Und noch einmal Milady :)

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Marie Antoinette
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Beitragvon Marie Antoinette » 07.06.2007, 14:42:59

So, heute mal ein kürzerer Teil.

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- - 10 Jahre vorher, Fortsetzung

Die Verurteilung -(Teil 1)




Anne hatte bald jedes Zeitgefühl verloren.
Im Gefängnis herrschten zu jeder Zeit Dunkelheit und Fackellicht, von draußen drang kein Sonnenstrahl herein. Irgendwann wurde sie aus einem unruhigen Schlaf aufgeweckt und durch die Gänge in einen anderen Raum geführt, in dem die Untersuchungskommission wartete. So wie sie Anne ansahen, hatten sie sie bereits vorverurteilt, bevor sie auch nur den ersten Beweis untersucht hatten.
In dem Raum wurde ihr auch die Anklageschrift wieder vorgelegt und zum ersten Mal las sie die schrecklichen Vorwürfe schwarz auf weiß. Es war alles fürchterlich kompliziert formuliert, aber das war wohl Absicht. Sie wusste trotzdem, worum es ging. Man warf ihr tatsächlich den Diebstahl des Rings vor und behauptete, sie wäre es gewesen, die den Kardinal verführt hatte. Einziger Beweisantritt für diesen Vorwurf war dessen Aussage.
„Eigentlich ist das eindeutig“, bemerkte einer der Männer, ein hagerer älterer Mann namens Gaston D’Arque, „wir könnten die Gerichtsverhandlung bereits morgen abhalten.“
„Stimmt. Ihr braucht zu gestehen.“ schloss sich ein anderer an.
Anne schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.
Warum sollte ich etwas gestehen was ich nicht getan habe?
Natürlich trat das ein, was Richelieu ihr schon angedroht hatte. Ohne lange darüber zu diskutieren, ordneten die Untersuchungsrichter die Folterung an.
Hatte Anne am Vorabend noch gedacht, es könnte keinen schlimmeren Moment in ihrem Leben geben, musste sie sich jetzt eingestehen, dass sie sich geirrt hatte. Das was jetzt passierte war noch viel, viel schrecklicher.
„Gesteht Eure Verbrechen ein!“
Wieder und wieder hörte sie diesen Satz und es wäre wirklich das einfachste gewesen, das zu sagen, was man von ihr hören wollte. Sie blieb aber standhaft. Kein Wort über die Ereignisse des schicksalhaften Abends drang über ihre Lippen, ob es nun die Wahrheit war oder die Lügen, die man von ihr erwartete.
Irgendwann wurde sie wieder in ihre Zelle gesperrt und sie fühlte sich so schrecklich, dass sie am allerliebsten tot umgefallen wäre. Ob man sie umbringen würde, wenn sie nicht gestand? Natürlich nicht absichtlich, nein, man würde sie vielleicht einfach nur zu Tode foltern. Diese Männer kannten keine Gnade. Sie waren gleich wie der Kardinal.
Wenn ich das alles überlebe, dachte Anne, werde ich es bestimmt nicht vergessen. Nicht, was der Kardinal mir angetan hat. Nicht, was mir hier passiert… Wenn ich es überlebe… ich habe keine Kraft mehr…
Das war das letzte was sie dachte, bevor sie das Bewusstsein verlor.

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Beitragvon MiladydeWinter » 07.06.2007, 17:21:11

wieder mal ein sehr schöner Teil. die arme anne tut mir total leid.
hofffe es geht bald weiter

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Beitragvon Kitti » 07.06.2007, 21:58:53

Und wieder ein toller Teil, wie immer! :) Hast du schön beschrieben, arme Anne!

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Beitragvon ChristineDaae » 08.06.2007, 10:54:53

Da kann ich mich mienen beiden Vorrednerinnen nur anschließen, das ist dir wirklich gut gelungen! Bitte schnell weiter! :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon Marie Antoinette » 09.06.2007, 14:45:17

Danke, ihr drei! :D

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Als Anne wieder zu sich kam, dachte sie erst, sie würde träumen. Die Umgebung hatte sich verändert. Sie war nicht mehr in der Zelle in der Bastille – sondern in einem Zimmer, das fast so ähnlich aussah wie ihr eigenes zuhause.
Zu Hause… was war dort in der Zwischenzeit wohl passiert? Wusste ihre Familie inzwischen von den Vorwürfen, die ihr gemacht wurden? Hatten sie einen Rechtsanwalt gefunden? Wahrscheinlich nicht, denn dieser wäre bestimmt in der Bastille aufgetaucht…
Sie sah an sich herunter und entdeckte, dass sie nicht mehr ihre alten Kleider trug, sondern ein Nachthemd. Was war nur geschehen?!
„Seit Ihr endlich wieder aufgewacht, Mademoiselle?“
erkundigte sich eine besorgte Stimme. Eine Frau mit einem freundlichen Gesicht stand neben ihr und schien erleichtert darüber zu sein. „Was ist mit mir passiert?“ – „Ihr seit durch die Folterungen fast lebensgefährlich verletzt worden. Die Verletzungen hatten sich entzündet und ihr wärt fast daran gestorben. Zum Glück für Euch wurde ein Erlass eingereicht, dass Ihr bis zur Gerichtsverhandlung hier bleiben könnt und keinen weiteren Vernehmungen und Voruntersuchungen in der Bastille beiwohnen müsst. Sonst wärt Ihr jetzt sicherlich nicht mehr am Leben. Entschuldigt“, fiel der Frau etwas ein, „ich habe vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Mireille Angéline Duplessis de Richelieu.“
„Aber wo bin ich denn jetzt!?“ fragte Anne verständnislos. Eines war ihr klar – sie würde wohl nicht mehr ins Gefängnis zurückkehren müssen. Und da hatte man ihr doch gesagt, dass sie, da sie der Hurerei angeklagt wäre, nie mehr in einem ehrenhaften Haus wohnen dürfte…
Dann fuhr sie schlagartig hoch.
Mireille Angéline Duplessis de Richelieu?!
Hatte diese freundliche Dame etwa was mit dem Kardinal zu tun? Ganz offensichtlich! Wahrscheinlich würde sie dieser Nachname in alle Ewigkeit verfolgen.
„Ihr seid… eine Verwandte des Kardinals?“
fragte Anne unsicher.
„Ja. Ich bin seine Schwester. Ihr könnt mich Mireille nennen.“ – „Wisst Ihr, warum ich ins Gefängnis geworfen wurde?“ – „Ja, mein Bruder hat es mir erzählt. Ihr sollt einen Priester verführt haben. Irgendwie glaube ich ihm das aber nicht ganz, Ihr seht nicht so aus wie jemand, von dem man solch eine Tat erwartet. Und mein Bruder scheint auch nicht davon überzeugt zu sein. Er war es, der Eure Freilassung erwirkt hat. Ihr steht unter seinem Schutz, bis zum Beginn der Verhandlung.“
Einen Priester verführt, wiederholte Anne in Gedanken. Natürlich eine Ausrede. Aber seiner Schwester konnte er ja kaum die Wahrheit über seine Untaten gesagt haben.
"Wann ist denn die Verhandlung? Steht schon ein Termin fest?“
- „Vermutlich wird sie morgen um 12 Uhr auf dem großen Platz vor der Kathedrale stattfinden, jetzt, da Ihr aufgewacht seit. Ihr wart sehr lange bewusstlos, müsst Ihr wissen. Da wird die Verhandlung vermutlich nicht mehr lange aufgeschoben.“
„Wie lange?“
fragte Anne weiter.
„Fast zehn Tage.“ antwortete Mireille. „Es ist fast wie ein Wunder, dass Ihr endlich aufgewacht seid. Und es geht Euch wirklich wieder gut, Mademoiselle?“ – „Ja“, antworte Anne. Sie fühlte sich tatsächlich wieder wohl – abgesehen von den düsteren Erinnerungen.
„Ich lasse Euch jetzt einmal alleine, Mademoiselle. Ich werde später wieder nach Euch sehen und Euch etwas zu Essen bringen, dass ihr wieder zu Kräften kommt.“
„Vielen Dank für alles, Mireille.“
sagte Anne.
Mireille lächelte Anne freundlich an, dann ging sie.
Zuletzt geändert von Marie Antoinette am 09.06.2007, 21:14:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon MiladydeWinter » 09.06.2007, 15:21:01

der Teil ist wieder sehr schön geworden. aber eins versteh ich nicht. wurde sie nicht beschuldigt den kardinal verführt zu haben? weil du hast geschrieben das es nur irgendein Priester war. oder hab ich da vielleicht mal wieder nix mit bekommen!? :)
aber gefällt mir trotzdem wieder sehr gut.. freu mich schon auf den nächsten Teil.

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Beitragvon Marie Antoinette » 09.06.2007, 15:42:02

Danke dir!

Doch, natürlich hast du recht, sie ist natürlich beschuldigt, den Kardinal verführt zu haben - aber ich hab mir gedacht, gegenüber seiner Schwester muss er sich eine Ausrede einfallen lassen... :D

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Beitragvon MiladydeWinter » 09.06.2007, 15:51:40

achso ok danke . das hat mich etwas verwirrt.. :).

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Beitragvon Marie Antoinette » 09.06.2007, 21:15:21

Macht ja nichts. :) Ich hab es jetzt auch etwas geändert.

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Beitragvon Kitti » 09.06.2007, 21:18:28

Das ist wieder ein toller Teil. Ich finde es schön, dass sie wenigstens ein bisschen Glück und Mireille sie gepflegt hat. :) Ein bisschen Glück hat sie ja auf jeden Fall verdient!

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Beitragvon Sisi Silberträne » 09.06.2007, 23:29:39

Und jetzt steht der Kerl auch noch als edler Retter da -.- Na ja, wenigstens behandelt seine Schwester die arme Anne gut. Das mit den Folterungen war ja früher total arg, kommt im Buch auch vor. Zum Glück gibts Daumenschrauben, eiserne Jungfrauen und Co heute nur mehr in Foltermuseen...

Schnell weiter!!
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 13.06.2007, 16:07:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Marie Antoinette » 12.06.2007, 19:02:57

Danke euch!

Und schon kommt der nächste Teil.

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Tatsächlich wurde die Verhandlung auf genau den Zeitpunkt angesetzt, den Mireille vermutet hatte. Eine Nacht noch, die sie im Haus der Familie de Richelieu verbringen musste.
Wenigstens hatte sie jetzt endlich wieder ordentliche Kleider und ihre Verletzungen schienen größtenteils verheilt zu sein. Und der Kardinal hatte offensichtlich auch wichtigeres zu tun, als sich bei seiner Schwester blicken zu lassen, denn er tauchte an jenem Tag gar nicht auf.
Auch wenn es unsicher war, wie ihre Zukunft aussehen würde, konnte Anne an diesem Abend ziemlich gut einschlafen.
Am nächsten Morgen, dem Morgen ihrer Verhandlung, war sie schon bei Sonnenaufgang hellwach. Sie stand auf, ging ans Fenster und starrte ewig lange nach draußen, bis sie von Stimmen auf dem Gang abgelenkt wurde.
„… und denk daran, ihr für die Verhandlung das bestimmte Kleid herauszusuchen.“ bemerkte jemand. „Außerdem wird sie nachher mit mir zum Gerichtsplatz fahren.“ – „Aber das kannst du ihr doch nicht antun! Das ist ungerecht!“ Anne erschrak. Das zweite war Mireilles Stimme gewesen. Und das erste… „Hier zählt nicht mehr, was sie möchte, sondern was ich möchte. Ich habe ihr jetzt schon genug geholfen. Eigentlich hätte diese kleine Hure ruhig draufgehen können.“
Die Stimme des Kardinals. Eindeutig. Was hatte er denn jetzt schon wieder vor? Was hatte er hier zu suchen?
Hoffentlich geht er gleich wieder weg. Bloß nicht hier reinkommen… Weg, weg, weg… weg! „Ich bin damit nicht einverstanden, das weißt du. Aber es soll so passieren.“
Eine Stunde später kam Mireille herein um sie zu wecken und war verwundert, dass Anne schon auf war. Ihre Miene war heute deutlich finsterer als am Tag zuvor. Anne konnte sich schon denken, warum. Sie musste etwas tun, das ihr missfiel.
„Gut geschlafen, Mademoiselle?“ fragte sie und ihre Stimme klang traurig.
- „Es hat mich zwar gewundert, aber ich habe tatsächlich gut geschlafen“, antwortete Anne.
„Das freut mich. Jetzt folgt mir bitte, Mademoiselle. Ich habe Euch ein Bad vorbereitet, und danach gibt es Frühstück.“
Anne merkte, dass ihr Magen knurrte.
Vielleicht wurde das Frühstück ja ihre Henkersmahlzeit… nein, sie durfte nicht so denken.
„Erlaubt mir eine Frage. War Seine Eminenz heute schon einmal hier?“
- „Ja, aber er ist wieder weggefahren. Er muss heute Vormittag noch einiges erledigen, wird aber vor der Verhandlung wieder hier sein und Euch abzuholen, Mademoiselle. Ich weiß nicht warum, aber er möchte unbedingt, dass Ihr mit ihm zur Verhandlung fahrt.“
Ach, das wisst Ihr nicht? In Anne stieg wieder eine gewisse Wut auf die de Richelieus auf. Ihr wisst doch genau, was er vorhat. Etwas, mit dem Ihr nicht einverstanden seid…
Gestern war Mireille so freundlich gewesen und heute war sie auch etwas merkwürdig.



Warum hat sich Mireille eigentlich dagegen ausgesprochen, mir das Kleid herauszulegen?wunderte sich Anne etwas später. Das Kleid sah doch ganz hübsch aus.
Auch wenn es der Kardinal bestimmt hat, dass ich es heute tragen soll… das ist mir egal.
Sie drehte sich vor dem Spiegel hin und her und ging dann schnell ins Esszimmer, wo Mireille das Frühstück vorbereitet hatte.
Gibt es eigentlich hier nicht so etwas wie Dienstboten? wunderte sich Anne.
Die Zeit verging an diesem Morgen wie im Flug. Das Wetter versprach jedoch nicht so schön zu werden wie es der Sonnenaufgang versprochen hatte. Es schlug 11 Uhr und dunkle Wolken waren über dem Himmel von Paris aufgezogen.
Vielleicht wird ja die Verhandlung wegen Regens verschoben, dachte Anne bei sich.
Es sah jedoch nicht danach aus. Eine weitere halbe Stunde verging und kaum schlug es halb 12, kam jemand ins Zimmer gestürmt, in Begleitung zweiter schwarzrot Unformierter. Der Kardinal.

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Beitragvon ChristineDaae » 12.06.2007, 20:27:04

Super! :D
Dickes Lob, hoffentlich geht es bald weiter! :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Marie Antoinette » 12.06.2007, 20:54:18

Danke, Christine! :D

Am Wochenende gibts den nächsten Teil, wie immer. :wink:

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Beitragvon MiladydeWinter » 12.06.2007, 21:24:37

kann mich christine nur anschließen. ist echt wieder ein super teil.. und nach wie vor tut mir anne total leid.. freu mich schon auf die forsetzung. :D

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Beitragvon Kitti » 13.06.2007, 14:41:12

Uiii, das ist wieder sehr spannend. Toll finde ich auch, wie du dunkle Wolken aufziehen lässt, je näher die Verhandlung kommt! :D

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Beitragvon Sisi Silberträne » 13.06.2007, 16:10:09

Ein interessanter Teil, wenn auch etwas kurz. Dafür darf man ja jetzt auf die Verhandlung gespannt sein...

Schreib bald weiter!
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Beitragvon Marie Antoinette » 15.06.2007, 18:36:28

Danke! :D

So, und weil ich heute schon ein Jahr hier bin wird die Wochenendfortsetzung mal vorverlegt (oder vielleicht gibts noch eine, mal sehen) :wink:

@Kitti: Das mit den dunklen Wolken ist Absicht gewesen. :)

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„Seid Ihr fertig, Mademoiselle de Breuil?“
- „Guten Morgen, Eminenz“, grüßte Anne mit aller Freundlichkeit, die sie aufbringen konnte. Immerhin hatte sie es ihm zu verdanken, dass sie nicht in der Bastille den durch die Folterung bedingten Verletzungen erlegen war.
„Ihr seht sehr hübsch aus in dem Kleid, das ich ausgesucht habe.“ bemerkte Richelieu und lächelte sie schon wieder verschlagen an.
„Danke, Eminenz…“ murmelte Anne, und im gleichen Moment fiel es ihr wie Schuppen vor den Augen. Sie trug ein rotes Kleid mit einer goldenen Stickerei. Rot – golden, wie die Robe des Kardinals. Wieder war sie in eine seiner Fallen getreten ohne es zu wollen.
Verdammt, dachte sie. Etwas anderes fiel ihr nicht ein.
„Also, dann können wir ja zum Gerichtsplatz fahren. Ich bedaure die Unannehmlichkeiten in der Bastille.“
Das glaube ich Euch aufs Wort… Kardinal, dachte Anne gehässig.
„Aber Ihr hättet nur gestehen brauchen. Denn was habe ich Euch gesagt? Wer nicht redet, wird gefoltert. Ich hatte es tatsächlich gut gemeint.“
Anne senkte den Kopf. Sie wollte ihn nicht ansehen. Sie wollte nichts mehr sagen. Ihre alte Furcht und Unsicherheit war zurückgekehrt. Er hatte die Macht. Sie war verloren.
„Abführen.“
sagte Richelieu zu den beiden Uniformierten. Diese nahmen Anne in die Mitte und führten sie nach draußen. Vor der Kutsche des Kardinals blieben sie stehen. „Los, einsteigen!“ befahl einer der beiden.
Anne folgte der Aufforderung, ohne Widerstand zu leisten. Warum auch. Es war eh alles sinnlos. „Meint Ihr, Ihr könnt Euch benehmen, Mademoiselle?“ fragte der Kardinal. „Warum?“
Anne verstand die Frage nicht.
„In dem Fall müssten die Wachen nämlich nicht mit einsteigen, sondern könnten mit den anderen die Kutsche eskortieren. Ich muss es nur wissen. Werdet Ihr versuchen, Eure Tat zu wiederholen?“
Ich glaube ich höre nicht richtig! Anne wusste jetzt, was er meinte. Nicht, dass sie versuchen würde, ihm irgendwie während der Fahrt zu entkommen, falls die Wachen nicht da waren, … nein, es war als Andeutung auf den Anklagevorwurf gemeint. Die angebliche Verführung!
„Mit Sicherheit nicht!“
rief sie verärgert.
„Dann ist es ja gut. Verstanden, Wachen?“ – „Jawohl, Eminenz.“ Die Wachen traten zur Seite und Richelieu setzte sich direkt neben Anne.
Ich hätte eigentlich fragen sollen, ob Ihr daran denkt, EURE Tat zu wiederholen, ging es ihr durch den Kopf. Sie fühlte sich nämlich jetzt viel unsicherer als in Gegenwart der Wachen.
Sie fuhren los. Es ging auf den Weg zum Gerichtsplatz.
„Habt Ihr mir denn gar nichts zu sagen?“ wollte Richelieu plötzlich wissen.
Anne schüttelte den Kopf.
Er wollte bestimmt irgendetwas dazu hören, dass er sie aus dem Gefängnis herausgeholt hatte. Eigentlich hatte er das auch verdient… wenn er sich nicht diesen fiesen Plan mit dem rotgoldenen Kleid ausgedacht hatte. Jetzt konnte er ihrer Meinung nach auf ihre Dankesworte warten, bis er schwarz wurde.
„Wie undankbar Ihr doch seid. Ihr werdet schon sehen, wohin euch dieser Hochmut führt.“
Zuletzt geändert von Marie Antoinette am 17.06.2007, 13:40:07, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Sisi Silberträne » 15.06.2007, 18:46:11

Oh, supi, die Fortsetzung :)
Ist das ein Fetzenschädel!!! Mistkerl elender, möge ihn doch der Blitz treffen -.-
Wie immer ganz toll geschrieben, die arme Anne.

Elektra hat geschrieben:Ich hätte eigentlich fragen sollen, ob Ihr daran denkt, EUERE Tat zu wiederholen,

*E klau*
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Beitragvon Marie Antoinette » 15.06.2007, 19:27:05

Danke, Sisi! :D

Er ist ein WAS? Fetzenschädel?! Das Wort muss ich mir merken... :lol:

Und das überflüssige E hab ich auch schon gelöscht.


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