Mein Engel...

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ChristineDaae
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Mein Engel...

Beitragvon ChristineDaae » 17.12.2007, 21:24:33

Inhalt: Phantom der Oper. Die Handlung setzt gegen Ende der (Film-) Geschichte ein und geht dann noch darüber hinaus. Das ganze hat ein paar künstlerische Freiheiten, aber es basiert auf der Originalgeschichte.

Genre: Drama, Romantik

Disclaimer: Andrew Lloyd Webber, Gaston Leroux

Dedication: für alle, die es lesen und kommentieren! *knuffel*

Author´s Note: Und schon wieder eine Geschichte von mir... :wink: Die Idee kam mir grade, als ich den Phantom der Oper-Film gesehen habe. Danke fürs Lesen und viel Spaß! :)

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1. Kapitel

Nebel lag über der Stadt. Nichts war zu hören in den Straßen von Paris, bis auf die üblichen Geräusche aus Bars und Kneipen. Wer genau hinhörte, konnte Gesang aus der Opéra Populaire vernehmen.
Dort fand die Uraufführung eines Stückes statt. Die Presse hatte es groß bekannt gemacht: Die Aufführung des Stückes „Der Triumph des Don Juan“.
Das Besondere an dieser Oper war, dass die Operndirektoren den Autor nicht bekannt gegeben hatten, dafür aber angekündigt hatten: Die Titelrolle würde nicht von der legendären La Carlotta gespielt werden, sondern von der noch relativ unbekannten Christine Daaé, der Tochter des berühmten Geigers Gustave Daaé, der vor 15 Jahren in Folge einer schweren Krankheit verstorben war.
Die Geräuschkulisse in der Oper wandelte sich. Der Gesang verstummte. Und plötzlich erklangen Schreie, entsetzte Schreie vieler hunderter Menschen. Durch die großen Fenster des berühmten Theaters flackerte Licht – im Inneren brannte es!
Die Türen des mächtigen Gebäudes flogen mit einem Knall auf und heraus barst eine hysterische Menge. Alle rannten nach draußen, blieben in sicherer Entfernung stehen und betrachteten das Spektakel oder hielten entsetzte Frauen davon ab, zurückzulaufen und ihre Männer zu suchen. Es war ein Fiasko.
Im Inneren der Oper sah es für den jungen Vicomte de Chagny noch schlimmer aus.
»Nun sagen Sie mir doch, wo hat er sie hingebracht?«, drängte er Madame Giry, eine Dame mittleren Alters, die das Ballett des Theaters leitete. Er sprach von Christine Daaé.
Er glaubte seinen eigenen Augen nicht zu trauen, als Christine mitten in der Szene ihrem Gegenüber die durch das Kostüm vorgeschriebene Maske abgenommen hatte und dahinter die hässlichste Fratze erschien, die er je in seinem Leben zu Gesicht bekommen hatte.
Dieses Monster hatte kurzum den Kronleuchter gekappt, der ins Publikum fiel und einen Brand auslöste – Raoul de Chagny hatte Glück, in der Loge zu sitzen –, packte Christine um die Taille und verschwand mit ihr. Raoul war sicher, dass die Ballettleiterin wusste, wo Christine jetzt war.
Sie war wie eine Mutter für Christine und wusste mehr über den sogenannten Operngeist als alle anderen. Ja, der Operngeist!
»Der Operngeist war es, nicht wahr?«, fragte Raoul und kam sich dabei im Eifer des Gefechts nicht einmal dumm vor. »Das Phantom der Oper! Er hat sie entführt!«
Madame Giry sah ihn an, als zweifle sie an seiner geistigen Gesundheit. »Der Operngeist?«
»Der Engel der Muse«, flüsterte Raoul. Ihm wurde plötzlich alles klar – was Christine die letzten Wochen immer wieder gesagt hatte: „Wir müssen unsere Verlobung geheim halten, bitte. Ich weiß, du verstehst nicht, warum ich das möchte, aber ich bitte dich, vertrau mir. Eines Tages wirst du wissen, warum ich es so wollte.“
Jetzt war dieser Tag gekommen. Christine hatte ihm oft von dem „Engel der Muse“ erzählt, der ihr Gesangsunterricht gab. Sie habe ihn gesehen, er habe ein schrecklich entstelltes Gesicht, sei aber ein Genie, und er liebe sie...
Raoul hatte das oft für eine Spinnerei Christines gehalten. Jetzt fragte er sich im Gegenteil, wie er so dumm gewesen sein konnte.
Madame Girys Augen weiteten sich überrascht, as Raoul den Engel erwähnte.
»Sie wissen....?«, flüsterte sie kaum hörbar und warf einen erschrockenen Blick über die Schulter, als fürchte sie, belauscht zu werden. Raoul nickte entschlossen.
»Ich bitte Sie, helfen Sie mir, Christine zu finden. Ich muss zu ihr, koste es, was es wolle!«
Madame Giry sah ihn an und zögerte. »Mit dem Engel ist nicht zu spaßen, Monsieur de Chagny. Ich bitte Sie, lassen Sie es bleiben und gehen Sie nach Hause!« Wild schüttelte Raoul den Kopf.
»Das kann ich nicht! Er hat sie, er ist mit ihr irgendwo in der Oper, und da sind diese Leute, die den Operngeist töten wollen... Bitte, helfen Sie mir!«
Madame Giry seufzte und senkte den Kopf. Dann, plötzlich, sah sie Raoul entschlossen an.
»Folgen Sie mir.«
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon armandine » 17.12.2007, 22:43:59

Aus Raouls Sicht, das finde ich mal einen interessanten Ansatz!

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Beitragvon Marie Antoinette » 18.12.2007, 18:05:56

Ich mag Raoul zwar nicht besonders, aber deine Geschichte fängt schon mal gut an! Schnell weiter! :)

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Beitragvon ChristineDaae » 02.04.2008, 18:43:28

Ich hab jetzt so lange nicht weitergeschrieben *schäm* Aber hier ist endlich die Fortsetzung! Würde mich über noch ein paar Kommis freuen ;) :)


Christine stolperte durch die unterirdischen Gänge der Oper. Ihr Handgelenk schmerzte, so fest hielt er sie umklammert. Sie hatte Angst. Er hatte getötet. Er würde wieder töten.
Die Oper über ihnen stand in Flammen und in ihren Ohren hallten die Schreie tausender sterbender Menschen. Tränen standen ihr in den Augen. Warum musste das geschehen?
Es war alles ihre Schuld. Hätte sie ihm nicht die Maske abgenommen, um ihn den Jägern auszuliefern – eine Tat, die ihr fast das Herz gebrochen hatte – wären all die sterbenden Menschen jetzt in aller Ruhe auf dem Heimweg und hätten vielleicht noch über die Oper diskutiert oder wären essen gegangen.
Sie hatte so viele Menschenleben innerhalb weniger Sekunden zerstört.
Der Engel fuhr zu ihr herum und sie schreckte vor der Wildheit in seinem Blick zurück. Noch nie hatte sie ihn so wütend und enttäuscht erlebt; nicht einmal damals, als sie sein entstelltes Gesicht zum ersten Mal gesehen hatte.
Seine Stimme hallte unheimlich durch die alten Mauergewölbe.
»Jeder schreckt vor mir zurück; niemand gibt mir nur eine Chance, normal zu sein – alle urteilen nur nach meinem entstellten Gesicht! Warum gehen sie alle nach dem Äußeren, Christine? Warum?«
Christine wusste keine Antwort. Sie konnte ihn nur sprachlos und den Tränen nahe anstarren.

Raoul folgte Madame Giry die riesige, steinerne Wendeltreppe hinunter. Sie hielt die Hand in Augenhöhe und ermahnte ihn jedes Mal sofort mit scharfer Stimme, dasselbe zu tun, wenn er die Hand sinken ließ.
Aber wenn er sie fragte, wozu das gut sein sollte, murmelte sie nur kurz angebunden etwas von einem Zauberlasso und schwieg dann wieder.
Raoul wurde die alte Dame immer suspekter und er folgte ihr zweifelnd immer tiefer – die Hand in Augenhöhe.

Christine zitterte am ganzen Körper. Sie hätte nie gedacht, dass sie vor ihrem Engel solche Angst haben könnte, aber vieles hatte sich verändert.
Als der Bühnenbildner bei der Il-Muto-Aufführung getötet worden war, hatte sie zum ersten Mal daran gezweifelt, dass der Engel ihr nichts tun würde. Und jetzt war sie sich fast sicher, dass er ihr in seiner grenzenlosen Wut etwas antun würde.
»Was kann ich tun?«, fragte sie verzweifelt. »Du bist so wütend...«
Einen Moment lang sah er sie nur aus vor Wut schwarzen Augen an und schwieg. Dann fiel die Fassade und Tränen rollten über sein zerfetztes Gesicht. »Sag mir warum, Christine... Warum...?«
Sie seufzte. »Ich weiß nicht, warum die Menschen so sind. Ich weiß, dass du–«
Aber er unterbrach sie verzweifelt. »Aber warum, Christine, warum tust du es mir an, dich hinter meinem Rücken mit Raoul de Chagny zu verloben? Hast du ernsthaft geglaubt, ich würde das nicht bemerken? Als ich noch dein Engel war, habe ich dir gesagt, dass du dich mit niemand anderem treffen dürftest...«
Seine Stimme erstarb.
»Du bist immer noch mein Engel«, flüsterte Christine. Mehr traute sie ihrer Stimme nicht zu.
»Aber du liebst ihn«, widersprach er. »Diesen Vicomte.«
»Aber dich auch. Nur... anders.«
Er schüttelte düster den Kopf. »Wenn du mich je geliebt hast, dann nicht mehr, seit du mich kennst. Es war ein Fehler von mir, dich hinter meine Fassade blicken zu lassen. Du hättest in mir nie etwas anderes als den Engel sehen dürfen.«
Christine schwieg. Er schien zu sehr in seinem Elend vergraben, als dass er ihr zugehört hätte. Sie sah in ihm immer noch ihren Engel. Auch nach allem, was geschehen war. Aber sie hatte Angst. Er war anders als früher.
Keiner freundlicher, geduldiger, harmloser Engel der Musik. Er hatte getötet, viele Male. Und er würde wieder töten.
In diesem Moment war sie sich nicht sicher, ob sie nicht die nächste sein würde.
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon Ariliana » 07.04.2008, 16:23:19

Naja... MIr ist das etwas zu modern vom Sprachstil her, muss ich sagen. " Niemand gibt auch nur eine Chance.." etc.

Ich denk auch dass die story etwas zu komplex ist um da am Ende anzusetzen. es wirkt alles auch sehr verkürzt muss ich leider sagen.

( na gut, ich wieß! Nicht gerade der netteste Komentar, da ich hier nach monaten mal wieder auftauche, aber beim "Phantom" nheme ich alles noch genauer als sonst :roll: sorry )


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