. Es war ihr klar, dass sie alle zusammen schon einen merkwürdigen Anblick abgaben – der Hauptmann der Wachen in seiner Uniform mit dem Degen an der Seite, die eine in ihrem dunkelblauen Kleid mit roten Linien an Saum, Kragen und um die Ärmel und sie und der Kardinal… „Ich wollte eigentlich nur in den Westflügel in mein Zimmer zurückgehen, da steht Rochefort hier herum wie bestellt und nicht abgeholt und dann taucht auch noch … die … auf…“ fuhr sie mit der Erklärung fort.
„Ich hatte Euch doch gesagt, Ihr müsst nicht mehr in den Westflügel zurückgehen… Lilie meines Herzens…“ Richelieu schüttelte verständnislos den Kopf und sah dann auf die dunkelhaarige, die immer noch nicht wieder aufgestanden war.
„Ihr dürft Euch erheben, Mademoiselle“, gebot er ihr und sie gehorchte.
„Ja, das mag sein, aber warum?“ wollte Milady von Richelieu wissen. Dasselbe hatte er schon am vergangenen Abend zu ihr gesagt, aber sie wusste immer noch nicht den Grund dafür. Und warum nannte er sie eigentlich immer noch so? Sie waren doch nicht alleine…
- „Weil diese ehemalige Verbannte neue Gemächer bekommt“, platzte Rochefort heraus. „Hier irgendwo in der Nähe… ich frag mich bloß wie sie zu dieser zweifelhaften Ehre kommt…“
„Hat Euch jemand gefragt?!“ wandte sich Milady an Rochefort. „Ihr sollt die Klappe halten!“
Die in dem blauroten Kleid hielt sich eine Hand vor den Mund, damit niemand sah dass sie grinsen musste.
„Lacht Ihr mich etwa aus?! Na wartet…“ Rochefort machte einen Schritt auf sie zu und holte aus. Milady trat jedoch geistesgegenwärtig ebenfalls einen Schritt vor und packte Rocheforts Hand so fest sie konnte, um den Schlag abzufangen.
„Aber ich hab doch Recht“, blieb Milady ganz ruhig, „Besser Klappe halten… sonst verrat ich dem Kardinal noch was Ihr mir vorhin gesagt habt…“ Rochefort ließ die Hand schnell wieder sinken. Das was er eigentlich sagen wollte, schluckte er schnell hinunter. Warum hatte er sich vorhin nur nicht zusammenreißen können… jetzt war sie ihm überlegen… auch wenn er es nicht zugeben wollte, aber sie hatte jetzt etwas, mit was sie ihm schaden konnte… Milady ging wieder auf den Kardinal zu.
„Und das wäre?“ fragte Richelieu auch sofort.
- „Nichts, Eminenz…“ erwiderte sie mit einem unschuldigen Lächeln in Rocheforts Richtung. „Angefangen zu streiten hat er sich vorhin wieder… da dachte ich doch es wäre ihm klar gewesen, dass er mich in Ruhe lassen soll…“ Sie beschloss, das Thema zu wechseln. „Also wie war das? Ich wohne nicht mehr im Westflügel?“
- „Genau, das sollte eigentlich eine Überraschung sein, aber Rochefort verdirbt wieder einmal alles…“ Er wandte sich an die andere. „Wie weit sind denn die Vorbereitungen für den Umzug?“
„Die dürften im Laufe des Vormittags abgeschlossen sein, Eure Eminenz“, antwortete sie und knickste erneut.
„Gut“, erwiderte der Kardinal. „Sehr gut…“ Er bedeutete Rochefort, sich zu entfernen. „Wir unterhalten uns später.“ – „Jawohl, Eure Eminenz.“ Der Hauptmann salutierte und ging schnell den Gang hinunter.
„Und Ihr dürft Euch ebenfalls entfernen… seht zu dass Ihr Eure Aufgabe bald erfüllt…“ befahl Richelieu jetzt der anderen.
„Jawohl, Eure Eminenz, wie Ihr befehlt.“ Sie knickste erneut und ging dann ebenfalls, allerdings in eine andere Richtung wie Rochefort.
„Könntet Ihr mir vielleicht sagen, wer diese Person eigentlich war“, wandte sich Milady an den Kardinal. „Das frage ich mich schon seit sie vorhin mit Rochefort zusammengestoßen ist…“
„Constances Nachfolgerin“, erwiderte der Kardinal. „Ihre Majestät die Königin hatte es ja verboten, dass Constance Bonacieux weiter hier arbeitet… es hat deshalb eine gewaltige Auseinandersetzung gegeben… das ist jedenfalls ihre Nachfolgerin und Eure Zofe Maura Savoise…“
„Maura…“ wiederholte Milady nachdenklich.
- „So heißt sie, richtig“, pflichtet ihr Richelieu bei, „und sie ist nicht das einzige neue Gesicht im Palais de Cardinal. Ihr werdet beim Frühstück mindestens noch zwei weitere kennen lernen. Es hat sich einiges geändert…“


----


Tatsächlich traf Milady etwas später beim Frühstück zwei weitere Menschen, die sie noch nie gesehen hatte. Eine schlanke Frau etwa in ihrem Alter, mit rotbraunen Haaren die ihr etwas über die Schulter reichten und braunen Augen mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck, was Milady allerdings nicht darauf zurückführte, dass die Frau sie nicht leiden konnte… sondern es vielmehr mit dem Mann an ihrer Seite zusammenhing. Das zweite neue Gesicht gehörte nämlich einer Kardinalswache mit blauen Augen und blonden Haaren, die etwa Mitte Dreißig sein musste, aber viel älter aussah – und es an Hässlichkeit beinahe mit Rochefort aufnehmen konnte. Sicherlich war es für die Frau nicht leicht, an der Seite von so einem fürchterlichen Menschen zu sein.
„Milady de Winter“, stellte der Kardinal die beiden vor, „das sind Jeanne Étoile und ihr Verlobter Marcel Rimbaud, seit einiger Zeit stellvertretender Kommandant meiner Leibgarde…“
„Genau“, begann Rochefort, der zur linken des Kardinals saß, wieder zu nörgeln, „aber wozu brauch ich nen Stellvertreter, Eure Eminenz? Das würde ich jetzt doch gerne einmal wissen…“ – „Ihr seid jetzt endlich einmal still“, unterbrach ihn Richelieu ungehalten. Fast hätte er sogar anfangen zu fluchen, so sehr ging ihm Rochefort in letzter Zeit wieder auf die Nerven. „Erst lasst Ihr Milady de Winter in Calais einfach stehen und jetzt seid Ihr wieder dauernd dabei, Euch zu beschweren… Ihr habt gar keinen Grund, Euch über etwas zu ärgern.“ Er hielt kurz inne. „Oder vielleicht doch… denn Rimbaud wird nachher die Vereidigung der neuen Leibgardisten übernehmen.“
„WAS?!“
Rochefort glaubte sich verhört zu haben und verschüttete seine Milch über die Uniform.
„Das ist eine große Ehre für mich, Eure Eminenz“, bemerkte die neue Kardinalswache, stand auf und verbeugte sich. „Ich werde die Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen. Auf mich könnt Ihr Euch verlassen…
„Die Vereidigungszeremonie war schon immer meine Aufgabe!“ Rochefort war empört.
- „Achtung, Rochefort!“ warnte Milady, die rechts neben Richelieu saß, mit gespieltem Ernst. „Befehle des Kardinals anzuzweifeln, könnte leicht ins Auge gehen“, fuhr sie fort, „darum haltet lieber die Klappe.“
„Welch weise Worte“, bemerkte Marcel Rimbaud und lachte, während er sich wieder setzte. Jeanne versuchte gar nichtmal, ihr Lachen zurückzuhalten, Milady grinste in Rocheforts Richtung und der Kardinal verkniff sich ebenfalls ein Grinsen. Und Maura, die gerade dabei war, Milady einen Tee einzuschenken, verschüttete alles, so sehr musste sie lachen.
Dem Hauptmann der Kardinalswachen passte es natürlich gar nicht, dass er zur Zielscheibe des Spotts geworden war.
„Wollt Ihr den Tisch denn überschwemmen?“ schimpfte Rochefort. „Passt gefälligst besser auf…“
„Schon zu spät“, erwiderte Milady und sah sich die Bescherung an. „Aber das macht nichts.“
Maura stellte die Teekanne ab. „Ich bring das sofort wieder in Ordnung…“ murmelte sie mit einem ängstlichen Blick in Rocheforts Richtung und machte sich schnell auf den Weg, etwas zum Aufwischen zu holen.
„Ich krieg keinen Bissen herunter“, klagte Jeanne. „Versprich mir eines“, wandte sie sich dann an ihren Verlobten. „Fang bei dieser Vereidigungszeremonie bloß nicht an zu singen, sondern halt dich an das Zeremoniell... sonst war es das erste und das letzte Mal, dass dir der Kardinal diese Aufgabe übertragen hat….“ Sie sah in Miladys Richtung. „Wisst Ihr, er wollte eigentlich mal zum Theater, aber da fehlt ihm eindeutig das Talent…“
„Na vielen Dank auch“, gab Marcel Rimbaud zurück und hörte sich jetzt auch etwas beleidigt an. „Du hast doch keine Ahnung, Jeanne.“ Und zu Milady: „Lasst Euch von ihr nicht beeinflussen, die ist nur sauer, weil das mit unserer Verlobung über ihren Kopf hinweg entschieden wurde.“
- „Und von wem?“ erkundigte sich Milady. Im gleichen Augenblick traf ihr Blick jedoch den des Kardinals und die Frage war beantwortet.
„Ich erkläre Euch das irgendwann mal genauer“, bemerkte Jeanne in einem verschwörerischen Tonfall.

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Beitragvon Sisi Silberträne » 20.06.2008, 23:25:50

Rochefort ist lustig :lol:

Aber den Teil find ich irgendwie sehr verwirrend, du führst auf einen Schlag so viele neue Figuren ein, dass einem wuschig wird.

Hatte er vielleicht im Sommer das getan, was er getan hatte?

Den Satz verstehe ich nicht...
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Beitragvon Marie Antoinette » 21.06.2008, 15:05:37

@Sisi: Was der Satz bedeutet? Ich versuchs zu erklären...

In dem Teil in dem Milady Athos aus dem Verlies befreien wollte, hatte der Kardinal es doch Rochefort überlassen, sie zu bestrafen. Und das, was sie meint, ist eben das was er an diesem Tag mit ihr angestellt hat... :wink:

Stimmt, das sind in dem Teil ein paar Leute zu viel aufeinmal - aber einen nach dem anderen konnt ich auch nicht auftauchen lassen... sonst könnte die Geschichte noch ewig weitergehen ^^

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Beitragvon ChristineDaae » 21.06.2008, 21:58:24

Eine tolle Fortsetzung :D Sehr schön geschrieben wieder mal... Stell bald die nächsten rein :)
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Beitragvon MiladydeWinter » 22.06.2008, 00:12:24

Danke den Ferien komm ich jetzt auch endlich mal wieder zum lesen.
Find die Teile sehr gelungen und lustig.
Armer Rochefort. Der kann einem ja fast schon leid tun.
Die neuen Personen gefallen mir auch gut. Erinnern mich sehr stark an was :wink: :lol: vorallem der liebe Rimbaud :D

Freu mich schon auf den nächsten Teil

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Beitragvon Marie Antoinette » 29.06.2008, 16:13:38

Danke dir ... *knuffel* ja die neuen Figuren... :lol:

Und jetzt gehts mal wieder in die Vergangenheit...

---------------------------------------------------------------------

- - Fünf Jahre früher- -




An diesem Abend passierte tatsächlich nichts schlimmes mehr. Lord de Winter klagte mir zwar sein Leid über den Tod seiner Ehefrau, aber er schien ansonsten gar kein Interesse an mir zu haben. Vielleicht waren doch nicht alle Männer gleich…
Wer allerdings ein sehr missmutiges Gesicht machte als er mich sah war die Haushälterin. Sie sah mich an wie ein lästiges Insekt, das sie am liebsten zerquetscht hätte. Als es jedoch darum ging, dass sie mich in eines der Gästezimmer bringen sollte, war ihre Miene plötzlich heiter – und vor Lord de Winter selbst durfte sie sich eigentlich nichts anmerken lassen. Sie führte mich in ein Zimmer, das so aussah, als hätte dort vor gar nicht langer Zeit jemand gewohnt, alles war noch eingerichtet und wirkte als würde die Bewohnerin gleich wieder zurückkommen.
In dieser Nacht schlief ich wieder einmal sehr schlecht und schreckte ein paar Mal aus verwirrenden Träumen hoch, in denen es dieses Mal gar nicht ausschließlich um die Schrecken der Vergangenheit gegangen war.
Am nächsten Morgen wurde ich von der Haushälterin – die sich nichteinmal vorgestellt hatte – aufgeweckt und ziemlich gleich mit dem Geheimnis des Zimmers konfrontiert: Die verstorbene Lady de Winter hatte dort gewohnt – es war ihr Zimner gewesen und die ganzen Dinge die noch dort standen, waren ihre eigenen.
Ich packte überstürzt meine Sachen zusammen und brach auf, ohne mich zu verabschieden. Lord de Winter war nicht zuhause und ich dachte, ich würde meine überstürzte Flucht in einem Brief erklären. Das war ich ihm schuldig, nachdem er mich vor den Kardinalswachen gerettet hatte.
Bei Tag fühlte ich mich draußen sicherer als am Vorabend. Ich suchte die Pension auf, in die ich schon gestern hatte ziehen wollen und mietete mir dort ein Zimmer. Dort konnte ich das sein, was ich sein wollte – endlich frei und unabhängig. Ich wusste, dass ich nicht ewig dort wohnen konnte, irgendwann würde mein Geld sicherlich aufgebraucht sein – aber ich fragte den Wirt und dessen Ehefrau, ob ich vielleicht dort arbeiten konnte. Sie stellten keine Fragen und waren einverstanden.
So vergingen die ersten Tage meiner Volljährigkeit.
Als ich eines Abends wieder einmal in der Gaststube aushalf, betraten plötzlich ein paar Gentlemen die Wirtsstube, die ich wohl zuletzt dort erwartet hatte. Einige kannte ich zwar nicht, aber der, den ich kannte war doch eine gewaltige Überraschung. Lord de Winter kam herein und ging auf mich zu.
„Miss Anne?! Ihr hier?“
Er schien genauso verwundert darüber mich hier zu sehen wie ich darüber verwundert war, ihn zu sehen.
„Guten Abend, Mylord“, grüßte ich und knickste.
„Euch hätte ich zuletzt hier erwartet… ich hatte mir schon Sorgen gemacht als Ihr plötzlich verschwunden wart…hatte schon gedacht, diese komischen Uniformierten haben Euch wieder erwischt… Wer war das denn überhaupt?“
„Ich habe Euch doch einen Brief geschrieben in dem ich die Gründe für mein Aufbrechen erklärte“, erwiderte ich verwundert, „und auch dass ich hier bin… ich hatte ihn Eurer Haushälterin gegeben, weil Ihr nicht da wart…“
„Ich habe keinen Brief bekommen…“ Lord de Winter war überrascht.
Ich wunderte mich nur kurz, dann wurde ich wütend. Diese unmögliche Haushälterin hatte den Brief wahrscheinlich vernichtet anstelle ihn ihm auszuhändigen. Womöglich hatte sie ihn in den Schnee geworfen oder im Kaminfeuer verbrannt. Diese fürchterliche Frau…
„Na macht ja auch nichts… dass ich Euch jetzt hier wieder treffe ist ein glücklicher Zufall…
und ich bin froh, Euch wohlauf zu sehen. Aber ich würde doch zu gerne wissen, was das neulich für merkwürdige Uniformierte waren.“
Seine Freunde – oder wer auch immer die anderen Gentlemen waren – hatten inzwischen an einem Tisch in einer Ecke Platz genommen, aber Lord de Winter machte überhaupt keine Anstalten, sich zu ihnen zu setzen. Ich schien ihm wichtiger zu sein. Deshalb suchte ich jetzt nach einer guten Erklärung.
„Leibgardisten des Kardinals“, begann ich mit der Wahrheit, um Zeit zu gewinnen. „Ich meine… des Kardinals von Frankreich… da komm ich nämlich her... ich bin dort geboren und aufgewachsen… Ich bin mit sechzehn hierhergekommen…“
Verflixt, dachte ich bei mir, warum fing ich denn jetzt an zu stottern? Das war mir ja noch nie passiert…
„Es hat… bestimmte Ereignisse… gegeben, die mich dazu gezwungen haben, Frankreich zu verlassen…“ fuhr ich fort. Jetzt wusste ich was mit mir los war. Einerseits drohten mich sicherlich gleich wieder die Erinnerungen zu überrennen, andererseits glaubte ich, nicht die richtigen englischen Worte für das ganze zu finden.
Lord de Winter führte mich zu einem Tisch in einer anderen Ecke. Der Wirt sah ihn missmutig an, aber sagte nichts, weil ich ihn beschwichtigend ansah.
„Warum seid Ihr auf einmal so aufgeregt?“ fragte Lord de Winter verwundert. „Keine Panik… beruhigt Euch… ich höre Euch zu…“
Ich holte Luft.

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Beitragvon armandine » 29.06.2008, 17:02:16

Schön, ein neuer Teil! So bekommen wir jetzt ihre Geschichte als Milady de Winter zu hören, das ist schön! Lass dir bitte nicht wieder so viel Zeit :wink:

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Beitragvon ChristineDaae » 29.06.2008, 19:26:35

Die Fortsetzung ist wirklich toll :D Erinnert mich ein bisschen an Rebecca... ;) Sehr schön geschrieben jedenfalls und ich bin gespannt, wie du weitermachst :)
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Beitragvon Sisi Silberträne » 30.06.2008, 00:11:36

Das ist ein schöner Teil, bitte mehr davon!
Ja, erinnert tatsächlich ein wenig an Rebecca, ich habe Mrs. Danvers vor dem inneren Auge ;)
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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon MiladydeWinter » 12.07.2008, 19:55:28

Die Fortsetzung ist wieder sehr gelungen.
Aber ich muss den anderen Recht geben. Erinnert mich auch ein wenig an Rebecca.
Bitte bald weiter.

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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon Marie Antoinette » 19.07.2008, 20:44:50

Danke für die Kommis.... :) ich gestehe, das mit Mrs. Danvers war Absicht ...

In der Vergangenheit komm ich gerade nicht weiter, also wieder mal ein Gegenwartsteil, und damit sind wir auch an der "Aufpassen dass der Kardinal nicht auf seiner Schleimspur ausrutscht" Szene angekommen... :wink:


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Die Vereidigungszeremonie sollte auf dem großen Platz vor dem Kardinalspalast stattfinden. Es war zwar ein sonniger Tag, aber sehr kalt, die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt. Der Schnee glitzerte in der Sonne.
Richelieu ging voraus, dann folgten mit ein paar Schritten Abstand Rochefort und Rimbaud und als letztes gingen Milady und Jeanne. Den ganzen Weg nach draußen waren die beiden Schwarzrot Uniformierten dabei, sich zu streiten. Rochefort konnte seine schlechte Laune darüber, dass er einfach einen Stellvertreter bekommen hatte, der auch noch eines seiner Privilegien einfach übertragen bekommen hatte, einfach nicht verbergen.
„Wir diskutieren das schon die ganze Weile durch“, bemerkte Marcel Rimbaud sichtlich genervt, „und es wurde nun einmal so entschieden. Findet Euch damit ab, Hauptmann!“
„Ungeheuerlich…“ empörte sich Rochefort weiter, „ich würde ja zu gerne mal wissen, warum Ihr so schnell aufgestiegen seid… vier Wochen Kardinalswache und schon stellvertretender Kommandant… Eins lasst Euch gesagt sein! Ich hatte noch nie einen Stellvertreter und brauch auch keinen…“
„Das sieht Seine Eminenz aber anderes…“ versetzte Rimbaud gelassen.
Im gleichen Moment blieb der Kardinal stehen und sah sich vorwurfsvoll zu den beiden um.
„Rochefort… ich habe Euch heute schon einmal gewarnt…“
- „Warum müsst Ihr eigentlich immer die anderen verteidigen, Eure Eminenz? Erst Milady, jetzt diesen Rimbaud… Ich war als erster da!“
„Milady war noch vor Eurer Zeit“, versetzte der Kardinal, „und jetzt hört endgültig auf, sonst denke ich mir noch eine Bestrafung aus und Ihr könnt die Vereidigungszeremonie von Eurem Zimmer aus beobachten…“
Milady verkniff sich ein Grinsen. Ja, man merkte ganz deutlich, dass bald Weihnachten war… alles war so friedlich…
„Aber…“
- „Kein Aber, Rochefort. Ihr habt Euch jetzt genug abreagiert.“ Der Kardinal drehte sich wieder um und wollte weitergehen, aber er kam nicht weit. Einer der beiden Uniformierten war im Weitergehen auf die lange Schleppe seines Mantels getreten und er konnte für einen kurzen Moment nicht weitergehen. Als der Übeltäter sein Versehen bemerkte und zurücktrat, verlor der Kardinal auf dem eisglatten Weg das Gleichgewicht und rutsche tatsächlich aus.
Obwohl das eigentlich auch fürchterlich komisch aussah, lachte dieses Mal keiner, im Gegenteil - Milady lief sofort an Rochefort und Rimbaud vorbei. Sie machte sich von allen wohl am meisten Sorgen.
„Ist alles in Ordnung, Eminenz?!“
„Ja, es geht schon wieder… macht Euch keine Sorgen… das hat schlimmer ausgesehen als es war…“ bemerkte Richelieu im Aufstehen. Dann sah er den Hauptmann der Kardinalsgarde noch finsterer an als zuvor.
„Ich war’s nicht, Eure Eminenz!“ behauptete Rochefort im nächsten Moment. „Sondern mein ach so hochgelobter Stellvertreter…“
„Glaubt dem Hauptmann kein Wort“, verteidigte sich Marcel Rimbaud.
- „Einer von euch beiden Streithammeln muss es aber gewesen sein…“ Der Kardinal sah zwischen Milady und Jeanne hin und her. „Habt Ihr es zufällig mitbekommen?“
„Ja, es war…“ setzte Jeanne an, aber Milady war schneller. „Rochefort.“ fiel sie der Verlobten der neuen Kardinalswache genau an dieser Stelle ihres Satzes ins Wort.
„Dachte ichs mir doch“, murmelte Richelieu. „Vielen Dank, Milady.“
- „Avec plaisir, Votre Eminence“, erwiderte Milady und lächelte den Kardinal gewinnend an.
Jeanne ärgerte sich.
Da hatte sie einmal die Gelegenheit gehabt, etwas zu sagen, was ihn vielleicht dazu gebracht hatte, sich bei ihr zu bedanken und sie anzulächeln, da verdarb ihr Milady de Winter alles.
Warum hatte sie ihr auch erzählt, warum sie wirklich auf diese Verlobung mit Marcel Rimbaud eingegangen war… das war ein großer Fehler gewesen. Das hat sie absichtlich getan, dachte sie bei sich. Rothaariges Miststück…
„Und Ihr könnt Euch auf den Weg zurück in Euer Zimmer machen…“ wandte sich Richelieu wieder an Rochefort. „Ich habe Euch vorhin schon gewarnt… das hättet Ihr besser mal bleiben lassen… das war im wahrsten Sinne des Wortes ein Schritt zu weit.“
Fast hätte Jeanne gegrinst. Das hörte sich ja beinahe lustig an.
„Entschuldigt, Eure Eminenz“, murmelte Rochefort scheinbar zerknirscht und verbeugte sich gleich ein paar Mal. „Das war ein Versehen… Verzeiht mir…“
Der Kardinal antwortete nicht auf Anhieb. Dann reagierte er jedoch mit genau dem, was Milady schon erwartete:
„Ich entschuldige überhaupt nichts!“ schrie er den Hauptmann der Leibwachen an. „Jetzt verschwindet! Seid froh, wenn ich mir nicht noch eine andere Strafe einfallen lasse…“
Rochefort war wieder beleidigt.
„Dass ich nicht bei der Vereidigungszeremonie dabei sein kann, ist die größte Strafe überhaupt…“
„Selbst schuld“, versetzte der Kardinal und machte eine Handbewegung, als würde er eine Fliege verscheuchen wollen. In diesem Fall war natürlich Rochefort gemeint, der nach kurzem Innehalten kapitulierte.
- „Sagte ich doch“, bemerkte Milady, als er an ihr vorbeistürmte, „sich mit Seiner Eminenz anzulegen kann ins Auge gehen…“ - „Kann ins Auge gehen“, ahmte Rochefort sie nach und hatte es jetzt noch eiliger, wegzukommen. Fast wäre er auch auf dem eisglatten Weg ausgerutscht.
Zuletzt geändert von Marie Antoinette am 20.07.2008, 17:43:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon MiladydeWinter » 20.07.2008, 12:26:20

Die Fortsetzung gefällt mir wieder sehr gut.
Ist vorallem sehr lustig geschrieben.
Rochefort könnte einem ja fast etwas leid tun. :D
Freu mich schon auf den nächsten Teil

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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon ChristineDaae » 20.07.2008, 15:51:57

Entschuldigt, Eure Eminenz“, bemerkte Rochefort scheinbar zerknirscht und verbeugte sich gleich ein paar Mal. „Das war ein Versehen… Verzeiht mir…“

Da passt dein Lieblingswort nicht so ganz... ;) Lieber "murmelte" oder so.

Sonst super, schreib bald weiter :)
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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon Sisi Silberträne » 25.07.2008, 00:11:55

Das ist ein netter Teil, gefällt mir gut =)
Streithammel, das merk ich mir LOL
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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon Marie Antoinette » 04.08.2008, 12:58:53

Danke für die lieben Kommentare! *knuffel*

@Sisi: Oh, jetzt hab ich mal ein nettes Wort für dich, oder? Sonst ists bisher immer umgekehrt gewesen.... :wink:


Wollte eigentlich vor meiner Berlinfahrt noch nen neuen teil machen, aber hier hat das Internet plötzlich gesponnen... dann gibt es jetzt zwei.

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Nach Rocheforts Abgang konnten der Kardinal, Milady, Jeanne und Marcel Rimbaud ohne weitere Streitereien zum Innenhof des Kardinalspalastes weitergehen. Die Gruppe neuer zukünftiger Kardinalswachen war im Gegensatz zu früher verhältnismäßig klein, aber nach allem was vor allem in den letzten Wochen passiert war, grenzte es schon an ein Wunder, dass überhaupt noch eine Vereidigungszeremonie mit neuen Kardinalswachen stattfinden konnte.
Während Milady und Jeanne das ganze aus einiger Entfernung beobachteten, hielt der Kardinal erst einmal eine endlos lange Ansprache.
„Wen interessiert das denn, was er da sagt“, sagte Milady genervt flüsternd zu Jeanne und verdrehte die Augen, „das ist doch alles absolut unwichtig. Außerdem ist es kalt hier draußen; die Sonne scheint zwar, aber dieser Wind… wär ich doch besser nicht mitgegangen, und langweilig ist das alles erwartungsgemäß auch.“
„Solche Worte von Euch?“ erwiderte die Angesprochene überrascht. „Dabei seid Ihr es doch, die…“ Sie unterbrach sich. „Na ja, egal. Ich möchte jedenfalls zuhören… mich interessiert es.“
„Das sagt er jedes Mal… wie auswendig gelernt… immer das gleiche… das hört Ihr in ein paar Monaten auch wieder. Eigentlich könnte er den Vortrag Euch auch halten wenn wir beim Abendessen sitzen.“ gab Milady unwirsch zurück. Sie hätte am liebsten gefragt, wie der Satz hätte weitergehen sollen, den Jeanne nicht zu Ende gesprochen hatte. Was glaubte die Verlobte der Kardinalswache, wer sie war? Dieselbe Frage hatte sie sich schon in der vergangenen Nacht gestellt … wie war die Tatsache dass sie in der Nähe Richelieus war, eigentlich vor allen anderen rechtfertigt worden? Rochefort wusste es, aber das war auch schon der einzige… Und im Louvre? Wer war sie dort, wenn nicht mehr eine Verwandte des einäugigen Kommandanten der Schwarzroten?
Im gleichen Moment entdeckte Milady etwas. Hinter einer der Säulen des Durchgangs stand noch jemand, den die Ansprache wohl auch etwas interessierte… kein möglicher Attentäter, nein, es war Maura Savoise.
Was hat die denn jetzt hier draußen zu suchen? Der sind doch auch klare Befehle für den Verlauf des Tages erteilt worden…
Nach dem Ende der Ansprache trat Marcel Rimbaud vor, sah sich aber noch einmal kurz zu Jeanne und Milady um.
Jeanne sah ihn mit einem warnenden Gesichtsausdruck an, da schaute er aber schon wieder zu den jungen Männern, die bereits schwarzrote Uniformen trugen.
„Ich hoff nur, er hält sich wirklich an das Zeremoniell…“ murmelte sie. „Ich trau ihm heut alles zu, sogar dass er zu singen anfängt. Er hält sich für ach so toll, erst Recht, seit er zu Rocheforts Stellvertreter geworden ist…“
„Wie kam das denn? Rochefort hatte doch nie einen Stellvertreter…“ wollte Milady wissen. „Keine Ahnung…“ musste Jeanne zugeben. „Aber ich kenn ihn ohnehin nicht besonders gut…. meinen Verlobten, meine ich, … ich hab mich ja nur drauf eingelassen weil…“
Das soll sie gefälligst nicht noch mal aussprechen, dachte Milady gehässig.
„Männer!“ wandte sich Rimbaud an die Uniformierten. „Nachdem ihr nun noch einmal gehört habt, worum es bei Eurer Aufgabe geht, was Ihr beachten müsst und welche Regeln es einzuhalten gibt, kommen wir nun zum wichtigsten Teil….dem Eid auf Seine Eminenz den Kardinal. Ich werde euch die Vereidigungsformel einmal vorsprechen und ihr werdet sie dann wiederholen…“
„Jawohl, Hauptmann!“ erwiderten die Männer fast gleichzeitig und salutierten.
Rimbaud erhob die rechte Hand und sprach langsam laut und deutlich:
„Wir geloben hiermit feierlich unter den Augen Gottes, Seiner Eminenz dem Kardinal und Erster Minister Seiner Majestät König Ludwigs des 13., Armand Jean Duplessis de Richelieu, immer treu zu dienen und dabei nie den rechten Glauben zu verlieren.“
Die zukünftigen Kardinalswachen erhoben ebenfalls die rechte Hand und wiederholten den Satz.
Milady glaubte nicht richtig zu sehen – denn Jeanne, die neben ihr stand tat es ihrem Verlobten und den jungen Männern nach… und auch Maura in ihrem Versteck hinter der Säule schien die Eidesformel mitzusprechen…
Wieder einmal ging ihr der Rat des Musketiers vor ihrer Rückkehr in den Louvre durch den Kopf.
Wundert Euch über nichts… aber das sagte sich so einfach…
Die Vereidigung ging nach dieser Haupteidesformel noch eine Weile weiter, es mussten noch ein paar Sätze gesprochen werden. „Was auch immer kommt, wir wanken nicht. Seite an Seite stehen wir zusammen, in jeder Gefahr… alles für den Kardinal…“ ging es weiter, und der allerletzte Satz überhaupt ähnelte frappant wie auch andere Bestandteile der langen Vereidigung dem Wahlspruch der königlichen Musketiere:
„Einer für alle – und alle für einen – und alle gemeinsam für den Kardinal.“



Gleichzeitig stand D’Artagnan, der junge Gascogner, der sich während der Audienz auf der Treppe des Louvre mit Rochefort und dem Kardinal angelegt hatte, vor der Tür eines Hauses an der Place Royale und kam sich etwas verloren vor.
Er hatte nämlich am Vorabend feststellen müssen, dass man ihm während seiner Zeit in Paris wohl nicht nur versucht hatte, Pomme de Terre zu stehlen – nein, es war ihm auch seine Geldbörse, die ihm seine Mutter beim Abschied gegeben hatte, samt Inhalt abhanden gekommen. Deshalb hatte er auch seine vorläufige Unterkunft in der Rue de Veaugirard verlassen müssen und war auf sich selbst gestellt. Zum Glück für ihn hatte er sich jedoch inzwischen mit Athos und seinen beiden Freunden angefreundet und die hatten ihn an Monsieur de Tréville verwiesen.
„Wenn du nach Paris gekommen bist um Musketier zu werden“, hatte Athos ihm erklärt, „führt ohnehin kein Weg an ihm vorbei… dass der Bluthund des Kardinals dir den Empfehlungsbrief weggerissen hat, stellt keine große Schwierigkeit dar, wir helfen dir… und Tréville weiß bestimmt eine Unterkunft für dich.“
Das war tatsächlich der Fall gewesen – der Kommandant der Musketiere hatte ihm sogar angeboten, in einer Dachkammer seines eigenen Hauses zu wohnen.
Und da war er nun und wartete, bis ihm jemand öffnete.
„Kann ich Euch helfen?“
Plötzlich stand eine junge Frau vor ihm, mit halblangen schwarzen Haaren und in einem grünen Kleid. Misstrauisch sah sie D’Artagnan an, der ihr in seinen schmutzigen Kleidern und mit dem vielen Gepäck fast an einen Landstreicher erinnerte.
„Ja, vielleicht. Mein Name ist D’Artagnan. Ich komme auf Anraten von Monsieur de Tréville…“
„Ach, Ihr seid D’Artagnan?!“ Die junge Frau lächelte. „Entschuldigt mein Misstrauen… ich hatte irgendwie eine ganz andere Vorstellung von Euch… Aber tretet doch ein… Herzlich willkommen!“ Sie verneigte sich. „Freut mich sehr… Mein Vater hat mir schon berichtet, dass Ihr hier wohnen würdet…“
„Euer Vater? Ihr seid die Tochter von Monsieur de Tréville?“ vergewisserte sich D’Artagnan.
- „Ja... Ich bin Lisette de Tréville… jedenfalls wenn es nach meiner Mutter geht, die hat mich bei der Geburt so genannt… aber mein Vater fand den Namen Lydia schöner, und deswegen werde ich so gerufen…“
„Lydia? Das ist aber kein französischer Name…“ überlegte D’Artagnan weiter.
- „Nein… ein griechischer. Aber Griechenland ist ein christlich geprägtes Land so wie Frankreich ein katholisches Land ist... man muss nur an diesen grässlichen Kardinal Richelieu denken…“ Lydia verzog das Gesicht. Sie mochte den Kardinal überhaupt nicht und ging ihm bei feierlichen Anlässen im Louvre, zu denen sie ihre Eltern auch gelegentlich begleitete, so gut es ging aus dem Weg. „Jedenfalls – aus diesem Grund fand mein Vater den Namen auch passend. Hört sich auch schöner an als Lisette. Freut mich, Euch kennenzulernen… habe schon viel von Euch gehört… Mein Vater hat mit Eurem Vater viel über Euch gesprochen…“
- „Ich wünschte ich könnte das selbe sagen“, erwiderte D’Artagnan leicht verlegen. „Aber leider hat mein Vater vor meiner Abreise vergessen, Euch zu erwähnen…“
„Macht ja nichts“, fand Lydia. „Meine Mutter findet mich auch nicht erwähnenswert. Sie sagt immer ich würd mich gar nicht wie eine feine Dame benehmen… bloß weil ich Papa gebeten habe, mir das Fechten beizubringen…“ Ihr fiel auf, dass sie immer noch auf der Türschwelle standen.
„Ihr könnt fechten?“ fragte D’Artagnan überrascht.
- „Ja… wir können ja mal gegeneinander antreten“, erwiderte Lydia unbeirrt. „Aber jetzt kommt doch erst einmal herein, hier draußen unterhält es sich doch sehr schlecht… Wer hat Euch eigentlich hergebracht? Zufällig Monsieur Athos?“ Sie hatte jetzt einen sehr verträumten Gesichtsausdruck.
„Nein, der hat mir nur den Weg hierher beschrieben“, erklärte D’Artagnan, „gefunden hab ich das Haus ganz von alleine…“
„Zu schade…“ Lydia sah für einen kurzen Moment sehr niedergeschlagen drein, was in D’Artagnan einen gewissen Verdacht aufkommen ließ. „Ich hab gedacht ich seh ihn endlich mal wieder, aber ich habe ja auch nie Glück… Aber jetzt führe ich Euch erst einmal ein wenig herum.“

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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon armandine » 05.08.2008, 11:33:42

Schön, wieder ein paar neue Wendungen - da ist ja noch Stoff für viele Fortsetzungen!

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Re: Und noch einmal Milady :)

Beitragvon Sisi Silberträne » 11.08.2008, 18:19:42

Interessantes Kapitel :)
Wer war noch gleich Maura Savoise? *überleg* Langsam blick ich bei den vielen Figuren nimmer durch :oops: Deine Namenswahlen mag ich btw ^^
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