Bat outv of Hell Oberhausen/Metronom Theater am 16.12.18

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nightrider
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Bat outv of Hell Oberhausen/Metronom Theater am 16.12.18

Beitragvon nightrider » 19.12.2018, 09:29:14

1978. In der Punk-Abteilung meines Lieblings-Plattenladen stand eine neue LP. Meat Loaf, Bat out of hell. Es war kein Punk, eher in Richtung konzertaler Rock, aber damals stand alles, was neu war, zunächst erstmal im Punk-Regal.
Ich war fasziniert von dieser LP, spielte sie beim Anhören auf meinem Bass mit. Und, wenn ich alleine war, grölte ich die Texte lauthals mit. Was für eine LP.

Zeitsprung: Stuttgart, Tanz der Vampire. “Sag mal, einige der Lieder kennst du doch?”. Ein Blick auf die Geschichte des Musicals zeigte mir, dass ich hierbei gar nicht so falsch lag. Komponist: Jim Steinman. Meat Loaf kam mir sofort ins Gedächtnis und irgendwie begann ich auf der großartigen Umsetzung der TdV-Meat Loaf Songs die Idee, wie Hammer es doch wäre, ein Meat Loaf-Musical sehen zu können.

Zeitsprung 2: Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich den Musical1-Newsletter auf dem Smartphone hatte. Meine Phantasien sollten sich erfüllen. Bat out of Hell wurde angekündigt. Ein Musical mit den Hits von Meat Loaf. Und es sollte nach Oberhausen kommen; das Metronom wurde von mir bis jetzt eher stiefmütterlich behandelt, da dort Shows eher beendet werden, um dann von den deutschen Bühnen zu verschwinden (Tarzan, Phantom etc), anstatt, dass sie dort beginnen. Der Abstieg des HSV sollte mir den Besuch im Metronom erfüllen. Das Auswärtsspiel in Duisburg sollte der Türöffner sein.

Schon von außen ist das Metronom das wohl imposanteste Stage-Theater. Und dieser Eindruck setzt sich auch im Inneren fort. Es wurde an nichts gespart; das Metronom ist wirklich gigantomanisch. Die zweite Überraschung war das phantastische Bühnenbild´. Ich kenne viele Stage-Bühnenbilder und kenne die Liebe zum Detail, aber was die erfindungsreichen Köpfe von Stage auf die Bühne gezaubert haben, sprengt wirklich jegliche Vorstellungskraft. Leider fanden sich in den Zuschaurrrängen doch schon erhebliche Lücken. Das liegt aber wohl darin begründet, dass die Musik von BooH nicht unbedingt für den typischen Musical-Besucher kreirt wurde, sondern für den Liebhaber der etwas härteren Gangart. Besucher, die wohl eher von Rocky Horror kommen, als der West Side Story.
Das Publikum war dann auch etwas gemischt, Lederjacken oder -westenträger saßen neben Anzugsträgern. Obwohl ich immer noch Rock und Punk bevorzuge, zähle ich mich im Musical doch eher zur zweiten Kategorie.

Es gibt keinen Vorhang, das Musical beginnt unvermittelt, wie ein Knall. Und was für ein Knall. Schon das erte Stück triff den Zuschauer wie mit einer Breitseite. Und diese Breitseite feuert das Musical über die gesamte Spielzeit auf das Publikum ab. Es lässt einen nicht los, reißt das Publikum immer wieder mit sich. Das Stück behandelt eine Romeo-und Julia-Geschichte, die in naher Zukunft spielt. Romeo und Julia sind hier Strat und Raven, die Tochter des Diktators Falco.

Die Cast hat mich vollkommen überzeugt, die Umsetzung der Meat Loaf-Hits ins Musical-Genre gelang perfekt. Ich habe mich sogar mehrmals dabei erwischt, wie ich die Songs mit den Original-Texten, die ich zum Teil noch kenne, leise mitgesungen habe.
Die für mich überzeugendste Rolle war übrigens Sloane; eine Rolle, die zunächst sehr klein beginnt, aber immer mehr zum beherrschenden Charakter wird. Und wenbn man bedenkt, dass z.B. Tom van der Ven, ein großartiger TdV-Alfred nur eine etwas größere Nebenrolle spielt und es Maureen Mac Gillavey, eine der Sarah-Covers in Hamburg nur in der Cast auftaucht, weiß man, wie großartig das ganze Stück besetzt ist.
Sehr erfreulich ist übrigens, dass es eine CD gibt. Allerdings noch nicht mit der deutschen Inszenierung, sondern von der London Cast. Zu hoffen bleibt, dass sich Stage endlich entschließt, eine CD schon zu Musicalbeginn aufzulegen.
Ich war jedenfalls vollkommen geflasht von der Aufführung und werde versuchen, das Stück nochmals zu besuchen.

Cast:

Strat Gonzalo Campos Lopez
Raven Sarah Kornfeld
Falco Alex Melcher
Sloane Willemijn Verkaik
Tink Tom van der Ven
Zahara Masengu Kanyinda
Jagwire Benet Monteiro
Ledoux MIchael Moore
Blake Sander van Wissen


Ensemble

Maureen Mac Gillavry, Anno JuliaRogers, Jolijn van de Pol, Ida Linnéa Svanberg, Karen Walker, Bethany Terry, Rhys George, Janneke Thomassen, Jakob Feary, Niall Swords, Luca Maus, Tarquinn White, Carl van Wegberg, René Becker

Dirigent: Martin Gallery

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