Durch das Dunkel der Welt

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armandine
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon armandine » 10.01.2010, 22:41:54

Das ist doch mal eine schöne Wendung, dass Lili sich Wolfgang anvertraut. Ich freue mich schon auf Fortsetzungen!

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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon *~Cappy~* » 11.01.2010, 01:06:47

Habe nun auch alle Kapitel gelesen und kann nur sagen echt toll.Man kann sich in die Personen richtig schön hinein versetzen. Oh man die arme Lily,ich fühle so mit ihr mit.Könnte man diesen fiesen Jonas doch einfach aus ihrem Leben schneiden. :roll:

Bitte weiter so!
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon ami » 12.01.2010, 11:06:52

:gott: deine Geschichten sind immer so mitfühlend und fesselnd geschrieben, dass man am liebsten gar nicht mehr aufhören würde zu lesen.

Bitte, bitte ganz schnell ein weiterer Teil!

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Kitti
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Kitti » 17.01.2010, 00:50:06

Entschuldige, dass ich so spät kommentiere! Dir ist wieder einmal ein sehr eindringlicher Teil gelungen. Ich bin sehr gespannt, was noch geschehen wird. Mir ist nur am Anfang aufgefallen, dass ich das mit bloßfüßig vielleicht anders formulieren würde. Also entweder barfuß oder mit bloßen Füßen. Sagt man das eventuell so in Wien? *g*
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Sisi Silberträne » 20.03.2010, 13:12:38

Danke für eure Kommis! =)
Jetzt kommt mal ein weniger bedrückendes Kapitel, have fun! Leider bin ich nach der Arbeit meistens eher unkreativ, sodass meine Kapitel so schleppend fertig werden *schäääm*



Als das Wasser auszukühlen begann, reichte Wolfgang seinem Gast ein Badetuch und suchte ihr ein frisches T-Shirt aus seinem Schrank, während sie sich abtrocknete. Lily hatte zwar durch die Wärme wieder Kraft gewonnen, doch auf ihn wirkte sie immer noch wie ein Schatten ihrer selbst. In ihm brodelte heißer Zorn auf ihren Exfreund, es ging über sein Fassungsvermögen weit hinaus, wie ein Mann einer Frau Gewalt antun konnte. Im Schlafzimmer war es immer noch ein wenig kühl, obwohl er die Balkontür zuvor schon geschlossen hatte.
„Versuch noch ein bisschen zu schlafen, dein Körper braucht die Erholung“, sagte er leise zu ihr. „Hier bist du doch sicher, dein Exfreund kann dir nicht mehr weh tun. Das lasse ich nicht zu.“ Beschützend legte er die Arme um sie, woraufhin sie sich an ihn schmiegte. Er strich ihr zärtlich über die dichten Locken. Nein, niemals wieder sollte ihr Gewalt widerfahren.
Sie hob den Kopf, sah ihn an. „Bitte bleib bei mir. Dann werden die dunklen Träume mich nicht finden.“ Als er sie dichter an sich drückte, konnte sie seinen gleichmäßigen Herzschlag spüren. Sie schlang ihrerseits die Arme um ihn, wie eine Ertrinkende sich an die rettende Boje klammerte, wollte ihn nicht wieder loslassen. Minutenlang standen die beiden so da und nur ungern gab sie die Sicherheit seiner warmen Arme auf, auch wenn es nur für einen Moment dauerte, bis sie nebeneinander unter die warme Decke gekrochen waren und er sie behutsam wieder an sich zog. In dieser Nacht kehrten die Träume tatsächlich nicht zurück.

Sonnenstrahlen kitzelten Lilys Nase, sie blinzelte verschlafen und realisierte Augenblicke später wo sie sich befand. Das Bett neben ihr war leer, Wolfgang war also bereits aufgestanden. Ein wenig bedauerte sie diesen Umstand, sie wäre gerne neben ihm aufgewacht. Aus der Küche erklangen Stimmen und das Klappern von Geschirr. Als sie die Beine aus dem Bett schwang, verspürte sie wieder diese sachte Bewegung in sich, die zart war wie schlagende Schmetterlingsflügel. Sie lächelte verträumt.
„Guten Morgen, Baby“, flüsterte sie und strich liebevoll über die noch kaum vorhandene Rundung ihres Bauches. „Ich hoffe du hast trotz der Dummheit deiner Mama gut geschlafen.“
Für einen Moment blieb sie noch sitzen, genoss es still ihr ungeborenes Kind zu fühlen. Sie war jetzt im vierten Monat, bald lag schon die halbe Zeit hinter ihr und der nächste Frauenarzttermin war bereits rot in ihrem Kalender vermerkt. Bestimmt würde diesmal beim Ultraschall ersichtlich sein, ob sie einen Sohn oder eine Tochter erwartete. Doch sie wollte es nicht wissen. Bis zur Geburt würde sie das kleine Wesen einfach Baby nennen und sich sowohl einen Jungen- als auch einen Mädchennamen überlegen.

In der Küche saß Benni bei dem kleinen Tisch, während Wolfgang bei der Anrichte stand und Schwarzbrot in Scheiben schnitt. Auf einem Teller waren schon Käse und Wurst fein säuberlich angerichtet, auf einem anderen Obst.
„So, ich werde jetzt Lily wecken“, sagte der dunkelhaarige Mann, nachdem er seine Tätigkeit beendet hatte. Er sah seinen Sohn eindringlich an. „Versprich mir bitte, dass du dich benimmst und nicht mehr gemein zu ihr bist.“
Der Bub blickte seinen Vater fragend an. „Wieso war Lily im Regen draußen?“
„Weil Menschen manchmal dumme Dinge machen, wenn sie sehr traurig sind.“
„Wieso ist sie denn traurig?“
Wolfgang seufzte leicht, er wusste nicht recht wie er seinem fünfjährigen Sohn das so erklären sollte, dass dieser es verstehen konnte.
Sein Innehalten bemerkend, entschloss sich Lily ihre Deckung aufzugeben und betrat die Küche. „Guten Morgen, ihr beiden.“
Vater und Sohn erwiderten den Gruß und sie ging vor Benjamin in die Knie, um sich auf eine Augenhöhe mit ihm zu bringen. „Jemand, den ich sehr gern hatte, war sehr böse zu mir und hat mir weh getan. Und jetzt fürchte ich mich davor, dass er das wieder macht. Deswegen bin ich so traurig, weißt du.“
„Verhex ihn doch“, erwiderte der Kleine, wofür er von Wolfgang einen strafenden Blick erntete.
Lily konnte sich diesmal ein Grinsen nicht verkneifen. „Wenn das nur so einfach wäre. Ich bin ja gar keine Hexe.“
„Kannst du das beweisen?“
„Versuchen kann ich’s zumindest. Wie sehen Hexen denn aus?“
„Sie haben lila Augen“, stellte Benni altklug fest und sah sie prüfend an. „Hm, deine sind blau. Sie haben Glatzen und darum immer Perücken auf.“ Mit einem hinterhältigen Grinsen zupfte er so fest an ihrem Haar, dass sie das Gesicht verzog.
„Auaah!“ sagte sie demonstrativ schmerzerfüllt. „Und wie kann man Hexen noch erkennen?“
Der Bub runzelte nachdenklich die Stirn. „Ah ja! Sie haben auch keine Zehen.“
Lächelnd hob Lily den Fuß und wackelte mit ihren Zehen vor ihm herum. „Aber ich habe welche. Fällt dir noch etwas ein?“
„Kinder stinken für sie wie Hundehäufchen.“
Die dunkelhaarige Frau schnüffelte Hund in seine Richtung. „Hm... ein Bad könnte da wohl jemand vertragen. Aber Hundehäufchen riechen doch ein wenig strenger.“
Jetzt musste Benni lachen, es war ein erfrischendes lautes Kinderlachen. „Okay, ich glaub’s dir ja!“
Auch Wolfgang hatte sich ein Grinsen nun nicht mehr verkneifen können. „Hat dich deine Oma doch ‚Hexen hexen’ ansehen lassen. Ich schätze ich muss demnächst ein ernstes Wörtchen mit ihr reden.“ Er wuschelte seinem Sohn durch die blonden Haare. „Bist du so gut und hilfst Lily den Tisch zu decken? Sie weiß ja nicht wo alles ist.“
Leicht unwillig leistete Benni Folge und zeigte dem Gast wo alles war, was man für den Frühstückstisch so benötigte. Sehr wichtig waren natürlich die Nutella und die Corn Flakes Schachtel.

Lily versah den großen Esstisch im Wohnzimmer mit Tellern und Besteck, wobei der Kleine sie akribisch beobachtete.
„Mache ich auch alles richtig?“ fragte sie mit einem Lächeln. „Sag mal, kennst du eigentlich die Geschichte vom Ritter Rudolf und der runden Tafel?“
„Aber das war doch Artus“, widersprach der Bub sofort altklug.
„Den habe ich nicht gemeint, ihn kennt schließlich jeder. Ritter Rudolf Wolfsherz hatte seine eigenen gefährlichen Abenteuer zu meistern, um ein gefeierter Held zu werden.“
Der Bub bekam ganz große leuchtende Augen. „Ohh, erzählst du mir die Geschichte? Bitte, ich mag sie so gern hören.“
Sie nickte grinsend. „Ein bisschen später gern. Da kommt nämlich schon dein Papa mit dem Frühstück.“
Benni schlang das Omelette und danach das Brot mit seiner geliebten Nutella wie der Blitz herunter, so neugierig war er auf das große Abenteuer. Natürlich gab sich Lily auch alle Mühe mit ihrer Erzählung um den Ritter Rudolf Wolfsherz, der einen waghalsigen Kampf gegen einen bösen Riesen ausfechten musste, um das Königreich von ihm zu befreien und die Prinzessin Linda aus dem Verließ des Gemeinen zu retten. Mit List und Mut gewann er schlussendlich die Schlacht, führte Linda nach Hause und durfte zum Dank für seine Heldentaten an der runden Eichenholztafel des Königs dinieren. Eine Ehre, die natürlich nur den mutigsten und edelsten Männern zuteil wurde.
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Kitti » 20.03.2010, 13:47:55

Juhu, es geht weiter und das mit einem so schönen Kapitel. Klasse! :)
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon armandine » 21.03.2010, 11:20:05

Schönes Kapitel! Aber eine Frage hätte ich: Sagt man in Wien wirklich DIE Nutella? :wink:

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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Sisi Silberträne » 21.03.2010, 13:42:21

die Nutella --> die Haselnusscreme... Wie würdest du es denn nennen? o_O
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon armandine » 21.03.2010, 19:59:00

Bei uns in Berlin sagt mein eindeutig das Nutella.

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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Mary » 21.03.2010, 22:09:31

in stuttgart sagt man auch das Nutella ;)
Jetzt ist der Wirsing aber am dampfen!

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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Sisi Silberträne » 21.03.2010, 22:47:06

ihr sagt ja auch die Cola und der Ketchup XD
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Gaefa » 23.03.2010, 14:38:42

Wieder ein sehr schöner Teil :) Ich bin wie immer gespannt ob es weiter geht und ob die fröhliche Stimmung anhält!

*g* Bei uns sagt man auch das Nutella. Wobei es aufm Reiterhof, wenn die Kinder aus den verschiedenen Regionen Deutschlands kommen, auch immer ein beliebtes Streitthema ist, ob es nun "das" oder "die" Nutella heißt ;)
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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon armandine » 23.03.2010, 16:37:45

@Sisi: Nö. wir sagen das Ketchup.

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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Christine » 15.01.2012, 13:53:05

Also, wir sagen "der" Nutella o.O

Aber auch eine sehr schöne Geschichte, würd mich über eine Fortsetzung freuen :)

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Re: Durch das Dunkel der Welt

Beitragvon Katja » 08.04.2012, 20:02:10

Also in meinem Umfeld sagt man immer "das" Nutella :D

Hab jetzt mal die Geschichte gelesen und ich bin total gefesselt!! Schöner Schreibstil und ne echt gute Story :) Gefällt mir wirklich gut. Das letzte Kapitel ist zwar schon über zwei Jahre alt, aber vielleicht gibt es ja doch noch die Chance auf eine Weiterführung, ich würde mich zumindest freuen :)
Wir seufzen nicht, das Aug' ist trocken,
Wir lächeln oft, wir lachen gar!
In keinem Blick, in keiner Miene,
Wird das Geheimnis offenbar.

- Heinrich Heine


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