RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Sisi Silberträne » 25.05.2011, 21:43:06

"Der ging in der allgemeinen Verwirrtheit anscheinend unter", bemerkte Diana an die Vermieterin gewandt, "obwohl er wahrscheinlich geholfen hätte die ganze Sache ein wenig zu entwirrren."
Frau Eder-Hofer konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und nickte, ehe sie sich wieder an die versammelte Darstellerschaft wandte. "Da drin steht nämlich, dass aufgrund eines bedauerlichen Missverständnisses anstatt einzelner Wohnungen dieses Haus angemietet wurde. Man arbeitet schon an der Richtigstellung dieses Fehlers, doch leider ist es nicht so einfach auf die Schnelle neun Wohnungen aufzutreiben - es sei denn die Ein-Zimmer-Bleiben gegenüber beim Raimund-Theater, aber soweit mir gesagt wurde, bestand an denen nicht ganz unverständlicherweise kein Interesse Ihrerseits, sodass aus diesem Grund erst passende Wohnungen angemietet werden sollten." Die Vermieterin rückte ihre Brille zurecht, welche ihr in Kombination mit dem grau melierten Haarknoten ein professorenhaftes Aussehen verlieh. "Ich würde freilich verstehen, wenn Sie Ihrem Unmut Ausdruck verleihen wollte, aber bevor Sie das tun, möchte ich darauf hinweisen, dass der Abschluss des Mietvertrags seitens Herrn Wotruba von den Vereinigten Bühnen erfolgte. Der wird Ihre Anregungen gewiss gerne entgegen nehmen." Ein schalkhafter Ausdruck umspielte ihre Mundwinkel. Die Lachfältchen um ihre Augen verrieten, dass sie nicht immer so ernst zu sein neigte, wie sie wirkte.
Ein Mann, dachte Diana bei sich. Wenn irgendetwas so richtig schief ging, trug meistens ein Mann die Schuld. Oder zumindest war es bequemer einem die Schuld zu geben!
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Traumtaenzerin » 29.05.2011, 23:06:16

Als Frau Eder- Hofer ihnen lächelnd bestätigte, dass sie wirklich vorerst zusammen hier in diesem Haus wohnen würden musste Lukas grinsen. Bei einem Blick in die Runde bemerkte er aber, dass nicht alle so zufrieden aussahen und Helena mit leicht säuerlicher Miene und großen Augen auf ihrer Lippe herumknabberte.
Ich würde freilich verstehen, wenn Sie Ihrem Unmut Ausdruck verleihen wollte, aber bevor Sie das tun, möchte ich darauf hinweisen, dass der Abschluss des Mietvertrags seitens Herrn Wotruba von den Vereinigten Bühnen erfolgte.Der wird Ihre Anregungen gewiss gerne entgegen nehmen.
Frau Eder- Hofer schien Herrn Wotruba nicht allzu gut zu kennen, er war der wahrscheinlich griesgrämigste Mensch den Lukas jemals getroffen hatte.
"Dieses Haus...", fing Lukas an und alle sahen ihn an."Wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns näher umzusehen. Ist das ein Einfamilienhaus?"
"Also... ja. Das Haus ist eigentlich nicht darauf ausgelegt, dass hier sich fremde Personen wohnen. Es gibt nur diese eine große Küche und den großen Wohnraum in dem wir hier sitzen und auf jeder Etage ein Bad. Leider sind nicht genug Zimmer vorhanden um jedem von Ihnen ein eigenes geben zu können. Es gibt drei 2er und drei 1er Zimmer, aber ich denke, das dürften Sie geregelt bekommen, oder? Sie werden sich ja auch während der Zeit in den Proben besser kennenlernen und viel Zeit miteinander verbringen."
"Wenn wir während der Proben aufeinander hocken werden wir uns bestimmt freuen uns hier auch noch jeden Tag zu sehen...", murmelte Chris leise. Lukas versuchte, ihn unter dem Tisch leicht anzustupsen, traf aber nur das Tischbein.
Frau Eder- Hofer überhörte Chris' Bemerkung und sprach weiter:" Wenn Sie möchten, können wir zusammen einen Rundgang durch das Haus machen und ich erkläre Ihnen alles."
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Tessa » 30.05.2011, 10:37:22

Helena sah sie entsetzt an. Wie konnte die Vermieterin das einfach so locker sehen? Nun gut, sie war ja auch nicht von der Situation betroffen. Aber Helena würde gerne dieses Frau Eden-Hofer in einem Haus mit acht anderen fremden Personen sehen. Würde sie das dann noch immer ammüsieren?
Als sie bemerkte, dass die anderen den Vorschlag mit dem Rundgang nicht abgeneigt waren, mischte sie sich in das Gespräch ein. "Bevor Sie mit uns den Rundgang machen und uns...ähm...Erklärungen dazu geben", fing sie mit zusammengebissenen Zähnen an, "würde ich gerne erfahren wie das Missverständnis entstanden ist?"
Der Blick der Vermieterin richtete sich auf Helena. "So weit ich weiß, hat Herr Wotruba falsche Informationen an den Makler, der die Unerkünfte auftreiben sollte, gegeben." Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Es ist ja auch egal wie es dazu gekommen ist. Sie müssen sich jetzt mit der momentanen Situation arrangieren. Sehen Sie es doch positiv. Es wird immer jemand da sein, wenn Sie nach Hause kommen und auf Sie warten wie in einer richtigen Familie." Sie schwieg kurz. "Das passt ja wunderbar. Die Theaterleute sehen sich doch eh immer als eine große Familie an." Mit leichtenden Augen funkelte sie erst Helena an und dann die anderen. Helena beschloss, dass ihr diese Frau nicht sympathisch war. Sie hatte definitiv noch nie hinter die Kulissen einer Produktion gesehen. Als ob beim Theater immer heile Welt ist, dachte sie verächtlich. Da sie aber den warnenden Blick seitens Lukas auf sich spürte, schwieg sie lieber.
"Also alle bereit für den Rundgang?", fragte Frau Eder-Hofer enthusiastisch und klatschte schwungvoll in die Hände.
Helena verzog angwiedert ihre Mundwinkel. Wie konnte eine Frau, die auf dem ersten Blick so ernst war, so fröhlich sein?
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Sunny » 30.05.2011, 17:48:27

"Also ich meinerseits bin bereit", sagte Shareen und lächelte sowohl die Vermieterin als auch ihre zukünftigen Mitbewohner an. "Wir sollten das beste aus dieser Situation machen, oder nicht?", fragte sie rhetorisch, während sie sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn strich.

Dann nickte sie dieser Frau Eder-Hofer zu, hoffte, dass die anderen es ihr gleichtun würden.

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Sisi Silberträne » 30.05.2011, 20:17:24

Angestrengt überlegte Diana, woher sie den Namen Wotruba wohl kannte. Erst als sie vom Angebot der Vermieterin mit der versammelten Darstellerschaft einen Rundgang durchs Haus zu machen, abgelenkt wurde, fiel es ihr jäh ein. Der besagte Herr gehörte zum organisatorischen Personal der Vereinigten Bühnen und hatte auch oft Anteil an den Auditions. Bei einer solchen für eine frühere Produktion war sie auch auf ihn getroffen, oder eher hatte sich gehörig mit ihm angelegt. Er war ein notorischer Besserwisser mit einem reichlich überdimensionierten Ego.

"Also alle bereit für den Rundgang?", fragte Frau Eder-Hofer enthusiastisch und klatschte schwungvoll in die Hände.

"Ja, schauen wir uns unsere Bleibe mal an", antwortete Diana ebenfalls lächelnd. "Scheint ja ein schönes Haus zu sein und ein Dach für alle ist eindeutig viel besser als keines für jeden!" Sie erhob sich, die Melodie von "Always look on the bright side of life" anpfeifend, um Frau Eder-Hofer zu folgen.

"Sehen Sie, das Haus wurde erst vor drei Jahren von einem gut betuchten Bauunternehmer erworben und komplett saniert. Nach einer finanziellen Krise der Firma vor einem halben Jahr sollte es vermietet werden", begann die Vermieterin zu erklären. "Sie sind also im Begriff ein so gut wie neues Haus zu beziehen. Fangen wir am besten gleich mit der Küche an." Sie wies in die entsprechende Richtung.

Als Diana einen ersten Blick in den erwähnten Raum warf, wurde ihre Aufmerksamkeit sofort von dem großen Fenster hinter der Arbeitsfläche geweckt, durch das man in den Garten sehen konnte. Auf die Entfernung gewahrte sie eine hohe Weide neben der glatten Wasserfläche eines Biotops. Sie konnte es schon jetzt kaum abwarten den Garten auzukundschaften, denn die Natur hatte sie immer schon geliebt.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Beteigeuze » 31.05.2011, 09:18:00

Marielle saß etwas in Gedanken versunken am Tisch. Am Rande bekam sie mit, wie zwei ihre neuen Kollegen begannen ein Lied aus dem Musical, das sie schon bald spielen würde, zu summen.
Plötzlich erschien in der Tür eine Frau um die 40, oder vielleicht auch schon 50? Für ihren Geschmack jedenfalls wieder etwas zu aufgetakelt - nun gut, jedem das Seine. Sie erklärte wie es zu dem Missverständnis gekommen war und dass es scheinbar von jemandem der Vereinigten Bühnen Wien verbockt wurde. Wäre ja auch schwachsinnig, sich nun hier hinzusetzen und diese Frau wegen dem Fehler zu beschimpfen. Vor allem, da sich Marielle innerhalb der kurzen Zeit etwas damit angefreundet hatte, in einer WG zu wohnen. Was sie aber vollkommen vom Hocker riss, waren die nächsten Worte dieser Dame. Es gibt drei 2er und drei 1er Zimmer, aber ich denke, das dürften Sie geregelt bekommen, oder? Sie werden sich ja auch während der Zeit in den Proben besser kennenlernen und viel Zeit miteinander verbringen."

'Um Himmels Willen! An eine WG kann ich mich ja gewöhnen, aber an 2er Zimmer?' Marielle würde am liebsten schreien. Sie atmete einmal tief ein, wurde aber wieder von der Frage der Vermieterin aus ihrer Gedankenwelt geholt.
"Also alle bereit für den Rundgang?"

Ein Rundgang durch das Haus kann wohl nicht schaden, immerhin würde sie nun hier wohnen. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und folgte den anderen.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Traumtaenzerin » 02.06.2011, 14:32:00

Alle standen auf und folgten Frau Eder- Hofers Blick in die große Küche. Freudig bemerkte Lukas, dass die Arbeitsflächen auf zwei Höhen waren. Eine etwas niedrigere auf Tischhöhe und eine höhere in die ein Waschbecken eingelassen war. Am Fuße des Spülschrankes lag eine Holzstufe, sodass auch kleinere Leute kein Problem mit der Höhe haben dürften.
"Yesss, keine Rückenschmerzen beim Spülen mehr!", murmelte Lukas. Als Chris ihn mit hochgezogenen Augenbrauen von der Seite an sah, deutete Lukas auf die Spüle und auch Chris lächelte anerkennend.
Die Vermieterin öffnete die Tür zum Flurdurchgang und alle marschierten im Gänsemarsch hindurch, vorbei an einem kleinen Bad mit Toilette und Waschbecken und weißen Fließen an den Wänden, bis ins Treppenhaus von wo sie gekommen waren. Die eine Tür stand offen und man konnte ein gemütlich eingerichtetes Zimmer mit zwei Betten und dunkelblauem Teppich sehen.
Während Helena und Diana sich über ein im Flur hängendes Bild unterhielten stiegen die anderen die Treppe hoch bis zu einem kleinen Treppenabsatz auf dem ein großer weißer Schrank stand.
"Hierdrin finden sie Bettwäsche sowie zusätzliche Kissen und Decken.", erklärte Frau Eder- Hofer als sie den Schrank öffnete.
Danach ging es das letzte Stück Treppe hoch wo sie alle vor einem Bücherregal stehen blieben.
"Hier geht es hoch auf den Dachboden.", sagte die Vermieterin und klopfte an eine Metallleiter die an der Wand hing. "Dort oben sind noch 1-2 Matratzen, ein Schrank und ein bisschen Kleinzeugs."
Lukas blinzelte gegen das durchs Fenster hereinscheinende Sonnenlicht und sah die Vermieterin stirnrunzelnd an. "Da oben darf also auch jemand schlafen? Freiwillige vor, die Spinnen warten schon!"
Schon allein bei der Vorstellung lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Nicht, dass er ein Angsthase war, aber Spinnen und Motten und sonstige Kriechtiere fand Lukas einfach nur gruselig.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Fetzi » 02.06.2011, 16:55:06

Endlich war Frau Eder-Hofer da. Und endlich würden sie erfahren, was denn nun wirklich Sache ist. Ah ja, die VBW haben einen Fehler gemacht. Toll. Als die Vermieterin aber meinte, dass einige von ihnen zusammen in einem Zimmer leben müssen, sah er gar nichts Positives mehr an der Situation. Er sah sich schon mit Lukas in einem Zimmer; nicht, dass ihm der Bursche so zuwider war, er war ihm einfach noch viel zu unbekannt. Aber egal, wie sich das alles weiterentwickeln würde, Chris würde wohl das Beste daraus machen. Meckern half ja auch nichts.
Chris glaubte auch in den Gesichtern seiner Kollegen weder Freude noch Verständnis lesen zu können. Der einzige, dessen Stimmung nicht getrübt schien, war Lukas.
Sie erhoben sich alle von ihren Stühlen und ließen sich von der Vermieterin das Haus zeigen. In der Küche begeisterte Chris vor allem der Blick aus dem Fenster. Er war schon immer ein sehr naturverbundener Mensch, immerhin war er am Land aufgewachsen und hatte den Großteil seiner Kindheit im Freien verbracht. Dianas Blick fiel ebenfalls auf das Fenster, auch ihr schien zu gefallen, was sie da sah. Frau Eder-Hofer führte sie weiter. Chris gefiel das Haus sehr gut, es wirkte einladend und freundlich. Ein Haus zum wohlfühlen. Aber ob es das auch war, wenn ständig acht andere Leute im Haus unterwegs sind? Er wollte sich noch keine Antwort darauf geben.
Lukas kommentierte hier und dort, was die Vermieterin sagte, die anderen waren während der Führung eher ruhig. Chris sagte die ganze Zeit über nichts, er ließ all die Eindrücke auf sich wirken. Das neue zu Hause, für ihn und acht weitere Kollegen.

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Sunny » 03.06.2011, 08:30:20

Die Hand der Vermieterin legte sich an das kalte Metall der Leiter, während sie Lukas mit einem Lächeln bedachte: „Nun, eigentlich nicht. Aber wenn Ihnen nach einem größeren Zimmer zumute ist, als diese, die hier in den ersten zwei Etagen liegen, dann ist das natürlich Ihnen überlassen. Im Grunde übernimmt der Dachboden allerdings die Funktion, die er immer hat: Er bietet Stauraum für Dinge, die nicht das ganze Jahr über oder auch kaum noch verwendet werden.“
Mit diesen Worten wandte sie sich ab und fuhr mit der Führung durch das Haus fort, zeigte den Musicaldarstellern die Zimmer, den Balkon, sagte hie und da noch etwas zum Grundstück, der Wasserversorgung, Telefon- und Internetanschluss, welche beide vorhanden waren.
Als sich die kleine Gruppe wieder nach unten begab, blieb Shareen einen Moment im zweiten Stockwerk, direkt vor dem Bücherregal im Flur verharren. Ihre Fingerspitzen strichen über einen Einband, bevor sie feststellte, dass dies nur eine Attrappe, der Verschönerung dienend, war.
„Wie in einem Möbelhaus“, sinnierte sie und lächelte.
Seufzend wandte sie sich um und ging noch einmal zum Balkon, öffnete die Tür und trat hinaus ins Freie. Wind strich ihr über das Gesicht, verfing sich spielerisch in ihrem Haar.
‚Furniture store‘, dachte sie erneut. ‚It’s just like this, the whole house. Will it change?’ Sie lehnte sich mit der Hüfte an das Geländer und betrachtete die umstehenden Gebäude. Im Grunde hatte sie kein Problem sich mit acht weiteren Menschen dieses Haus zu teilen – zumal es wirklich schön war – aber sie hatte einfach nicht damit gerechnet. Für sie begann ein vollkommen neuer Lebensabschnitt, der nun mit einem lauten Knall und dieser Überraschung begonnen hatte.
Würden sich alle gut verstehen? Es wäre unpraktisch, wenn hier in diesem Haus Feindschaften entstünden… ‚Not once again, please. I’ve had it up to here with enmities!’ (dt.: Ich hab sowas von genug von Feinschaften!)

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Fetzi » 16.06.2011, 17:02:52

Nach der Führung waren sie alle schließlich wieder unten um den Esstisch versammelt. Chris bemerkte, dass die zierlich Amerikanerin nicht bei der Gruppe war – sie war wohl oben geblieben. Frau Eder-Hofer wandte sich dem Grüppchen zu: „Soweit zum Haus. Ich hoffe, dass Sie sich hier wohlfühlen werden. Sollten noch Fragen auftauchen – Sie haben meine Telefonnummer. Nun muss ich aber weiter, ich habe noch einen Termin. Ich wünsche Ihnen alles Gute!“ Die Vermieterin beeilte sich, aus dem Haus zu kommen, und ließ die Kollegen stehen. Jeder schien für einen Moment seinen Gedanken nachzuhängen, dann ergriff Chris das Wort: „Wenn ich jetzt richtig mitgezählt habe, gibt’s hier drei 2er Zimmer. Also, wer ist so mutig und traut sich, ein Zimmer zu teilen?“ Chris musste lächeln, die Situation war wirklich absurd. Wenn er sich nicht täuschte, kannte sich hier niemand, und jetzt sollten sich einige von ihnen gleich Zimmer mit wildfremden Leuten teilen.

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Traumtaenzerin » 17.06.2011, 20:40:23

Als Chris in die Runde fragte, wie sie die Zimmeraufteilung regeln sollten fiel Lukas auf, dass er und Chris die einzigen männlichen Bewohner in dem Haus waren.
"Also Chris. Ähm, wollen wir den Damen die Einzelzimmer überlassen und uns ein Zimmer teilen? Wenn du möchtest, kann ich auch erstmal auf dem Sofa oder vor der Tür schlafen bis wir nicht mehr komplett Fremde sind."
Ein bisschen unwohl war ihm schon bei dem Gedanken daran, sich mit dem jungen Mann ein Zimmer zu teilen.
Er hatte nichts gegen fremde Leute oder war schüchtern, aber sein Anton war nicht wenig eifersüchtig. Außerdem wusste er nicht, ob Chris etwas gegen Homosexualität hatte. Lukas hatte sowieso nicht vor, es den Bewohnern direkt auf die Nase zu binden, er hatte zu schlechte Erfahrungen gemacht und war für seinen Geschmack schon ein paar Mal zu oft verprügelt worden.
Also lächelte er Chris nur freundlich zu und wartete auf eine Antwort.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Beteigeuze » 18.06.2011, 01:26:12

Nach der Führung durch das Haus hatte sich Marielle wieder auf einen der Stühle im Esszimmer niedergelassen. Die Führung war recht interessant und generell schien es sich um ein schönes Haus zu handeln. Generell waren die Zimmer geräumig und auch hell, was sehr freundlich wirkte. Marielle hatte diesbezüglich schon teilweise negative Erfahrungen gemacht, wo manchmal Zimmer recht dunkel waren, sodass auch am Tag das Licht angeschaltet werden musste. Dies schine hier nicht der Fall zu sein. Außerdem war die Wohnung bereits möbliert, auch das gefiel ihr.
Was ihr nicht gefiel war, als sie daran erinnert wurde, dass es in diesem Haus drei 2er-Zimmer gab. Der erste Schock des Tages war, dass sie ab sofort in einer Riesen-WG wohnen würde. Damit hatte sie sich inzwischen abgefunden - doch ein 2er-Zimmer?! Das war dann doch etwas zu viel auf einmal.
Nachdem sich scheinbar die beiden Männer für ein 2er-Zimmer entschieden, war sie ein wenig erleichtert. Immerhin müssten jetzt nur noch 2 dieser Zimmer belegt werden. Sie begann ihre Hände, die sie auf ihren Beinen liegen hatte, zu kneten.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Sisi Silberträne » 18.06.2011, 02:20:23

Das Haus gefiel Diana gut. Derzeit, wo es noch nicht bezogen war, wirkte es noch ein wenig möbelhausartig. Erst die Zeichen seiner Bewohner machten ein Haus lebendig. Und der Garten war wirklich schön, vom oberen Stock hatte sie darauf noch einen Blick erhaschen können. Es gab auch eine Terrasse, die mit Rattanmöbeln und einem Grill ausgestattet war.
"Ich habe nichts dagegen mir mit jemandem das Zimmer zu teilen", stellte sie fest. "Vorausgesetzt natürlich jemand ist bereit das Zimmer mit mir zu teilen." Sie grinste schief, ihre typische ironische Zunge kam wieder zum Vorschein. Von langer Dauer würde das hier sowieso nicht sein, nahm sie an, denn so wie manche ihrer Mitbewohner dreinblickten, würde der gute Herr Wotruba bei nächster Gelegenheit einen Tritt in den Allerwertesten abfangen.
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 18.06.2011, 09:21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Sunny » 18.06.2011, 08:41:00

Es frischte draußen merklich auf, weshalb sich Shareen wieder in das Innere des Hauses zurückzog.

Als sie hinausgegangen war, war ihr gar nicht so bewusst gewesen, dass sie sich einen eher ungeeigneten Moment für ihre Überlegungen ausgesucht hatte, denn mit der Führung durch's Haus war so gut wie nichts geregelt worden.

Sie ging wieder die Treppe hinunter und verstand nur einige wenige Worte. Erst Dianas Sätze - sie konnte die Stimme nicht zuordnen, ihr nicht einmal einen Namen geben - hörte sie gut.

Obwohl sie nicht genau wusste, worum es eigentlich ging, sagte sie beim Eintreten: "Ein Zimmer teilen? Why not? Das ist doch immer eine interessante Erfahrung, aus der man lernen kann." Sie lächelte in die Runde, weil ihr nicht ganz klar war, wer von den anwesenden Frauen überhaupt geredet hatte. Selbst durch Stimmfarbe und -klang konnte sie das Alter nicht abschätzen, dazu war ihr die deutsche Sprechweise im normalen Umgang und vorallem mit Muttersprachlern noch nicht vertraut genug. Die gesprochene Härte manipulierte die Zuordnung ebenfalls.

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Tessa » 18.06.2011, 13:51:22

Helena hatte sich nach der Führung wieder an dem Platz gesetzt, an dem sie zuvor schon saß.
Als sie hörte, dass scheinbar schon zwei 2er Zimmer vergeben waren, war sie mehr als zufrieden. Das hieß, dass ihre Chance ein Einzelzimmer zu bekommen, nun um einiges höher war. Im Vordergrund drängen wollte sie sich aber auch nicht und unbedingt auf ein Einzelzimmer bestehen, daher sagte sie: " Wenn sich kein anderer findet, ziehe ich in das dritte zweier Zimmer ein." Vielleicht würde es ihr ja auch gut tun mit jemanden das Zimmer zu teilen. Vielleicht würde sie sich dann nicht immer so einigeln, wie sie es sonst so gerne tat.
Lucius hatte ihr einmal gesagt, dass sie viel zu viel Zeit für sich alleine verbrachte und deswegen so gut wie gar keine Freunde hatte.
Ein entschlossener Zug umspielte ihre Mundwinkel. Die Idee das letzte zweier Zimmer zu beziehen, erschien ihr plötzlich nicht mehr so schlimm wie noch am Anfang.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Fetzi » 18.06.2011, 14:19:27

Chris hatte erwartete, dass Lukas vorschlägt, dass sie sich ein Zimmer teilen. Natürlich, immerhin waren sonst keine männlichen Mitbewohner auszumachen. „Nun, du hast schon Recht, die Damen sollen sich ausstreiten, wer in einen Einzelzimmer nächtigt. Ich muss dich aber vorwarnen: von Ordnung halte ich nicht besonders viel. Wenn du also nichts gegen in der Gegend herumliegende Kleidungsstücke hast, wird das kein Problem sein, dass wir uns ein Zimmer teilen.“ Verschmilzt lächeln fügte er hinzu: „Ich hab auch nichts dagegen, dass du gleich von Anfang an im Zimmer schläfst. Solange du nicht schnarchst. Oder kuscheln willst.“
Nun würden sich die beiden jungen Männer tatsächlich ein Zimmer teilen.
Zu Chris‘ Überraschung meldeten sich gleich mehrere freiwillig, die bereit waren, sich ein Zimmer zu teilen. Chris war gespannt, wie das Leben hier sein würde, wenn sie sich alle erst einmal so halbwegs eingelebt hatten.

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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Traumtaenzerin » 18.06.2011, 14:49:25

Lukas freute sich, als mehrere erklärten, sie würden das Zimmer mit jemandem teilen. Das waren doch schonmal gute Vorraussetzungen.
Auch Chris hatte in sein Angebot das Zimmer zu teilen eingewilligt, als er jedoch vom kuscheln sprach blieb Lukas kurz das Herz stehen. Hatte er sich etwas anmerken lassen?
Für eine Sekunde stockte er, dann hatte er sich wieder gefangen und lachte Chris an.
"Ich bin genauso ordentlich wie du! Und schnarchen tue ich nicht, mir wurde nur mal gesagt, dass ich manchmal was erzähle. Kann aber auch ein Scherz gewesen sein."
An alle gewandt fügte er hinzu:"Habt ihr schon Zimmer gesehen, die euch gefallen? Wenn ich das richtig sehe, gibt es hier unten zwei 2er Zimmer und oben noch eins."
Er drehte sich wieder zu Chris. "Ich würde gerne hier unten bleiben, oder hast du was dagegen?"
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Tessa » 21.06.2011, 13:04:39

Helena bemerkte, dass die beiden Männer sich scheinbar darauf geeinigt hatten, gemeinsam ein Zimmer unten zu beziehen. Sie selber wollte viel lieber das Zimmer oben beziehen, da sie hoffte, dass es oben immer noch etwas ruhiger zu ging als unten.
"Also ich würde gerne, das Zweierzimmer oben haben.", teilte sie den anderen mit. "Hat wer was dagegen?", fragte sie in die Runde und sah ihre zukünftigen Kollegen und Mitbewohner erwartungsvoll an.
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Rascal » 21.06.2011, 20:25:35

Jarla-Marleen sah dem Taxi noch etwas wehleidig hinterher, bis sie sich dann schließlich umdrehte.
Himmelstraße 13. Ja, hier war sie wohl richtig.
Doch als sie begann, ihre Umgebung bewusst wahrzunehmen, fiel ihr auf, dass sie vor einem Haus stand.
Unsicher biss sie sich auf ihre Unterlippe und dachte nach. Himmelstraße 13, so stand es in der Mail.
Aber wieso sollte sie allein ein Haus beziehen? Die VBW würden ihr, einem Ensemble-Mitglied
doch kein Haus als neue Bleibe anbieten.
"Vielleicht ist da jemandem ein Fehler unterlaufen." dachte die junge Frau und wurde langsam nervös.
Die Mail hatte Jarla sogar noch ausgedruckt, aber wie sähe das denn aus, wenn sie jetzt ihre beiden Trolleys
auf dem Bürgersteig aufmachen und durchwühlen würde...
Eine ganze Weile stand sie nun da, unschlüssig, was sie jetzt machen sollte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit jedoch nahm sie all ihren Mut zusammen und durchschritt den Garten
bis hin zur Haustür. Zögerlich betätigte sie die Klingel, schritt die drei Stufen wieder hinab und wartete.
Mit jeder Minute wurde sie unsicherer, heiße Tränen stiegen in ihr auf.
"Nein", dachte Jarla, "jetzt beruhig dich doch! Du bist Schauspielerin, das hier ist doch wohl ein Klacks für dich!
Du begnest dem Hauseigentümer ganz gelassen und fragst ob du hier richtig bist.
Vielleicht beziehst du hier ja ein kleines hübsches Zimmer."
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Re: RPG: 'Unter einem Dach' - Die Musical WG

Beitragvon Fetzi » 21.06.2011, 21:33:31

Als Lukas so entsetzt dreinblickte, als Chris das Thema kuscheln ansprach, musste er unwillkürlich lachen. „Sehr schön, du scheinst auch nicht kuscheln zu wollen. Ich glaub, ich kanns mit dir aushalten“, fügte er augenzwinkernd hinzu. „Auch wenn unser Zimmer wohl das Chaos regieren wird… Wir können gerne herunten bleiben, macht mir nichts.“ Während Chris noch sprach, läutet es an der Tür. Alle wandten sich um, bis Chris meinte: „Wird wohl noch ein Mitbewohner sein. Ich geh schon.“ Während er die Gruppe hinter sich ließ und zur Haustür schritt, fühlte er sich schon fast wie zu Hause. Schnell eingewöhnen, das konnte er wirklich.
Als er bei der Tür ankam, öffnete er sie langsam. Vor der Tür stand eine junge Frau, die etwas verunsichert aussah. „Ähm, hallo, ich bin Chris. Falls ihnen die VBW diese Adresse gegeben haben, sind Sie richtig. Am besten folgen Sie mir gleich ins Esszimmer, dort sind die anderen.“ An der Reaktion der jungen Frau konnte er erkennen, dass sie wohl auch nichts von der WG wusste. „Wir werden Ihnen drinnen alles erklären.“


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