Beitragvon Marius » 23.12.2007, 14:07:41
Weihnachten
Nun ist sie wieder da die Weihnachtszeit. In allen Familien herrscht reger Trubel. Auch Familie Maier macht da keine Ausnahme. Die Mutter trägt den Baum ins Wohnzimmer und merkt, dass er, wie jedes Jahr, zu groß geraten ist. Also wieder zurück auf den Balkon mit dem guten Stück, die Säge ausgepackt und ein Stück abgesägt. Vorsicht, dass der Finger nicht dran glauben muss.
Vater steht in der Küche und überwacht die Weihnachtsgans. Das kann keiner so gut wie er. Nebenbei versucht er den Weihnachtspudding zuzubereiten, rührt die Suppe um und wartet darauf, dass er die Klöße ins Wasser tun kann.
Max, der zwölfjährige Sohn, hüpft durch sein Zimmer, packt seine Weihnachtsgeschenke ein, verheddert sich dabei mehr als einmal in dem Klebeband und singt lautstark „ Oh du fröhliche“. Leider kann er nur die erste Zeile, die er aber permanent wiederholt.
Anna, die achtjährige Tochter sitzt im Wohnzimmer und wartet darauf, dass sie mit der Familie den Baum schmücken kann. Endlich kommt die Mutter mit dem Baum zurück ins Wohnzimmer. Er passt nun hinein, sie ruft den Rest der Familie, damit gemeinsam entschieden wird, wie der Baum am besten stehen bleibt. „Ich kann nicht“ ,brüllt Vater aus der Küche, „sonst brennt mir der Pudding an. Kannst du das etwa nicht alleine?“ „ Ich muss noch zwei Geschenke einpacken, dass kann noch etwas dauern“, ruft Max. „Muss man denn hier alles alleine machen?“ fragt die Mutter, „aber dann beschwert euch nicht, wenn der Baum angeblich falsch steht.“ „Ich kann dir helfen“ piepst Anna, aber Mutter hört sie nicht, sie ist zu sehr mit dem Baum beschäftigt und flucht leise vor sich hin.
Plötzlich hört man ein lautes Scheppern aus der Küche und Papa kommt schimpfend ins Wohnzimmer gerannt. „Mist, Mist, Mist, dieser blöde Bräter, der ist viel zu schwer.“ Hast du dich verletzt?“ fragt Mutter besorgt. „Nein, mir ist nur der Deckel von dem Bratentopf runter gefallen, der hat nun allerdings einen Sp...“ „AHHHH“ hört man da Max aus seinem Zimmer schreien. Mutter springt besorgt auf und rennt ins Kinderzimmer. Dabei reißt sie den mühsam aufgestellten Baum um und das Wasser aus dem Ständer ergießt sich über den Wohnzimmerteppich. Gleichzeitig fängt es an, aus der Küche nach verbranntem Fleisch zu riechen. Mit dem Schrei: „Die Gans“ sprintet Vater in die Küche.
Max und Mutter kommen wieder ins Wohnzimmer, Max hält dabei seinen blutenden Finger hoch, er hat sich an dem Geschenk für Vater geschnitten. Mutter schaut sich entsetzt das Chaos auf ihrem geliebten Teppich an.
Anna sitzt immer noch in der Ecke und seufzt: „Schade dass ich nie meinen größten Wunsch zu Weihnachten erfüllt bekomme: Zeit.“
Die Geschichte ist natürlich hier noch nicht zu Ende, aber jeder kann sich ein eigenes Ende dazu ausdenken. Ich wünsche euch, dass euere Festtage nicht so chaotisch ablaufen wie die bei Familie Maier und vielleicht schafft ihr es ja, Annas Weihnachtswunsch für euch wahr werden zu lassen.
Also in diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Marius