Miladys Lebenslauf ;-)

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Miladys Lebenslauf ;-)

Beitragvon ChristineDaae » 27.03.2007, 20:24:37

Seit ich drei Musketiere gesehen habe, interessiert mich die Vergangenheit von Milady de Winter, also schreib ich einfach mal was dazu. Ich kenne das Original-Buch nicht, keine Ahnung wie es da ist (hat sie überhaupt eine Vergangenheit?) Naja, ich fang einfach mal an, ist alles frei erfunden.


1.Teil

Anne ging die Straße entlang und lachte in sich hinein. Um sie herum hielten alle Passanten den Kopf gesenkt, un dem prasselnden Regen zu entgehen, doch sie warf den Kopf in den Nacken und genoss das Wasser auf ihrem Gsicht. Ohne recht zu wissen, warum, fühlte sie sich ausgelassen und fröhlich. Das war verwunderlich, vor allem, weil sie sich auf dem Weg zum sonntäglichen Gottesdienst befand, den sie noch nie besonders gemocht hatte. Vor allem jetzt, gerade 15 Jahre alt, langweilte sie die Predigt. Allein das Singen macht ihr Spaß, doch da sie von den Künsten des Organisten nichts hielt, verbrachte sie die meiste Zeit in der Kirche damit, aus dem Fenster zu sehen oder ihr Spiegelbild zu betrachten. Sie war ein hübsches Mädchen, und wusste es auch. Anne war stolz auf ihre großen, dunklen Augen und ihre ebenmäßige, glatte Haut, was in ihrem Alter selten war. Viele der jungen Männer in ihrem Dorf blickten ihr jetzt hinterher, als sie die Straße hinunterging, doch das war Anne egal. Sie lächelte über die dummen, glotzenden Augen und ging gelassen weiter, den Kopf aufrecht.
In der Predigt sah sie gelangweilt aus dem Fenster und folgte mit den Augen den Wassertropfen, die die Scheibe hinunterrannen. Geistesabwesend wickelte sie sich eine Strähne ihrer schwarzen, langen Haare um den Finger und hörte nur im Hintergrund die Predigt von Kardinal Richelieu...
Nach der Predigt beeilte sich Anne, den stickigen Bau hinter sich zu lassen. Sie blieb draußen eine Sekunde stehen und schloss die Augen, um die vom Regen noch frische Luft zu genießen. Eine Sekunde zu lang. »Anne de Breuil!« Sie zuckte zusammen, als sie die schneidende Stimme von Kardinal Richelieu hörte. »Ich hätte Euch gerne noch einen Moment... gesprochen.« Anne war nicht begeistert, wieder in die Kirche zu müssen, und etwas in dem Ton des Kardinals ließ sie frösteln, doch seine Stimme duldete keinn Widerspruch. Anne seufzte, wandte sich um und trat wieder in die Kirche.
Die Tür fiel schwer hinter Anne zu. Sie blinzelte. Die Kerzen waren bereits gelöscht und ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit. Sie fuhr her um, als sich die Hand des Kardinals auf ihre Schulter legte. »Oh, verzeiht. Ich wollte euch nicht erschrecken.« Das klang irgendwie ironisch. Ihr erschreckt mich immer, dachte Anne, sagte das aber nicht. Den Gefallen wollte sie ihm nicht tun. Warum Gefallen? Was ist mit mir los? Er legt es nicht darauf an, mir Angst einzujagen, redete Anne sich ein. Aber das mulmige Gefühl blieb, als sie dem Kardinal zum Beichtstuhl folgte...
Zuletzt geändert von ChristineDaae am 31.03.2007, 12:38:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon jellimmy » 27.03.2007, 21:49:52

hey, gefällt mir echt gut. ist das deine erste storie?

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Beitragvon ChristineDaae » 28.03.2007, 14:07:39

Ja, ich hab vorher noch nichts geschrieben... Meint ihr, ich sollte ne Fortsetzung machen?
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Beitragvon Kitti » 28.03.2007, 16:57:58

Zum Thema Fortsetzung: Ja, auf jeden Fall! Ist doch spannendes Thema! :) Wenn dich das interessiert, dann lies doch auch mal Sisis FF mit dem französischen Titel und über einen Kommi zu meinem neuen Teil bei "Wo ist der Sommer" würd ich mich auch freuen... ;)

Zu deiner Story: Erst mal sehr schön für einen ersten Versuch. Ich würde vielleicht noch die Stellen mit der Predigt ändern. Meiner Meinung nach wird das Wort etwas zu oft wiederholt und einmal hast du sogar zwei Mal die gleiche Handlung sehr ähnlich beschrieben. "Sie schaute aus dem Fenster, während die Predigt..." Daraus würde ich vielleicht machen "Erneut wandte Anne ihren Blick in Richtung Fenster und sah, wie die Regentropfen... Die Stimme des Kardinals schien von weit her zu kommen..."

Ansonsten finde ich sehr schön, wie du sie und ihre Eindrücke beschreibst. Das ist doch ein guter Anfang, um ihre weiteren Erlebnisse zu beschreiben. Außerdem wird es dort, wo dein Teil endet, gerade so richtig spannend. Mach auf jeden Fall weiter!

Der längere Kommi ist in keinem Fall böse, sondern lediglich als kleiner Tipp. Ich find es ja persönlich immer schöner, längere Kommentare zu kriegen, als nur ein "Ja, gut. weiter" oder so. Ich hoffe, es geht dir genau so. :wink:

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Beitragvon ChristineDaae » 28.03.2007, 17:25:15

In der Predigt sah sie gelangweilt aus dem Fenster und folgte mit den Augen den Wassertropfen, die die Scheibe hinunterrannen. Geistesabwesend wickelte sie sich eine Strähne ihrer schwarzen, langen Haare um den Finger und hörte nur im Hintergrund die Stimme von Kardinal Richelieu...
Nach dem Gottesdienst beeilte sich Anne, den stickigen Bau hinter sich zu lassen.



Ist es so besser? Vielen Dank, Kitti, ich habe wirklich nichts dagegen, wenn jemand Verbesserungsvorschäge macht. :)
Ich werd gleich mal den neuen Teil von "Wo ist der Sommer" anschauen! =)
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Beitragvon ChristineDaae » 28.03.2007, 19:17:43

Ich habe grade so viel Zeit zu schreiben... Ich mache schon den zweiten Teil. Es sind wieder alle Verbesserungsvorschläge herzlich willkommen! :)


2. Teil

Im Beichtstuhl war es noch dunkler als in der Kirche. Anne sah fast nichts mehr. Sosehr sie auch die Augen zusammenkniff und sich bemühte, mehr als die undeutliche Silhouette des Kardinals und ein schmaler Lichtstreifen an der Tür waren nicht zu erkennen. »Anne de Breuil, ich möchte Euch die Möglichkeit geben, Eure Sünden zu beichten und zu bereuen. In diesem Fall möge Gott Euch vergeben und wir vergessen die Sache. Andernfalls bin ich gezwungen, Euch anzuzeigen.« Anzuzeigen? »Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, Kardinal.« Anne wusste wirklich nicht, was er meinte, aber ihre Stimme zitterte. Sie wusste, er würde ihr nicht glauben, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. »Ich denke, Ihr wisst ganz genau wovon ich spreche.« Kardinal Richelieu schwieg eine Sekunde und kostete ihr deutliches Unbehagen aus. »Ich spreche von Hurerei.« Das Wort lag bedrohlich in der Luft. Anne starrte den Kardinal an und versuchte zu begreifen, was er gerade gesagt hatte. »Hurerei? Ich?« Sie versuchte, zu lachen, doch es klang etwas zittrig. »Ich habe Euch wohl falsch verstanden.« »Ihr habt mich ganz genau verstanden. Hurerei. Und ich werde Euch anzeigen.« Nun bekam Anne es wirklich mit der Angst zu tun. Sie hatte nichts getan, doch schon viele Frauen vor ihr waren wegen geringerem gebrandmarkt oder sogar hingerichtet worden. »Ich schwöre, ich habe nichts getan! Mit wem soll das überhaupt gewesen sein?« Annes Stimme überschlug sich. Richelieu lächelte. Ihn schien es zu amüsieren, wie er ihr Angst einjagte. Wie die Katze, die mit einer Maus spielt, dachte Anne und es lief ihr kalt den Rücken hinunter. »Ich glaube Euch.« »Wie bitte?« Anne glaubte, sich verhört zu haben. Erst spielt er mit dir und dann glaubt er dir plötzlich! »Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem... Ich brauche einen Beweis.« Das klang nicht gut. »Beweis?« Anne ballte die Hände zu Fäusten, um zu verhindern, dass ihre Stimme wieder zitterte, doch das half nur wenig. »Wie meint Ihr das?« »Nun«, der Kardinal beugte sich vor und sah ihr in die Augen, »einen Beweis für Eure Unschuld.« Anne verstand nicht. Wie will er dafür einen Beweis finden...?
Zuletzt geändert von ChristineDaae am 31.03.2007, 12:39:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon jellimmy » 28.03.2007, 19:46:12

wieder ein sehr netter teil, aber mir ist etwas nicht klar... der kardinal will einen beweis für ihre unschuld.... ich denke jeder weiß, wie die geschichte jetzt weiter gehen wird, aber wie kommt der kardinal darauf, das mit einem unschuldsbeweis zu vergleichen? :roll:

sonst gefiel mir der gedanke "Wie die Katze, die mit einer Maus spielt" sehr gut. :wink:

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Beitragvon Kitti » 28.03.2007, 19:51:10

Ich würd statt in der Predigt noch während schreiben. Sonst finde ich es gut! :)

Der neue Teil gefällt mir auch. Genau wie Jelli gefällt mir die Umschreibung des Kardinals... Bin gespannt, wie du weiter machen wirst! :)
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Beitragvon ChristineDaae » 29.03.2007, 12:20:18

Ja, da bin ich auch gespannt... hab noch keine Ahnung, wie es weitergeht, aber ihr könnt es euch ja wahrscheinlich denken... :lol:

@Jelimmy: Es wäre dann zumindest ein Beweis, dass sie vorher unschuldigwar...
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Beitragvon Sisi Silberträne » 29.03.2007, 16:51:19

Oh cool, eine FF über Milady *freu*
Du schreibst echt gut, sehr flüssig. Dein Stil ist toll. Ein paar mehr Absätze wären dem Lesefluss allerdings zuträglich. In der Regel beginnt man im Dialog bei einem neuen Sprecher auch eine neue Zeile, das macht das ganze sehr viel übersichtlicher.

Inhaltlich ist mir das ein oder andere aufgefallen. Das Buch habe ich auch noch nicht gelesen, aber einiges über Milady lässt sich auf www.artagnan.de herausfinden. Eine sehr tolle Seite! Daher habe ich auch, dass sie Anne heißt. Ihr voller Mädchenname ist Anne de Breuil. Zu Milady de Winter wird sie erst durch die spätere Heirat mit einem Engländer. Also nach der Zeit mit Athos, dem Grafen de la Fére.

Inhaltlich komm ich beim zweiten Teil irgendwie nicht so ganz mit. Wie kommt der Kardinal überhaupt dazu sie der Hurerei zu bezichtigen? Vielleicht hab ich was überlesen, aber irgendwie kann er doch nicht einfach so hergehen und sie mit solchen Anschuldigungen konfrontieren. Auch wenn er sehr vieles kann. Als Kardinal muss er schon einen ausgesprochen guten Grund haben, auch nur einen Gedanken an ein Mädel aus dem niederen Adel zu verschwenden.

Und Kitti hat recht, ich würde mich sehr freuen, wenn du mal Zeit hättest meine Milady-Geschichte hier im Forum zu lesen und zu kommentieren :)

Until next chap!
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Beitragvon ChristineDaae » 29.03.2007, 17:05:48

@Sisi: Vielen Dank für deine Tipps. Du hast Recht, dass Richelieu das einfach behauptet, ist ein bisschen unlogisch, aber ich denke, er brauchte einfach einen Vorwand. Außerdem fällt mir nichts besseres ein. :wink: Ich habe versucht, das mit den Abschnitten im nächsten Teil ein bisschen mehr zu berücksichtigen, ist das besser? :)

3. Teil
Anne lag wie betäubt auf dem Boden des Beichtstuhls und starrte in die Finsternis. Sie zitterte vor Kälte, Schmerz und Ungläubigkeit. Sie hatte den Kardinal nie sehr gemocht, aber dass er zu so etwas fähig war, hätte sie nie geglaubt. Sie wollte aufstehen und gehen, weit, weit weg gehen und nie wieder hierher zurückkommen. Aber sie fühlte sich so schwach und zittrig wie nach einer langen Krankheit und konnte nicht die Kraft aufbringen, sich zu erheben. Sie brachte es nicht einmal fertig, sich aufzusetzen und ihr Kleid wieder richtig anzuziehen. Richelieu war einfach verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Es war Anne gleichgültig, wo er hingegangen war. Sie wollte ihn einfach nie wieder sehen! Plötzlich wurde der Beichtstuhl geöffnet und Kerzenlicht flutete hinein. Irgendjemand blieb kurz in der Tür stehen, offensichtlich sehr überrascht. Anne konnte nicht erkennen, wer es war. Sie wollte aufstehen und erklären, was passiert war, doch als sie sich hochstemmte, drehte sich plötzlich alles um sie und es wurde wieder schwarz.

Als Anne wieder aufwachte, wusste sie nicht, wo sie war. Es blickten mehrere Leute auf sie hinunter und sie bekam eine Gänsehaut. Die Gesichtsausdrücke der Männer um sie waren hasserfüllt, voll Verachtung, geringschätzend. Sie sah sich verzweifelt um und hoffte, ein einziges freundliches Gesicht zu sehen. Vergeblich. Auf einmal erstarrte sie. Unter den Männern befand sich einer, dem sie die Pest an den Hals wünschte und den sie seit den vergangenen Stunden hasste wie keinen anderen – Richelieu! Er sah sie genauso verächtlich an wie die anderen, die Anne nicht kannte.
»Anne de Breuil?« Wie sehr sie diese Stimme hasste! Statt einer Antwort blickte sie ihn kalt an. Nie wieder!, signalisierte ihr Blick. Richelieu erwiderte ihren Blick vollkommen emotionslos.
»Ihr seid angeklagt, eine Liebschaft mit einem Priester gehabt zu haben. Es gibt Zeugen. Widerspruch ist also zwecklos. Überlegt Euch gut, was Ihr sagt! Es könnte Euer... Verhängnis sein.«
Die Art, wie er dieses Wort betonte, gefiel ihr nicht. In ihre Angst mischte sich Zorn. Ein Priester? Wer war das nur, Richelieu...? Unbeteiligt wie immer! Anne sagte das nicht laut, aber an ihrem Blick erkannte es Richelieu auch so. Er atmete tief durch und hielt ihrem Blick stand, als er verkündete:
»Also, schuldig im Sinne der Anklage! Welche Bestrafung schlagt Ihr vor, werte Herren...?«
Anne schloss die Augen. Sie wünschte sich nichts mehr, als wieder bewusstlos zu werden und vor dieser Welt zu fliehen. Ihr Wunsch wurde erfüllt. Sie fühlte, wie ihr die Sinne schwanden. Doch während alles um sie schwarz wurde, hörte sie noch das Urteil der Männer:
»Brandmarkung!«
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Beitragvon Sisi Silberträne » 29.03.2007, 17:15:04

Ja, jetzt wirds logischer ^^ Und wenn du mit der Story fertig bist, schickst du mir den Kerl bitte mal vorbei :evil: :evil: *Axt wetz*
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Beitragvon ChristineDaae » 29.03.2007, 17:28:45

Oje... welchen Kerl, meinst du Richelieu oder irgendwen anders? Richelieu brauch ich noch... :wink:
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Beitragvon Sisi Silberträne » 29.03.2007, 17:33:15

Richelieu, aber ich schrieb ja, wenn du mit der Story fertig bist *Händereib* Muhahaha!!!
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Beitragvon ChristineDaae » 29.03.2007, 17:37:14

*gg* Ich hab grade so viel Zeit zu schreiben... Hab gleich noch einen Teil gemacht. Ich mag ihn nicht besonders, aber der muss sein, sonst ist es unlogisch.

4. Teil
Anne stand sehr aufrecht in dem kalten, grauen Raum. Ihr Herz klopfte vor Angst so schnell, dass es wehtat, doch äußerlich ließ sie sich nichts anmerken. Sie wusste selbst nicht, warum. Sie hatte keine Ehre mehr. Die ganze Stadt wusste, weshalb man sie angeklagt hatte. Es gab niemanden, der es ihr positiv anrechnen würde, wenn sie stark blieb. Niemanden – außer ihr selbst. Sie würde niemals schluchzend vor Richelieu im Staub kriechen, was er ihr auch antat. Richelieu. Auch er stand in diesem Raum. Er hatte darauf bestanden, zuzusehen, wie ihr die bourbonische Lilie eingebrannt wurde. Sie wusste nicht, wie er es geschafft hatte, ohne Bestrafung davonzukommen. Wahrscheinlich hatte er behauptet, sie hätte ihn verführt. Ein Anne nicht bekannter Mann erhitzte ein Stück Eisen in Form der Lilie. Annes Blick ruhte darauf. Nun, als sie sah, was gleich auf ihre Haut gedrückt werden sollte, überkam sie eine merkwürdige Ruhe und Gleichgültigkeit. Wie ein Opfer vor der Hinrichtung, schoss es ihr durch den Kopf. Sie erinnerte sich, einmal auf dem Weg vom Markt eine öffentliche Hinrichtung gesehen zu haben. Der Mann war ganz ruhig in den Tod gegangen, ruhig, stark und würdevoll, voll Verachtung für die geifernde Menge. Anne hatte nie begriffen, wie dieser Mann eine solche Ruhe hatte aufbringen können. Nun wusste sie es. Als der Mann mit dem glühenden Stück Eisen auf sie zukam, packten zwei weitere Helfer ihre Arme, damit sie nicht davonlaufen konnte. Dazu hatte sie sowieso keine Kraft. Anne fühlte sich wie das Kaninchen vor der Schlange, starrte wie hypnotisiert die Lilie an. Einer der Helfer riss ihr Kleid ein, sodass ihre rechte Schulter bloß lag. Richelieus höhnischer Blick ruhte auf ihr, doch sie hielt ihm stand. Als das Eisen ihre Haut berührte, schien Richelieu darauf zu warten, dass sie schrie, doch den Gefallen wollte Anne ihm nicht tun. Obwohl ein brennender Schmerz durch ihren ganzen Körper schoss, biss sie sich auf die Lippen, bis sie bluteten, und gab nicht einen Laut von sich. Als das Eisen sich von ihrer Schulter hob, blieb ein rotes Brandmal zurück. Noch immer war der Schmerz nicht weniger geworden. Anne blickte auf die bourbonische Lilie auf ihrer Schulter.
Dieses Zeichen nimmt dir für immer deine Menschenwürde.
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Beitragvon Marie Antoinette » 29.03.2007, 19:00:59

Jetzt hab ich zu deiner Geschichte noch gar nichts geschrieben... :oops:

Ich finde sie sehr schön! :D Für deine erste Geschichte überhaupt ist sie gut geworden, bin schon wieder gespannt auf die nächste Fortsetzung!

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Beitragvon Kitti » 29.03.2007, 19:17:11

Wow, gleich zwei neue Teile! Schön! Nur weiter so! :) :)
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Beitragvon ChristineDaae » 30.03.2007, 13:09:13

Gern. Also, ein neuer Teil. :)

5. Teil

Anne ging selbstbewusst die Straße entlang. Ihre Schulter schmerzte jetzt, nach vier Wochen, immer noch, aber Dank des langärmeligen Kleides wusste hier in Paris niemand von ihrem Brandmal. Ihr war sofort klar gewesen, sie musste fort aus ihrer Heimat. Dort wurde sie geächtet, niemand sprach auch nur ein freundliches Wort mit ihr. Und das schlimmste: Sie musste wöchentlich im Gottesdienst mit Kardinal Richelieu zusammentreffen. Schon nach dem ersten Gottesdienst war ihr klar gewesen, dass sie es nicht ertrug, den Mann sehen zu müssen, der ihr Leben zerstört hatte.
Hier in Paris fühlte sie sich viel wohler. Solange sie dafür sorgte, dass niemand ihr Brandmal bemerkte, war sie hier sicher vor spöttischen oder verächtlichen Blicken. Anne nickte mit einem Lächeln einer Marktfrau zu und ging dann um die Ecke zu ihrer Wohnung. Dort lud sie ihre Einkäufe ab und trat dann wieder auf die Straße.
Als sie eine schmale Gasse entlangging, wurde sie plötzlich in den nächsten Hauseingang gedrängt. Erschrocken schrie sie auf und wollte sich losreißen, doch der heruntergekommene Bursche, der sie festhielt, gab nicht nach. Alle Erinnerungen jener Nacht vor vier Wochen kamen in Anne hoch, sie rief um Hilfe und versuchte verzweifelt, sich loszureißen. Der Schmerz schoss durch ihre gebrandmarkte Schulter, als der Mann sie packte und auf den Boden drückte. Sie schrie auf, doch plötzlich wurde der Mann weggerissen und jemand half ihr auf. Ein Musketier des Königs stand dort und sah den Mann so drohend an, dass der einige Schritte rückwärts taumelte und dann davonlief. Der Musketier lief ihm ein paar Schritte nach und Anne hatte Zeit, sich hastig zu vergewissern, dass ihre rechte Schulter noch bedeckt war. Als ihr Retter zurückkehrte, hatte sie es geschafft, ihre Kleidung wieder einigermaßen zu ordnen. Etwas zittrig lächelte sie ihn an. Der erwiderte ihren Blick leicht besorgt.
»Alles in Ordnung?«
»Ich... Ich glaube schon. Vielen Dank.«
Er nickte ihr zu und gab endlich ihr Lächeln zurück.
»Athos!« Ein etwas beleibterer Musketier lief auf sie zu.
»Musst du immer jeden retten?«, fragte er, doch es klang scherzhaft. »Denise hat mich neulich erst daran erinnert, dass Frauen sich bestens selbst helfen können.«
»Nun, ich denke, diese junge Dame«, der Musketier namens Athos nickte Anne freundlich zu, »schien meine Hilfe gerade nötig zu haben.«
Anne lächelte etwas zaghaft.
»D´Artagnan hat Rochefort im Duell ein Auge ausgestochen!«, berichtete der Rundliche aufgeregt.
»Was?« Athos lief los, wahrscheinlich in Richtung Palast. Er blickte noch kurz zurück und war dann verschwunden.

Anmerkung: Mit D´Artagnan ist noch nicht der aus dem Musical gemeint, wäre ja ein bisschen unlogisch, sondern dessen Vater!
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Beitragvon Kitti » 30.03.2007, 16:12:58

Das ist ja dann wohl der letzte Teil, den ich vor dem Urlaub lesen kann. Gefällt mir gut! Bin gespannt, wie es mit Anne und Athos weitergehen wird.

Ich hoffe, du klärst noch auf, wie es dazu kommt, dass Anne so gut zurecht kommt und einkaufen gehen kann. ;)
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Beitragvon ChristineDaae » 30.03.2007, 17:38:21

Ups, schon wieder unlogisch... :oops: :oops:
Naja, sagen wir einfach, sie stammt aus einer guten Familie... :wink:
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