Deutsches Musical Forum

Wir haben ja schon oft Umfragen etc. gemacht, welches Musical alle am liebsten mögen.
Aber welche Musicals mögt ihr nicht und wieso? (Am besten nur Musicals, die ihr auch gesehen habt! Denn die Qualität eines Stückes nur anhand eines YouTube Videos zu bewerten, liegt wahrscheinlich in niemandes' Interesse. )

Mir persönlich hat "Tanz der Vampire" und "Pricilla" nicht gefallen.
Ersteres hat, meiner Meinung nach, sehr eintönige Musik. Außerdem haben mir weder Kostüme noch Bühnenbild gefallen, beides war mir einfach zu übertrieben und "zu viel". Die Charaktere waren mir auch total umsyphatisch. Ich hatte mir sehr viel von diesem Musical versprochen, da man ja von allen Seiten nur Gutes gehört hat, aber mich hat TdV auf ganzer Linie enttäuscht.
"Priscilla" war mir einfach zu schräg und zu übertrieben lustig. Da reihte sich Gag-an-Gag, sodass es nur noch nervig war. Die Musik war so uninteressant, dass ich mich nach wenigen Minuten nicht mehr an einen einzigen Song erinnern konnte. Außerdem, das hat jetzt nichts mit dem Musical selber zu tun, aber das Theater war sehr ungewohnt. Die Sitzreihen waren so steil, dass der Kopf des Hintermannes unter Kniehöhe war und wir von unseren Plätzen hinter die Bühne sehen und die Bühnenarbeiter beobachten konnten.

Was ist mit euch?

Das Schlimmste, das ich bisher gesehen habe, war "Blood red roses" 1998 in Aachen! Was für eine Katastrophe! Die Handlung war teilweise nur zu erahnen, teilweise nichtmals das. Die Lieder waren mal auf Deutsch, mal auf Englisch und mal zeilenweise die Sprache wechselnd! Dazu kamen so komische Regieeinfälle, wie ein Striptease einer Frauenrolle, die aber von einem Mann gespielt wurde.

Das Zweitschlimmste war "Ich will Spaß". Die Handlung war dünn wie zerkautes und überdrehntes Kaugummi: Durchschaubar, mit Lücken, Rissen und wenigen dickeren Stellen. Manche Songs schienen nur deswegen eingebaut, damit man den Hit auch noch unter bekam. Sinn machten sie jedenfalls nicht immer. Dafür konnten meine Freundin und ich "hellsehen", welches Lied als nächstes kommen würde.

Ansonsten fällt bei mir noch "Wicked" durch, weil ich´s schlicht langweilig fand. Die Handlung war vorhersehbar, die Songtexte auf Englisch deutlich besser (zumindest auf der CD), das Bühnenbild überhaupt nicht so spektakulär, wie vom Veranstalter angekündigt. Einfach enttäuschend.

Allerdings liegen zwischen "Wicked" und den anderen beiden Stücken grooooße Differenzen! Die ersten beiden waren handwerklich miserabel, "Wicked" wurde für meinen Geschmack zu vollmundig angekündigt und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

serena hat geschrieben:Allerdings liegen zwischen "Wicked" und den anderen beiden Stücken grooooße Differenzen! Die ersten beiden waren handwerklich miserabel, "Wicked" wurde für meinen Geschmack zu vollmundig angekündigt und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Genauso ging es mir mit "Tanz der Vampire"!!!
Zu "Wicked" kann ich nichts sagen, denn ich habe es in London gesehen und da war es sehr gut.

Also bei mir sind es:
Black Ruder: ist mir ein zu skurile Handlung
Shokeheat Peter: das gleiche
Carmen, ein deutsches Musical: da passte einfach garnichts Zusammen, Musik und Texte, die Handlung war nicht gut umgesetzt von der Regie. Also da würden mich persönlich keine zehn Pferde mehr rein bekommen!

Bei mir ist es das Musical "Der König der Löwen". Ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Es wird immer gigantisch beworben und viele schwärmen. Aber ich kann die Begeisterung wirklich nicht teilen. Es geht super an, das erste Lied gefällt mir auch heute noch, doch dann begann die Enttäuschung. Es war mir nur noch langweilig. Und auch die Kostüme haben mich nicht umgehauen. Mir sind gespielte Figuren lieber, als an Angel hängende Vögel wo die Stimme vom anderen Ende der Stange kommt.

Deutlich enttäuscht wurde ich von Les Miserables.. ich war da in London und es war das erste Mal, dass ich wirklich froh war, dass ein Musical zu Ende ist und ich das Theater verlassen kann.. habe fast die gesamte Show über wirkliche Probleme gehabt mich überhaupt wach zu halten.
Vielleicht lag es an der Produktion, keine Ahnung. Nur würde ich nun wohl kein Geld mehr zahlen, um dieses Stück zu sehen.
Hairspray war auch nicht so mein Fall. War ganz ok, aber nichts, was ich mehr als einmal sehen müsste.

Ich habe hier nun nur die erwähnt, die ich live gesehen habe.

Heldin, wenn es mal nach München kommt, lad ich dich ein. Vielleicht gefällt es dir ja doch, wenn es eine gute Inszenierung ist und wenn es auf Deutsch ist. Wenn's dir immer noch nicht gefällt, ist es halt nicht dein Geschmack.

Du hast Frühlingserwachen vergessen. Das hat mir auch überhaupt nicht gefallen. Die Lieder haben mich nicht angesprochen und mir war das ganze zu obszön, da ging es fast nur um Sex, das ist nicht so mein Fall. (Ja, ich weiß, es ging auch noch um was anderes...) Vielleicht bin ich einfach nicht feinfühlig genug dafür, ich weiß es nicht...

Frühlingserwachen war auch nicht mein Fall! Die Musk fand ich recht schön, aber ich konnte schon in meiner Schulzeit mit dem Theaterstück nichts anfangen.

Weiters nicht begeistert hat mich West Side Story, ich empfand es ziemlich langatmig. Das ist aber lange her, vielleicht wäre meine Meinung inzwischen eine andere.

Jesus Christ Superstar fand ich ebenfalls eher langweilig, aber ich habe auch nur die konzertante Version gesehen.

Leider hat mich Tanz der Vampire auch ziemlich enttäuscht. Ich habe die CD dazu hoch und runter gehört und konnte es auch in- und auswendig. Nach der Vorstellung in Stuttgart kam dann eine ziemliche Ernüchterung. Diese ganze Aufmachung mit den Videoprojektionen (die dazu auch noch ziemlich schlecht waren), dann hatte ich eine sehr schwache Sarah, dann hat ausgerechnet das Mikro vom Grafen bei "Die unstillbare Gier" den Geist aufgegeben
Nee, das war leider nix so insgesamt. Aber ich hatte denke ich auch viel Pech (ich ziehe nämlich die Pannen bei vielen Shows magisch an )

Und diese Videoprojektionen bei der Tournee von Elisabeth hätte man sich meiner Meinung ebenfalls schenken können

Also mir haben eigtl. bisher alle Musicals, die ich besucht habe, gut gefallen. Da gab es so keins, das ich gar nicht mochte. Höchstens ein paar, die ich mir nicht unbedingt noch ein 2. Mal angesehen hätte (Schuh des Manitu und Dirty Dancing).
Aber ich hatte auch meistens recht viel Glück mit dem Cast- recht oft Erstbesetzung und/oder würdige Vertretungen-, und überhaupt hab ich mir bisher eh erst 2 Musicals (Wicked und Starlight Express) öfter angesehen. Vllt. verliert es, je mehr man es sieht, auch an Reiz...

Also so richtig anfreunden kann ich mich nicht mit WWRY, Ich war noch niemals in New York, Les Mis und definitiv Cats (auch wenn einige Songs echt gut sind).

Mit Phantom hab ich eine Liebes-Hass Beziehung. Es ist etwas langatmig aber echt schön anzusehen und die Story ist super.

Saturday Night Fever. Gesehen, und seither mein ABSOLUTES Schlusslicht!!! BAH!

Aktuell:
Newsies fand die Musik beliebig die Show langweilig immer dreht sich was auf der Bühne hin und her und zurück.

sonst noch:
Die letzte Aufführung von Phantom der Oper in London. Ich mag das Stück, aber die Vorstellung war schlecht. Orchester und Sänger liefen total auseinander. Meine Freundin(Hat Musik studiert) hat schon Tränen gelacht so schlecht war die Aufführung.

Once fand ich von der Musik her langwilig.

Gespalten immernoch
Lord of the Rings
Eine der besten Shows und die schlechteste Musik aller Zeiten für mich. Wie sie Bilbo am Anfang verschwinden lassen immer noch toll.

Gar nichts anfangen konnte ich mit Ich war noch niemals in New York
Das war einfach überhaupt nicht meins, weder von der Story, noch von der Musik. Ich hatte das bereits vorher geahnt, aber man hofft ja das Beste

Ansonsten kommt es doch sehr auf die Inszenierung an, ob mir ein Musical gefällt oder nicht.

Ich muss sagen, dass ich von Dirty Dancing (London) total enttäuscht war. Ich fand auch, das hatte mit Musical nicht viel zu tun, da die Musik entweder vom Band kam, oder irgendwo Backstage gesungen wurde. Klar, die Hauptdarsteller tanzen halt nur, und singen nicht, aber dann muss man sich was anderes einfallen lassen um die Sänger mit das Stück einzubauen und irgendwie auf der Bühne zu platzieren. Ich habe Anfang des Jahres eine neue Produktion von Saturday Night Fever (im English Theatre Frankfurt) gesehen, und da ist es ja auch so, dass die Hauptdarsteller ihre Choreo zu Musik von Band üben. Bei dieser Produktion war das aber total super gelöst, dass alle Musiker auf der Bühne standen, und die Musik dann doch wieder Live gespielt haben. Zu mindestens sowas hätte ich mir dann für Dirty Dancing auch gewünscht.

Ansonsten konnte ich mit Mary Poppins (NY) nicht so viel anfangen, aber vielleicht muss man da wirklich mit dem Film aufgewachsen sein, und Porgy und Bess (NY) war jetzt auch nicht so mein Ding. Nicht weil die Produktion schlecht war, aber ich hab einfach den Zugang zu der Kultur nicht gefunden.

Nikita, das stimmt auch wirklich, dass es sehr auf die Produktion ankommt. Das ging mir bei Evita so. Die Aufführung in Wiesbaden war wirklich schön, aber die Produktion in NY hat mich total umgehauen, zum Teil auch einfach weil die ganze Bühnenshow (Licht, Sets...) sehr beeindruckend war, was in Wiesbaden leider etwas minimalistisch gehalten wurde. Das war glaube ich auch mein Problem mit dem Glöckner in Berlin, damals. Ich würde davon gerne noch mal einen andere Produktion sehen, weil ich damals gar nicht beeindruckt war, aber die Musik ja eigentlich sehr gut ist...

Tinkerbell hat geschrieben:Ich muss sagen, dass ich von Dirty Dancing (London) total enttäuscht war. Ich fand auch, das hatte mit Musical nicht viel zu tun, da die Musik entweder vom Band kam, oder irgendwo Backstage gesungen wurde. Klar, die Hauptdarsteller tanzen halt nur, und singen nicht, aber dann muss man sich was anderes einfallen lassen um die Sänger mit das Stück einzubauen und irgendwie auf der Bühne zu platzieren. Ich habe Anfang des Jahres eine neue Produktion von Saturday Night Fever (im English Theatre Frankfurt) gesehen, und da ist es ja auch so, dass die Hauptdarsteller ihre Choreo zu Musik von Band üben. Bei dieser Produktion war das aber total super gelöst, dass alle Musiker auf der Bühne standen, und die Musik dann doch wieder Live gespielt haben. Zu mindestens sowas hätte ich mir dann für Dirty Dancing auch gewünscht.

Endlich kann ich mein neu erworbenes wissen benutzen Dirty Dancing ist KEIN Musical, lese und staune:

Elphaba hat geschrieben:Naja, es ist eben ne Tanzshow. Die Schauspieler/Tänzer, die die Handlung spielen, singen nicht. Sie sprechen und tanzen "nur".
Am Rand stehen eben ein paar Sänger und singen die Songs.
Und diese treiben die Handlung nicht voran, sind nicht in diese integriert.

Es ist eben ne Tanzshow mit Live-Musik (also ich weiß nicht, ob wirklich alles live ist). Also im Grunde wie "Let's Dance" bei RTL nur noch mit der Handlung des Films.

Ich dachte bis vor kurzem auch, es sei ein echt schlecht gemachtes Musical...

AHA! Ja, das machst wohl Sinn. Wurde nur Dummerweise als Musical vermarktet...
Ähnlich wie Tanguera, dass ja sogar den Untertitel "Das Tango Musical" trägt, das aber mehr ein Ballett wie alles andere ist (da wird ja noch nicht mal gesprochen, und die 1-2 gesungenen Lieder machen es noch nicht zu einem Musical, meiner Meinung nach)
Musical lässt nicht wahrscheinlich einfach besser verkaufen.

hm... gute Frage. Meistens kann ich den meisten Musicals immer irgendwas Gutes abgewinnen... aber manchmal fällt es doch ein bisschen schwer
Ich war lange Zeit ein riesiger Tanz der Vampire-Fan, aber je älter ich werde, desto weniger gefällt es mir. Die Story finde ich irgendwie nicht ganz so gut wie das Drumherum.
Allgemein bin ich einfach kein Fan von Compliation-Musicals (heißen die so??). Also so Sachen wie Ich will Spaß, Ich war noch niemals in New York oder Buddy Holly, deshalb schau ich sie mir auch höchstens einmal an, wenn überhaupt. Bei den drei eben genannten waren Story und Dramaturgie nicht dolle - aber ich kenn auch viele Leute, denen das gefällt.
Marie Antoinette in Bremen gefiel mir nicht besonders, die Story zog sich ewig lang und gut unterhalten fühlte ich mich absolut nicht. Die Rollenentwicklungen waren entweder wenig glaubhaft bis gar nicht vorhanden, aber die Darsteller zumindest allesamt sehr gut.
Das letzte Mal, dass ich im negativen Sinn fast vom Sitz gefallen bin, war bei Starlight Express vor ein paar Monaten. Ich hab es irgendwann mal als Kind gesehen und da fand ich es toll. Dieses Mal war ich schockiert, was für eine schlechte Leistung einige der Darsteller an dem Abend abgeliefert haben. Elektra hatte anscheinend einen wirklich schlechten Tag und hat bei seinem Solo kaum einen Ton getroffen, Pearl und Rusty konnten toll skaten und hatten auch schöne Stimmen, als wirklich gute Sänger hätte ich aber beide nicht eingestuft. Der Greaseball-Darsteller hat an dem Abend einiges rausgerissen, er war echt gut, aber sobald muss ich es mir nicht nochmal anschauen

@Sternenkind: Das mit Starlight Express kann ich verstehen. Die früheren Versionen fand ich auch deutlich besser und die damaligen Darsteller waren wohl auch in allen Bereichen besser drauf.
Diese Compilation-Musicals (ich nenne sie immer Recycling-Musicals) sehe ich mir eigentlich gar nicht an. Eine gescheite Geschichte als Grundlage finde ich schon wichtig. Nur als Hilfsmittel, um die Songs widerzuverwerten, ist meist zu wenig.

Bei der Thematik von Dirty Dancing und der Vermarktung als Musical muss ich immer an Cats denken. Ich hab mich früher als kleines Kind immer aufgeregt, dass sich die Show Musical nennen darf, denn für mich gehört gesprochener Text ebenso zum Musical wie die Lieder...das fehlte ja nun völlig. Für mich war Cats immer mehr eine Nummernshow, aneinandergesetzte Lieder, mehr nicht.