Ich hab geträumt vor langer Zeit...

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Ich hab geträumt vor langer Zeit...

Beitragvon ChristineDaae » 09.12.2007, 15:24:59

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Inhalt: Eine junge Frau will Selbstmord begehen und ein Mann, der sie zufällig sieht, kann sie gerade noch davon abhalten. Sie erzählt ihm, warum sie das tun wollte...

Genre: Wie immer: von allem etwas, hauptsächlich Drama

Disclaimer: Alles meins. :wink: Nur Liedtexte, die manchmal vorkommen, gehören den Autoren des jeweiligen Musicals.

Author´s Note: Hier mal der Prolog. Wenn euch die Geschichte interessiert, schreib ich gerne mehr. Kommentare sind wie immer erwünscht! :)
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Ich hab geträumt vor langer Zeit...

Prolog

Ich gehe die Straße entlang zur U-Bahn. Endlich fertig in der Arbeit; ich musste heute wieder einmal Überstunden machen. Der Berufsverkehr ist schon vorbei und die Straßen sind leer.
Es ist kein schönes Wetter heute. Der Wind ist stärker als gewöhnlich und fegt die letzten Blätter von den Bäumen. Regen peitscht mir ins Gesicht und lässt mich blinzeln.
Erst sieben Uhr abends, aber es ist schon dunkel. Das mag ich nicht an dieser Jahreszeit. Es kann wirklich deprimierend sein, wenn man im Dunkeln zur Arbeit geht und im Dunkeln wieder nach Hause kommt.
Vor allem wenn dieses Zuhause eine chaotische Junggesellenwohnung ist und nur ein alter, fetter Kater auf einen wartet, damit man sich als Dosenöffner betätigen kann.
Plötzlich höre ich Schritte hinter mir. Das ist doppelt ungewöhnlich: Erstens kommt um diese Uhrzeit fast nie jemand durch diese Straßen. Zweitens kommen die Schritte schnell näher. Es klingt wie eine laufende Frau.
Das ist seltsam. Warum sollte eine Frau durch diese Gassen joggen gehen? Noch dazu bei diesem Wetter und im Dunkeln.
Es klingt aber auch nicht, als würde sie verfolgt.
Ich drehe mich um und in diesem Moment läuft eine junge Frau an mir vorbei. Sie trägt nur eine leichte Jacke, was bei dem Wetter unpassend ist. Der Wind zerrt an ihren langen, braunen Haaren und ihre Kleider sind nass vom Regen. Für den Bruchteil einer Sekunde sehe ich ihr Gesicht und erschrecke.
Sie ist schön; schöner als alle Frauen, die ich bisher gesehen habe – und das waren viele. Und gleichzeitig spiegelt sich in ihren dunklen Augen eine Mischung aus Hysterie und Entschlossenheit. Wasser läuft über ihre Wangen und ich bin mir fast sicher, dass es nicht nur der Regen ist.
Während ich ihr noch perplex nachschaue, ist sie schon um die Ecke verschwunden. Nichts in dieser Straße erinnert daran, dass sie noch vor einer halben Minute an mir vorbeigelaufen ist.
Einem plötzlichen Impuls folgend, setze ich mich ebenfalls in Bewegung und folge ihr. Ich weiß nicht, warum ich das tue – war es ihre Schönheit, die mich dazu brachte? Oder ihr Gesichtsausdruck? Vermutlich eine Mischung aus beidem.
Ich hatte schon immer eine gute Intuition, und ich spüre, dass Gefahr in der Luft liegt. Keine offensichtliche Gefahr, niemand, der ihr etwas antun will. Aber dennoch spüre ich ein starkes Unbehagen. Ich laufe schneller.
Da sehe ich sie vor mir; gerade biegt sie um die nächste Straßenecke. Ich laufe ihr nach und hole auf. Es kann nicht mehr lange dauern, bis ich sie eingeholt habe. Ich biege um die Ecke – und bleibe abrupt stehen.
Wir stehen an der Themse, sie ist auf einer kleinen Brücke. Wie im Schock sehe ich zu, wie sie über das Brückengeländer steigt. Sie wird doch nicht...? Ich wage nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.
»Tun Sie das nicht«, bitte ich leise und gehe vorsichtig einen Schritt auf sie zu. Sie fährt erschrocken herum und starrt mich aus aufgerissenen Augen an.
Sie ist vollkommen hysterisch; die Haare hängen ihr in nassen Strähnen ins Gesicht und ihre Augen wirken wie die einer Wahnsinnigen, weit aufgerissen im Licht einer kleinen Straßenlampe.
Und trotzdem erscheint sie mir noch schöner als vorher.
»Bitte«, füge ich hinzu und trete noch näher.
»Bleiben Sie, wo sie sind«, fährt sie mich an. »Kommen Sie nicht näher, gehen Sie doch einfach!«
Ich lache. Es ist kein echtes Lachen, ungläubig und erschrocken.
»Sie glauben doch nicht ernsthaft, ich gehe jetzt und lasse Sie in den Tod springen?«
»Das wäre sehr nett von Ihnen.«
Ich sehe sie einige Sekunden an und versuche, herauszufinden, ob das ein Scherz war. Aber sie scheint es wirklich ernst zu meinen.
»Bitte, tun Sie es nicht«, wiederhole ich. Ich ignoriere ihre Warnung und gehe noch einen Schritt näher. Zwei Schritte weiter, dann kann ich sie vielleicht zurückziehen...
»Gehen Sie!«, fordert sie wütend. »Sie wissen nichts über mich, Sie haben keine Ahnung, warum ich das tue! Gehen Sie! Verschwinden Sie einfach und lassen mir mein Unglück.«
Es ist riskant, aber ich spüre, wenn ich jetzt nichts tue, wird sie springen, egal, ob ich da bin oder nicht.
Mit zwei schnellen Schritten bin ich bei ihr und halte sie fest. Sie wehrt sich erschrocken gegen meinen Griff, aber ich habe sie überrascht und diese Sekunde Vorteil nutze ich und ziehe sie übers Geländer zurück, bevor sie sich aus meinem Zugriff befreien kann.
Erst dann antworte ich ihr.
»Stimmt, ich weiß nichts über Sie. Kommen Sie mit zu mir nach Hause und erzählen Sie mir, warum sie sich umbringen wollen.«
Wir beide schaudern bei dem Wort, aber ich fahre unbeirrt fort.
»Wenn ich Sie dann verstehe, können Sie meinetwegen hierher zurückgehen und springen. Aber denken Sie nicht, dass ich das zulasse, bevor ich nicht weiß, warum.«
»Was geht sie das an?«, entgegnet sie wütend, und versucht, mir ihre Handgelenke zu entwinden. Aber ich bin stärker und halte sie eisern fest.
»Vielleicht nichts. Aber ich war schon immer ein neugieriger Mensch. Und ich will wissen, warum Sie zu so einer Tat fähig sind.«
Sie zögert einen Moment.
»Unter einer Bedingung, Mr...?«
»Nennen Sie mich Michael.«
»Gut. Unter einer Bedingung, Michael – Nein, eigentlich unter zwei.«
»Und die wären?«
»Erstens – Wenn ich mit zu Ihnen nach Hause komme, dann ausschließlich, um Ihnen meine Motive zu erklären.«
»Natürlich. Und zweitens?«
»Zweitens«, sie zögerte einen Moment, »Sie müssen mir versprechen, dass sie mich zurückgehen lassen, wenn ich Ihnen alles erklärt habe.«
Ich antworte zunächst nicht. Aber vielleicht kann ich sie umstimmen; auf jeden Fall habe ich jetzt etwas Zeit gewonnen... Ich atme tief durch.
»Einverstanden.«
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.12.2007, 15:41:02

Oh das fängt ja schon sehr dramatisch an!

Schreib bloß weiter, ich möchte wissen, warum sie sch umbringen will!
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Beitragvon ChristineDaae » 09.12.2007, 17:25:16

Danke, Sisi :) Ich poste gleich mal das erste Kapitel, hab schon ein bisschen Vorarbeit geleistet :wink: Wäre nett, wenn viele Kommentare kommen! :D


1. Kapitel

»Die Frage klingt vielleicht merkwürdig, aber wie heißen Sie eigentlich?«, erkundige ich mich, während wir durch die Straßen zu meiner kleinen Wohnung gehen.
Sie zögert kurz.
»Nennen Sie mich Rebecca.«
Mir entgeht das Zögern nicht, aber ich frage nicht nach.
»Freut mich, Sie kennenzulernen.«
»Das kann ich nicht behaupten. Hätte ich Sie nicht kennengelernt, hätte ich jetzt endgültig meine Ruhe.«
»Woher wollen Sie das wissen?«, halte ich dagegen. »Waren Sie schon einmal tot?«
»Nein, aber fast. Das Gefühl zu sterben ist eine unglaubliche Erlösung... Wenn Sie einmal sterben, werden Sie sich an meine Worte erinnern und mir dann vielleicht endlich Recht geben.«
Ich sage nichts und sehe sie aufmerksam an. Mit jeder Sekunde erscheint sie mir schöner. Sie hat klare, scharfe Gesichtszüge, aber irgendwie wirkt sie trotzdem weich und zerbrechlich. Der Irrsinn ist aus ihren klaren, dunkelbraunen Augen verschwunden und die Lichter der Häuser spiegeln sich darin. Ihre kastanienbraunen Locken fallen bis zur Hüfte herab. Es hat aufgehört zu regnen und ihre Haare sind schon fast trocken.
Und obwohl sie so schön ist, fällt mir noch etwas auf: Sie ist sehr dünn, was sie wohl so zerbrechlich erscheinen lässt. Ich kann kein Gramm Fett erkennen. Ihre dunkle Jacke ist eingerissen und ihr Rock hat einen Riss und ein paar Flecken. Die Jacke ist fest bis obenhin geschlossen, aber unter einem kleinen Riss an der Schulternaht schimmert ihre blasse Haut auf und ich vermute, dass sie keinen Pullover trägt. Ich überlege, warum. Wollte sie, wenn sie springt, möglichst wenig mitnehmen? Oder – mich überrascht, dass ich nicht früher daran gedacht habe – hat sie keinen Pullover?
Wenn sie sehr arm ist – und darauf deutet alles hin – vielleicht hat sie nichts anderes anzuziehen? Könnte das der Grund sein, warum sie sich das Leben nehmen wollte, oder immer noch will?
Ich erwache aus meinen Gedanken und bleibe stehen.
»Wir sind da.«
Ich krame den Wohnungsschlüssel hervor und lasse sie eintreten. Das Treppenhaus zu meiner Wohnung ist wirklich nichts besonderes, aber sie sieht sich staunend um, als hätte sie so etwas Prunkvolles noch nie gesehen.
Ich gehe voraus bis in den dritten Stock. Dort öffne ich meine Wohnungstür und lasse sie zuerst eintreten. Sie zögert einen Moment, bevor sie hineingeht.
Mein Kater, Alfred, liegt breit auf dem einzigen Sessel und schaut mich verschlafen an.
»Tut mir Leid, es ist nicht aufgeräumt«, entschuldige ich mich und greife nach der Dose Katzenfutter auf der Küchenanrichte.
»Kein Problem«, antwortet sie geistesabwesend, aber sie scheint meine Worte nicht wirklich gehört zu haben. Wie verzaubert sieht sie sich um.
Ich stelle die Schale mit Katzenfutter vor Alfred auf dem Boden und schütte dann ein paar Kekse auf einen Teller.
»Setzen Sie sich doch«, bitte ich sie und deute auf den Sessel. Sie lächelt mich etwas unsicher lächelnd an und setzt sich auf die vorderste Kante – als wollte sie im nächsten Moment davonlaufen. Sie wirft mir immer mehr Rätsel auf, aber ich frage nicht nach. Ich stelle heißes Wasser für Tee auf, greife dann nach einem Stuhl und dem Teller mit Keksen und gehe zu ihr zurück. Ich stelle den Stuhl hin und setze mich.
»Möchten Sie ein paar Kekse?«
Sie sieht mich zögernd an, als wäre sie nicht sicher, ob ich das ernst meine, aber als ich weiterhin freundlich lächle, greift sie zögernd nach einen Keks und beißt ein sehr kleines Stück davon ab. Sie kaut langsam, als müsste sie sich beherrschen, um den Keks nicht hinunterzuschlingen.
Sie ist so dünn. Je mehr sie isst, umso besser, denke ich, aber das sage ich natürlich nicht laut.
Der Wasserkocher pfeift und ich gieße das heiße Wasser in eine Tasse.
»Möchten Sie Tee?«
Sie nickt und lächelt. Langsam scheint sie zu glauben, dass ich ihr nichts Böses will, auch wenn sie immer noch angespannt und misstrauisch wirkt.
Ich drücke ihr die Tasse Tee in die Hand.
»Gut. Dann erzählen Sie mal.«
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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.12.2007, 17:46:01

Das erste Kapitel ist auch sehr interessant, und ich will jetzt endlich wissen, warum sie springen wollte. Schreib bloß bald weiter!!
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Beitragvon ChristineDaae » 09.12.2007, 17:47:46

Oh oh, das klingt ja sehr ungeduldig... :wink: Ich könnte jetzt fies sein und nicht weiterschreiben, aber ich hab noch so viele Ideen.
Der nächste Teil kommt bald :)

P.S.: Es wäre lieb, wenn noch mehr Kommentare kommen :wink:
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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.12.2007, 18:39:16

ChristineDaae hat geschrieben:P.S.: Es wäre lieb, wenn noch mehr Kommentare kommen :wink:

Brauchst du meinen Bettel-Smilie? *ggg* Bild
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Beitragvon MiladydeWinter » 09.12.2007, 19:06:08

Finde auch das die Geschichte bis jetzt sehr interessant und gut geschrieben ist... Möchte auch unbedingt wissen warum sie das tun wollte.. also schnell weiter. :wink:

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Beitragvon ChristineDaae » 09.12.2007, 20:16:21

Sisi Silberträne hat geschrieben:
ChristineDaae hat geschrieben:P.S.: Es wäre lieb, wenn noch mehr Kommentare kommen :wink:

Brauchst du meinen Bettel-Smilie? *ggg* Bild


Danke... Der ist ja süüüß :D Vielen Dank *knuffel*

Dir auch vielen Dank für dein Kommi, Milady :)
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Beitragvon jellimmy » 09.12.2007, 20:42:34

ChristineDaae hat geschrieben:P.S.: Es wäre lieb, wenn noch mehr Kommentare kommen :wink:

so schnell, wie du neue teile dazufügst, können ja gar nicht die kommentare nachkommen. :wink:
ich find die geschichte sehr interessant und schön geschrieben. was mir bei deinem schreibstil auch auffällt: du lässt deinen lesern (ob gewollt oder nicht) immer die freiheit sich die umgebung selber "auszusuchen" und vorzustellen. natürlich gibst du anhaltspunkte bei z.B. der beschreibung der personen, aber trotzdem nicht zu viel. :wink:


@sisi: wie kann man einen smilie einfügen, den man links nicht anklicken kann?

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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.12.2007, 21:04:40

Genauso wie ein Bild mit [img] [/img] ;)

Es gibt viele Smilie-Homepage mit einer Fülle toller Smilies, die meisten liefern den Link + Tags gleich kopierfertig mit. Den Reviews-Smilie habe ich aber selber gemacht, darum liegt er auch auf meinem Space.
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Beitragvon ChristineDaae » 10.12.2007, 17:48:29

Euch dreien viel Dank für die Kommis :) Und hier die Fortsetzung, damit Sisi nicht noch länger auf die Folter gespannt wird :wink:



2. Kapitel

Sie dreht nachdenklich die Teetasse in den Händen und sieht zu Boden. Ich warte.
»Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, gesteht sie schließlich. »Es gibt so viele Gründe – eigentlich mein ganzes Leben.«
»Am Anfang?«, schlage ich vor.
»Das wäre kurz nach meiner Geburt.«
»Ich habe das ganze Wochenende Zeit.«
»Ich auch.« Sie lächelt gedankenverloren und holt dann tief Luft.
»Also, dann mal der Anfang.« Sie zupft an ihrer Jacke.
»Sie haben sicher schon gemerkt, dass ich nicht gerade aus vornehmen Verhältnissen stamme. Das tue ich aber schon – zumindest mein Vater. Meine Mutter ist nicht ganz sicher, wer es ist. In der Woche, in der ich entstanden bin, hatte sie mehrere Kunden. Aber alle waren aus gutem Haus. Meine Mutter hat sich damals nie mit Säufern und Spielern abgegeben. Das musste sie erst später. Als ich da war, hat ihre Chefin gesagt, wenn sie mich verstecken soll, darf meine Mutter sich nicht groß aussuchen, wen sie bekommt.
Das war auch die Zeit, als meine Mutter krank wurde. Sie hat sich bei irgendeinem Trinker angesteckt. Damals war ich fünf. Als ich sechs war, war sie tot.«
Rebecca macht eine Pause und trinkt einen Schluck. Die schlanken Finger ihrer rechten Hand kreisen um den Tassenrand. Sie ist völlig in der Erinnerung versunken.
»Bella – so hieß die Chefin meiner Mutter – hat mich aufgezogen. Naja, ich sollte besser sagen, durchgefüttert. Die ersten Jahre. Sie wollte immer, dass ich später einmal weiter arbeite. Sie sagte immer, meine Mutter wäre so talentiert gewesen, dass ich das bestimmt von ihr geerbt hätte und viel Geld verdienen könnte.
Als sie verstanden hat, dass ich in dieser Hinsicht nichts mit meiner Mutter gemeinsam hatte und dass ich nicht wie sie meinem Körper verkaufen wollte, hat sie mich davongejagt. Dann war ich auf mich allein gestellt. Seit ihr klar war, dass ich keinen Profit bringen würde, war ihr egal, was aus mir wurde. Ihretwegen konnte ich verhungern. Sie kümmerte sich nicht darum.
Ich war gerade vierzehn und konnte noch nicht für mich sorgen. Ich konnte nicht einmal lesen und schreiben. Ich hatte keine Chance.«
Wieder hält sie inne und lächelt bitter in der Erinnerung.
»Wäre Jake nicht gewesen, wäre ich sicher damals schon gestorben. Er hat mich lesen und schreiben gelehrt und mir eine Stelle als Näherin in einer Fabrik besorgt. Es war harte Arbeit und schlecht bezahlt, aber es reichte für mich, um davon zu leben. Aber eines Tages geschah, was ich nicht für möglich gehalten hätte.
Ich war sechzehn und war immer mit Jake befreundet gewesen. Er war früher, als ich schon geboren war, ein regelmäßiger Kunde meiner Mutter gewesen, und ich hatte ihn immer gemocht. Er war immer nett und hilfsbereit gewesen, vor allem, als Bella mich fortgejagt hatte.
Aber plötzlich schien er ganz selbstverständlich davon auszugehen, dass ich mich für diese Freundschaftsdienste revanchierte. Und zwar nicht in Form von Geld – das ich ohnehin nicht gehabt hätte – nein, er wollte, dass ich mit ihm ein Verhältnis einging.
Er sah in mir meine Mutter. Und er wollte, dass ich zum Dank für seine Hilfe in sein Bett kam.
Obwohl ich fast mein ganzes Leben in einem Bordell verbracht hatte, war ich zu diesem Zeitpunkt noch Jungfrau, und – ganz ehrlich, Jake war nett, aber er trank und war ein Spieler und entsprach ganz genau dem gesellschaftlichen Bild eines solchen Menschen. Ich mochte ihn, aber es ekelte mich, nur in seine Nähe zu kommen.
Also lehnte ich sein – nennen wir es „Angebot“ – ab.«
Rebecca seufzt.
»Ich hatte erwartet, dass er nicht gerade erfreut sein würde, obwohl ich wirklich versuchte, im meinen Standpunkt klar zu machen, ohne taktlos zu sein. Aber seine Reaktion hat mich aus der Bahn geworfen...
Der Zeitpunkt war schlecht gewählt. Er kam eines Abends in die kleine Zweizimmerwohnung, in der ich bisher immer auf der Couch geschlafen hatte, und ich merkte sofort, dass er wieder einmal viel getrunken hatte. Ich hatte eigentlich vorgehabt, mit ihm darüber zu sprechen, aber sein Zustand hielt mich davon ab.
Doch etwas später sprach er mich von sich aus darauf an. Ich gab ausweichende Antworten, aber er fragte mich immer konkreter und schließlich musste ich ihm eindeutig sagen, wie wenig ich davon hielt. Wie gesagt, ich hatte mir schon gedacht, dass er es nicht sehr gut aufnehmen würde, aber seine Reaktion war – nun ja, sie war völlig anders, als ich es erwartet oder befürchtet hatte.
Er war so schrecklich wütend, wozu der viele Wein an diesem Abend sicher beigetragen hatte. Er schrie mich an und schlug auf mich ein. Ich versuchte mich zu wehren, aber was kann ein ausgehungertes sechzehnjähriges Mädchen gegen einen erwachsenen Mann ausrichten?
Irgendwann stürzte ich zu Boden. Ich schlug mir dabei den Kopf an der Tischkante...«
Nachdenklich fährt sie mit einer Hand über eine feine Narbe an ihrer Stirn, die ich noch nicht bemerkt hatte.
»Er brüllte, ich wäre eine undankbare kleine Schlange und... Und wenn ich nichts zum Dank tun wollte, würde er sich es eben nehmen.«
Eine Weile herrscht Stille. Das einzige Geräusch ist das ruhige, gleichmäßige Ticken meiner Standuhr. Irgendwo in der Ferne schlägt der Big Ben Mitternacht.
Als Rebecca schließlich fortfährt, zittert ihre Stimme.
»Ich muss Ihnen wohl nicht im Detail erzählen, was dann kam. Aber nach dieser Nacht dachte ich zum ersten Mal daran, mir das Leben zu nehmen.«
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Beitragvon Kitti » 10.12.2007, 18:05:56

Tja, was soll ich sagen? Deinen Ideenreichtum hab ich ja nun oft genug gelobt. Woher nimmst du die Inspiration, wenn ich fragen darf? Diese Geschichte ist auch wieder schön geschrieben und zugleich spannend erzählt. Nur weiter so! :)
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Beitragvon Sisi Silberträne » 10.12.2007, 18:08:51

So, diesen Jake, will ich haben! *Holzprügel schwing* :evil:
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Beitragvon ChristineDaae » 10.12.2007, 18:13:37

Vielen Dank, ihr beide :)

@Sisi: Du kannst ihn haben, aber lass bitte noch was von ihm übrig. Ich hab noch eine Idee im Hinterkopf, vielleicht brauch ich ihn wieder... *geheimnisvoll*

@Kitti: Vielen Dank. *rotwerd* :oops: Ich weiß auch nicht so genau, woher die Ideen kommen... Ich setz mich einfach hin, mach Musik an und fang mit zwei Sätzen an zu schreiben und dann fließt es irgendwie.
Vielleicht liegt es ja dran, dass mir mein Vater zum Geburtstag ein Lied komponiert hat, was eine sehr gute Inspiration ist... Dabei kann man gut nachdenken. :wink:
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Beitragvon Kitti » 10.12.2007, 18:15:34

Bewundernswert, dass du so viele tolle Stories fabrizierst! :D Ich hab auch noch neue Sachen geschrieben, die ich aber wegen meinem PC-Problem gerade nicht posten kann. :( Musicalsongs sind immer eine gute Inspiration, finde ich. :)
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Beitragvon ChristineDaae » 10.12.2007, 18:21:59

Ja, bei Musicals kann ich auch immer gut denken. Vor allem beim Titellied von Sunset Boulevard, das hat irgendwie was :wink:
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Beitragvon Marie Antoinette » 10.12.2007, 19:11:06

Jetzt hab ich alle drei Teile hintereinander gelesen und kann mich den anderen mal wieder nur anschließen: Wieder eine tolle Geschichte von dir! :)

Die arme Rebecca... :cry:

Schnell weiter! *anfeuer*

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Beitragvon Carrie2401 » 11.12.2007, 00:37:28

Dass ich deine Geschichten mag habe ich ja schon ein paar Mal gepostet, aber diese Story fasziniert mich besonders.

Schreib auf jeden Fall schnell weiter und ich bin schon sehr gespannt auf deinen Beitrag zum Award...

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Beitragvon ChristineDaae » 11.12.2007, 18:56:50

Auch euch beiden vielen Dank... Und hier kommt schon der nächste Teil :wink:


3. Kapitel


»Und was ist dann passiert?«, frage ich schließlich, als das Schweigen anhält, bis es uns beide zu erdrücken scheint.
Rebecca seufzt und krault Alfreds Nacken, als er auf ihren Schoß springt. Sie hat sich etwas entspannt und im Sessel zurückgelehnt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie jeder meiner Bewegungen folgt und mich nie aus den Augen lässt.
»Dann? Ich bin fortgelaufen. Weit weg konnte ich nicht; ich hatte ja kein Geld. Ich lief einfach durch die Stadt, bis ans andere Ende. Ich schlief jetzt im West End in Hinterhöfen. Es war nicht so bequem wie damals auf Jakes Sofa, aber um nichts in der Welt wollte ich dorthin zurück.
Ich musste Geld verdienen, aber ich fand keine Arbeit – niemand wollte ein zu dünnes sechzehnjähriges Mädchen aufnehmen. Weil ich so mager war, sah ich außerdem aus wie zwölf und keiner hat mir mein Alter geglaubt.
Niemand stellte mich ein, und so musste ich stehlen, um zu überleben. Ich stahl so wenig wie möglich, immer nur Kleinigkeiten, um nicht aufzufallen. Manchmal ging ich auch betteln, aber ich bekam so wenig, dass ich es schon bald wieder aufgab.«
Ich warte, dass sie weiterspricht, aber sie schweigt wieder.
»Warum hat Ihnen niemand Geld gegeben?«, frage ich erstaunt.
Rebecca verzieht ihr Gesicht.
»Ich bin nicht mitleiderregend genug. Ich war damals vielleicht noch dünner als jetzt, aber lange nicht so dürr wie manche anderen der Bettler.«
Sie lacht ironisch.
»Außerdem sehe ich zu gut aus.«
»Ein Grund mehr, Sie für Ihre bloße Existenz gut zu bezahlen.«
»Schade, dass das nicht alle so sehen.«
»Wie ging es dann weiter?«, dränge ich. Rebecca hat mich in ihrer Geschichte gefangen, ich muss wissen, wie es weitergeht. Schon nach wenigen Stunden hat sie mich so gefesselt, dass ihre Stimme zu einer Droge für mich geworden ist und es scheint mir plötzlich irreal, wie ich siebenundzwanzig Jahre leben konnte, ohne von ihr zu wissen.
Rebecca lächelt, mein plötzlicher Wissensdrang ist ihr natürlich nicht entgangen.
»Eines Tages habe ich in einer Bäckerei ein Stück Brot gestohlen. Es war wirklich nicht viel, und ich hatte riesigen Hunger, aber dummerweise hat mich der Bäckermeister bemerkt. Er schrie mich wütend an und forderte, dass ich das Brot zurückgab. Ich war zu Tode erschrocken, drehte mich auf dem Absatz um und rannte fort, so schnell ich konnte. Ich achtete nicht darauf, wo ich hinlief, und stand plötzlich am Ende einer schmalen Sackgasse vor einer kleinen Tür.
Panisch blickte ich mich um, aber ich hatte ihn offensichtlich abgehängt – vielleicht hatte er mich auch gar nicht verfolgt. Ich hatte nicht darauf geachtet.
Der Schock wirkte noch nach und ich traute mich nicht, wieder auf die große Straße zu gehen. Also versuchte ich, die Tür zu öffnen, und zu meiner Überraschung war nicht abgeschlossen.
Ich schlich mich einen engen, dunklen Gang entlang und hoffte, ein Licht zu finden. Ich hörte gedämpfte Stimmen ein oder zwei Stockwerke über mir und folgte ihnen. Schließlich sah ich auch einen Lichtschimmer und stieg eine Leiter hinauf. Oben sah ich einen Lichtschimmer – eine geschlossene Tür, dahinter Licht. Ich spähte durch das Schlüsselloch. Meine Augen brauchten eine Weile, um sich an das Licht zu gewöhnen, und zuerst glaubte ich, nicht richtig zu sehen.
Hinter der Tür standen zwei Frauen, eine blond und mit einem quietschend pinkfarbenen Kleid, die andere in einem schlichten, dunklen Kittel, einer Brille und – weshalb ich meinen Augen nicht traute – mit grüner Haut!
„Elphie, das ist die total falsche Einstellung!“, quietschte die Blonde gerade. „Und eins, und zwei, und...“, murmelte sie atemlos zu Ballettübungen.
„Für dich beginnt jetzt ein total neues Leben!“, eröffnete sie der Grünen.
Die sah skeptisch drein.
Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass das Ganze ein Theaterstück war. Nein, die Blonde fing an zu singen – es war ein Musical!
Ich sah mir das ganze Stück an. Mich verzauberte, was dort auf der Bühne geschah, und obwohl schon nach kurzer Zeit meine Beine in der merkwürdigen hockenden Haltung einschliefen und mir der Rücken schmerzte, saß ich die ganze Zeit reglos da und sah mir das Stück an.
Ich hatte nie etwas Derartiges gesehen. Natürlich wusste ich einiges über Kultur; ich hatte schließlich fast ein Jahr im West End gelebt. Aber trotzdem – mein Geld hatte kaum zum Leben gereicht, geschweige denn für den Luxus, mir ein Theaterstück anzusehen.
Jetzt sah ich eines, und ich liebte es von Anfang an. Von da an kam ich fast täglich ins Theater und sah das Stück immer wieder an.
Schon nach wenigen Wochen konnte ich die Texte, Melodien und Dialoge aller Charaktere auswendig. Ich begann, nach Eingängen in andere Theater zu suchen, und ich fand sie. Wenn man erst einmal wusste, wonach man suchen musste, war es ganz einfach. Auf diese Weise lernte ich Cats, das Phantom der Oper und Les Misérables kennen.«
Ich lächle erinnerungsversunken. Für jede Eintrittskarte zu diesen Musicals hatte ich gute 40 Pfund gezahlt.
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon Sisi Silberträne » 11.12.2007, 19:39:01

Oh, das ist ja eine nette Idee! Geil, dass sie zuerst in Wicked reingestolpert ist ;)
Und der Kater namens Alfred ist ja wohl megasüß! :mrgreen:

Schnell weiter!
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