Danke euch allen! hab mich sehr über eure Kommentare gefreut!
@Jules: Ein Ende, ob Happy oder nicht, ist noch laaange nicht in Sicht
Momentan hab ich zwar kaum Zeit zum Schreiben, aber heute gings endlich mal weiter, also bitte sehr, Teil 21 für euch!„Leon!“ Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen und rannte ihm entgegen. Ich konnte gar nicht in Worte fassen wie sehr ich mich freute. Auch ihm sah ich die Freude an, denn seine Augen funkelten und er nahm mich in die Arme, schleuderte mich herum und gab mir einen Kuss.
Ich war unglaublich glücklich endlich in Essen zu sein.
Nach dieser stürmischen Begrüßung schnappte sich Leon erstmal mein Gepäck und brachte es zu seinem Auto. Ich war schon sehr auf seine Wohnung gespannt und auf alles, was noch so in den nächsten Wochen bevorstehen würde.
Eigentlich hatten mich meine Eltern ja herbringen wollen, aber da sie selbst seit zwei Tagen im Urlaub waren, hatten sie mir erlaubt den Zug zu nehmen. Ursprünglich wollte ich schon am Mittwoch herkommen, aber meine Eltern hatten darauf bestanden, dass ich mich erst vollkommen auskuriert hatte. „Wenn du am Sonntag fährst, dann habt ihr noch immer ganze 4 Wochen bis zur Premiere.“, lautete die Argumentation meiner Eltern. Und genauso war es nun auch gekommen.
Vom Bahnhof brauchten wir nicht länger als 10 Minuten bis zu Leons Wohnung. Er parkte vor einem recht neu aussehenden Haus, in dem scheinbar viele Wohnungen vermietet waren. Leon schloss die Tür auf und bedeutete mir hineinzugehen. Ich wusste noch nicht in welchem der fünf Stockwerke seine Wohnung lag und war gespannt wie weit es hinauf gehen sollte. Leon drehte sich jedoch der Treppe nach unten zu und stieg langsam mit meinem Gepäck die Stufen hinunter.
Eine Kellerwohnung?, ging es mir durch den Kopf. Gut, dass meine Eltern das nicht mitbekamen. Sie waren immer für helle Wohnungen, am besten mit Blick über die Stadt. Zögernd folgte ich ihm und dann standen wir vor einer Tür, seiner Tür. Ein Schild mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen“ hing an der hell gestrichenen Eingangstür und ließ ein Lächeln auf meinem Gesicht erscheinen.
Leon drückte mir den Schlüssel in die Hand, ich sollte aufschließen. Etwas aufgeregt steckte ich langsam den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn vorsichtig um. Ich war sehr gespannt, was sich hinter dieser Tür verbergen würde.
Es war so leise, dass ich hören konnte, wie sich das Schloss entriegelte, ich hielt den Atem an und stieß langsam die Tür auf. Zum Vorschein kam ein lang gezogener Flur, der zu beiden Seiten einige Türen aufzuweisen hatte. Ich betrat die Wohnung, wobei mir der Parkettboden und die hell gestrichene Decke gleichzeitig auffielen. An der mit einer hellen, gemusterten Raufasertapete bedeckten Wand hingen einige Kleiderhaken, an die ich nun meine Jacke hing, bevor ich mich weiter auf Erkundungstour begab.
Zur Rechten kam zuerst ein kleiner, dunkler Abstellraum, der dem sehr hellen Bad, das einen modernen Eindruck erweckte, gegenüber anzufinden war. Meine Erkundungstour führte mich weiter in die bescheidene Küche, die ein wenig klein, aber durchaus gemütlich war. Von dort aus konnte man durch ein kleines Fenster nach draußen schauen, was man sah, war allerdings das nächste Haus. Mir machte das nichts aus, aber ich wusste genau, dass dies meinen Eltern nicht gefallen hätte.
Ich ging zur nächsten Tür, die sich genau gegenüber der Eingangstür befand. Mir eröffnete sich ein großer, Licht durchfluteter Raum. Ich musste ein paar mal blinzeln, bevor ich die genauen Konturen erkennen konnte, da durch die große Glastür, die zu dem kleinen Garten führte, die Sonne freundlich hereinlächelte und mit ganzer Kraft diesen wunderschönen Raum erhellte.
Noch immer stand ich an der Tür, als Leon mich plötzlich von hinten umarmte. Ich zuckte unwillkürlich zusammen, ich hatte gar nicht damit gerechnet. „Na, was sagst du?“, wollte er mit einem verschmitzten Unterton in der Stimme wissen. „Ich…ähm, wow! Ich hab nicht geglaubt, dass hier so viel Sonne herein kommt.“, antwortete ich, noch immer mit zugekniffenen Augen. „Ein richtiger Platz an der Sonne, was?“, scherzte er weiter, während er mich sanft in den Raum schob. Nun konnte ich mich weiter umschauen.
Zur rechten, in Richtung Küche, stand ein Esstisch. Er war nicht sonderlich groß, aber für zwei Leute allemal groß genug. Er stand an der Wand zur Küche, die dort ein Fenster als Durchreiche besaß. Auf der anderen Seite standen zwei rote Sofas, die zum Ausruhen einluden. Diese Seite des Raumen war mit Holzmöbeln ausgestattet, die in der Sonne glänzten. Auch ein Fernseher war praktischer Weise in den großen Schrank gegenüber der Gartentür eingepasst.
Erst als wir uns auf eines der Sofas gesetzt hatten, bemerkte ich, dass an den Wänden überall verschiedene Musicalplakate hingen, die einen willkommenen Kontrast zu der weißen Decke und den beige gestrichenen Wänden darstellten.
„Na, was meinst du, hätten deine Eltern dich hier gelassen?“, neckte mich Leon. „Nein, wie kommst du denn darauf, hier bekommt man doch viel zu schnell einen Sonnenbrand.“, gab ich scherzhaft zurück und musste das gleich mit einer liebevoll gemeinten Kitzelattake bereuen. Prustend lagen wir beide auf dem Sofa und ich war einfach nur glücklich. Ich hatte Leons Nähe so sehr vermisst, das wurde mir erst jetzt richtig bewusst. „Schön, dass du da bist.“, nahm mir Leon die Worte aus dem Mund und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss.
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit von den letzten Wochen zu erzählen. Wobei ich nicht viel mitzuteilen hatte, außer: Mich ließ niemand ausm Bett heraus und ich musste irgendwelche Medikamente schlucken, um endlich wieder fit zu werden. Leon hingegen hatte eine Menge zu berichten, schließlich hatten seine Proben begonnen und er musste jeden Tag etwas Neues lernen. Ich wollte natürlich alles wissen, jedes kleinste Detail und so machte er mich bis auf die kleinste Szenenbeschreibung mit jeder Einzelheit, die sie bisher geprobt hatten, vertraut.
„Uff, das war jetzt intensive Wiederholung des Lernstoffes.“, bemerkte er, als er geendet hatte. Ich schaute ihn an, noch immer stand er mitten im Raum, da er als Letztes ein paar Schauspielfacetten seiner neuen Rolle gezeigt hatte. Ein Grinsen malte sich auf mein Gesicht und ich entgegnete kess: „Dafür sollte ich doch schließlich kommen, um aufzupassen, dass du mit voller Energie an deiner Rolle arbeitest.“ – „Da hast du Recht.“, antwortete er, wobei er ebenfalls ein Lächeln nicht unterdrücken konnte.
Indem er auf mich zu kam und mir tief in die Augen schaute, erklärte er ganz unschuldig: „Aber jetzt ist es schon spät, da sei mir doch etwas Abwechslung gegönnt und dir auch. Bevor du morgen früh all die anderen kennen lernst und der Ernst des Lebens weiter geht, wollen wir doch unsere gemeinsame Zeit genießen.“
~*Niemand nimmt mir meine Träume und schließt meine Sehnsucht ein, wo es Liebe gab und Freiheit wird mein Herz für immer sein*~