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MiladydeWinter

Beitragvon MiladydeWinter » 01.09.2007, 15:15:45

wow ist das wieder spannend. Aber ich muss zugeben mein erster Gedanke war auch das es die drei Musketiere sind. Jetzt bin ich mir da allerdings nicht mehr so sicher. Bitte ganz schnell weiter.

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Beitragvon Sisi Silberträne » 01.09.2007, 16:18:52

Christine> danke *gg*

Jaah, was für eine Idee ist das?? Das ist soooooooooo spannend!! Grad an so einer Stelle hörst du auf :roll:
Ich bezweifle im Übrigen, dass das die 3Ms waren, denn Athos würde freiwillig bestimmt nicht mehr in Miladys Nähe kommen.

Schreib schnell weiter!!!
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Beitragvon Kitti » 01.09.2007, 20:32:08

Da waren die Anderen wieder einmal schneller. Kann nichts mehr hinzufügen, wirklich sehr spannend und toll geschrieben!!

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Marie Antoinette
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Beitragvon Marie Antoinette » 04.09.2007, 19:24:32

Danke, ihr vier! :D

Es sind auch wirklich nicht die 3 Musketiere gewesen, die wissen doch noch gar nichts darüber, dass sie wieder da ist... das erfahren sie erst später. :wink:

Jetzt wird erstmal die Frage nach der Idee des "Gfrasts" beantwortet...

-----------------------------------------------------------------------------


- „So etwas ähnliches wie ein Kirchenasyl.“ erklärte Richelieu. „Nur dass Ihr Euer Zufluchtsort eben nicht die Kathedrale von Paris ist, die ihr nicht verlassen dürft, sondern der Kardinalspalast. Ihr könntet vorläufig einmal dort hin ziehen, bis sich eine Lösung für das Problem gefunden hat. Ihr wärt dort unter meinen Schutz gestellt und könntet mir vielleicht doch etwas mit meinen Plänen weiterhelfen.“
„Welche Pläne denn?“
fragte Milady verständnislos. War es ihm nicht eigentlich darum gegangen, dass er…
„Ich werde es Euch genauer erklären, aber wir haben so wie ich Rochefort kenne, viel zu wenig Zeit um ungestört darüber zu reden. Aber wenn Ihr mich noch einmal zurück nach Paris begleitet, werde ich es Euch erklären. Und wenn Ihr dann immer noch meint, Ihr schafft es alleine… dann könnt Ihr jederzeit hierher zurückgehen. Ob das jetzt schlau ist oder nicht. Aber ich würde Euch raten, Eure Rachepläne zu begraben.“
Meine Rachepläne zu begraben?
wiederholte Milady in Gedanken.
Deswegen war sie doch eigentlich zurückgekehrt. Um ihre Ehre wiederherzustellen und sich dann an der Person zu rächen, die Schuld an ihrem ganzen Unglück war… aber wahrscheinlich schloss das eine Ziel das andere aus.
Sie fasste einen Entschluss. Sie würde mitgehen und sich anhören, was er ihr zu sagen hatte. Und wenn das wieder so eine ganz bestimmte Idee war, … dann konnte er etwas erleben. Dieses Mal würde sie es so anstellen, dass es die Wachen nicht mitbekamen.
Aber irgendwie glaubte sie auf einmal gar nicht mehr, dass er das bestimmte im Sinn hatte.
„Ihr wollt mir nur sagen, was Ihr Euch gedacht habt, Eure Eminenz?“ vergewisserte sich Milady. „Und wenn es mir nicht gefällt, kann ich wirklich wieder gehen?“
„Wenn Ihr das dann immer noch wünscht, selbstverständlich. Wenn Ihr den Wunsch habt, Euch erneut einer solchen Gefahr auszusetzen…“
„Dann ist das meine Sache.“
- „Das streite ich nicht ab.“ gab sich der Kardinal geschlagen. „Macht, was Ihr wollt.“
„Ich werde mitfahren und mir Eure Pläne anhören, … Richelieu.“ sagte Milady. Diese Anrede hatte sie eigentlich nach den ganzen > Eminenzen < nur verwendet, um ihn vielleicht doch wieder etwas aus der Ruhe zu bringen, aber er ließ sich nichts anmerken.
„Wollt Ihr so aufbrechen wie Ihr jetzt seid?“
- „Keineswegs.“ versetzte Milady. „Würdet Ihr mich einen Moment entschuldigen?“
„Selbstverständlich. Alles was Ihr wollt, Milady.“



Nach Mitternacht herrschte im Kardinalspalast auf einmal eine gewaltige Unruhe, welche sehr ungewöhnlich für diese Tageszeit war.
Rochefort (der sich immer noch gewaltig darüber wunderte, dass Richelieu nicht zu Milady sein übliches „Ich entschuldige gar nichts“ gesagt hatte) steckte seinen Kopf mit ein paar anderen Leibgardisten zusammen, weil er doch einiges mit ihnen zu besprechen hatte, andere Wachposten schleppten das Gepäck von Nadine Chauvistré von der Kutsche die langen Gänge entlang bis zu dem Zimmer, das sie bewohnen sollte und im Arbeitszimmer Seiner Eminenz wurde im Kamin ein Feuer nur aus dem Grund angefacht, etwas Helligkeit in das Zimmer zu bringen. Das Feuer und die Kerzen hatten jedoch nur Dämmerung zur Folge. Milady musste bei dem Anblick erneut an ihre Zeit in der Bastille denken, da hatte es auch nur Fackellicht gegeben…
„Was ist denn hier los?“
Von der ganzen Unruhe war Nadine aufgewacht, trat in Nachthemd, Pantoffeln und offenen Haaren auf dem Gang vor ihr Zimmer und traf sofort auf jemanden, mit dem sie zu dieser Zeit überhaupt nicht gerechnet hatte.
„Milady de Winter? Ihr hier?“
- „Alles wird wieder gut werden. Mag es heute Morgen nicht so ausgesehen haben, dann wird es spätestens jetzt der Fall sein. Hoffentlich waren die Wachen bis zum jetzigen Augenblick nicht zu gemein zu Euch.“
Milady sah das Mädchen aufmunternd an. Nadine ließ jedoch genauso den Kopf hängen wie am Nachmittag.
„Ein frommer Wunsch, nur leider…“
- „Nadine, Milady de Winter ist nicht hier, um sich um deine Sorgen zu kümmern. Sie ist hier, um etwas mit mir zu besprechen“, fiel ihr der Kardinal barsch ins Wort. „Außerdem, wie läufst du denn wieder herum? Geh in dein Zimmer zurück, auf der Stelle.“
„Eure Eminenz“, mischte sich Milady ein, „jetzt da ich ja hier bin, könntet Ihr Nadine doch nach Hause zurückkehren lassen. Ihr könnt doch nicht zulassen, dass sie hier ist und von allen nur gequält und beleidigt wird.“
„Ich sehe schon, sie hat Euch auch schon beeinflusst. Das denkt sie sich doch nur aus, um sich wichtig zu machen… sie bleibt hier.“
Wer beeinflusst hier denn bitteschön wen?
ging es Milady durch den Kopf.
Ausgerechnet der Kardinal musste über Leute reden die andere beeinflussten. Ausgerechnet…
„Ich denke mir das nicht aus!“ protestierte Nadine. „Und Milady weiß doch selbst, zu was…“
Ihr fähig seid, hatte sie sagen wollen, aber im gleichen Augenblick fiel ihr etwas anderes auf. Was hatte ihr Onkel gerade gesagt? Milady war nur im Kardinalspalast, um etwas mit ihm zu besprechen?! Was um alles in der Welt hatte das denn zu bedeuten? Stand sie etwa doch nicht auf ihrer Seite? Nein, das konnte sie nicht glauben. Sie hatte ja etwas Aufmunterndes gesagt.
Dem Kardinal riss der Geduldsfaden. Es war jedes Mal das gleiche.
„Jetzt geh endlich, sonst gebe ich Befehl dich einzusperren!“
- „Wie Ihr befehlt, Eure Eminenz“, kapitulierte Nadine deprimiert. Sie seufzte zum Steinerweichen und verschwand in ihrem Zimmer, wo sie selbst den Schlüssel zwei Mal umdrehte. Viel erreichen konnte sie damit aber wahrscheinlich nicht… Es war hoffnungslos.
Milady funkelte Richelieu böse an.
„Ich bleibe dabei. Das ist einfach verabscheuenswürdig.“
- „Die Wachen und allen voran Rochefort sind auch nur Männer. Ich kann nicht überall sein und aufpassen, was sie tun und lassen.“
„Ihr könnt Eurer Nichte das trotzdem ersparen. Indem Ihr sie nach Hause zurückkehren lasst.“ Wieder einmal konnte sie über die Einstellung des Kardinals nur den Kopf schütteln. „Oder alle Eure Wachen bestraft, die ihr etwas antun. Ihr habt doch die Macht, … Kardinal.“

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Beitragvon MiladydeWinter » 05.09.2007, 15:38:28

Dieser Kardinal wird echt immer undurchschaubarer. Bin schon mal gespannt was er Milady für einen Vorschlag machen wird.
Bitte schnell weiter.

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Beitragvon Kitti » 05.09.2007, 19:21:04

Da kann ich Milady nur zustimmen. Bitte schnell weiter und sorry wegen des unkreativen Kommentars!

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Beitragvon Sisi Silberträne » 05.09.2007, 21:26:19

Oh, wieder ein sehr spannender Teil! Also aus dem Kardinal werd ich nicht schlau. Man weiß bei dir wirklich nie, was der vor hat, das ist richtig klasse, und sorgt für große Spannung.

Bitte bald weiter! *klatsch*
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Beitragvon ChristineDaae » 08.09.2007, 11:50:20

Ui super, schon wieder ein neuer Teil :) Bin auch schon gespannt was der Kardinal vorhat... Bitte schreib bald weiter! :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Marie Antoinette » 08.09.2007, 16:22:55

So, Fortsetzung folgt! Die erste.

Denn weil morgen eigentlich ein guter Tag für noch eine Fortsetzung ist - so wie der 03.03. ein guter Tag für eine Eli-Fortsetzung war), gehts morgen auch schon wieder weiter... :wink:

Danke wiedermal allen vier Leserinnen! :) *knuffel*

-------------------------------------------------------------------------

Für Richelieu war das Thema jedoch erledigt. Er bedeutete Milady, ihm zu folgen und es ging wieder zurück in sein Arbeitszimmer.
„Also, lasst uns gleich zur Sache kommen. Bloß keine überflüssige Zeit verlieren. Was habt Ihr Euch gedacht, wobei ich Euch möglicherweise behilflich sein kann, Eure Eminenz?“ fragte Milady sofort, um sich selbst von den dunklen Gedanken über das bedauernswerte Schicksal von Nadine abzulenken.
Der Kardinal stellte erst einmal in aller Ruhe zwei Gläser und eine Rotweinflasche auf dem Tisch ab. „Für den Fall, dass eine Einigung zustande kommt, dann können wir anstoßen. Ich werde kein Schlafmittel oder Gift hineinmischen. Ich hoffe nämlich auf einen friedlichen Verlauf dieser Unterredung.“
„Ich ebenfalls“, erwiderte Milady. „Also?“
- „Ich muss etwas weiter ausholen. Die Lage in Frankreich ist schwierig, und da Ihr die letzten Jahre in England verbracht habt, erkläre ich es Euch besser alles genauer, damit Ihr versteht…“
Er begann mit einer langen Abhandlung über die politischen Geschehnisse im Land, die Milady nun überhaupt nicht interessierten. Sie wünschte sich fast, sie hätte schon von dem Wein trinken können und es wäre doch Schlafmittel darin gewesen. Denn wahrscheinlich würde sie dieser langweilige Bericht irgendwann einschläfern. Er sollte sich kurz fassen und ihr sagen, was er gemeint hatte. Schließlich konnte sie sich ein Gähnen nicht verkneifen.
„Langweile ich Euch etwa?“
fragte Richelieu.
„Keineswegs. Ich bin nur müde. Es ist ja schon spät.“
- „Dann kürzen wir das ganze doch einfach ab. Lange Rede, kurzer Sinn, in der Tat. Eigentlich braucht Ihr gar nicht so viel zu wissen, bis auf eines. Der König ist unfähig. Dieses Land ist reif für eine Zeit der Veränderung.“
„Eine Veränderung?“
wiederholte Milady. Das war jetzt doch etwas zu schnell gegangen.
„Richtig. Dem steht aber nur eines im Weg… Ich habe ja eigentlich praktisch die Macht schon in der Hand. Seine Majestät zweifelt meine Entscheidungen nicht an, im Gegenteil, er sagt mir immer wieder, wie froh er ist, einen Ersten Minister zu haben, dem er vertrauen kann und hinter dessen Entscheidungen er steht, … wahrscheinlich weil er es selbst nicht besser weiß.“
Richelieu lachte und schenkte sich jetzt doch schon einen Wein ein.
„Wenn da nur nicht Ihre Majestät wäre, die Königin. Anna von Österreich. Sie ist der Störfaktor. Sie muss nur irgendwie aus dem Weg geräumt werden. Denn dann würde dem König niemand mehr ins Gewissen reden. Dann könnte ich ihm auch einen gewissen Gnadenbeschluss vorlegen, den er unterzeichnen würde nur wenn ich es ihm sage… der ja eigentlich schon unterzeichnet ist, nur in einem Punkt scheitert die Rechtskraft… dieser Bann wird nicht aufgehoben…“
Er schob das Weinglas Milady entgegen und füllte ein zweites.
„Versteht Ihr?“
- „Ich denke schon, Eure Eminenz. Im Moment würde sich vermutlich die Königin möglicherweise für die Beschlüsse interessieren und dem König möglicherweise überflüssige Fragen stellen… was der Hintergrund dieses Beschlusses ist… um wen es sich genau bei der Verurteilten handelt…“ Sie nahm das Weinglas und schaute nachdenklich auf die rote Flüssigkeit, dann trank sie.
„Das wäre schrecklich, oder?“ fragte Richelieu. „Nicht auszudenken. Möglicherweise würde sie sogar noch die alten Prozessakten sehen wollen… die ich selbst unter Verschluss halte… um Euch zu schützen…“ Er trank aus seinem eigenen Glas und lächelte wieder das verschlagene Lächeln. Milady erwiderte dieses. Ihr war jetzt einiges klar. Beschlüsse konnten nicht teilweise genehmigt werden. Sonst hätte es der Kardinal bestimmt längst getan. Und Ihre Majestät stellte zu viele Fragen wenn sie mitbekam, dass eine wichtige Entscheidung anstand…
„Sie muss aus dem Weg geräumt werden.“ wiederholte Milady das, was er bereits zuvor gesagt hatte. „Dann erst kann meine Ehre vollständig wiederhergestellt werden.“ Sie trank erneut von dem Wein. Ein Gedanke ließ sich nicht abschütteln.
„Aber, Eure Eminenz, ich habe da eine Frage. Könnt Ihr als Erster Minister, der ja auch für das Rechtssystem zuständig ist, eigentlich nicht eine Gesetzesänderung erlassen, damit Gnadenbeschlüsse auch teilweise genehmigt werden können?“
„Das wäre doch zu einfach, oder?“
Natürlich, er ist ja froh, dass er die Macht über mich hat. Warum sollte er es mir so leicht machen?
„Aber gemeinsam werden wir das alles schon in absehbarer Zeit schaffen. Uns hält nichts auf. Ich präzisiere – uns kann gar niemand aufhalten. Unendlich weit… Die Zukunft ist unendlich weit… ich kann es schon vor mir sehen… wir werden das beste Team sein.“ Der Kardinal sah mit einer ähnlich nachdenklichen Miene abwechselnd in sein Weinglas und in ihre Richtung wie Milady wenige Augenblicke zuvor.
„War Eurerseits nicht erst beabsichtigt, dass Eure Nichte Euch hilft?“ fragte Milady als nächstes. „Sie hatte mir erzählt, Ihr hättet sie nach Paris befohlen, weil sie Euch bei einer Angelegenheit helfen soll…“
„Das stimmt“, gab ihr Richelieu Recht „ich hatte tatsächlich einen Plan, der darin bestand, sie als eine der Zofen der Königin an den Hof zu bringen, damit sie dort die Augen aufhält… aber eigentlich habe ich ihr diese Aufgabe gar nicht zugetraut. Ich war mir sicher, dass sie sich irgendwann verrät…“
Milady wartete. Sie hatte eigentlich gedacht, er würde noch etwas sagen.
„Und?“
versuchte sie dann, ihn zum Weiterreden zu bringen.
„Was und?“
stellte der Kardinal eine Gegenfrage.
Sie rechnete schon wieder damit, dass das wieder Absicht war um sie dazu zu bringen, etwas zu sagen, aber im gleichen Moment fuhr er fort: „Ihr wollt wissen, warum ich Euch den Vorschlag gemacht habe, hier zu bleiben und mir anstelle von Nadine zu helfen?“
Milady nickte nur und trank von ihrem Wein.
„Ich habe es schon ein paar Mal gesagt. Ich mache mir Sorgen. Und wenn ich mir diese Entführung so ansehe, sind diese berechtigt… Ihr mögt mir den Zusammenbruch nur vorgespielt haben, ich habe allerdings jedes Wort ernst gemeint. Ihr seid mir wichtig.“
Er behauptet es immer noch, dachte Milady bei sich.
„Sagt das nicht“, wehrte sie ab. „Wagt es nicht, so etwas noch einmal zu behaupten, Eure Eminenz. Ich kann Euch das einfach nicht glauben.“
„Aber wenn es nun mal doch stimmt… es trifft mich jedes Mal schwer, wenn Ihr so ablehnend seid.“
Was redet er denn da? Will er mich dadurch etwa irgendwie verwirren, wenn er ständig solche Behauptungen aufstellt? Milady konnte nur den Kopf schütteln vor Fassungslosigkeit. „Entschuldigt mich einen Moment…“
„Milady?“
Richelieu sah sie fragend an, aber da war sie auch schon aufgestanden und aus dem Zimmer gestürmt.


Sie rannte Milady den Gang hinunter als wäre sie auf der Flucht, aber dieses Mal kümmerten sich die Wachen nicht um sie. Erst als sie den ganzen langen Gang hinuntergelaufen war, blieb sie stehen und lehnte sich gegen die Wand, um erstmal tief durchzuatmen. Was war das denn nur wieder gewesen? Sie hatte erneut das Gefühl gehabt, weglaufen zu müssen. Als wäre sie erst 15 und nicht 26…
„Milady de Winter?“
fragte plötzlich eine Stimme. „Was ist denn passiert?“
Es war Nadine Chauvistré, und dieses Mal sah sie besorgt drein.
„Ihr seid es.“
„Ja.“ Nadine nickte heftig. „Ich habe gehört wie ihr über den Gang gerannt seid und, da ich ohnehin nicht schlafen kann, dachte ich schaue einmal nach was los ist. Ich kann zwar nichts ausrichten, aber vielleicht braucht Ihr jemanden zum Reden. Alles in Ordnung?“
Milady nickte.
„Ja, mehr oder weniger.“
„Was hat der Fiesling in Rot angestellt?“ fragte Nadine unbeirrt weiter.
Ihr schlechtes Gefühl ließ sich einfach nicht abschütteln.
„Nichts. Es war anders als bisher, nichts ist mehr so wie es mal war… Irgendwie sind mir die Regeln seines Spieles nicht mehr klar.“ Milady dachte nach. „Ich dachte, ich hätte ihn verstanden, jetzt steh ich wieder da und frage mich, was in ihm vorgeht. Vielleicht hat er Recht und es ist zu spät.“
Nadine verstand nicht.
„Wofür zu spät?“
- „Zu spät, um zurückzusehen. Zu spät für einen Racheplan. Was bringt es, ihm lange die Fehler der Vergangenheit vorzuwerfen? Was bringt es, auf Rache zu sinnen? Wenn ich dafür sorge, dass er leidet, wird er mich nie von meinem Schandmal befreien. Ich muss ihn vielmehr gnädig stimmen. Ihm helfen. Wenn Seine Eminenz seine Ziele erreicht hat, wird er dafür den Schatten meiner Vergangenheit auflösen.... Deshalb halte ich ihn besser nicht mehr auf. Es ist Zeit für eine Veränderung.“
Ungläubig schüttelte Nadine den Kopf. Sie konnte nicht glauben was sie hörte.
„Wie war das?! Es ist doch noch gar nicht so lange her, da habt Ihr den Kardinal noch für größenwahnsinnig gehalten!“
„Ja, aber das war mal. Ich war zu lange von Rache besessen, aber meine Lage ändern kann ich dadurch wie gesagt nicht. Und nach allem was war, war es auch naiv von mir zu glauben, dass ich mein zweites Ziel erreichen werde.“
„Was denn? Ihr habt immer nur von der Wiederherstellung Eurer Ehre gesprochen.“
Nadine war noch mehr überfragt als vorher.
„Na ja, dass ich meine erste und einzige wahre Liebe zurückgewinne. Er hat mich verstoßen als er erfahren hat, was geschah, bevor ich ihn kennen gelernt habe. Ich hatte mir gesagt, wenn ich jemals wieder zurückkehre, möchte ich ihn finden, strahlend vor ihm stehen und ihn nie mehr gehen lassen. Dann werde ich alles mit ihm teilen…“
„Mir dem Kardinal?“
- „Aber nein.“ Milady musste gegen ihren Willen lächeln, obwohl sie Nadine lieber einen Dummkopf gescholten hätte. Ihre nachdenkliche Miene war einem verträumten Gesichtsausdruck gewichen. Der Gedanke an ihre erste große Liebe ließ sie allen Ärger vergessen. „Mit meinem ein und alles. Meinem Stern der Hoffnung.“
„Stern der Hoffnung?“
wiederhole Nadine.
„So habe ich ihn genannt. Und ich war sein Engel aus Kristall…“

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Beitragvon MiladydeWinter » 08.09.2007, 16:40:59

Elektra hat geschrieben:„Aber gemeinsam werden wir das alles schon in absehbarer Zeit schaffen. Uns hält nichts auf. Ich präzisiere – uns kann gar niemand aufhalten. Unendlich weit… Die Zukunft ist unendlich weit… ich kann es schon vor mir sehen… wir werden das beste Team sein.“

Das erinnert mich etwas an Wicked :D
Ist wieder sehr toll geschrieben und ich hoff wirklich das Milady ihren "Stern der Hoffnung" wieder findet.

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Beitragvon Kitti » 08.09.2007, 20:51:27

Stimmt, das erinnert wirklich etwas an Wicked, aber passt ja auch sehr gut. Ich hoffe auch, dass du Milady ein bisschen Glück gönnst. :)
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Beitragvon Sisi Silberträne » 08.09.2007, 22:37:26

Stern der Hoffnung... wie süüüüüüüüüüüüüß *träum*

Das ist wieder ein sehr interessantes Kapitel... und ich glaube dem Kardinal kein einziges Wort in Bezug auf Milady :shock:
Bin schon gespannt auf die nächsten Rückblicke in die Vergangenheit, man will ja wissen, was sie in den über zehn Jahren noch alles erlebt hat.

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Beitragvon ChristineDaae » 09.09.2007, 09:08:00

Ich finde den neuen Teil auch wieder super geschrieben! *knuffel* :)
Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel.
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Marie Antoinette » 09.09.2007, 14:17:41

MiladydeWinter hat geschrieben:Das erinnert mich etwas an Wicked :D


Und das zu Recht, denn als ich den Teil geschrieben hab, hatte ich so eine "Defying Gravity" Phase, drum hab ich das auch mit eingebaut... :)

Danke euch allen! :D

So, und jetzt gehts weiter. 09.09. war eigentlich Kardinals-Geburstag - aber der kommt in dem Teil heute gar nicht vor... :wink:

------------------------------------------------------------------------------


- - - 10 Jahre vorher - - -



„Danke, dass ihr mir zugehört habt. Jetzt geht es mir schon viel besser.“
bemerkte Anne.
„Wirklich?“ erwiderte ihre Großmutter. „Du siehst aber so aus, als ob du gerade noch über etwas nachdenkst, von dem du uns noch nicht erzählt hast…“ – „Das sieht nur so aus.“ erwiderte Anne und versuchte, eben den Gedanken an Nathalie und Richelieus versteckte Drohung abzuschütteln.
„Wisst ihr was?“ fasste sie schlagartig einen Entschluss. „Ich gehe jetzt etwas spazieren. Ich denke, ich habe mich lange genug in meinem Zimmer versteckt. Es ist Zeit für einen Neuanfang. Und dass ich mir alles von der Seele geredet habe, war der erste Schritt.“
„Aber geh nicht zu weit weg, Anne!“ rief Charlotte de Thomé ihr hinterher. „Wir beide sind heute nämlich auf eine Feier eingeladen, und ich möchte, dass du uns dort hin begleitest.“
Anne sah verwundert drein.
„Eine Feier?“
wiederholte sie. „Aber da werden doch alle nur Fragen stellen, wenn ich in meinem langärmligen Kleid dort auftauche, jetzt im Sommer…“ – „Dafür finden wir schon eine Erklärung. Also sei bald wieder zurück.“
„Das werde ich.“
versicherte ihr Anne und ging ihres Weges.
Erst lief sie hinaus in den Garten, dann trat sie durch die Gartentür und lief einfach geradeaus und ohne ein bestimmtes Ziel zu haben die Straße entlang.
Sie fühlte sich auf einmal so erleichtert. Hier kannte sie niemand, hier gab es tatsächlich keinen Grund, sich ständig Sorgen zu machen und über die Vergangenheit nachzudenken…


---------------------------------------


Anne wusste nicht, wie lange sie gelaufen war, aber irgendwann hatte sie den Stadtkern hinter sich gelassen und blieb erschöpft am Flussufer stehen.
Nachdenklich setzte sie sich auf einen Stein und beobachtete ihr Spiegelbild im Wasser.
Der Spaziergang hatte sie fürchterlich angestrengt. Es war ein heißer Tag, keine Wolke war am Himmel zu sehen, sie hatte noch nicht viel gegessen und vor allem war sie es gar nicht mehr gewöhnt, so lange draußen herumzulaufen. Und sie hatte auch überhaupt keine Ahnung, wie weit sie gelaufen war und wie lange sie unterwegs war. Anne ärgerte sich über sich selbst. Warum war sie auch so weit gelaufen? Nachher würde sie möglicherweise noch zu spät nach Hause kommen…
„Lauf nicht zu weit weg“, hörte sie in Gedanken ihre Großmutter sagen.
Auf einmal glaubte sie, Schritte zu hören, die näher kamen. War ihr etwa jemand gefolgt?!
Ihre gute Laune von vorher wich plötzlich einem beklemmenden Gefühl. Vielleicht war es dumm von ihr gewesen zu glauben sie könnte neu anfangen. Wer wusste denn schon, wie weit der Einfluss des Kardinals reichte.
Verkrampft starrte sie geradeaus, da sie sich nicht traute, zurückzuschauen. Möglicherweise würde ihr Traum von einem neuen Leben schlagartig wie eine Seifenblase zerplatzen.
„Dachte ich es mir doch, dass Ihr es seid, Mademoiselle de Breuil!“
bemerkte plötzlich eine Stimme und Anne bekam einen gewaltigen Schrecken.
Sie wirbelte jetzt doch herum – aber nicht der Kardinal stand hinter ihr, sondern ein junger Mann, einen Kopf größer als sie selbst, in einer blaugoldenen Uniform und braunen Haaren.
Es war der Musketier, der ihr geholfen hatte, als sie an jenem Tag in die Kathedrale zurückgekehrt war und Richelieu nach ihrer Offenbarung diesen abscheulichen Befehl gegeben hatte…
Athos, so hieß er. Sie wusste es noch genau.
„Ihr?!“
Mehr bekam sie in ihrer Verwunderung nicht heraus.
„Ja, ich.“ Athos sah sie freundlich an und lächelte. „Aber was ist denn mit Euch los, Mademoiselle? Ihr seht aus, als wärt Ihr einem Gespenst begegnet…“ – „Das dachte ich auch“, erwiderte Anne ohne lange nachzudenken. „Ich dachte nämlich, Ihr wärt jemand anderes. Ein Gespenst aus meiner Vergangenheit.“
Anne überlegte. Nein, sie würde es ihm nicht sagen. Warum sollte sie ihm auch etwas erzählen. Sie kannte ihn doch kaum.
„Kein Teufel in Menschengestalt aus der Vergangenheit?“ fragte Athos, der natürlich auch an den Tag ihrer ersten Begegnung zurückdachte. „Und wie kommt Ihr denn jetzt auf einmal nach Lille? Ich habe Euch in der Stadt schon gesehen und habe mich gefragt, ob es denn wirklich sein kann, dass Ihr die Anne de Breuil seid, die ich im Winter vor der Kathedrale getroffen habe. Da musste ich gleich an ein Lied denken…“ Er sah ebenfalls nachdenklich in den Fluss und begann auf einmal zu singen:

Dann kam der Winter mit Macht, hat Frost und Kälte gebracht – es erstarrte die Welt…
Das Glück in all seiner Pracht, erfroren in einer Nacht…“


Und obwohl es heute alles andere als kalt war, fröstelte Anne, als sie das hörte.
„Ja, die Anne bin ich“, gab sie ihm Recht. Dann fiel ihr etwas auf. „Ihr tragt wieder die blaugoldene Uniform? Wie kommt’s auf einmal? Seine Eminenz hatte doch angeordnet, dass Ihr die Uniform seiner Wachen tragen müsst…“
„Das ist zum Glück vorbei. Ich wurde wieder bei den Musketieren gebraucht, nachdem einer vor nicht allzu langer Zeit suspendiert wurde. Er hatte einem der Kardinalswachen in einem Duell ein Auge ausgestochen… Sehr tragisch, das ganze. Aber genug von mir. Was hat Euch denn nun nach Lille geführt?“
„Ich wurde von meiner Familie weggeschickt“, antwortete Anne.
- „Weggeschickt? Aber warum denn? Habt Ihr etwas verbrochen?“
Athos konnte es nicht glauben.
„Nein, ich war das Opfer…“ murmelte Anne eher zu sich selbst. Sie merkte, dass sie gegen ihren Willen in Tränen ausgebrochen war und versuchte sie sich mit dem Handrücken wegzuwischen.
„Aber warum weint Ihr denn jetzt, Mademoiselle?“ Athos war entsetzt. „Ich hab wieder mal zu viele Fragen gestellt und Euch dadurch an unangenehme Dinge erinnert, nicht wahr? Ich bin unmöglich… entschuldigt vielmals. Ich bin ein Idiot.“ – „Nein.“ Anne schluckte die Tränen so gut es ging hinunter. „Ihr seid einer der wenigen netten Menschen, die ich in den letzten Monaten getroffen habe. An diesem Wintertag habt ihr mich gerettet und mich vor dem Kardinal verteidigt, wohl wissend, dass das Schwierigkeiten geben könnte. Ich glaube, dass ich bislang gar nicht dazu gekommen bin mich zu bedanken…. Das hole ich jetzt nach. Vielen Dank.“
Sie lächelte Athos an.
„Nichts zu danken, Mademoiselle.“

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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.09.2007, 14:53:20

Ahhhh, der Athos *strahl* Jetzt wirds hoffentlich mal richtig romantisch :mrgreen: Ein bisschen Glück hat sie auch mehr als verdient!

Deine Version ist auch sehr interessant, wenngleich er im Original noch kein Musketier ist, als sie sich kennen lernen. Als er die Wahrheit über sie entdeckt, entsagt er ja erst seinem Grafentitel und wird Musketier. Aber mir kann deine Version nur recht sein, unterscheidet sich ziemlich von dem, was ich für meine geplant habe ^^ *gaaar nicht eigennützig sei* :mrgreen:

Bin jedenfalls schon wieder sehr gespannt wie's weiter geht!
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Beitragvon ChristineDaae » 09.09.2007, 17:43:58

Das ist wirklich wieder ein toller neuer Teil! :D Kann mich Sisi nur anschließen...
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Kitti » 09.09.2007, 19:35:21

Ich kann Sisi und Christine mal wieder nur zustimmen! Schön, dass endlich Athos auftaucht. :)
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Beitragvon Marie Antoinette » 11.09.2007, 19:26:06

@Sisi: Bin mal gespannt, wann und wie deine Geschichte weitergeht... *anfeuer*

Das mit Athos wusste ich zwar, aber wenn meine Geschichte doch sonst auch anders verläuft, hab ich gedacht, ich ändere das auch noch ab... :wink:

@Christine und Kitti: Danke euch! :)

Und schon gibts den nächsten Teil, und dass er nicht ganz so kurz wird mit einem Stück Gegenwart. Am Wochenende gehts aber erstmal in der Vergangenheit weiter...

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Kopfschüttelnd kam Anne von ihrem Spaziergang schließlich wieder zurück nach Hause. Sie verstand die Welt nicht mehr. Athos hatte ihr erst angeboten, sie nach Hause zu begleiten, aber dann hatte er es auf halbem Weg plötzlich eilig gehabt und eine andere Richtung eingeschlagen. Wie sie befürchtet hatte, war sie etwas später angekommen, als es ihren Großeltern recht gewesen war und sie hatte gar nicht mehr viel Zeit, sich für das Fest vorzubereiten, auf das sie Charlotte und Bernard begleiten sollte. Es blieb lediglich noch Zeit, sich etwas die Haare zu kämmen und ein neues Kleid anzuziehen.
Das Fest fand etwas außerhalb von Lille statt, auf dem Landsitz der Familie de la Fère.
„Wie schön, Euch zu sehen, meine liebe Charlotte“, grüßte die Gräfin de la Fère überschwänglich, als Charlotte zusammen mit Bernard und Anne zu ihr vorgelassen wurden.
„Und das ist Eure Enkelin?“
fiel ihr Blick auf Anne.
„Ja, das ist Anne de Breuil, die Tochter meiner eigenen Tochter, aus Saint Germain.“
- „Sie ist sehr hübsch“, befand die Gräfin und fächelte sich mit ihrem perlenbesetzten Fächer Luft zu. Dann wandte sie sich an Anne. „Mein liebes Kind, ich muss dir unbedingt einmal meinen Sohn Marcel, Vicomte de la Fère vorstellen. Wo steckt er denn nur?“
Wie aufs Stichwort trat ein junger Mann in den Saal.
„Entschuldige, dass ich dich habe warten lassen, Maman.“ sagte er.
Anne glaubte ihren Augen nicht zu trauen – sie stand nicht einem Adligen gegenüber, der möglicherweise genauso fürchterlich war wie Julien – sondern keinem geringeren als Athos.

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- - - Gegenwart - - -


Milady unterbrach sich.
„Ist ja eigentlich auch unwichtig. Das Leben geht weiter. Ich muss ihn vergessen.“
- „Vielleicht gibt es aber doch eine zweite Chance. Die Zukunft ist unendlich weit und voller Möglichkeiten…“ überlegte Nadine.
Schlagartig wurde Milady wieder ernst.
„Ja, das hat Seine Eminenz vorhin auch zu mir gesagt. Und das bringt mich dazu, warum ich eigentlich hier bin. Ich gehe jetzt wieder zurück ins Arbeitszimmer und…“
„Das braucht Ihr gar nicht, Milady de Winter.“
Urplötzlich bog der Kardinal um die Ecke und nicht nur Nadine bekam einen Schreck.
„Eure Eminenz…“
begann Milady verlegen.
Was hat er alles gehört? Wie lang steht er da schon?
Im nächsten Moment dachte sie aber, selbst wenn er alles gehört hatte, war das ja auch gleichgültig. Es konnte ihm auch gleichgültig sein, wen sie einmal geliebt hatte… außerdem wusste er es ja schon längst. Dieses Glück hatte er wieder zu zerstören gewusst.
„Was gibt es?“
fragte sie.
„Habt Ihr inzwischen eine Entscheidung getroffen, was meinen Vorschlag angeht?“
fragte Richelieu, ohne auf das was er vielleicht mitbekommen hatte, einzugehen. „Glaubt mir, alles wird laufen wie geplant. Wenn Ihr mir helft, gibt es nichts was wir nicht erreichen können.“
Milady tat so, als müsste sie nachdenken.
Dann trat sie einen Schritt auf den Kardinal zu.
„Ja, ich habe mich entschieden.“

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Beitragvon Kitti » 11.09.2007, 19:42:27

Ui, noch ein neuer Teil. Schön, wie du wieder Vergangenheit und Gegenwart mixt. Bin besonders gespannt, wie es auf dem Ball weiter gehen wird. ;)
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Beitragvon MiladydeWinter » 11.09.2007, 19:57:41

Oh toll gleich zwei Teile. Sind beide sehr toll. Freut mich das Anne und Athos langsam zu einander finden.
Bitte schnell weiter, bin schon sehr gespannt wie Milady sich entscheidet.


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