I can't see you, but I know you're still there (Wicked FF)

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Moderatoren: Sisi Silberträne, Elphaba

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Sabi
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I can't see you, but I know you're still there (Wicked FF)

Beitragvon Sabi » 14.06.2010, 23:08:03

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass diese meine erste FF ist die ich sozusagen "veröffentliche". Ich habe zwar schon ab und an mal etwas geschrieben, was sich meines erachtens nach aber nie gelohnt hat zu veröffentlichen.
Die Geschichte wird auf das Pairing Galinda und Elphaba rauslaufen.
Daher hoffe ich, dass ich die Altersempfehlung auch richtig gewählt habe. (bin ja schließlich neu hier, da kann ich das noch nicht so einschätzen. Ich bitte wenn um Verzeihung)
Ursprünlich fand ich dieses Pairing bei Wicked etwas seltsam. Ich weiß auch nicht wieso aber ich habe mich die letzten Tage etwas damit beschäftigt, mich reingelesen und inspirieren lassen und in meinem Kopf sind viele Ideen für eine solche FF entstanden und ich hab einfach mit dem Schreiben angefangen.

Die Charaktere gehören nicht mir. Wie ja alle wissen gehören sie dem Macher von Wicked, Gregory Maguiere.

Nun lange rede kurzer Sinn. Hier ist mein 1. Kapitel der FF und ich hoffe euch gefällt, wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und sich ein Eis kaufen :D
Bin natürlich FÜR Kritik, Anregungen und sonstiges... Doch seid bitte mit einem Anfänger wie mir umsichtig :D ;)
VIEL SPAß!

Die FF habe ich jetzt für das Forum hier etwas abgeändert, sprich ein paar mögliche anstößige Sachen rausgestrichen :D Wer sie aber komplett lesen mag kann dies gerne unter diesem Link tun:

http://www.fanfiktion.de/s/4c0e849500015eda06e02710

I can't see you but, I know you're still there
Kapitel 1


Die letzten Tage waren für Galinda sehr schwer. So viele Verluste und Veränderungen, damit musste sie erst einmal fertig werden.
Seufzend ließ sie sich auf den üppig gepolsterten Stuhl vor ihrer Kommode sinken, den Kopf in den Händen vergraben. Sie hatte ihre vermeintlich große Liebe Fiyero verloren. Einfach so. Kampflos hatte sie ihn an Elphaba aufgeben müssen. Auch wenn diese jetzt tot war, gab es für Galinda keine Chance ihren Fiyero wieder wohlbehalten in die Arme zu schließen. Eine Vogelscheuche zu lieben, kam für Galinda überhaupt nicht in Frage. Sie seufzte und sah in den Spiegel. Ihre sonst so strahlenden Augen hatten ihren Glanz verloren, seitdem Fiyero nicht mehr ein Teil ihres Lebens war, dunkle Schatten zeichneten sich unter den glanzlosen Augen ab. Des Nachts kam sie einfach nicht zur Ruhe, sie war geplagt von Albträumen. Tagsüber war sie zu sehr damit beschäftigt ihren Verpflichtungen für das Land Oz nachzukommen, dass sie da auch nicht zur Ruhe kam.
Mit einem grimmigen Ausdruck sah sie ihr Spiegelbild an. „Guck nicht so! Du sahst noch nie so verdammt erbärmlich aus!“
Sie schloss die Augen und vergrub erneut das Gesicht in ihren Händen. Sie merkte wie eine heiße Träne sich den Weg über ihre Wange bahnte.
Das war das erste mal das Galinda die Ruhe fand um zu trauern.
Der Schmerz über Fiyero's Verlust war hoch, doch der Schmerz über den Verlust Elphaba's war noch viel schlimmer.
Niemals hätte sie gedacht, dass sie diese grüne Hexe so vermissen würde.
Doch die Nachricht über die Hexenschmelze hatte sie wie einen Schlag getroffen.
Die beiden waren trotz einiger schwerwiegenden Differenzen zu guten Freundinnen geworden. Auch die Tatsache, dass sie Fiyero an Elphaba verloren hatte war nichts mehr wert, Galinda würde ihr das sogar verzeihen wenn sie die Möglichkeit hätte die liebenswürdige grüne Hexe jemals wieder sehen zu können. Dieser Wunsch würde jedoch eher unerfüllt bleiben, da Elphaba nicht mehr existierte.
„Verdammt Dorothy!“ sagte Galinda wütend. „Sie ist an allem Schuld!“ sagte sie zu ihrem Spiegelbild und erneut wanderte eine Träne über ihre Wange.


Nachdem Elphaba und Fiyero so schnell wie möglich aus der Smaragdstadt geflohen waren, und noch beim Verlassen die Worte Galindas hörten „Meine Lieben ozianischen Mitbürger!Dies ist ein Tag dankbarer Freude! Lasst uns jubilitiern, der Tugend droht nicht mehr die Bösigkeit von der - ihr wisst wer. Am Ende siegt doch stets - das ist das Wunderbare- das Gute, Schöne, Wahre, was auch sei. Es ist vorbei... Angesichts der vielzahl von Gerüchten und Spekulationen, der endlosen Propaganda, erkläre ich hiermit offiziell das von der, unserem Zauberer ausgesandten kleinen Dorothy, allein mit Hilfe ihrer waghalsigen Kamaraden, der Vogelscheuche, dem Blechmann, und den Zeigevögeln eine Heldentat gelungen ist. Allein durch die simple Verwendung eines Wassereimers führte sie die sogenannte Hexenschmelze herbei. Jawohl! Ozianer! Die böse Hexe des Westens ist tot!“ ,waren sie sich einig, dass sie so weit wie möglich von der Smaragdstadt weg mussten, es wäre nicht auszudenken gewesen was hätte passieren können, wenn ein Ozianer herausgefunden hätte, dass Elphaba noch am Leben war.
Auf dem Weg schwiegen Fiyero und Eplphaba die meiste Zeit. Die harten Worte Galinda's hallten immer wieder in ihrem Kopf. War es wirklich ein Tag zum Feiern für Galinda gewesen? Oder war es einfach nur so von Galinda daher gesagt um die Bewohner der Smaragdstadt zu beruhigen? Vielleicht fühlte es sich ja in ihrem inneren ganz anders an, als sie es bei ihrer Ansprache hatte verlauten lassen. Elphaba seufzte sie würde es wohl nie erfahren. Insgeheim hoffte sie allerdings dass die Blonde Hexe doch um den Verlust ihrer grünen Freundin trauerte.
Auch wenn Elphaba jetzt ein glückliches Leben mit Fiyero, in der hintersten Ecke von Oz bevorstand würde sie doch den Kontakt zu Galinda vermissen. Schließlich war Galinda für viele Veränderungen in ihrem Leben verantwortlich, wofür Elphaba ihr auch auf ewig dankbar für sein würde. Doch leider wird sie es ihr nie mehr sagen können, da sie einfach nie wieder in die Smaragstadt zurückkehren könnte um Galinda einen Besuch abzustatten.


Eineinhalb Tage waren Elphaba und Fiyero nun schon unterwegs, immer wieder machten sie Pausen am Wegesrand, gut versteckt um nicht von anderen gesehen zu werden.
Fiyero merkte während dieser Zeit, dass Elphaba irgendwas bedrückte.
„Geht es dir nicht gut?“ fragte er liebevoll nach.
Die beiden lagen zusammen im hohen Gras und starrten in den klaren Nachthimmel. Sie hatten sich für diese Nacht das weite Feld am Wegrand als Schlafstätte ausgesucht.
Er legte sich auf die Seite und stützte sich mit dem Kopf auf seiner Hand ab um Elphaba anzusehen.
Diese starrte nur in den Himmel und sah ihn nicht an.
Fiyero seufzte. „Wie lange willst du denn jetzt nicht mit mir reden? Habe ich dir irgendetwas getan? Dann sag es mir doch bitte.“
Elphaba schüttelte mit dem Kopf:„Nein, du hast nichts getan. Ich brauche nur ein wenig Zeit um begreifen zu können was geschehen ist. Das ist alles.“
Fiyero nickte leicht. „Wenn du irgendwann darüber reden möchtest, dann hab ich ein offenes Ohr für dich, ich möchte das du das weißt. Denn schließlich haben wir ja nur noch uns. Da möchte ich nicht, dass irgendetwas zwischen uns steht und wir uns irgendwann am Ende auch noch verlieren.“ ein besorgter Unterton schwang in seiner Stimme mit.
Elphaba sah ihn an, ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Das erste seit Tagen.
„Das werde ich nicht zu lassen.“ flüsterte sie und zog Fiyero zu sich runter um ihn zu küssen.
„Das hoffe ich.“ sagte er noch kurz bevor er sich ganz auf den Kuss konzentrierte. Seit ihrer Flucht aus der Smaragdstadt waren sich die zwei nicht mehr so nahe gekommen umso mehr genoss Fiyero jetzt diesen leidenschaftlichen Kuss unterm Sternenhimmel.
Er legte sich nun wieder in das Gras und zog Elphaba näher zu sich heran.
Unter dem Sternenhimmel verbrachten Elphaba und Fiyero eine romantische Nacht.

Mit müden Augen machte Galinda sich vor ihrem Spiegel fürs Bett fertig. Es war ein langer Tag in der Smaragdstadt gewesen, mit etlichen Erklärungen über den Tod der bösen Hexe des Westens. Nach fast 2 Tagen müsste damit doch endlich mal Schluss sein! Nach außen miemte die blonde Hexe die gefasste und die, die sich über den Tod der bösen Hexe wohl am meisten freute. Doch innerlich trauerte sie um die verlorene Freundin.
Sie nahm die letzte Spange aus ihrem Haar und löschte die Kerze die auf der Kommode stand.
Mit müden Schritten ging sie auf ihr Bett zu und ließ sich einfach nur noch fallen und kuschelte sich anschließend in die wärmende Zudecke. Die Kerze auf ihrem Nachttisch brannte noch. Als sie diese gerade löschen wollte entdeckte sie das Zauberspruchbuch von Elphaba ,welches sie bei deren Abschied erhalten halte, auf ihrem Nachttisch.
Aufgeregt setzte sie sich auf, sie war in der letzten Zeit noch nicht dazu gekommen, es aufmerksam durchzublättern. Sie griff sich das Buch und blätterte es gründlich durch.
Auf jeder Seite standen Zaubersprüche die sie nicht verstand, geschweige denn aussprechen konnte.
Doch trotzdem zeichnete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab.
Sie strich über die vergilbten Buchseiten, es war ein beruhigendes Gefühl die selben Seiten in der Hand zu halten, und zu wissen, dass Elphaba eben diese auch irgendwann einmal in der Hand gehabt hatte und gelesen hatte.
„Oh Elphie.“ seufzte sie und schloss das Buch. „Wenn sie doch nicht so ein Sturkopf gewesen wäre, dann wäre vieles ganz anders gekommen.
Doch trotzdem bewunderte Galinda Elphaba für ihren Mut. Die grüne Hexe hatte den Mut gehabt, zu äußern was ihr in Oz nicht passte und den Mut es mit allen Mitteln zu verhindern, auch wenn sie dafür ihr Leben lassen musste.
Galinda wünschte sich, dass sie in ihrem Leben auch nur annähernd so mutig gewesen wäre wie Elphaba es zu ihrer Lebzeit war.
Die blonde Hexe legte das Buch wieder auf ihren Nachtisch und löschte die darauf stehende Kerze.
Sie legte sich auf die Seite und kuschelte sich in die wohlige wärme ihres prunkvollen Bettes. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Sie starrte raus aus dem Fenster. Es war eine sternklare Nacht und der Mond warf ein schummeriges Licht in ihr Schlafzimmer und auf die Straßen der Smaragdstadt.
Galinda konnte einfach nicht aufhören an Elphaba zu denken. Was wäre gewesen wenn sie ihrer Freundin bei der Bekämpfung des Zauberers geholfen hätte? Vielleicht würde Elphaba ja dann noch leben. Ein beklemmendes Gefühl der Schuld machte sich in Galinda breit. Wenn sie es von ganzem Herzen gewollt hätte, hätte sie Elphaba vor ihrem Schicksal bewahren können, doch das war längst zu spät.
Sie setzte sich wieder im Bett auf.
„Ich werde Dorothy aus Oz vertreiben! Diese dumme kleine Ding soll mit ihrem Wirbelsturm doch wieder dahin gehen wo sie hergekommen ist! Und ich werde meine Politik so ausrichten, wie Elphaba vom Zauberer es sich immer gewünscht hatte...“ sie machte eine kurze Pause um inne zu halten. Vor ein paar Jahren hätte sie niemals gedacht, dass sie wert auf die Interessen einer grünen Außenseiterin gelegt hätte. Doch das tat sie jetzt, die Zeiten hatten sich drastisch geändert. „Ja wohl! Ich Galinda von Adruenna werde mich für die TIERE dieses Landes einsetzen! Elphaba hätte es so gewollt.“ sagte sie dann in einem sehr selbstbewussten Ton.
Nach dieser Erkenntnis ließ sie sich dann wieder zurück in die Kissen fallen und sie verzog das Gesicht. „Wie soll ich denn das alles nur alleine schaffen? Ohne jemanden der mir sagt wie ich diese ganze Geschichte am besten angehe?“
Verzweifelt zog sie sich ihre Zudecke bis zur Nasenspitze und legte sich wieder auf die Seite. Doch an Schlaf war für sie immer noch nicht zu denken.
Unruhig drehte sie sich immer wieder auf eine andere Seite um einen geeignete Position zu finden um dann vielleicht doch etwas Schlaf zu bekommen.
Das ganze Schaupsiel zog sich über gut zwei Stunden. Bis sie dann endlich ein wenig Schlaf fand.
Gleich morgen würde sie sich wieder in die Arbeit stürzen und die Interessen von Elphaba in Oz umsetzen.
Zuletzt geändert von Sabi am 15.06.2010, 19:54:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: I can't see you, but I know you're still there (Wicked F

Beitragvon Heldin » 15.06.2010, 09:31:17

Der Anfang ist schonmal ganz gut, bin gespannt wie es weiter geht. ;)
Wicked ist eh ein tolles Thema für ne FF. :mrgreen:

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Re: I can't see you, but I know you're still there (Wicked F

Beitragvon Sisi Silberträne » 15.06.2010, 18:31:44

Interessanter Anfang! Mittlerweile find ich das Gelphie-Pairing auch sehr süß, war ein Gewöhnungsprozess wie beim (Fem)slash allgemein. Gern mehr! Werd wohl auch dann und wann bei FF.de schauen, um herauszufinden, was du nun so anstößig findest, um es hier nicht zu posten ;)

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Re: I can't see you, but I know you're still there (Wicked F

Beitragvon Sabi » 15.06.2010, 19:53:13

oh Entschuldigung *rot werd*
maaaan... irgendwie kann man sowas, wenn man das selbst geschrieben hat noch so oft nach Fehlern durchsuchen iwas findet man immer... ich werds verbessern ;)

Wie gesagt anfangs fand ich dieses Pairing auch etwas merkwürdig, bin auch generell überhaupt nicht der Typ für solche Pairings bevorzuge da doch eher Männer und Frauen als Pairing ;) , doch bei den beiden war das irgendwie anders. Da ich das bei Glinda und Elphaba doch recht interessant finde und man auch so einiges daraus machen kann.

Vielen Lieben Dank für eure Kommentare... werd mich dann die Tage mal an den nächsten Teil setzen! :)
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Re: I can't see you, but I know you're still there (Wicked F

Beitragvon Sabi » 28.06.2010, 22:16:41

So es hat ein bisschen gedauert aber es geht weiter... es wird zwar noch ein etwas längerer Weg bis es irgendwann mal zu Gelphie kommen wird, aber man muss ja auch nichts überstürzen :D

Charaktere gehören wie immer den Machern von Wicked.
Außer Dymar, den hab ich mir selbst ausgedacht. Viel Spaß beim Lesen *wink*
Hoffe ich hab soweit wenn alle Tippfehler und sowas beim zweit, dritt und viert lesen gefunden... wenn nicht dürft ihr sie behalten :D

Kapitel 2

Trotz der romantischen Nacht mit Fiyero konnte Elphaba nicht genug Schlaf finden, die Ereignisse der letzten Tage hatten sie auch in dieser Nacht wieder um den Schlaf gebracht. Die Bilder waren in ihrem inneren Auge eingebrannt und würden von dort auch nicht so schnell verschwinden.
Dadurch dass sie nicht schlafen konnte war sie schon auf den Beinen als die Sonne aufging.
Sie saß an einem Baum gelehnt und betrachtete gedankenverloren das rote und orangene Farbenspiel am Himmel.
Was Glinda wohl gerade machte? Elphaba musste grinsen, wahrscheinlich lag sie noch in ihrem kuscheligen Bett und träumte von ihrer rosanen Welt, in der Glinda sowieso lebte. Doch dieses Grinsen verschwand wieder so schnell auf ihrem Gesicht, wie es auch aufgeblitzt war und ihre Miene verfinsterte sich wieder. Erneut dachte sie an das was sich bei ihrer Flucht aus der Smaragdstadt ereignet hatte und dachte an die Rede Glindas.
Die grüne Hexe hatte starke Zweifel daran, dass Glinda die Worte, die sie zu den Ozianern gesprochen hatte wirklich ernst gemeint hatte und wenn doch, dann hatte sie sich wohl sehr in ihr getäuscht. Es stimmte Elphaba traurig, dass sie es niemals erfahren würde, ob diese Worte nur zur Beruhigung des Volkes dienten oder ob diese Worte aus Glindas tiefstem Inneren stammten.
Doch wenn erst in ein paar Wochen Gras über die Ereignisse gewachsen war, dann war es wahrscheinlich besser so, dass Elphaba die Wahrheit doch nie erfahren würde. So schwer es ihr auch jetzt am Anfang fallen würde die Smaragdstadt und deren Bewohner hinter sich zu lassen – sie zu vergessen um sich voll und ganz auf ein abgeschottetes Leben mit Fiyero einzustimmen.
Dieses Leben schien wohl das beste für Elphaba und ihren Fiyero.
Irgendwo an der Grenze zu Quox würden sich die beiden niederlassen. In einer Hütte weit von der der nächstliegenden Stadt entfernt, aber dennoch erreichbar. Und wenn sie doch mal in die Stadt müssten um Besorgungen zu machen, würde sie dort eh keiner erkennen, da die Leute, die an der Grenze wohnten und weit weg von der Smaragdstadt sich eh nicht um die Geschehnisse in der Smaragdstadt kümmerten, so war es zumindest Fiyero's Plan gewesen. Ob dieser Plan auch funktionieren würde, blieb zunächst dahin gestellt. Elphaba hatte an diesem Plan ihre Zweifel geäußert, sie war der Meinung, dass jeder der auch nur ansatzweise in diesem Land Denken konnte, sie doch schon von weitem erkennen würde. Fiyero hatte diese Aussage jedoch nur abgewunken und hatte gesagt, dass sie sich darum keine Sorgen machen brauche. Woher Fiyero's Optimismus stammte, war Elphaba bisher ein Rätsel gewesen, doch ihr blieb ja nichts anderes übrig, als auf Fiyero und seinen Plan zu vertrauen, auch wenn sie starke Zweifel daran hatte.
Sie seufzte leise und sah zu Fiyero hinüber der immer noch im grünen Gras lag und leise vor sich hin schnarchte.
Als sie ihn so ansah huschte doch wieder ein Lächeln über ihr Gesicht, er war so gut zu ihr. Und gab ihr das lang ersehnte Gefühl der Liebe. Bis heute konnte sie jedoch immer noch nicht verstehen, warum ein Mann wie Fiyero, auch wenn er jetzt ein bisschen strohig war, sich für Elphaba entschieden hatte und nicht für jemanden wie Glinda.
Ein Mann wie Fiyero konnte doch jede Frau dieser Welt haben, warum dann gerade sie?
Natürlich war sie über seine Entscheidung überaus glücklich, doch verstehen konnte Elphaba sie nicht.
Die grüne Hexe sah erneut in den Himmel, es wurde immer heller und somit auch Zeit wieder aufzubrechen. Je früher Elphaba und Fiyero hier weg kamen, umso schneller würden sie an der Grenze zu Quox sein um ihr neues Leben beginnen zu können.
Also stand Elphaba von ihrem Platz unter dem Baum auf und begab sich zu Fiyero, der nur wenige Schritte von ihr entfernt, immer noch leise vor sich hin schnarchte.
Die Hexe kniete sich neben ihn, sanft berührte sie ihren Fiyero an der Schulter und gab ihm einen Kuss auf die strohige Wange.
„Fiyero, die Sonne ist aufgegangen“ ,flüsterte sie, „Wenn wir jetzt aufbrechen sind wir bis heute Abend sicher an der Grenze. Bitte. Ich möchte nicht noch eine Nacht unter freiem Himmel verbringen.“
Fiyero öffnete verschlafen nur ein Auge und starrte seine Elphaba an und gab ein leises stöhnen von sich.
„Och Elphie. Bitte. Wir haben doch alle Zeit der Welt.“
Elphaba schüttelte jedoch bestimmend den Kopf. „Das mag ja durchaus sein, aber ich würde heute Nacht doch gerne in einem Bett verbringen, vielleicht kriege ich ja dann mal ein Auge zu.“
Jetzt öffnete sich auch das andere Auge Fiyero's und er sah Elphaba tadelnd an und setzte sich dann doch auf.
„Soll das etwa heißen, dass du diese Nacht schon wieder nicht geschlafen hast?“ fragte er mit einem Unterton der von einem besorgten Vater hätte stammen können.
Elphaba sah etwas verschämt auf die Wiese. Sie wollte nicht, dass Fiyero sich nur unnötig Sorgen machte.
Diese Geste reichte ihm aber schon, besorgt sah er Elphaba an. „Waren es wieder die Albträume der vergangen Nächte? Wegen Galinda und der Smaragdstadt?“
Elphaba nickte. „Ich habe wenn überhaupt gerade mal eine Stunde Schlaf gefunden in dieser Nacht, und das noch nicht mal an einem Stück. Ich bin einfach nur noch müde, kannst du deshalb verstehen, dass ich so schnell wie möglich in unserem neuen Leben ankommen möchte, um vielleicht dann endlich mal ein wenig abschalten zu können?“ sagte sie dann mit einer leisen Stimme, bedacht darauf, nicht auch noch in Tränen auszubrechen.
Bevor sie sich versah sprang Fiyero auf und hielt ihr seine Hand entgegen um ihr auf zu helfen.
„Dann lass uns aufbrechen, je eher wir da sind, umso besser.“ sagte er und grinste Elphaba aufmunternd an.
Diese nahm seine Hand entgegen und dankte ihm mit einem Kuss.
Sie sammelten ihre wenigen Sachen, die sie mit sich führten auf und machten sich weiter auf den Weg Richtung Grenze.


Galinda wachte an diesem Morgen erneut sehr zerknirscht auf und war auch nach dieser Nacht einfach nicht ausgeruht. Es hatte viel zu lange gedauert bis sie endlich den ersehnten Schlaf gefunden hatte, und zu allem Überfluss wurde sie auch in dieser Nacht wieder von den Albträumen heimgesucht.
Völlig übermüdet blieb sie noch eine Weile im Bett liegen und starrte die Decke an. Momentan fehlte ihr einfach jegliche Motivation sich aus dem komfortablen Bett zu erheben und sich für einen langen Tag fertig zu machen.
Doch plötzlich fiel ihr wieder ihr Vorhaben vom Abend ein. Heute war der Tag an dem sie anfangen wollte, die Interessen Elphabas in der Smaragdstadt durchzusetzen!
Mit einem Schwung befreite sie sich aus ihrer rosa Zudecke und stand schon neben ihrem Bett, hellwach.
Sie begann mit ihrer Morgentoilette und nach dem dann auch die letzte Haarsträhne an ihrem vorhergesehenen Platz war, und Galinda selbst, zur „Feier des Tages“ und Gedenken an Elphie in ein grünes Kleid gehüllt war, nahm sie ihre Tasche, packte die wichtigsten Sachen ein, unter anderem auch den Grimmerich, wenn sie zwischendurch Zeit finden würde, würde sie gerne noch einmal durch das alte Zauberbuch blättern.
Sie hatte es nicht weit, bis sie ihr „Büro“ erreicht hatte und ließ sich auf einem mit Schnitzerein verzierten Holzstuhl nieder.
So motiviert wie sie heute war, war sie die ganzen letzten Tage nicht. Galinda spürte förmlich, wie sehr diese Veränderung auch sie ein wenig veränderte.
Als erstes nahm sie ihre pinke Feder aus der Tasche und setzte ein Schreiben an Dorothy auf.



Sehr geehrte Frau Dorothy,

trotz ihrer Dienste, die sie jüngst dem Land Oz zugetragen haben, weshalb Ihnen in den vergangen Tagen das ganze Land zu Füßen lag und auch ich, froh über die Hexenschmelze war, bin ich Galinda von Adruenna, Staatsoberhaupt des Landes Oz leider dazu verpflichtet auf die Sicherheit des Landes zu achten.
Da sehe ich bei ihrem Aufenthalt hier in Oz leider eine Sicherheitslücke, die es gilt umgehend zu beheben, da Sie nicht nur sich, sondern auch die ozianischen Mitbürgerinnen und Mitbürger durch ihren Aufenthalt hier gefährden. Ein Mensch wie Sie, der aus einer anderen „Welt“ stammt, und nicht in die ozianische Welt passt kann, so leid es mir tut, nicht länger in Oz bleiben, da ich befürchte, dass es in Zukunft sowohl für Sie selbst als auch für das Land Oz ein Problem darstellen wird. Daher bin ich gezwungen Sie umgehend des Landes Oz zu verweisen, auch wenn Sie unserem Land, mit der Vernichtung der Bösen Hexe des Westens gutes getan haben, diese Tat kann ich bei der Frage der Sicherheit aber leider nicht berücksichtigen. Dennoch werden Sie immer in den Gedanken der Ozianer bleiben.

Mit den freundlichsten Grüßen

Galinda von Adruenna,
Staatoberhaupt Land OZ


Galinda gab sich beim schreiben des Briefes die größte Mühe, so wichtig wie nur möglich zu klingen. Schließlich hatte sie im formulieren solch förmlicher Briefe kaum Erfahrung. Doch als sie den Brief fertiggestellt hatte und ihn zum Schluss noch einmal durchlas hätte sie sich am liebsten selbst auf die Schulter geklopft. Dieser Brief war einfach perfekt gewesen. Die ein oder andere Sache war in dem Brief zwar etwas geflunkert, doch das machten doch die meisten Staatenlenker so, dass sie an der ein oder anderen Stelle etwas flunkerten. Galinda war nämlich ganz und gar nicht von der Hexenschmelze begeistert gewesen, und Dorothy stellte auch keine Gefahr für das Land Oz dar, doch erstens wusste das ja niemand und zweitens, war es Galindas Meinung nach, die angemessenste Strafe für Dorothy.
Galinda rief ihren Assistenten Dymar, der im nächsten Augenbllick auch schon vor ihrem Schreibtisch stand.
„Sie wünschen Galinda?“
Galinda hatte inzwischen den Brief an Dorothy in einen Umschlag gesteckt und ihn mit einem Siegel der Ozma Türme versehen, damit dieses Mädchen direkt sehen konnte, was für eine wichtige Post sie erhielt.
„Dymar, ich möchte dass Sie diesen Brief Dorothy überbringen. Mit den besten Wünschen von mir und sprechen Sie ihr mein tiefstes Bedauern über diese Situation aus.“ sagte Galinda und drückte ihrem doch recht klein gewachsenen Assistenten, der sie manchmal an Moq erinnerte, den Umschlag in die Hand.
Mit einer leichten Verbeugung sagte Dymar:“Wie Sie wünschen, verzeiht meine Neugier Galinda aber wieso möchten Sie, dass ich ihr tiefstes Bedauern über diese Situation ausspreche?“
Mit einem entsetzten Gesicht sah Galinda Dymar an. „Finden Sie nicht, dass Sie da etwas zu neugierig sind? Aber nun gut, ich werde eine Ausnahme machen, bei dieser Nationalheldin, wie Dorothy es ja seit jüngstem ist, wird sich diese Nachricht sowieso schnell in ganz Oz verbreiten. Dorothy wird Oz leider verlassen müssen. Sie stellt ein Sicherheitsrisiko dar, welches ich nicht verantworten kann, daher muss sie uns leider verlassen. Doch in unseren Gedanken wird sie natürlich immer bleiben, dadurch, dass Sie so viel in unserem Land bewirkt hat.“ sagte Galinda etwas theatralisch und sah Dymar bestürzt an.
Auch Dymar machte ein trauriges Gesicht:“Galinda, das ist ja wirklich sehr schade für die kleine Dorothy. Doch ich werde ihr die Nachricht übermitteln. Naja, die Sicherheit geht vor, stimmt's?“ er versuchte sich ein Lächeln abzugewinnen. Galinda nickte und sah ihren Assistenten verständnisvoll an.
„Ja das ist wohl wahr. Ach und wo Sie schon mal hier sind. Ich habe in den nächsten Stunden eine Ankündigung zu machen! Ich möchte Sie bitten, dass Sie diese Vorbereiten, ich möchte zu den Ozianern sprechen. Die Einschränkungen, die die TIERE in der letzten Zeit betrafen möchte ich wieder rückgängig machen und ich möchte diese frohe Botschaft dem Volk gerne persönlich übermitteln.“ sagte sie in einem bestimmenden aber doch sehr charmanten Ton und lächelte Dymar an.
Dymar sah Galinda an:“Meinen Sie das ernst?“
Galinda zog eine Augenbraue hoch.
„Natürlich tue ich das, sonst hätte ich es Ihnen ja nicht gesagt. Es ist an der Zeit, dass die TIERE wieder in diese Gesellschaft integriert werden. Oder haben Sie damit etwa ein Problem?“ fragte sie etwas schnippisch und sah ihren Assistenten ernst an.
Dieser stand für einen Augenblick perplext dar und starrte Galinda an, doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus und er schüttelte den Kopf.
„Nein ganz im Gegenteil, ich finde es klasse! Ich mache mich sofort an die Arbeit, ich werde einen Boten beauftragen, der den Brief an Dorothy weiterleiten wird, damit ich mich um die Ankündigung kümmern kann, und die ganze Smaragdstadt auf dem Marktplatz versammeln kann. Ist es Ihnen in ungefähr 3 Stunden recht? Schaffen Sie es bis dahin eine Rede fertig zu haben?“
Galinda nickte nur.
Schon war Dymar ins Nebenzimmer verschwunden und bereitete alles für die große Ankündigung in 3 Stunden vor.
Die blonde Hexe lehnte sich zufrieden grinsend zurück und klopfte sich in Gedanken auf die Schulter.
Elphaba wäre bestimmt stolz auf sie gewesen, wenn sie von Galindas neuen Plänen erfahren hätte.
Da sie nun ein paar Augenblicke Zeit hatte, nahm sie den Grimmerich aus ihrer Tasche und blätterte gedankenverloren in den Seiten des alten Buches herum, die Rede würde sie einfach spontan halten, daher brauchte sie sich nicht vorzubereiten.
Als sie die Seiten durchblätterte hatte sie auf einmal eine Idee wie sie ihre Trauer über Elphabas Verlust besser verarbeiten konnte.
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