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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.02.2008, 12:29:31

ChristineDaae hat geschrieben:Favells Gedicht ist genial, hast du das selbst gemacht?

Ja, blöde Reime kann ich am besten :lol:

Ich brauch ein paar Gäste für die Party, hmmm.
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Beitragvon ChristineDaae » 09.02.2008, 15:04:16

Wie wärs mit dem Phantom? ;)
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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.02.2008, 15:13:10

Na ja, ich dachte daran, dass jeder ein zwei Leute einlädt, die er so kennt, ergo aus den jeweiligen Musicals... Elphie natürlich Glinda, klar ;)
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Beitragvon ChristineDaae » 09.02.2008, 15:17:39

Ach so... Favell könnte ja Mrs van Hopper einladen ;)
Und der Tod Elisabeth...
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Beitragvon armandine » 09.02.2008, 15:49:32

und Milady Richelieu...

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Beitragvon Kitti » 09.02.2008, 20:27:59

Sehr genialer Teil!!! :D :D Ja, Mrs Van Hopper wäre doch eine gute Idee und Lucheni könnte ja auch kommen.
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Beitragvon Marie Antoinette » 10.02.2008, 13:09:13

Ich kann mich den anderen nur anschließen - das war wieder ein sehr lustiger Teil... :)

Auf die Party bin ich auch gespannt - wie wärs denn, wenn Milady Athos oder Rochefort einlädt?

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Beitragvon Sisi Silberträne » 08.04.2008, 01:17:51

So, hier kommt die Party. Aber irgendwie mag ich den Teil nicht -.-


8. It’s a wild time


Am Samstag waren die vier vollauf damit beschäftigt die Party vorzubereiten, jeder brannte vor Neugier, wen die anderen wohl eingeladen hatten, man wusste nämlich nur, dass Elphabas gute Freundin Glinda kommen würde. Favell war deswegen auch schon ganz aufgeregt, er benötigte eine Stunde, um vor dem Spiegel sein Haar mit Gel in Form zu bringen, und er zog seinen besten Nadelstreifenanzug an. Im Gegensatz dazu entschied sich der Tod salopp für eine schwarze Hose und ein passendes helles Shirt, das seinen durchtrainierten Körper betonte. Wenn man so toll aussah, konnte man das ja schließlich auch zeigen.
Milady warf sich besonders in Schale, sie wählte ein blaues Mini-Kleid mit tiefem Ausschnitt und dazu einen breiten weißen Gürtel. Die Haare band sie sich in einem hoch angesetzten Pferdeschwanz zusammen. Elphaba schließlich blieb ihrem Schwarz treu, sie schlüpfte in eine schwarze Hose und ein Shirt gleicher Farbe, das ein wenig den Bauch freiließ. Ein durchaus herzeigenswerter schlanker straffer Bauch übrigens. Das Haar ließ sie sich offen über die Schultern fallen.

Rechtzeitig um sechs Uhr abends stand das Buffet, bestehend aus Finger Food und Tapas, sowie die improvisierte Getränkebar, um die sich Favell und der Tod gekümmert hatten. Die beiden hatten für eine Auswahl an Bier, Wein, Schnaps und ähnlichem gesorgt. Mehr oder weniger pünktlich trudelten dann auch die Gäste ein, die meisten eher weniger.
Als erstes kam Elisabeth, über deren Anblick in ihrem schönen weißen Kleid der Tod sehr entzückt war. Unentzückt war er darüber, dass sie ihren Mann Franz Joseph mitgebracht hatte. Nach dem Paar kamen drei Männer, der eine mit ernstem Gesicht, der andere groß und von eher dicklicher Gestalt mit Wuschellocken, und der letzte gertenschlank, mit hübschen feinen Zügen. Athos, Porthos und Aramis. Deutlich zu spät erschienen Favells Einladungen. Die beiden Frauen hätten nicht unterschiedlicher sein können, mollig und schrill die eine, groß, ernst und dunkel gekleidet die andere. Die letzte war, es überraschte niemanden, Glinda und zu Favells Freude kam sie allein.

„Hast du eigentlich unser Zimmer abgeschlossen?“ fragte Milady Elphaba, die neugierige Blick in die Runde warf. „Nicht dass noch einer auf die Idee kommt, zu stöbern oder so.“
Diese grinste verheißungsvoll. „Viel besser. Wenn da jemand außer uns reingeht, springt ihm eine ungefähr ums fünffache vergrößerte Morri entgegen – keine Sorge, die Kleine hat noch ihre normale Größe, ist bloß ein Trugbild.“
„Das äh… ist beruhigend. Bist du sicher, dass die mich auch kennt?“
„Klar, ich verstehe schließlich mein Handwerk.“ Wie zu Demonstrationszwecken ließ sie zwei volle Sektgläser heran schweben. Milady kommentierte dies jedoch nur mit einem Augenrollen, das so viel hieß wie „Angeberin“, da sprach deutlich der Neid.

Die Herren Musketiere, der Tod und Favell bevorzugten eher Bier und davon reichlich, sodass die Stimmung bald locker wurde. Franz Joseph trank mit, schließlich wollte er nicht als Memme dastehen. Die Party verlagerte sich rasch ins Freie auf die Terrasse mit Donaublick. Wie es in den Einladungen gestanden war, hatte jedermann und auch jederfrau Badekleidung dabei, schließlich war es ein herrlich warmer Sommerabend, der genutzt werden wollte.
Beim Anblick Glindas in ihrem knappen pinkfarbenen Bikini fielen Favell fast die Augen aus dem Kopf. Der Tod schob ihm nur grinsend die Kinnlade wieder zurecht. Insgeheim musste er ihm recht geben, die Aussicht war nicht zu verachten. Noch besser gefiel ihm allerdings Elisabeth, die einen blau gemusterten Bikini trug. Er piff anerkennend durch die Zähne.
„Du… hör auf meine Frau mit den Augen auszuziehen“, beschwerte sich sofort Franz Joseph, dem das natürlich nicht entging.
„Na komm, du warst doch ohnehin so hingebungsvoll damit beschäftigt die Rothaarige auszuziehen.“ Er wies auf Milady. „Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, Alter, die ist eine Nummer zu groß für dich.“
Franz zeigte ihm daraufhin den Stinkefinger. Mit Kriegsgeschrei stürzte sich der Tod auf ihn, das konnte er ja nicht auf sich sitzen lassen. Die Wucht des Aufpralls ließ beide über den Steg mit einem lauten Platsch ins Wasser stürzen. Na dann musste er seine Ehre eben in der Donau verteidigen.
„Ohhh, ich will mitspielen!!“ rief da Porthos belustigt und rannte auf den Steg hinaus. „Aaaaaaarschbombe!!!!“ Als er ins kühle Nass sprang, riss er eine sehr überraschte Glinda mit sich.
Diese strampelte sich schimpfend frei und schwamm zum Ufer. Favell, der englische Gentleman, der er war (Milady hätte sicherlich zu widersprechen gewusst), bot ihr galant die Hand an, um ihr ins Trockene zu helfen. Da bemerkte er, dass beim Sturz wohl der Verschluss ihres Bikinis aufgegangen sein musste. Die zwei Sekunden, die sie brauchte, um das zu realisieren und ihm eine Ohrfeige zu verpassen, genoss er einen der schönsten Ausblicke seines Lebens.
„Sie hat mich berührt, oh was für eine Frau…“ Mit einem dümmlichen Blick rieb er sich die schmerzende Wange. „So warte doch, meine Schöne! Ich habe dir ein Gedicht geschrieben, willst du es nicht hören?“ So schnell er konnte, rannte er ihr hinterher, stieß dabei Athos um, der Aramis in die Arme stolperte.
„Ihhhh, bleib mir bloß weg. Du stinkst nach Bier“, beschwerte sich dieser und bückte sich nach seinem fallen gelassenen Geldschein. „Zwanzig auf Porthos.“
„Als ob du besser riechst.“ Athos tat nachdenklich. „Hm… auch zwanzig.“
„Fünfzig auf den T… auf Tom.“ Elisabeth wedelte mit einem Geldschein vor den beiden Männern herum. Franz Joseph schob beleidigt die Unterlippe vor, als er hörte, dass nicht einmal seine eigene Frau auf ihn setzte.

Favell hatte des indes tatsächlich geschafft Glinda einzuholen. Aber das auch nur, weil Elphaba insgeheim dabei geholfen hatte, sie wollte doch zu gern die Reaktion ihrer blonden Freundin auf den literarischen Erguss erleben.
„Oh Glinda, du meiner schaflosen Nächte Traum, für dich erklimm ich jeden Baum. Nichts wär mir zu hoch, kein Weg zu schwer, auch nicht der Londoner Morgenverkehr. Dein goldglänzend Haar blendet mich, in süßen Löckchen kringelt es sich“, rezitierte er leidenschaftlich. „Und deine Augen, wie äh…“
Glinda hob die Augenbraue. „Das Meer?“
„Nee, das wars nicht…“
„Der Himmel?“
„Nein.“
„Ein Saphir?“
„Auch nicht.“
„Ein Brilliant?“
„Die sind nicht blau.“
„Oh.“
„Ahhh! Ich weiß!“
„Ja?“
„Und deine Augen, wie Blue Curacao so blau, du bist für mich die allerschönste Frau!“ Mit sich rumdum zufrieden grinste er sie an, oh ja, dafür würde sie ihn lieben.
„Was haben meine Augen mit Blue Curacao zu tun?“
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 08.04.2008, 19:04:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Kitti » 08.04.2008, 11:38:50

Beim Anblick Glindas in ihrem knappen pinkfarbenen Bikini fielen Favell fast die Augen aus den Augen
Sie fallen ihm doch bestimmt eher aus dem Kopf oder hat er vier Augen? *g*

Ansonsten weiß ich nicht, was du an diesem Teil auszusetzen hast. Allein die Badeaktion und das Gedicht ist genial! :lol:
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Beitragvon Sisi Silberträne » 08.04.2008, 12:16:09

Uuups :oops: ja natürlich fallen ihm die Augen aus dem Kopf LOOOL
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Beitragvon ChristineDaae » 08.04.2008, 20:46:05

Ja, das Gedicht ist toll :lol:
Und dass nicht mal Eli auf ihren Mann setzt... Einfach genial, der ganze Teil :lol: :lol: :lol:

Ich hoffe nur, mit der nächsten Fortsetzung lässt du dir nicht so viel Zeit ;)
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Beitragvon Anna » 10.04.2008, 19:48:10

Die ganze Geschichte ist einfach SUPER!!! :lol: :lol: :lol:
Schreib schnell weiter! :D

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Beitragvon Marie Antoinette » 11.04.2008, 17:02:54

Mir gefällt der neue Teil auch wieder gut... :D

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Beitragvon Gaefa » 11.04.2008, 19:02:43

Wieder ein schöner Teil, sehr amüsant, weiter so!!
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Beitragvon duketgg » 14.04.2008, 18:20:42

Ich bin sehr neugierig.
Ich möchte wissen, wie die Badeanzüge von Mrs van Hopper und Mrs Danvers aussehen.
Und ob Glinda und Elisabeth während der Party dann auch was essen oder sich gegenseitig nur Schlankheitstipps geben, während z.B. Mrs van Hopper und Porthos alles wegputzen.
Oder geben sich Glinda und der Tod vielleicht gegenseitig Modetipps?
Oder wird Glinda versuchen, den Tod popular zu machen?
Und lauert Fiyero vielleicht irgendwo in den Feldern, als Vogelscheuche verkleidet, um auf Glinda bzw. Elphaba aufzupassen?
Und werden die Gäste auch dort übernachten? Falls ja, ich möchte bitte auch wissen, wie es dann in den Zimmern weitergeht - ob z.B. Glinda und Elphaba sich das Zimmer noch mal teilen und Milady dann vielleicht zu Mrs Danvers zieht...
"Da spielen teilweise Leute Hauptrollen, die hätten bei mir nicht einmal in der dritten Reihe getanzt."
(Peter Weck übers derzeitige Musical-Niveau)

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Beitragvon Sisi Silberträne » 22.05.2008, 03:31:09

Es geht weiter. Ich find das Kapitel schon wieder irgendwie doof...


9. Guten Morgen guten Morgen, ohne Kummer ohne Sorgen


Helles Licht bahnte sich langsam einen Weg in die Dunkelheit unter Miladys Lidern. Sie blinzelte verschlafen und bemerkte im nächsten Moment, dass es die Sonne war, die sie geweckt hatte. Ihr Kopf brummte, vielleicht hätte sie am Vorabend den letzten Wodka Lemon doch nicht trinken sollen… oder auch die letzten zwei. Behäbig richtete sich auf und fand sich plötzlich mehr als einen Meter über dem Boden wieder. Erschrocken riss sie die Augen auf. Wieso lag sie oben im Stockbett? Und ganz nebenbei, warum lag Elphaba neben ihr? Im Versuch die Leiter zu erreichen haute sie sich kräftig den Ellenbogen am Bett an und biss sich auf die Zunge, um nicht vor Schmerz aufzujaulen, schließlich war sie ja keine Indianerin.
„Waaaaaaaaaaahhhhhhhhhh, hau ab, du Perverser!!!!“ Dieses markerschütternde Gebrüll kam aus dem Nebenzimmer und es entstammte Glindas wohlgeformtem Mund, die wie sie gerade erkannt hatte, im unteren Bett neben Favell lag. Ebenfalls mit Brummschädel.
Um sein Leben bangend kam der Engländer ins Mädchenzimmer geflitzt, mit gehetztem Blick schlug er die Tür zu und verbarrikadierte sie mit einem Stuhl. „Du meine Zeit, dieses Weib ist von allen guten Geistern verlassen!“ Er warf einen Blick zu seinen Mitbewohnerinnen. „Oh, guten Morgen. Haben wir euch aufgeweckt?“ Dass ihm beide aus demselben Bett entgegen sahen, schien ihn nicht im Geringsten zu verwundern.

„Wieso liegst du in meinem Bett?“ wollte die grünhäutige Frau wissen.
Milady zuckte mit den Schultern. „Vielleicht äh... nein, keinen Schimmer.“ Sie warf einen bösen Blick zu Favell, der dümmlich vor sich hin kicherte.
„Und wieso hast du nichts an?“
„Was weiß ich denn. Warum hast du nichts an?“
„Mir war heiß, schätze ich...“
„Das glaub ich gern“, feixte Favell aus seiner sicheren Entfernung. „Bei euch dürfte es noch ziemlich heiß her gegangen sein.“
Elphaba schaute Milady an. Und Milady schaute Elphaba an. „Ich und die da???“ riefen beide wie aus einem Munde.
Der Engländer nickte grinsend. „Es war nicht zu überhören. Das nächste Mal könnt ihr mich ruhig mitspielen lassen.“
„Nicht wenn du der letzte Mann auf der Welt wärst“, giftete Milady ihn an. „Da würde ich vorher noch mit der wirklich was anfangen.“ Sie zeigte auf Elphaba.
Favell grinste süffisant. „Letzte Nacht hat es sich nicht so angehört, als hättet ihr beiden nur miteinander Dame gespielt.“
Die Rothaarige rollte mit den Augen. „Niemand will hier an deinen ekelhaften Vorstellungen teilhaben, also sei so gut und halt’s Maul.“
„Dann erklärt mir doch mal, meine Hübschen, wieso habt ihr nichts an?“ Diese Bemerkung hatte ein kleines Durcheinander zur Folge, als die zwei versuchten der Decke habhaft zu werden, um sie möglichst bis zum Kinn hinauf zu ziehen. Und gewiss nicht, um ihre Blöße voreinander zu verbergen. Favell rollte mit den Augen. „Vor mir braucht ihr euch nicht zu verstecken, ich weiß wie eine nackte Frau aussieht.“
Das trug nicht merklich zur Beruhigung der beiden bei. Sie hofften stillschweigend, dass der Engländer verschwinden würde, damit sie das Bett verlassen und sich etwas anziehen konnten.

Nach geschlagenen fünf Minuten absoluter Ruhe runzelte Favell nachdenklich die Stirn, zumindest versuchte er nachdenklich zu wirken. „Ihr könntet euch ja mal küssen und so. Dann merkt ihr schon, ob euch das bekannt vorkommt, ob ihr es schon einmal getan habt, oder nicht.“
Dieser Vorschlag war so dumm, dass er schon wieder einer gewissen Genialität nicht entbehrte. Nun ja, Favell und Genialität war nach Ansicht der beiden Damen wie zwei gleiche Magnetpole – es passte nicht zusammen.
„Vielleicht, wenn du hier abgehauen bist“, räumte Milady schließlich ein und Elphaba schaute sie entgeistert an. Das hatte die doch nicht ernst gemeint??
Favell hörte immer noch Glinda an der Tür werken, sodass er keine Lust verspürte diese zu öffnen und den Raum zu verlassen. Sein Blick fiel auf das Fensterbrett, auf dem Madame Morribles Terrarium stand und ausnahmsweise konnte er sich den Schreikrampf sogar verkneifen. Flugs huschte er zur Tür, entfernte den Stuhl und versteckte sich wie der geölte Blitz unter dem Tisch, der vor dem Fenster stand.
„WOOO IST ER??!“ fauchte Glinda, als sie wutentbrannt herein stürmte. Elphaba und Milady deuteten zugleich auf den Tisch und sie baute sich davor auf, um ihn aus seinem Versteck zu zerren. Doch da entdeckte sie die Tarantel.
„UUUUÄÄÄÄHHHH SO EIN EKELSVIEH!!!“ kreischte sie und rannte Hals über Kopf aus dem Zimmer. Sie hatte schon immer ein kleines Problem mit Spinnen gehabt.
„He, das war clever“, kommentierte Milady, als der Engländer sich wieder aus dem Versteck traute. „Süße Boxershorts übrigens.“
Irritiert blickte er an sich herab und bemerkte erstmals, dass diese weiß mit rosa Herzerl war. Peinlich berührt suchte er das Weite, um sich anzuziehen, das Kichern der beiden Damen versuchte er zu ignorieren.

„Meinst du wir haben wirklich… na ja?“ Elphaba schaute Milady unsicher an.
„Mädel, sprich aus was du meinst, schäm dich dessen nicht“, gab diese zurück.
„Es miteinander getan…“, führte die grünhäutige Frau den vorigen Satz nun zu Ende. Sie schluckte.
„Weiß nicht. Was meinst du?“
„Woher soll ich… he, ich hab dich zuerst gefragt.“
„Ich weiß es aber nicht.“ Milady zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat Favell ja recht, und es fällt uns ein, wenn…“
„Was? Jetzt bist du dran mit aussprechen.“
„Na uns küssen.“
Ehe Elphaba widersprechen konnte, hatte Milady ihre Lippen mit einem Kuss verschlossen. Danach beäugte sie ihr Gegenüber interessiert. „Und? Kommt dir das bekannt vor?“
Diese schüttelte den Kopf. „Weiß nicht recht.“
Sie küssten einander erneut.
„Jetzt?“
„Keine Ahnung.“
Noch ein Kuss.
„Und jetzt?“
„Vielleicht. Und dir?“
„Kann sein. Jedenfalls weckt es keine unliebsamen Erinnerungen. Ganz und gar nicht, wenn ich das sagen darf. Du küsst gut.“
Elphaba lief knallrot an. „Danke, denke ich… du auch.“ Und sie küssten sich ein weiteres Mal, weil das Erinnerungsvermögen ja immer noch nicht wiederhergestellt war. Sehr leidenschaftlich übrigens.

Draußen vor der Tür spähte gerade Favell, mittlerweile in einen Bademantel gehüllt, sehr interessiert durchs Schlüsselloch. „He, das musst du dir mal ansehen“, meinte er zum Tod, der noch ein wenig verschlafen und wegen des unsanften Erwachens missmutig aus dem Burschenzimmer kam. Sein Kopf schmerzte dumpf, wofür Glindas Gebrüll nicht gerade förderlich gewesen war. Er war nicht sicher, ob er davon einen bleibenden Gehörschaden davon getragen hatte.
Neugierig wagte der Tod daraufhin auch einen interessierten Blick auf die Vorgänge im Mädelszimmer – und prallte erschrocken zurück. Er sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. „Ah! Das ist nicht wahr, das ist einfach nicht wahr! Die zwei haben was miteinander?? PERVERS UND KRANK!!“
Er taumelte zurück und in Richtung Treppe, um sich erst einmal eine Tasse Kaffee zu organisieren, damit er sicher gehen konnte, sich nicht noch in einem von diesen völlig abartigen Träumen zu befinden.
„Bring das Popcorn mit!“ rief Favell ihm noch hinterher. Umso besser, so hatte er die ganze Show für sich allein. Sein seltsamer Mitbewohner wusste eben die schönen Dinge des Lebens nicht zu schätzen. Oder war er schwul? Er nahm sich vor den blonden Mann in der nächsten Zeit gut im Auge zu behalten.
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 22.05.2008, 11:47:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ChristineDaae » 22.05.2008, 09:39:11

Also ich fand den Anfang wieder sehr lustig... Jaja, diese Verwirrung nach einer Party :lol: :lol:
Etwas verwirrend aber, das mit Milady und Elphie... Keine schlechte Idee, aber irgendwie seltsam. Damit hätte ich bestimmt nicht gerechnet^^
Favell ist typisch Favell, du hast seinen Charakter sehr gut getroffen ;)
Geschrieben ist das ganze wieder super. :D
Schreib bald weiter :)
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Beitragvon armandine » 22.05.2008, 09:47:37

"Ekelsvieh" ist ja niedlich, sagt man das in Österreich?
Ansonsten witzig geschrieben und definitiv unerwartet...

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Beitragvon Sisi Silberträne » 22.05.2008, 11:42:41

Das Wort hab ich von Coco :lol:
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Beitragvon Coco » 22.05.2008, 14:53:33

Und ich habs von Sascia :P


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