Durch das Dunkel der Welt

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Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Sisi Silberträne » 27.12.2007, 16:31:30

Inhalt: Lily hat alles erreicht, wovon viele träumen, doch sie hat niemanden, mit dem sie es teilen kann... Zum Glück ist da wenigstens noch ihr bester Freund Konstantin.

Genre: Drama (kommt noch) ;)

Disclaimer: Elisabeth gehört den VBW und den Herren Kunze und Levay, Geschichte und Charaktere sind meine!

Author's Note: ja ja, bei mir spielen sie immer Elisabeth... da kann ich wenigstens vertraute Gefilde beschreiben, siehe Naschmarkt ^^ Also enjoy!

~~~~~~~~~~


Durch das Dunkel der Welt

von Sisi


Die Garderobentür öffnete sich, und auf den im Moment leeren Gang trat eine schlanke Frau Anfang ihrer Vierziger in Jeans, Sweater und brauner Lederjacke. Sie hatte melancholische graublaue Augen und braunes gelocktes Haar, das markante, aber dennoch schöne Gesichtszüge umrahmte. Obwohl außer ihr keine Menschenseele zu sehen war, herrschte keineswegs Stille. Von überall her drangen Lärm und Stimmen. Die Vorstellung war seit einer kappen Dreiviertelstunde zu Ende, der Saal hatte sich geleert, doch hinter der Bühne ging es immer noch rege zu, obwohl die meisten Mitglieder des Orchesters und jene Darsteller, die nicht so lange brauchten, um aus ihrem Kostüm zu schlüpfen, schon längst weg waren.
Zwei Hände legten sich plötzlich von hinten auf Lilys Augen und eine tiefe verstellte Stimme erklang.
„Na du, wer bin ich wohl?“
„Ich weiß nicht“, antwortete sie. „Vielleicht der Sensenmann?“
„Fast, aber ich hab doch gar keine Sense.“ Ihr Kollege Konstantin, der den Tod spielte, grinste sie an. Galant bot er ihr den Arm an, um sie zur Bühnentür zu geleiten, wo schon die schnatternden Fans warteten.

Als die beiden Hauptdarsteller des Musicals Elisabeth waren Lily und Konstantin sofort umringt. Sie gaben Autogramme, ließen sich mit verschiedenen Leuten fotografieren und versuchten mit jedem ein paar nette Worte zu wechseln. Nachdem sie eine CD signiert und der Eigentümerin zurück gegeben hatte, warf sie einen verstohlenen Blick auf ihren Kollegen, der gerade für ein Foto posierte. Er war im selben Alter wie sie, wirkte durch seine weichen Züge jedoch jünger. Sein blondes Haar strahlte im Blitzlicht beinahe, und im nächsten Moment suchten seine eisblauen schönen Augen die ihren. Sie kannte ihn schon beinahe ihr halbes Leben lang. Vor fünfzehn Jahren hatten sie sich beide auf dieser Bühne ihren Namen gemacht, und nun standen sie wieder hier. Älter, reifer und reicher an Erfahrungen, doch im Herzen noch dieselben.
Weiter vorne, abseits bei einem parkenden Auto sah sie einen Mann stehen, der auf etwas wartete. Oder auf jemanden. Sie wusste auf wen. Es war Felix, Konstantins Lebensgefährte. Ein Anwalt. Oh, wie sie ihren besten Freund um das Glück beneidete nicht allein zu sein. Wenn sie nach den Vorstellungen heimkam, war es dunkel in ihrer Wohnung. Keiner wartete auf sie.

Sie spürte eine Berührung auf ihrer Hand und sah auf. Konstantin lächelte sie an, er hatte es geschafft sich zu ihr zu kämpfen. Bevor er etwas sagen konnte, war erneut ein vielleicht dreizehnjähriges Mädchen vor ihm aufgetaucht, um ihn um ein Autogramm zu bitten. Dann wandte er sich Lily zu.
„So, ich muss jetzt los. Felix hat ja heute Geburtstag und wir wollen noch etwas trinken gehen. Bis morgen in alter Frische.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Viel Spaß, wünsch ihm bitte von mir alles Gute, ja?“ Sie sah ihm kurz nach, bis er ins Auto gestiegen war. Für eine Weile widmete sie sich anschließend noch den Fans, zum Großteil junge Mädchen.
Nach zehn Minuten konnte sie sich loseisen und ging über den verlassenen Naschmarkt zur U-Bahn Station. Dass es für März ziemlich kühl war, machte ihr nichts aus. Sie fühlte sich sehr müde, die Vorstellungen schlauchten sie mehr als noch vor ein paar Jahren.

Ihre kleine Wohnung kam ihr Abend für Abend, wenn sie nach Hause kam, so leer vor. Auf dem Anrufbeantworter war keine Nachricht. Wie immer, wer sollt sie schließlich auch anrufen? Von Konstantin abgesehen hatte sie keine Freunde, mit denen sie regen Kontakt hielt. Das war der Nachteil am ständigen Unterwegssein, man blieb nie lange genug an einem Ort, um Leute richtig kennen zu lernen. Fürs bettfertig machen brauchte sie nicht sehr lange, und bald darauf kauerte sie sich unter ihrer Decke zusammen. Lange Zeit hatte das Theater ihr Leben so ausgefüllt, dass für anderes wenig Raum geblieben war. Sie hatte Beziehungen gehabt, ja, doch sie waren jedes Mal auseinander gebrochen. Sie dachte an Nick, mit dem sie über vier Jahre lang zusammen gewesen war. Auf Dauer war er nicht damit fertig geworden, sie dauernd mit der Bühne und den Fans teilen zu müssen.
Jetzt war sie schon länger allein. Ihre ganze Familie lebte in Salzburg, sie fand nur selten Zeit ihre Eltern und ihre jüngere Schwester zu besuchen. Kathy war schon verheiratet und hatte eine Tochter von vier und einen Sohn von fast zwei Jahren. Nur sie blieb übrig. Das hatte zumindest den Vorteil, dass sie auf niemanden Rücksicht nehmen musste, wenn sie durch die Musicalgeschichte hetzte. Österreich, Deutschland und zurück. Sie hatte am West End gespielt und am Broadway, aber mittlerweile reichte es auch. Sie hatte genügend erlebt, und ihr Innerstes sehnte sich nach etwas anderem. Danach, jeden Abend nach dem Heimkommen, ein Kinderzimmer auf leisen Sohlen zu betreten, das schlafende Kind zuzudecken und ihm einen sanften Kuss zu geben. Und danach, geborgen in den Armen des Mannes zu ruhen, den sie liebte. Wie ein Schiff im sicheren Hafen, von seiner Zärtlichkeit bewacht, und ohne Wunsch für eine Nacht.
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 06.01.2010, 18:40:41, insgesamt 2-mal geändert.
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MiladydeWinter

Beitragvon MiladydeWinter » 27.12.2007, 16:41:18

Der Anfang der FF gefällt mir schon richtig gut...
Also Lily und Constantin erinnern mich sehr stark an Pia und Uwe :D

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Beitragvon Gaefa » 27.12.2007, 16:42:31

Toller Anfang und scheint eine sehr interessante Geschichte zu sein! Wirklich schön geschrieben, ich bin gespannt wie es weiter geht.

Allerdings war ich gerade etwas perplex, als ich den Titel las. Ich schreibe nämlich momentan an einer Geschichte, für die ich den Titel "Jeder irrt durch das Dunkel der Welt" gewählt habe. Das war gerade ein wenig unheimlich, als ich "Durch das Dunkel der Welt" las. :shock:

Dennoch bin ich sehr gespannt, wie deine Geschichte sich entwickelt.
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Beitragvon Coco » 27.12.2007, 16:45:08

MiladydeWinter hat geschrieben:Der Anfang der FF gefällt mir schon richtig gut...
Also Lily und Constantin erinnern mich sehr stark an Pia und Uwe :D



Ja, irgendwie bin ich auch genau auf diese Gedanken gekommen. Aber warum nur :lol:

Bin auf jeden Fall mal gespannt, wie es weitergeht :D

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Beitragvon ChristineDaae » 27.12.2007, 17:15:46

Coco hat geschrieben:
MiladydeWinter hat geschrieben:Der Anfang der FF gefällt mir schon richtig gut...
Also Lily und Constantin erinnern mich sehr stark an Pia und Uwe :D



Ja, irgendwie bin ich auch genau auf diese Gedanken gekommen. Aber warum nur :lol:

Bin auf jeden Fall mal gespannt, wie es weitergeht :D


Mich auch... :wink:
Bisher sehr gut geschrieben! :) Bin schon gespannt auf eine Fortsetzung...
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Beitragvon Marie Antoinette » 27.12.2007, 18:53:27

Ich bin auch gleich auf die selbe Idee gekommen wie die anderen...

Wieder eine sehr schöne Geschichte, Sisi! Hoffentlich geht es bald weiter... *anfeuer*

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Beitragvon Sisi Silberträne » 04.01.2008, 18:04:17

Huch, Gaefa, ich wollte deinen Titel nicht klauen. Werd mir was anderes einfallen lassen.

Ja ja, Pia und Uwe... das Foto von den beiden, aus dem ich auch einen Banner und Ava gemacht hab, hat mich inspiriert. Na ihr werdets sehen ^^



Als Lily am darauffolgenden Samstag ins Theater kam, wurde sie bereits von noch größerem Trubel als gewöhnlich begrüß. Mittendrin war Manuel, der den Lucheni spielte, und er strahlte vor Freude. Nach Konstantin hielt sie vergeblich Ausschau, er hatte diesen Abend frei, und war mit Felix übers Wochenende weggefahren. Da entdeckte sie in ihrer Nähe Nicole, die Gräfin Sztáray und ihre Zweitbesetzung. Sie zupfte die Kärntnerin mit den langen blonden Haaren am Ärmel, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
„Hallo Nici. Du sag mal, was ist denn hier los?“
Die blonde Frau grinste breit. „Och nichts weiter, Manuel hat nur gerade erzählt, dass heute früh seine Zwillinge auf die Welt gekommen sind.“
„Nicht wahr?!“ entfuhr es Lily. „Gott, wie süß. Sind es Mädchen oder Buben?“
Nicole amüsierte sich über den Enthusiasmus der älteren Frau. „Buben! Marco und Julian heißen die beiden. Wir wollen nach der Show mit Manuel was trinken gehen und darauf anstoßen. Kommst du mit?“
Mit einem Blick auf ihren strahlenden Kollegen schüttelte Lily den Kopf. Sie wirkte jetzt wieder so nachdenklich und verschwiegen wie oft. „Nein, lieber nicht. Ich bin nach den Vorstellungen immer so müde und froh, wenn ich ins Bett komme.“
Die junge Kärntnerin war sichtlich enttäuscht, zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder Manuel zu, der in den schönsten Farben davon schwärmte, wie er seine kleinen Söhne das erste Mal gehalten hatte.
Lily hörte noch ein paar Minuten zu, ehe sie in ihre Garderobe ging, die sie mit Nicole teilte, und damit begann sich für die Bühne fertig zu machen. Immer wenn es irgendwie um Kinder ging, spürte sie eine unendliche Leere in sich. Es war sinnlos einer verpassten Chance hinterher zu weinen, sie würde nie selbst Mutter werden. Sie hatte auch daran gedacht ein Kind zu adoptieren, aber ihr würde niemand eins geben, sie war über vierzig, allein und dauernd unterwegs.

Ganz schlimm wurde es, als zwei Tage später Manuel auch noch seine Frau mit den beiden Babys mitbrachte. Das ganze Ensemble stand vollkommen entzückt um den Zwillingskinderwagen mit den Kleinen herum. Lily hielt sich abseits, doch Nicole zog sie kurzerhand mit sich, und Manuel legte ihr ehe sie sich versah einen von den beiden winzigen Buben in die Arme.
Verdattert schaute sie auf das zerbrechliche Baby herab, das die Augen geschlossen hatte. Bestimmt waren sie strahlend blau, wie die eines jeden kleinen Kindes. Behutsam strich sie dem Zwerg über die rosige weiche Wange.
„Also welcher ist denn das nun?“ wollte Nicole amüsiert wissen, während sie ihre Kollegin beobachtete.
„Das ist der Marco, der mit dem Schaf auf dem Strampler. Julian hat eine Ente drauf“, erklärte Manuel strahlend. Ihm und auch seiner Frau stand das Glück ins Gesicht geschrieben.
Die Elisabeth-Darstellerin bekam kaum noch etwas von dem mit, was um sie herum geschah, sie war ganz versessen von dem Anblick des Babys in ihren Armen.
„Hallo kleiner Marco“, sagte sie ganz leise, und wiegte ihn vorsichtig ein wenig hin und her, ehe sie ihn wieder seinen Eltern zurück gab. So ein winziges Wesen im Arm zu halten, war etwas Unbeschreibliches. Wie musste es dann erst sein, wenn es das eigene Kind war, fragte sie sich.

Das schwarze Loch in Lilys Eingeweiden hielt dieses Mal an. Sie war immerzu müde und schlecht gelaunt. Nachts fand sie wenig Ruhe, die Einsamkeit zu Hause drohte sie zu erdrücken, sie hielt es kaum aus. Die meiste Zeit ging sie ziellos draußen herum, weil sie nicht in die leere Wohnung zurück wollte.
Abends trat sie auf, und widmete sich nachher an der Bühnentür den Fans, ganz so wie es von ihr erwartet wurde. Sie versuchte fröhlich zu wirken, niemand merke, dass ihr Lächeln falsch war. Die ganzen jungen Mädchen, die Autogramme und Fotos wollten, kannten sie nicht, hatten keine Ahnung, was in ihr vorging.
Konstantin, Nicole und die anderen Kollegen schon. Sie wollte jedoch mit keinem von ihnen reden, weil sie sie nicht mit ihren dummen Problemen belasten mochte. So reagierte sie oft unwirsch, auch wenn sie es gar nicht wollte, und bald sprach kaum einer mehr mit ihr.

Nur Konstantin ließ sich nicht abwimmeln, wie es beste Freunde so an sich hatten. Eines Donnerstag Abends im April, als sie spielfrei hatte, stand er plötzlich vor ihrer Tür, mit einem breiten Grinsen und einem großen Strauß roter Rosen.
Sie sah ihn völlig perplex an, als wäre er ein Geist, ehe sie ihn eintreten ließ. „Aber… was zum…? Kannst du mir mal verraten, was du hier suchst?“ Sie warf demonstrativ einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Du solltest im Theater sein.“
„Na ja, ich hab getauscht und spiele stattdessen nächsten Dienstag. Felix wird mir dafür zwar den Hals umdrehen, aber ich wollte einfach gern mal einen Abend mit meiner besten Freundin verbringen.“ Grinsend reichte er ihr den Rosenstrauß. „Normalerweise ist es ja nicht meine Art, unangemeldet aufzutauchen. Ist die Überraschung denn wenigstens gelungen?“
„Das kann man wohl sagen!“ Lily schnupperte an den Blumen. „Du kennst dich hier ja aus. Ich hol eine Vase.“
Als sie ins Wohnzimmer trat, saß er schon auf dem Sofa. Sie stellte die Rosen, jetzt in einem passenden Gefäß untergebracht, auf den Tisch und ließ sich neben ihn sinken.
„Also was ist los? Du kommst doch nicht einfach so vorbei, um mit mir über das Wetter und den neuesten Tratsch im Theater zu plaudern.“ Sie musterte Konstantin eindringlich.
Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Ich hatte gehofft wir könnten über ernstere Dinge sprechen. Zum Beispiel warum du immer so niedergeschlagen bist, in letzter Zeit. Meinst du mir als deinem besten Freund fällt das nicht auf? Ich mach mir Sorgen um dich, und nicht nur ich. Nici hat auch bemerkt, dass du dich irgendwie verändert hast…“
Lily schwieg betreten, sie wusste einfach nicht was sie darauf sagen sollte, jetzt da er sie so abrupt damit konfrontierte, dass sie nicht ausweichen konnte.
„Bitte red doch mit mir, Lily. Ich will dir helfen, aber das geht nur, wenn du mir endlich sagst, was dir so zu schaffen macht. Und keine Ausflüchte, verstanden? Von denen habe ich schon zu viele gehört.“
Die dunkelhaarige Frau seufzte leicht. Sie hatte nicht vor ihrem besten Freund auszuweichen, doch es fehlte ihr eine gute Erklärung. Als wolle er für Ablenkung sorgen, knurrte in diesem Moment ihr Magen vernehmlich, sie hatte wieder den ganzen Tag nichts gegessen gehabt. Konstantin schnappte kurzerhand sein Handy und rief beim nächsten Italiener an, um zwei große Pizzen zu bestellen.
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 06.02.2008, 01:26:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Gaefa » 04.01.2008, 18:45:13

Wieder ein sehr sehr schöner Teil! Lily kann einem echt leid tun. Gut, dass Konstantin sie so gut kennt. Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Ich mag deinen Stil, man kann sich sehr gut in Lilys Lage hinein versetzen!

Zu dem Titel: Macht doch nichts ;) Ich hab meins als Übertitel anders genannt und den eigentlichen Titel als Untertitel genommen.
Ist nur sehr lustig, dass man auf den gleichen Titel kommt *g*
Hast du den Titel eigentlich auch nach dem Lied aus Aida gewählt oder frei gewählt?
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Beitragvon Marie Antoinette » 04.01.2008, 22:06:37

Ja, die arme Lily... :cry:

Wieder ein sehr schön geschriebener Teil, Sisi! :)

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Beitragvon ChristineDaae » 05.01.2008, 14:34:16

Mir tut sie auch total Leid, die arme... :( Ein Glück, dass sie in Konstantin so einen guten Freund hat. :)

Schnell weiter! :D
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Beitragvon Sisi Silberträne » 06.02.2008, 01:06:11

Endlich hab ich mal weiter geschrieben. Ist nur nicht so lang geworden... aber dafür werdet ihr beim Lesen denk ich einigermaßen überrascht ;)


Bald darauf erfüllte leckerer Essensgeruch die kleine Wohnung. Die beiden Freunde lümmelten Pizza essend auf der Couch, mit den Kartons vor sich auf dem Tisch. Vorerst hatten sie die ernsten Themen beiseite geschoben und schwatzten fröhlich über diverse peinliche Pannen auf der Bühne. Konstantin war froh, dass Lily wieder einmal herzlich lachte. Es war für alle außer ich selbst auch sicherlich ein königlicher Anblick gewesen, als ihm die Hose gerissen war, was den Blick auf seine Comic-Boxershorts offenbarte. Trotzdem wollte er seine Kollegin nicht so leicht davon kommen lassen.
„Spaß beiseite. Du hast mir immer noch nicht gesagt, was dich so bedrückt, Süße“, bemerkte er kurz darauf.
Lily seufzte tief, sie hätte das Thema gerne vermieden, weil es ihr ohnehin sinnlos erschien. „Es ist im Grunde gar nichts“, murmelte sie. „Wenn Manuel so überglücklich von seinen beiden Kleinen erzählt, erinnert es mich immer wieder daran, was ich inzwischen verpasst habe. Ich sollte mich damit abfinden, dass es zu spät ist… bei Nick dachte ich wirklich er ist es, aber dann war alles aus.“
„Du hast dich getäuscht, kann passieren. Nimm es nicht so schwer. Dein Traummann ist irgendwo da draußen und wartet genauso auf dich wie du auf ihn.“ Er legte ihr tröstend den Arm auf die schmalen Schultern. Sie war so dünn. „Gute Güte, ich glaube ich sollte dich jede Woche mit Pizza füttern.“
„Was ist, wenn wir uns nie begegnen? Für den Rest meiner Tage allein bleiben, das halte ich nicht aus… Jeden Abend in diese leere Wohnung zurück kehren mit dem Wissen, dass dort niemand wartet. Das hat mir nichts ausgemacht, als ich jünger war, aber mittlerweile schmerzt es jeden Tag mehr. Was nützt mir all das was ich erreicht habe, wenn es niemanden gibt, mit dem ich es teilen kann?“
Konstantin nahm ihre Hände in seine und schaute sie ernst an. „Es wird noch schlimmer, wenn du nicht aufhörst, dich deswegen so unter Druck zu setzen. Du wirst ihn finden, das weiß ich. Dass es für so eine wunderbare Frau keinen Mann gibt, ist vollkommen unmöglich.“ Er lächelte.
Sie sah ihn mit traurigen Augen an. „Ich wünsche mir so, dass du recht hast. Vor zehn Jahren dachte ich, ich hätte noch jede Menge Zeit eine Familie zu gründen, aber jetzt ist es zu spät, und ich habe meine Chance verpasst.“
„Sieh nicht so schwarz…“ Ihre trübselige Stimmung machte Konstantin auch ganz traurig, weil er ihr nicht helfen konnte. „Hast du denn schon darüber nachgedacht ein Kind zu adoptieren, wenn du dir so sehr eins wünschst?“
Lily schüttelte kaum merklich den Kopf. „Wer würde mir denn eins geben? Ich bin über vierzig, allein und dann noch dauernd unterwegs… Selbst wenn ich letzteres einschränke, es ist sinnlos. Und ehe du fragst, ich habe auch über die andere Möglichkeit nachgedacht. Ich möchte für mein Kind keinen Vater aus einem Katalog aussuchen… es soll einen Vater haben, von dem ich ihm später erzählen kann, sollte er nicht mehr da sein.“
„Das verstehe ich…“ Er hielt inne, in seinem Kopf formte sich eine vage Idee. Es war verrückt, aber eine Möglichkeit ihren Wunsch vielleicht zu erfüllen. „Und was ist wenn…“ Sie würde ihn auslachen.
„Was meinst du?“ Sie musterte ihn fragend.
Konstantin schluckte, nun hatte er damit begonnen, jetzt musste er weiter reden. „Hättest du denn von mir als Vater genug zu erzählen?“

Für geschlagene fünf Minuten herrschte Stille im Raum. Lily sah ihren besten Freund vollkommen verblüfft an, in der Annahme sie hätte sich verhört und er würde gleich etwas hinzufügen, das dies bestätigte. Doch dem war nicht so.
„Du wärst ein wundervoller Vater…“ sagte sie schließlich leise.
„Auch gut genug für dein Kind?“ Er hob ihre Hand zu seinem Mund und hauchte einen Kuss darauf. „Halt mich für verrückt, ich meine das ernst. Ich bin ein Mann und könnte dir damit deinen Wunsch erfüllen.“
Lily lachte nervös. „Konstantin, das ist wirklich vollkommen verrückt… Was ist mit Felix? Der würde dir das Fell über die Ohren ziehen.“
„So schlimm wird’s schon nicht werden und das lass außerdem meine Sorge sein. Es ist ja nicht so, dass ich zu meinem eigenen Vergnügen mit dir na ja… ich stehe doch nicht auf Frauen, nichts gegen dich…“ Er versuchte seine Unsicherheit mäßig erfolgreich zu überspielen.
„Das ist dein voller Ernst, oder?“ Er musste nichts erwidern, sein Blick gab die Antwort und Lily starrte ihn an, als zweifelte sie seinen Verstand an. Genau genommen tat sie das im Moment wirklich.
„Es ist doch einen Versuch wert, oder nicht?“ Deutlicher konnte er kaum werden, er sah sie abwartend an.
Nach einer Weile nickte sie. „Du magst recht haben… Versprich mir nur eins. Sollte das wider Erwarten erfolgreich sein, wirst du es Felix sagen. Ich möchte nicht, dass es für dich in einem Versteckspiel endet…“
Er nickte. Wie er es denn seinem Lebensgefährten gestand, würde er sich überlegen, wenn es notwendig wurde. Obwohl er ein Mann war, wusste er, dass die Wahrscheinlichkeit ein Kind zu empfangen bei Frauen in Lilys Alter nur noch gering war. Aber der Versuch war es wert, dabei blieb er.
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Beitragvon Gaefa » 06.02.2008, 11:02:32

Wieder ein sehr schöner Teil!
Das nimmt ja eine sehr interessante Wendung, ich bin sehr gespannt, was daraus wird. Schreib schnell weiter!!
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Beitragvon ChristineDaae » 06.02.2008, 11:58:07

Das klingt wirklich interessant... Schnell weiter :D
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Beitragvon Marie Antoinette » 06.02.2008, 20:16:34

Das ist ja wirklich eine interesante Wendung, und das schon so ziemlich am Anfang... bin auch mal gespannt wies weitergeht! :)

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Coco

Beitragvon Coco » 07.02.2008, 00:14:29

Also ich bin gespannt was drauß wird ^^

Stelle mir grad ein Kind von Pia und Uwe vor :lol:

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Beitragvon Sabi » 07.02.2008, 22:12:49

Uiuiui hab mir jetzt auch mal alle Teile durchgelesen :)

Sehr schöne Story ich mag diese Art von Stories die so mehr auf dem Darsteller leben basieren...


Das ist ja ne interessante Wendung :shock: na dann bin ich ja mal gespannt was da noch weiter passiert :)
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DieRosaRheintochter

Beitragvon DieRosaRheintochter » 20.03.2008, 20:25:14

Hey Sisi,
ich finde die Story echt wunderschön!!
Und bei Lily und Constantin hab ich auch immer Uwe & Pia vor mir :lol: Schon lustig..

Und die Wendung ist echt interessant :) Fortsetzung bitte :)

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Beitragvon Sisi Silberträne » 19.05.2008, 00:55:01

So, ich habe auch diese Story nicht vergessen. Viel Spaß mit der Fortsetzung ^^


Am nächsten Morgen wachte Lily später als gewöhnlich auf, sie hatte nicht daran gedacht ihren Wecker zu stellen. Nach und nach, als ihr Geist langsam munter wurde, erinnerte sie sich an Konstantins Besuch vom Vorabend. Sie hatten Pizza gegessen und geplaudert, und dann… sie erschrak, es wirkte so irreal, absurd wie ein Traum. Hatte sie tatsächlich mit ihrem besten Freund geschlafen?
Da hörte sie das Scheppern von Porzellan aus der Küche, sie quälte sich aus dem Bett und tappte bloßfüßig in Richtung der Geräuschquelle. Der Urheber war Konstantin, der gerade auf einem Tablett ein Frühstück angerichtet hatte.
„Guten Morgen, Dornröschen“, sagte er grinsend. „Ich hatte schon die Befürchtung, du wachst überhaupt nicht mehr auf. Aber warum schaust du mich denn so an? Du hältst mich doch nicht für einen von diesen Typen, die am Morgen danach verschwunden sind?“
Lily lächelte ebenfalls. „Nein natürlich nicht. Hmm, das riecht aber gut. Was gibt es denn Feines?“
Er hielt ihr zur Demonstration das Tablett unter die Nase, auf dem sich zwei Teller mit Palatschinken, Honig, Marmelade und Obst befanden. „Eigentlich wollte ich dir das Frühstück gerade ans Bett bringen.“
„Oh, den Spaß will ich dir gar nicht verderben!“ Mit einem Grinsen flitzte Lily ins Schlafzimmer zurück. Kurz darauf kam Konstantin ihr auch schon nach und stellte das Tablett vor ihr auf der Bettdecke ab.
„Kein Kaffee?“ Enttäuscht schaute sie in das Häferl, in welches er ihr Tee eingegossen hatte.
Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Wenn das letzte Nacht nicht ganz erfolglos war, darfst du das Zeug die nächsten neun Monate nicht mehr trinken.“
Lily wollte protestieren, weil es ja noch nicht einmal ansatzweise sicher war, dass es geklappt hatte, ließ es dann jedoch bleiben und trank ihren Tee. Konstantins Palatschinken schmeckten einfach herrlich mit Bananen und ein wenig Honig, was schon etwas heißen wollte, weil er sonst in der Küche nicht allzu begnadet war.

Die nächsten paar Wochen über besserte sich Lilys Stimmung nicht merklich, weil sie genau wusste, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass diese verrückte Idee funktioniert hatte. Doch dann blieben tatsächlich ihre Tage aus und die leichte Wärme einer jähen Hoffnung hüllte sie ein wie dichte Nebelschwaden.
„Hallo, Lily. So wie du strahlst, werden die Sterne heute gegen dich blass aussehen“, bemerkte Konstantin, als sie eines Abends ins Theater kam, nachdem sie zuvor am Nachmittag beim Frauenarzt gewesen war.
Anstelle einer Antwort fiel sie ihm nur stürmisch um den Hals, sodass der arme Mann gar nicht wusste, wie ihm geschah. „Konstantin, es hat geklappt, es hat wirklich geklappt! Ich kann es noch gar nicht glauben!“
Ihr Kollege sah sie im ersten Moment nur perplex an. „Tief durchatmen, Süße, sonst zerplatzt du noch. Und jetzt von Anfang an, langsam zum mitdenken.“
„Ich bin heute beim Frauenarzt gewesen, und nun rate mal was er gesagt hat.“ Sie grinste ihn von einem Ohr bis zum anderen an.
Der Bayer runzelte die Stirn, doch dann begriff er endlich. „Versuchst du mir etwa gerade zu sagen, dass du äh…“ Er stockte, als ein Ensemblemitglied auf dem Weg zur Garderobe vorbei ging, und sie nickte heftig. Daraufhin drückte er sie an sich. „Das ist großartig! Ich freu mich so für dich, Lily.“
Gleich darauf wurde sie wieder ernst. „Du weißt doch noch, worum ich dich gebeten habe, sollte das klappen?“
Er seufzte leicht, dann nickte er. „Ich werde es Felix sagen.“
„Es ist besser so, glaub es mir. Aber es muss nicht gleich sein, warte damit bis die ersten drei Monate vorbei sind.“ Sie hielt inne, sah unsicher in seine eisblauen Augen. „Der Arzt hat mich darauf hingewiesen, dass es in meinem Alter nicht selten ist, das Kind in dieser Zeit zu verlieren…“
Konstantin drückte behutsam ihre Hand. „Du wirst es nicht verlieren, alles geht gut. Das muss es einfach.“
Seine Zuversicht färbte auf sie ab, es war ja ohnehin sinnlos immer das Schlimmste im Hinterkopf zu haben, und darüber nachzudenken was alles geschehen konnte. Ihr Baby würde Anfang November zur Welt kommen. Sie war so glücklich, dass sie die ganze Welt umarmen wollte. Vorerst sollte jedoch noch keiner, von ihrem besten Freund abgesehen, von ihrer Schwangerschaft erfahren. Was würden ihre Eltern und ihre Schwester dazu sagen?

Schon bald bekam Lily die Nachteile einer Schwangerschaft zu spüren. Aus dem anfänglich flauen Gefühl im Magen, mit dem sie in letzter Zeit morgens immer aufgewacht war, wurde heftige Übelkeit. Während sie es aufgab überhaupt zu frühstücken, weil die Mahlzeit sowieso den falschen Ausgang nahm, hatte sie abends regelrechten Heißhunger. Ihren Kaffeekonsum reduzierte sie mühsam auf ein Häferl nach dem Aufstehen, weil es ganz ohne einfach nicht ging, über den restlichen Tag behalf sie sich mit Tee. Stress und Hektik konnte sie allerdings nicht ganz aus ihrem Leben verbannen, obwohl das natürlich ratsam gewesen wäre.
Konstantin hielt ein Auge auf sie, damit sie es nicht übertrieb, und sie war froh ihn zu haben, mit dem sie all die neuen Erfahrungen teilen konnte. Er versuchte es zu verbergen, doch ihr entging nicht, wie aufregend er den Gedanken fand, dass es sein Kind war, das da unter ihrem Herzen heran wuchs. Er begleitete sie sogar zur Vorsorgeuntersuchung und freute sich wie ein kleiner Junge über das allererste Ultraschallbild des Babys, auf dem noch kaum etwas zu erkennen war.

An einem Dienstag kam Lily guter Dinge zum Theater. Auf dem Weg war sie gemütlich über den Naschmarkt gebummelt und hatte Ingwer gekauft, den sie gerne beim asiatisch kochen verwendete. Zunächst dachte sie sich nichts dabei, als sie am Beginn der Gasse, die zum Bühnentürl führte, einen Mann stehen sah, es war keine Seltenheit, dass man hier auch vor der Vorstellung Leute antraf, die nicht zu den Angestellten des Theaters gehörten. Beim Näherkommen erschienen ihr die Züge des etwa Mittvierzigers jedoch vertraut und schließlich erkannte sie ihn. Es war Jonas, mit dem sie damals vor fast fünfzehn Jahren zusammen gewesen war, als sie in diesem Theater das erste Mal ihre Paraderolle gespielt hatte. Aber was wollte er hier?
„Liliane! Es ist so schön dich zu sehen“, sagte er lächelnd, als sie schließlich vor ihm stand. Er hatte früher oft ihren vollständigen Namen gebraucht.
Sie musterte ihn misstrauisch, ihre Freude über die Begegnung hielt sich in Grenzen. „Was willst du hier, Jonas?“
„Ich habe dich letzten Sonntag im Radio gehört, deine Stimme… ich musste dich unbedingt sehen.“ Er trat einen Schritt näher an sie heran. „Du bist noch viel schöner geworden über die Jahre. Es ist dir gut ergangen, ja?“
„Über den Verlauf meines Lebens kann ich mich wirklich nicht beklagen…“ Sie bemühte sich nicht sehr ihre Skepsis zu verbergen. Jonas lächelte immer noch ungetrübt, als ob ihm das gar nicht auffiele. Eigentlich hatte sie gleich weiter ins Theater gehen wollen, doch an ihm war etwas, das sie zurück hielt und ein Gespräch entstehen ließ.
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 06.01.2010, 18:36:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ChristineDaae » 19.05.2008, 12:43:51

Eine schöne Fortsetzung :) Schreib bald weiter; ich bin gespannt, ob sie das Kind wirklich behält und was dann wohl Felix sagt...
Und dieser Jonas ist mir irgendwie suspekt^^
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Beitragvon Kitti » 19.05.2008, 15:11:20

So, sorry, dass ich deine Story nicht eher gelesen und kommentiert hatte. Heute habe ich mir die Zeit genommen und deine bisherigen Kapitel gelesen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie toll du schreiben kannst. Man wird sofort mitgerissen und ist sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Obwohl Lily mich ebenfalls an Pia erinnert, hast du schöne Charaktere erschaffen. Tja, was soll ich noch sagen? Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass du uns nicht allzu lange warten lässt.
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