Sisi

Eure musicalischen Stories oder Fanfictions könnt ihr hier posten.

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Marie Antoinette
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Sisi

Beitragvon Marie Antoinette » 18.06.2006, 19:11:30

Sodele, Kitti hat mich danach gefragt, also stelle ich meine Sisi - Szenen hier ins Forum.

Vorbemerkung; In einer Geschichte, die ich 2002 geschrieben habe, wurde jemand von Sisi besessen (im Rückblick gesehen ist die Idee ziemlich schlecht...) , darin hatte ich atürlich auch Szenen aus der Vergangenheit eingebaut, wie ich sie mir vorgestellt habe (zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht so viel über Sisi wie heute...)

Also, der Reihe nach die Szenen. Gleich die erste:


Elisabeth und Sophie - oder: So wie man plant und denkt...


Vorgeschichte: Franz hat sich anstelle von Helene in Sisi verliebt und Erzherzogin Sophie davon erfahren.

(...)

Im Gegensatz zum Rest der Villa war der Raum, in den sie gebeten worden war, ziemlich düster. Es handelte sich dabei aber zu ihrer großen Verwunderung um das Ankleidezimmer ihrer Tante. Sophie saß vor der Spiegelkommode und kämmte sich das Haar. Sie sah kaum auf, als ihre Nichte eintrat.
„Du wolltest mich sehen?“ erkundigte sich das fünfzehnjährige Mädchen.
„Natürlich. Schließ die Tür und komm näher.“ Das klang fast wie ein Befehl, und dieser Tonfall schüchterte Elisabeth ein. Langsam ging sie auf ihre Tante zu.
„Ich habe dich rufen lassen, um mit dir über eine ernste Angelegenheit zu sprechen, die mir gar nicht recht ist.“ – „Was habe ich getan, das dir missfällt?“ wollte Elisabeth wissen.
„Stell keine Fragen. Ich bin es, die einiges von dir wissen möchte, mein Kind. Ich weiß zwar nicht, ob du das alles geplant hast, aber du hast das Leben deiner Schwester zerstört.“
Elisabeth beschlich ein Verdacht. Hatte Helene in ihrer Fassungslosigkeit und Verzweiflung Sophie schon alles verraten?
„Du musst wissen, dass sich Franz Joseph nunmehr strikt weigert, Helene zu heiraten.
Und das ist alles nur deine Schuld, Elisabeth. Ich habe keine hohe Meinung von dir; für mich bis du einfach nur ein Fratz, ein Mädchen vom Land.“
… aber trotzdem noch Prinzessin Elisabeth in Bayern, schoss es Sisi durch den Kopf.
„Liebst du ihn denn wirklich?“
„Ob ich ihn liebe?“ wiederholte Sisi. Sie wußte nicht, wie sie Sophie die Situation am besten erklären konnte.
„Ich sagte, du sollst keine Fragen stellen, Elisabeth.“
- „Ja, ich liebe Franz.“ gestand Sisi und wurde rot vor Verlegenheit.
„Gut, in diesem Fall wirst du ihn heiraten müssen, an Stelle deiner Schwester. Du wirst die Kaiserin von Österreich werden, aber ich glaube, du wirst daran zerbrechen. Es gibt sehr viele Regeln einzuhalten und Pflichten zu erfüllen.“
„Ich werde alles tun, um dich nicht zu enttäuschen“ sagte Sisi so selbstsicher, wie sie konnte. In Wirklichkeit war das nur Fassade, sie war eigentlich von einem beklemmenden Gefühl ergriffen und hatte Angst vor ihrer früher so netten Tante.
„Und duzen wirst du mich in Zukunft auch nicht mehr, Elisabeth. Für mich wirst du eine Fremde bleiben..“

(Der letzte Satz ist etwas schwach, aber damals fand ich es gut. Im Film ging es ja in einer Szene auch darum, dass Sophie nicht mehr von Sisi geduzt werden wollte..)

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Beitragvon Marie Antoinette » 18.06.2006, 19:14:29

Und gleich Szene 2:
Nach der Hochzeitsfeier - oder: "Alle Fragen sind gestellt".

Es war der 24. April 1854, ein wunderschöner Tag, an dem sich die Sonne im Kampf gegen die Regenwolken durchsetzte.
Für die sechzehnjährige Elisabeth sollte dieser 24. 04. 1854 eigentlich zu einem der schönsten Tage in ihrem Leben werden. Sie trug ein traumhaftes weißes Brautkleid, ein Perlendiadem und einen langen weißen Scheier und gab dem Kaiser von Österreich, Franz-Joseph, das Jawort.
Nun, das entscheidende Wort in den vergangenen Sätzen war nicht das Jawort, sondern „eigentlich“. Denn für Sisi war diese Hochzeit sehr überstürzt gekommen. Nachdem ihre Tante Sophie auf dem großen Ball in Bad Ischl herausgefunden hatte, dass Franz nicht die ihm Zugesprochene, Sisis größere Schwester Helene von Bayern, liebte, sondern eben die fünfzehnjährige Sisi, hatte sie auf eine schnelle Verlobung und eine schnelle Hochzeit gedrängt.
„Ich liebe ihn“, hatte Sisi wieder und wieder gesagt, „aber für eine Hochzeit ist es zu früh. Ich bin zu jung, um zu heiraten.“
„Es ist allein deine Schuld“, hatte Sophie ihr kaltherzig entgegnet. „Wenn du damals nicht mit nach Bad Ischl gefahren wärst, dann hätte er wie geplant Helene geheiratet.“
Jetzt war es aber zu spät, um darüber nachzudenken. Sie war jetzt Kaiserin von Österreich und tanzte im Spiegelsaal des Schlosses Schönbrunn mit Franz Joseph, der seine weiße Paradeuniform trug, zu Walzerklängen über das Parkett.
Ihr war es auf eine seltsame Art schwer ums Herz, und plötzlich glaubte sie, unter den Ballgästen eine männliche Gestalt zu sehen, in einem schwarzen Umhang und mit blonden Haaren zu sehen, der ihr zulächelte…

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Beitragvon Kitti » 18.06.2006, 19:51:40

Danke fürs Posten! Ich finds super und freu mich schon auf die Fortsetzung! :D
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Beitragvon Marie Antoinette » 18.06.2006, 20:02:49

Gern geschehen!

Fortsetzung folgt... :) :)

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Beitragvon Marie Antoinette » 23.06.2006, 20:25:25

So, jetzt mal "Aller guten Dinge sind 3" die erste Fortsetzung. Der Tod hier mal als Ratgeberfigur, aber mehr verrat ich nicht.

Warte auf noch ein paar Kommentare! Wo seid ihr??? :) :)


""""Traurigkeit – oder: Elisabeth, sei nicht verzweifelt"""



(…)

Sisi, 17 Jahre alt und inzwischen etwas über ein Jahr mit Franz Joseph verheiratet, kämpfte mit Verwzeiflung und Depression. Sie hatte sich die Ehe immer anders vorgestellt, und damit, dass sie Kaiserin sein würde – damit konnte sie mit Fünfzehn noch nicht rechnen. Alles hatte für Nene gesprochen, aber das Schicksal hatte es so entschieden.
Wäre es nur anders gekommen, dachte Sisi wieder und wieder. Ihre Schwiegermutter Tante Sophie tat alles, um ihr das Leben schwerzumachen – und bei Franz Joseph steß sie auch nicht unbedingt auf Verständnis. Im Gegenteil – meistens, wenn sie traurig war und sich am liebsten zurückziehen wollte, wurde sie auch noch mit seinem Verlangen konfrontiert.
Sie fürchtete an diesen Tagen die Nächte und wünschte sich, die Sonne würde niemals untergehen, aber der Lauf der Zeit ließ sich natürlich nicht ändern.
In der vergangenen Nacht war es sogar soweit gekommen, dass er sie fast dazu gezwungen hatte, dieses Mal tatsächlich ohne Rücksicht auf ihre Gefühle…
„Wie konnte er das nur tun? Was um alles in der Welt habe ich nur falsch gemacht?“
fragte Sisi jetzt laut.
Im gleichen Augenblick erschien urplötzlich eine Gestalt in ihrem Zimmer und sie fuhr erschreckt zusammen. Sie erinnerte sich, diese Gestalt am Tag ihrer Hochzeit gesehen zu haben – und auch sonst hatte sie manchmal das Gefühl, dass sie beobachtet wurde.
„Du hast gar nichts falsch gemacht. Das Schicksal hat es so gewollt.“
„Wer bist du eigentlich? Ich habe das Gefühl, du beobachtest mich schon eine ganze Weile.“
„Ich bin der, der die Möglichkeit hat, deine Zeit zu verkürzen. Ich kenn dich genau, Sisi.
Du bist bereits nach so kurzer Zeit als Kaiserin immer wieder dieser Welt überdrüssig und des Lebens müde, und unbewusst hast du mich gerufen. Sehnst dich nach mir.
Flieh und du wirst frei sein, und alles Kämpfen wird vorbei sein. Ich führ’ dich fort aus Raum und Zeit, in eine bess’re Wirklichkeit.“
Die letzten Sätze hatten sich tatsächlich gereimt.
Sisi sah die Gestalt entsetzt an. Sie hatte nun plötzlich einen Verdacht, wer das war.
„Du bist der … Tod!? Nein, ich bin zu jung um aufzugeben! Ich will noch nicht sterben! Geh!
Ich brauch dich nicht!“
„Ich kann dir helfen. Ich verstehe dich, weiß, was in dir vorgeht.“
„Vielleicht…“
„Vielleicht habe ich recht? Nur vielleicht? Du bist ein schwerer Fall, Sisi! Versuchst es zu leugnen, dass es stimmt, was ich dir sage. Um glücklich zu werden, hast du zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst du ihn verlassen.“
„Und die andere?“
– „Ganz einfach. Du kommst mit mir!“ Der Tod lächelte. „Zugegeben, es wäre die bessere Möglichkeit. Für Auseinandersetzungen in deinem Leben bist du nicht stark genug. Vor deiner Verlobung in Bad Ischl warst du wesentlich selbstbewußter. Aber jetzt… Du lässt dir nahezu alles gefallen, von deiner Schwiegermutter Sophie, und von deinem Mann Franz Jospeh, um Streit aus dem Weg zu gehen.“
„Ich bin nicht schwach!“
rief Sisi fassungslos aus.
„Dann wehr dich! Kämpfe! Oder… (Der Tod lächelte erneut) wähle die leichte Möglichkeit.“
„In diesem Schloss wird jeder Wille zu kämpfen und jeder Lebenswille beinahe schon im Keim erstickt.“
„Wie gesagt, du bist ein schwerer Fall. Es fist für mich wohl doch einfacher, deine Zeit zu verkürzen. Wie du meinst. Sich in Depressionen zu verlieren oder vielleicht sogar an Selbstmord zu denken, ist eine Möglichkeit, aber es ist feige.“
Sisi dachte eine Weile nach. Ja, manchmal dachte sie auch daran, wie es wäre, einafch aus dieser Welt zu verschwinden. Anderseits war sie, wie sie auch selbst gesagt hatte, mit ihren 17 Jahren zu jung um zu sterben. „Ich muss einfach weiter durchhalten“, flüsterte sie mehr zu sich als zu dem Tod.
„Nicht - nur - durchhalten! Du - musst - um - dein - Glück - kämpfen!“

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Beitragvon Marie Antoinette » 23.06.2006, 20:26:54

So, und einer kommt noch. :)

Bin schon an einer Überarbeitung der Szene hier, mit einem anderen Schauplatz und einer Ludwig - "Alternative" ;) Ne Vermutung, wen ich meine? ;)

Die vierte: Eine neue Liebe – oder: Adler und Möve



Es war herrlich, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in Possenhofen zu sein., aber ihre Mutter Ludovika sowie ihre ältere Schwester Helene, die sich inzwischen auch verlobt hatte, hatten darauf bestanden, dass Sisi am vierten Tag nach ihrer Ankunft mitkam zu einem Ball ins Schloss Neuschwanstein. Wie aber auch sonst in Wien isolierte sich Sisi selbst von den Feierlichkeiten, sie spazierte lieber ganz allein durch den verlassenen Schlosspark, den großen Blumenbeeten und Springbrunnen vorbei.
Plötzlich hörte sie Schritte, sie blieb urplötzlich stehen und blickte sich um.
Ludwig II höchstpersönlich stand vor ihr.
„Freut mich, dich wiederzusehen, Elisabeth. Du hast dich verändert, als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch ein junges Mädchen mit Zöpfen und in einem Dirndl und hast deinen Vater oft auf die Jagd begleitet. Doch nun…
… Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, … Kaiserin von Österreich!“
Ludwig ergriff ihre Hand und gab ihr einen Handkuß.
Sisis Wangen erröteten leicht, was er aber in der Dunkelheit zum Glück nicht mitbekam
„Hör auf, mich so anzureden. Manchmal wünschte ich, es wäre alles anders gekommen und Franz-Joseph hätte wie geplant Nene geheiratet. Manchmal bin ich todtraurig und flüchte mich in Tagträume.“ – „Das passiert mir auch immer wieder. Ich glaube, wir sind uns ziemlich ähnlich, verwandte Seelen, ohne es zu wissen…“
„Ach, das ist absurd!“
rief Sisi und kämpfte gleichzeitig gegen ein Auflachen.
„Vielleicht ist es das tatsächlich; vielleicht aber auch nicht…“
Ludwig schloß sie in seine Arme und seine Lippen berührten ihre…

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Beitragvon Kitti » 23.06.2006, 21:16:50

Beide Teile gefallen mir! Weiter so! :-)

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Beitragvon Marie Antoinette » 23.06.2006, 22:10:40

Bin schon dabei... ;)

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Beitragvon Marie Antoinette » 08.07.2006, 16:27:47

Teil 5, der von mir am meisten verabscheuteste (gibts das Wort überhaupt? ;) ... aber Grundlage für die nächsten beiden Teile.

Der Titel "Enttäuschung" ist ne Idee von Kitti (danke!) :) , das Lied ist mir dazu eingefallen, auch wenns nicht zu Eli paßt...

Es war spät am Abend, als Elisabeth nach der anstregenden Reise wieder zurück nach Schloß Schönbrunn kam.
Zu solch einer späten Stunde wirkten die Gänge abgesehen von den Offizieren, die ihre Runde machten, einsam und verlassen. Es war fast etwas unheimlich. Fast hätte Sisi das Gefühl, dass sie von irgendwo her etwas beobachtete.
„Ist irgend etwas vorgefallen während meiner Abwesenheit?“ erkundigte sie sich bei einem Wachposten, um dieses Gefühl zu zerstreuen und sich wieder zu beruhigen.
„Oh, Eure Kaiserliche Hoheit sind schon wieder zurück?“
„Ja, ich mußte die Reise leider abbrechen. Ich habe mich unwohl gefühlt.“ erwiderte Sisi, obwohl sie sich eigentlich als Kaiserin von Österreich vor überhaupt keinem rechtfertigen musste. Der Offizer salutierte zackig und antwortete: „Heute abend ist alles ruhig. In einer Stunde ist die Wachablösung.“ – „Das genügt mir. Haben Sie meinen Mann irgendwo gesehen?“ erkundigte sich Sisi. Er sollte als nächstes wissen, dass sie wieder aus Ungarn zurückgekommen war – und auch, dass sich ihr Zustand wieder verschlimmert hatte.
„Der Kaiser hat sich schon sehr früh in seine Gemächer zurückgezogen.“ erwiderte der Offizier.
„Ich muss auf der Stelle zu ihm.“ fasste Sisi einen Entschluss.
„Eure Majestät sollten sich erstmal von der langen Fahrt erholen. Ihr werdet morgen noch genug Zeit haben, mit dem Kaiser zu sprechen…“ riet ihre Kammerzofe, die bislang hinter ihr gestanden war und der Unterhaltung wortlos zugehört hate. „Versuchen Sie mir Vorschriften zu machen?! Ich entscheide ganz allein, was ich tue und lasse.“ erwiderte Sisi und klang dabei sehr hochmütig.
Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt, ging den Gang in die entgegengesetzte Richtung hinunter und machte sich auf den Weg die Treppen hinauf. Auch dieser Gang war fast verlassen, es waren soagr ziemlich wenige Wachposten stationiert als in den unteren Stockwerken. Einer versperrte Sisi sogar den Weg.
„Keinen Schritt weiter!“
„Was ist denn mit Ihnen los? Erkennen Sie mich denn nicht?“ fragte Sisi verwundert.
Der Offizier sah sie mit großen Augen an. „Ich habe euch noch gar nicht zurückerwartet.“ bemerkte er dann.
Das habe ich doch schon einmal gehört, fiel Sisi auf. Dieses Mal ignorierte sie die Bemerkung allerdings und ging mit großen Schritten an dem wohl etwas übereifrigen Wachposten vorbei. Ihr, der Kaiserin von Österreich, den Weg zu versperren – also wirklich! Ohne sich aufhalten zu lassen, öffnete sie die Tür zu dem Gang, der zu Franz – Josephs Privaträumen führte.
Als Sisi die Tür wieder ins Schloß fallen liess, war es fast ganz dunkel und still. Aus einem Raum kamen ein schwacher Lichtschein, merkwürdige Geräusche und ein unterdrücktes Lachen.
Äußerst seltsam…
„Franz, bist du noch wach? Ich bin es, Sisi!“
rief sie und öffnete die Tür, die zu seinem Schlafzimmer führte…



Sisi traute ihren Augen nicht.:
In dem großen Himmelbnett lag nicht nur ihr geliebter Ehemann, den sie nach der anstrengenden Reise unbedingt noch hatte sehen wollen. In seinen Armen lag eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, die Sisi noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Die Unbekannte trug ein seidenes Nachthemd, einer der Träger war ihr über die Schulter gerutscht.
Erst langsam wurden sich die beiden Sisis Auftreten bewußt, der Unbekannten entfuhr ein verwunderter Aufschrei. Franz Joseph ließ die andere sofort los und blickte geschockt in die Richtung, in der Sisi stand. Er wußte nicht, was er sagen sollte; bekam nur ein Wort heraus, nämlich ihren Namen:
„Sisi, …“
Eine ganze Reihe von Fragen schien aber in diesem einen Wort mitzuschwingen: Was tust du hier? Müsstest du nicht in Ungarn sein? Ist irgend etwas schlimmes passiert? Warum bist du früher zurückgekommen?
Und so weiter.
Sisi, die bei dem Anblick fassungslos die Hände vors Gesicht geschlagen hatte, kämpfte mit den Tränen.
Es war alles so unwirklich! Das durfte nicht real sein!
„Franz, ich…“ versuchte nun auch Sisi etwas zu sagen, dann verlor sie den Kampf gegen die Tränen, wirbelte auf dem Absatz wieder herum und stürmte ganz undamenhaft aus dem Zimmer. Wie hieß eigentlich die Redensart? Eine Kaiserin muss… Würde bewahren!
Ach, diejenigen, die solche Regeln aufstellten, hatten doch überhaupt keine Ahnung!


Erzherzogin Sophie hatte einen leichten Schlaf. Sie schreckte hoch, sobald sie hörte, dass jemand die Treppe hinunterrannte. Sie zog sich einen Morgenmantel über und trat hinaus auf den Flur.
„Was ist denn hier zu dieser Nachtzeit für ein schrecklicher Lärm? … E l i s a b e t h!“
Sisi, die leichenblaß war, verlangsamte ihren Schritt. „Tante Sophie, es ist etwas schreckliches passiert...“ murmelte sie.
„Das hoffe ich für dich, meine Liebe. Sonst hätte dieser Krach, mit dem du mich aufgeweckt hast, nämlich alles andere als eine Berechtigung. Du wirst dich eh bei mir entschuldigen müssen.“
„Es tut mir fürchterlich leid, dass ich dich aufgeweckt habe“, sagte Sisi nur, damit Sophie sie nicht mehr so böse ansah. Eigentlich fand sie das Verhalten ihrer Tante mal wieder typisch.
Anstelle dass sie fragte, was los sei, verlangte sie gleich eine Entschuldigung.
„Ich habe es schon einige Dutzend Male gesagt, dass du mich siezen sollst, Elisabeth.“
„Verzeihung.“
„Nun sprich, worum geht es? Ist der Weltuntergang nahe? Und solltest du nicht eigentlich in Ungarn sein?“ fiel Sophie plötzlich etwas auf.
„Ich bin früher zurückgekehrt.“ erwiderte Sisi und konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. „Tante Sophie, hast du gewusst, … ich meine… haben Sie gewusst, dass Franz mich betrügt?“ – „Dich betrügen? Was erzählst du denn da für einen Unsinn, Elisabeth?“
„Es ist die Wahrheit. Ich habe es doch gerade mit meinen eigenen Augen gesehen.“
„Und deshalb weckst du mich auf? Du bist doch die Kaiserin von Österreich! Regle das allein und verschone mich mit deiner Klage! Verschwinde!“
Sisi verstand die Welt nicht mehr. Das Verhältnis zwischen ihr und Sophie war nicht gerade dasd beste, aber sie war doch immer noch ihre Tante! Sie konnte sie doch nicht einfach abweisen!
„Tante Sophie, ich…“
„Ich sagte, du sollst verschwinden! Wenn diese Behauptung stimmt, dass Franz ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte, … dann wird er seine Gründe gehabt haben!“
Mit diesen Worten ließ sie Sisi stehen und knallte die Tür vor ihrer Nase zu.

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Beitragvon Kitti » 08.07.2006, 18:08:21

Danke fürs Posten! Auch dieser Teil gefällt mir gut! Weiter so! :D

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Beitragvon Marie Antoinette » 08.07.2006, 23:37:26

Dank dir... :D :D

Hat sonst noch jemand einen Kommentar???

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TigerKoko

Beitragvon TigerKoko » 09.07.2006, 10:09:56

Ja hier ich ^^

Finde die Teile super. Weiter !!!

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Beitragvon Marie Antoinette » 09.07.2006, 10:37:46

Danke dir... Endlich noch jemand... :) :)

Fortsetzung kommt demnächst!

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Nadine0003

Beitragvon Nadine0003 » 09.07.2006, 16:26:21

hallo, bin auch mal wieder im Forum. :)
also mir gefallen alle Teile bisher sehr gut. Mach weiter so- :D

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Beitragvon Marie Antoinette » 09.07.2006, 17:50:32

Das werd ich bestimmt!

Danke, Nadine! :) :) :)

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Beitragvon Marie Antoinette » 13.07.2006, 18:23:11

So, jetzt gehts weiter. Vorläufig die letzten beiden Teile.

Hab aber in 8 Tagen Urlaub und da komme ich vielleicht mal wieder dazu, an der Geschichte zu schreiben...

Der Tod hier mal (hatt ichs schon erwähnt?) als Ratgeberfigur...

Würd mich wieder sehr über eure Kommentare freuen!


""""6: Sei nicht verzweifelt, Teil 2"""



Das ist ein Alptraum, dachte Sisi. Warum wache ich nicht einfach auf?!
Sie bemühte sich, Haltung und Würde zu bewahren, den ganzen Weg zurück zu ihren Privaträumen. Dort grüßte sie die Wachoffiziere, die vor der Tür auf dem Gang ihre Runden drehten, mit einem schwachen Winken, dann betrat sie den Ankleideraum. Sie ließ sich auf den Hocker vor ihrer Spiegelkommode wieder, um ihrem Spiegelbild genau die Generalanklage vorzutragen, die sie eigentlich Sophie hatte sagen wollen:
„Wie konnte er das nur tun? … Was um alles in der Welt habe ich nur falsch gemacht?“
Sisi hielt überrascht inne. Ihr Spiegelbild verschwamm und veränderte sich zu dem Bild des Todes. Dieses Mal hatte sie keine Angst wie das letzte Mal.
„Du hast gar nichts falsch gemacht. Verzweifle nicht!“
Die Stimme war beruhigend.
„Nun paß auf, was ich dir zu sagen habe. Anstelle dir deinen Kopf mit Fragen darüber zu zerbrechen, warum dein Mann sich mit dieser … Person eingelassen hat, solltest du es ihm mit gleicher Münze heimzahlen. Fahr zurück nach Ungarn und suche dir dort jemanden, der dich aus deiner Traurigkeit herausholen oder dich zumindest trösten kann. Ich weiß zufällig, dass der Graf Andrassy dich bewundert und starke Gefühle für dich empfindet.“
Sisi lächelte verlegen.
„Ich glaube, du beliebst zu scherzen. Das kann ich nicht, selbst wenn ich es wollte. Franz Joseph sagt immer, die Ungarn sind unsere Feinde, … nein, das sagt er nicht mehr, seit wir um den Ausgleich bemüht sind, … aber ich weiß, dass er es ingeheim immer noch denkt… und außerdem ist er mein Ehemann und liebt mich. Ich darf ihn nicht enttäuschen.“
„Was interessiert dich denn, was er denkt? Ihm war es doch auch völlig gleichgültig, was aus dir wird,; hat überhaupt nicht mit dir gerechnet! Und das bezeichnest du als Liebe?“
Die Stimme des Todes war aggressiv geworden.
„Vielleicht…“

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Beitragvon Marie Antoinette » 13.07.2006, 18:25:05

War kurz, aber das nächste Kapitel schließt sich grad an und ist zu lang, um ihm keine eigene Überschrift zu geben. Hier wird jetzt mal wieder ziemlich viel geredet und es passiert kaum was...

Hat jemand für "Aussprache" noch ne Alternative für einen Titel?


7: Aussprache
oder: Elisabeth, mach auf mein Engel / Ich will dir nur sagen



Eigentlich hatte sie sagen wollen, dass er vielleicht doch Recht hatte, aber das Klopfen an der Tür hatte sie für einen kurzen Moment abgelenkt. Die Person, die draußen stand, versuchte die Tür zu öffnen, aber Sisi hatte vorhin nicht vergessen, abzuschließen. Sie wollte eigentlich an diesem mißlungenen Abend von keinem mehr irgend etwas hören, nur allein sein…
„Wer ist da?!“
„Sisi, wir müssen unbedingt miteinander reden. Warum hast du abgeschlossen?! Ist alles in Ordnung mit dir? Ich bitte dich, mach auf!“
Franz – Joseph! fiel Sisi auf. Was um alles in der Welt wollte der denn jetzt von ihr? Mit ihm hatte sie am allerwenigsten gerechnet – und ihn wollte sie auch eigentlich gar nicht sehen.
„Wir können uns nachher weiter unterhalten“, flüsterte sie. Der Tod zwinkerte ihr zu, bevor er sich auflöste und Sisi wieder ihr eigenes Spiegelbild sah.
Zögerlich stand sie auf und ging zur Tür.
„Ich möchte meine Ruhe haben! Bitte geh, und lass mich allein!“
rief sie.
„Sisi!“
Darin hatte eindeutig schon ein Befehl mitgeschwungen. So konnte er es vergessen.
„Verschwinde!“
rief Sisi zurück, genau wie sie vorhin von Sophie angeschrien worden war.
Einige Sekunden war es still, dann; „Nun sei doch vernünftig und schließ auf!“
Sisi kapitulierte. Wenn sie nicht aufschließen würde, gab es immer noch zwei andere Möglichkeiten, hereinzugelangen. Langsam drehte sie den Schlüssel herum und öffnete die Tür.
„Also ist doch alles in Ordnung mit dir. Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht.“
Sisi antwortete nicht auf Anhieb, sondern setzte sich erstmal wieder an die Kommode und begann, ihr langes dunkelbraunes Haar zu bürsten.
„Elisabeth, mein Engel, hörst du mir zu?“
„Ja, aber ich wüßte nicht, was wir miteinander zu besprechen hätten.“
erwiderte Sisi und ihre Stimme klang eiskalt.
Franz-Joseph kam näher und legte eine Hand auf Sisis Schulter. „Engel, …“
„Verschon mich!“
rief Sisi und schlug seine Hand weg.
„Du kannst dir deine Erklärungen sparen. Ich habe es doch genau gesehen, was passiert ist. Du liebst mich überhaupt nicht! Deshalb hast du dich mit dieser … Person eingelassen. Ich frage mich nur, was ich falsch gemacht habe! (Sie merkte, dass Franz etwas sagen wollte und fuhr schnell fort) Wir sind gerade mal fünf Jahre verheiratet, und es ist von Anfang an sehr viel falsch gelaufen! Deine Mutter war von Anfang an dagegen, dass ich anstelle von Helene Kaiserin von Österreich werde – hast du dich letzten Endes doch von ihr überzeugen lassen, dass wir keine Zukunft haben?“
„Nein, so war es nicht.“ widersprach Franz Joseph.
Sisi stand auf und sah ihm direkt in die Augen.
„Versuche nicht, mir etwas vorzuspielen. Ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen.“
Sie zitterte noch bei dem Gedanken an das, was sie gesehen hatte, und er umarmte sie vorsichtig. Da in ihrem Inneren noch ein einziger Aufruhr tobte, wehrte sie sich nicht.
Trotzdem fand sie die Kraft zu sagen:
„Am liebsten würde ich dich verlassen.“
Natürlich wußte sie, dass das strenge Zeremoniell am Wiener Hof das nicht zuließ, aber im Moment war ihr tatsächlich danach zu Mute, das alles einfach hinter sich zu lassen.
„Nun beruhige dich doch, Sisi, und hör mir zu. Meine Mutter hatte daauf bestanden, dass ich dich einmal nach Griechenland begleite. Aich wenn sie es gegenüber von dir nicht zeigt, sie mag dich wirklich und hat immer Angst, wenn du alleine verreist.“
„Das glaube ich dir nicht. Deine Mutter verabscheut mich doch! Das, was du mir da gerade sagst, sind doch deine Gefühle…“ wagte Sisi einen Einwand.
Franz-Joseph ging nicht darauf ein.
„Wie gesagt, sie hat darauf bestanden. Ob du es mir glaubst oder nicht. Sie hat aber auch das Treffen mit Athena zum Teil selbst arrangiert, wußte, dass sie zu der Zeit, in der wir dort sind, auch da ist. Als ich Mutter sagte, dass ich Athena zwar nett finde, aber es mir mit dir genauso geht wie vor einigen Jahren mit Néné, hat sie sich eine Weile geschlagen gegeben – am Tag deiner Abreise nach Ungarn hatte sie mir aber gesagt, dass sie Athena hierher eingeladen hat. Ich war nicht einverstanden, aber andererseits… wir konnten sie nicht einfach zurückschicken, sie hatte ja auch einen langen Weg hinter sich… und außerdem… ich war froh, dass jemand bei mir war. Es hat mich traurig gestimmt, dass du wieder alleine fortgefahren bist…
Aber als ich dich gesehen habe, habe ich mich einfach geschämt für das was passiert ist.
Verzeih mir.“
Sisis Gesichtsausdruck war immer noch eiskalt.
„Ich wünschte, ich könnte dir so einfach verzeihen. Es muss dir doch klar sein, dass jetzt nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Ich weiß nicht, was ich sagen soll..“ Ihre Stimme klang verwirrt.
Langsam bemerkte sie, dass er ja Recht hatte mit dem, was er sagte. Sie war tatsächlich immer allein zu Reisen aufgebrochen ohne darüber nachzudenken, wie er darüber dachte.
„Ich bitte dich noch einmal, mir zu verzeihen, Sisserl.
Es wird ganz bestimmt nicht wieder vorkommen. Du bist doch die einzige für mich.“
Jetzt wich Sissis angebliche Wut einem Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte.
Ganz überzeugt war sie jedoch nicht. Hatte sie ihn wirklich verletzt? War sie tatsächlich in irgendeiner Form mit schuldig an der Affäre? Er mochte es so sehen (und vielleicht auch Sophie, das wußte Sisi ja nicht, zuzutrauen war es ihrer fiesen Tante und zugleich Schwiegermutter ja), allerdings…
Sisi schüttelte den Kopf, als sie so darüber nachdachte.
Nein, es war kein Fehler von ihr. Dass sie ihr eigenes Leben führte, war nur gerecht.
Wenn… wenn sie nicht Kaiserin wäre. Das war auch der einzige Grund für diesen Aufstand. Trotzdem gab sie nicht nach. Alles, nur nicht schwach werden. Sie gehörte nur sich selbst.
Vorsichtshalber befreite sie sich aus seiner Umarmung und machte wieder einen Schritt zurück.
„Du lässt mich auch so oft allein! Es ist nur gerecht. Ich lebe genauso auch mein Leben wie du deines.“
„Das ist etwas anderes.“ erwiderte Franz.
Natürlich, das ist es immer. Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht das selbe.
„Warum sollte es?“
schnappte Sisi aufgebracht zurück.
„Weißt du wirklich nicht, wie ich das meine? Wenn ich verreise, geht es doch meistens nur um Politik und Staatsgeschäfte, das würde dich fürchterlich langweilen, Sisserl.“
Sisi hätte am liebsten aufgelacht. Er befürchtete, dass sie sich langweilen würde?! Als Kaiserin von Österreich sollte sie Politik langweilen?! Was dachte er von ihr?!
„Aber nein!“ begehrte sie auf. „Es interessiert mich doch schon die ganze Zeit, was du da hinter deinem Schreibtisch und auf deinen Reisen machst! Ich bin die Kaiserin von Österreich, es muss mich doch interessieren!“
„Meine Mutter hat aber gesagt…“
Dachte ichs mir doch, schoß es Sisi durch den Kopf. Schon wieder meine Tante, die ihn so beeinflusst hat, dass er glaubt, alles, was die Regierung und den Staat angeht, würde…
„Meine liebe Tante Sophie irrt sich. Sie stellt mich immer noch als die einfache Prinzessin von Bayern hin, wenn nicht sogar als Bauerntrampel, jedenfalls als eine, die überhaupt nicht dazu geeignet ist, Kaiserin zu sein. Sie würde mich am liebsten aus allem heraushalten, was ihr bislang auch hervorragend gelungen ist. Franzl… ich will jeden noch so schweren Weg mit dir gehen.“
Sisis Stimme klang zwar bei diesen Sätzen ruhig und entschlossen, aber innerlich zitterte sie.
Franz-Joseph ging langsam wieder auf sie zu und nahm liebevoll ihre Hand.
„Ich hatte tatsächlich überhaupt nicht gedacht, dass dir soviel daran liegt. Vielleicht habe ich mich wirklich zu sehr von Mutter beeinflussen. (Nur vielleicht? dachte Elisabeth).
Hör zu, Sisi.
In Zukunft werde ich auf dich Rücksicht nehmen. Ich werde alles mit dir teilen, das verspreche ich dir.“
„Woher kommt denn plötzlich dieser Sinneswandel?“ entfuhr Sisi eine Frage, die eigentlich gar nicht so aggressiv klingen sollte. Eigentlich hätte sie sich darüber freuen sollen, dass sich jetzt vielleicht alles ändern würde – statt dessen stellte sie so eine fiese Frage! Wie taktlos von ihr!
„Weil ich dich liebe.“
Er umarmte sie wie vorhin, aber noch vorsichtiger, aks wäre sie irgend ein kostbarer empfindlicher Gegenstand, vielleicht eine Glasfigur, die bei der kleinsten Unvorsichtigkeit zerspringen könnte…
Sisi war gerührt, aber eine dringende Frage hatte sie dennoch:
„Und was ist mit Athena?“
Franz Joseph hörte ihr garr nicht mehr richtig zu. Er zog erst einen der Glitzersterne aus Sisis langen dunkelbraunen Haaren, dann einen zweiten und einen dritten.
„Ich liebe nur dich, Sisi, mein Engel..“

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Beitragvon Kitti » 13.07.2006, 20:29:06

Yeah, ein neuer Teil! Gefällt mir wieder mal super! Schön geschrieben! Weiter so! :D

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Beitragvon Marie Antoinette » 13.07.2006, 21:28:23

ist ja mal was ganz neues... Kitti mit dem ersten Kommentar... :wink: :wink:

Danke dir! (Das sag ich aber auch jedes Mal...) ;)

Ideen hab ich, nur fehlt die Zeit...

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Beitragvon Sisi Silberträne » 13.07.2006, 22:35:08

Oh, echt klasse, gefällt mir super.

Sisserl 8) - an ihrer Stelle würde ich mich so nicht nennen lassen LOL.

Hoffe auf baldige Fortsetzung!
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