Tommy - 19.04.2013 in Basel

Wie gefiel euch eine Vorstellung und was würdet ihr kritisieren?

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Gwaagy
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Tommy - 19.04.2013 in Basel

Beitragvon Gwaagy » 20.04.2013, 13:51:45

Hallo zusammen,

wiedereinmal hatte ich sehr kurzfristig die Möglichkeit, ein Musical zu besuchen: Tommy. Nun, es gibt viel zu berichten und es könnte interessant werden, denn ich weiss noch nicht so ganz, was ich davon halten soll. Wie immer ein sehr langer Text, ich habe ihn aber mit Titeln versehen, so dass jeder Lesen kann, was ihn interessiert.

Vorkenntnisse

Ich hatte noch nie bewusst etwas von der "berühmten Rockoper" Tommy gehört. Von der Band "The Who", auf deren Album Tommy das Stück basiert, wusste ich zwar, dass es sie gibt, aber ich konnte keine Lieder zuordnen.
Ich ging selten so unvorbereitet zu einem Musical. Ich rechnete mit etwas ähnlichem wie "We Will Rock You". Was von dieser Erwartung übrig blieb, sollte im Verlauf dieses Berichts eigentlich klar werden.

Das "Theater"

Die Basler Produktion von Tommy findet in einer alten mittelgrossen Fabrikhalle statt. Die sogenannte Querfeldhalle ist bequem vom Hauptbahnhof zu Fuss zu erreichen. Im hinteren Teil dieses Vielzweckraums befindet sich eine natürlich geöffnete Bar, vorne nimmt die Bühne viel Platz ein. In der Mitte bleibt so Raum für elf Sitzreihen mit je ungefähr 20 Stühlen. Die nostalgischen Holzstühle (erinnerte am ehesten an die Grundschulzeit) sind unnummeriert, doch wer bei der eher frühen Türöffnung vor Ort ist, kann sich bequem die besten Plätze aussuchen. Die Bestuhlung ist sehr eng, Berührungsängte sollte man keine haben.

Technik

Bei den Scheinwerfern wurde grosses Geschützt aufgefahren. Vielleicht kam mir das aber auch nur so vor, weil es keine Möglichkeit gab, diese irgendwie zu verstecken. Auf jeden Fall hatte ich das Gefühl, dass die Kapazitäten hier nicht ausgeschöpft wurde, dass da noch mehr gegangen wäre. Im Grunde gab es kaum Lichtefekte, die man mit zwei dimmbaren Grossscheinwerfern und einem Spot nicht auch hingekriegt hätte.

Auch Lautsprecher waren zu Hauf vorhanden. Der Klang war dementsprechend Hallenfüllend, über die Qualität lässt sich streiten. Vorallem bei lauten und hohen Gesangseinlagen überschlugen sich die Stimmen gerne (ich bin kein Soundengineer, keine Ahnung wie ich das anders beschreiben könnte).

Sobald es ganz Still war, aber auch nur dann, wurde ein relativ lautes Surren von Lüftern oder schlecht eingestellte Boxen hörbar. Bei allen Liedern störte das aber nicht. Ich muss dazu aber noch sagen, dass ich mir störende Nebengeräusche gewohnt bin, da ich Filme oft über einen eher lauten im Zimmer installierten Beamer schaue, und diese auch recht gut ausblenden kann. Ich fühlte mich auf jeden Fall wie zuhause :)

Bühne und Requisiten

Ich habe selten ein so spartanisches Bühnenbild gesehen. In der Mitte der sehr kleinen, glänzend weissen Spielfläche stand ein etwa zwei Meter hoher Würfel, der ebenfalls weiss war. Die vielleicht einen Meter hohe Bühne stand frei im Raum. Dahinter befand sich stets sichtbar die Band. Links und rechts waren Bereiche für die Darsteller mit schwarzen Plastikvorhängen abgetrennt. Einen Vorhang für die Bühne gab es allerdings nicht.

Über dem Würfel, leicht dahinter, hing eine kleine Projektionsfläche. Rundherum hingen die Scheinwerfer und Lautsprecher, teils an den alten Lastkränen aus der Fabrikzeit des Gebäudes, teils an abenteuerlich an ebenjenen festgemachten Metallträgern.

Alles in allem hat mich die Einfachheit der Bühne angesprochen. Zudem passte die Lokation einer alten Fabrikhalle und die offen gelegte Technik irgendwie zum Stück. Mir hat auf jeden Fall nichts gefehlt.
Eigentlich wollte ich hier noch schreiben, dass auch bei den Requisiten sehr gegeizt wurde. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Dinge fallen mir ein, die benutzt wurden. Da gibt es zum Beispiel eine lebensgrosse Stoffpuppe, einen kleinen Aktenkoffer und Plastikbecher. Und Äpfel, aber zu denen komme ich später.

Band

Für die Musik ist in dieser Produktion von Tommy eine regional bekannte Rockband namens "The Countdowns" verantwortlich. Die Gruppe gibt es schon ewig und entsprechend ist auch das Alter der Musiker. Doch die Ur-Alt-Rocker machten Stimmung und spielten passioniert und fehlerfrei. Besonders der erste Gitarist (Bernie Spiess, ich nehme an das er der erste ist) war fantastisch, im speziellen wenn er mit seiner akustischen Gitarre loslegte.

Musik

Tommy basiert auf der Musik von "The Who". Es handelte sich dabei um eher melodiöse Rockmusik, die aber nur wenig wirklich eingängliche Tonfolgen beinhaltet. Die Ohrwurm-Gefahr ist eher klein. Wer aber öfters Platten der Band einlegt, wird wohl auf die Kosten kommen.

Es gibt ein paar schöne Stellen wo zwei verschiedene Texte übereinander gesungen werden und die Aufteilung auf Frauen- und Männerstimmen sowie im Chor ist ganz gut gelungen. Mir ist fürs erste nur "Pinnball Wizard" im Gedächnis geblieben, wohl weil es wahrscheinlich ist, dass ich das Lied schon gehört habe.

Story

Viele behaupten, dies ist der Schwachpunkt von Tommy. Manche behaupten, es gebe gar keine und man solle das Musical eher als Konzert besuchen. Das finde ich masslos übertrieben. Klar, die Logik ist nicht ganz über alle Zweifel erhaben und wer nicht perfekt Englisch versteht, wird der Story auch nicht folgen können. Aber zu behaupten, es gebe keine, ist einfach nur falsch.

Zwischen Ankunft in der Halle und dem Beginn des Musicals wurde uns sicher fünf Mal gesagt, wir sollen die Zusammenfassung der Geschichte im Programmheft nachlesen, da sie sehr komplex sei. Nun, komplex ist sie eigentlich nicht. Sie wird aber praktisch nur durch schauspielerische Andeutungen und die Liedtexte erzählt. Ich war sicher froh, den Hinweis beachtet zu haben, doch ich glaube, ich hätte es auch ohne irgendwie geschafft.

Trotzdem hätte ich da mehr erwartet, da beim Musical ja per Definition die Geschichte im Mittelpunkt steht. Ab folgendem Absatz bis zum nächsten Titel folgt meine eigene Zusammenfassung der Geschichte, wer also selbst versuchen will, aus dem Stück schlau zu werden, sollte diesen Teil überspringen.

Es geht um den Jungen Tommy. Im ersten Akt wird er von einem Kind gespielt, im zweiten dann von einem regulären Darsteller. Tommy wird Zeuge, wie sein Vater (Captain Walker), eben erst aus dem Krieg zurückgekommen, den Geliebten seiner Frau umbringt. Daraufhin erblindet er, wird taub und redet nicht mehr. Wieso habe ich keine Ahnung.

Da durch diesen praktischen Zufall keine anderen Zeugen verfügbar sind, wird der Vater freigsprochen. Tommy fristet fort an ein sehr ödes Leben, das er in einer Traumwelt verbringt. Seine Verwandten nutzen seine Schwächen aus: Er wird von seinem Cousin als Opfer seiner sadistischen Spässe benutzt und sein verückter Onkel Ernie missbraucht ihn.

Am Ende des ersten und am anfang des zweiten Akts entdeckt zuerst er selbst, dann auch die anderen seine Liebe zum Pinnball. Er wird bald unglaublich gut. Tommy knackt jeden Highscore und wird sogar etwas berühmt.

Seine Eltern versuchen alles, ihn zu heilen. Schliesslich ist eine Behandlung, die unter anderem von der Acid Queen durchgeführt wird, erfolgreich. Dies ist ein Wunder und stellt die Ärzte in ein gutes Licht, obwohl sie selbst kaum Anteil an der Heilung hatten. Ich vermute eher, dass seine Berühmtheit (also dass er endlich positiv beachtet wird) dazu geführt hat, dass alles wieder okay ist, aber das ist nur Spekulation.

Die Acid Queen und Uncle Ernie versuchen, mit der Wunderheilung Geld zu machen. Bald scharen sich Anhänger um den "Pinnball Wizard", die ihn verehren. Tommy gefällt das sehr, denn nach seiner langen Einsamkeit mag er es, mit vielen anderen zusammen zu sein.

Doch die Menge will eigentlich gar nicht zu ihm kommen. Sie will ihn als fernen, unnahbaren Tommy, den es zu erreichen gilt, was aber nicht möglich sein soll. Tommy tut alles, um näher bei seinen Anhängern zu sein. Das kommt in einer sehr eindrücklichen Szene gut zur geltung. Einzig Sally Sampson möchte mehr von ihm, doch sie wird von Tommy ignoriert. Wieso bleibt mir schleierhaft, vielleicht ist jemand alleine für ihn nicht genug.

Praktisch gewaltsam bringt er die Leute dazu, mit ihm zusammen zu wohnen. Es kommt zu einem mir in Erinnerung gebliebener Satz: Sally fragt ihn, wie sie (die Anhänger) mehr so werden können wie er. Tommy antwortet: "Es geht nicht darum, dass ihr so werdet wie ich. Es geht darum, dass ich endlich mehr so bin wie ihr!" Man solle glücklich sein, mit dem was man hat.

Das ist aber den Anhängern zu wenig. Nachdem auch die letzten Versuche der Acid Queen und von Uncle Ernie gescheitert sind, mit Tommy geld zu verdienen, wenden sich alle von ihm ab. Während alle hinter der Bühne mit der Band Patry machen, bleibt Tommy alleine zurück.

Storytelling

(Extra Punkte für englischen Pseudofachbegriff? Nein? Oooch...) Das Stück ist durchkomponiert, es gibt eigentlich keine erklärenden Dialoge. Vieles wird bewusst nur ansatzweise angespielt, die Zuschauer müssen sich immer konzentrieren und viel selbst zuende denken um mit zu kommen. Dies ist sicher nicht jedermanns Sache, mir hat es aber gefallen.

Oft ist der gesamte Cast auf der Bühne, auch wenn die eigentliche Handlung in diesem Moment zum Beispiel nur Captain Walker und Mrs Walker erfordern würde. Die anderen schauen dann entweder zu und geben gespielte Komentare zur Handlung ab oder machen etwas anderes. Dieses "Andere" ist oft verrückt und verwirrend: Ständig fällt wieder irgendwo irgendjemand wie tod um, während nebendran wieder jemand mit jemand anderem "rum macht". Dann gibt es wieder eine sinnlose Verfolgsjagd um den Würfel in der Mitte oder eine Gruppe versucht, den im ersten Akt ständig auf dem Würfel sitzenden Tommy zu einer Reaktion zu bewegen.

Dieses Chaos ist wohl eine Eigenart dieser Produktion und macht das Verständnis noch schwieriger, als es sowieso schon ist. Dennoch fand ich es witzig anzusehen und es gab so viel zu entdecken. Besonders süss fand ich eine Nebendarstellerin, die in einer Nebenszene in der hintersten Ecke der Bühne begann, mit Einwegbechern alas Puppen Familie zu spielen.

Amateurproduktion?

Irgendwie kam das bestimmte Gefühl einer Amateurproduktion auf. Man wurde sehr herzlich begrüsst und jeder kannt irgendwie jeden, ausser ich, ich kannte niemanden. In der Pause kamen einige Darsteller und Bandmitglieder in den Zuschauerraum um mit ihren Freunden und Verwandten zu quatschen.

Wenn man jedoch ins Programmheft schaut, sind alle Darsteller irgendwie studiert und auch das Kreativteam sollte wissen, was sie tun. Das Ganze kam zwar nicht an eine gute Produktion im Musicaltheater heran, aber eine Amateurproduktion war das nicht. Dafür waren die Stimmen zu gut und das Schaupiel zu ausgefeilt. Einigen wir uns auf Low-Budget?

Darsteller

Das Ensemble war gut, mit vorallem guten Frauenstimmen. Die Männer waren auch nicht schlecht, ich glaube aber, sie hätten mehr gekonnt, wenn es das Arrangement zugelassen hätte.

Didier Coengracht - Tommy

Der Hauptdarsteller, der erst im zweiten Akt den ersten Auftritt hat (vorher wird Tommy von einem Jungen gespielt, der nicht im Programmheft erwähnt ist). Coengracht überzeugte mich vollkommen. Sein "Erwachen", als er das erste Mal seit 15 Jahren (oder so) wieder sehen und hören kann ist phänomenal gespielt. Auch seinen ersten Ton der zögerlich und in der falschen Tonhöhe beginnt und immerk kräftiger wird, ist toll. Leider kann er seine tolle Stimme in dieser Rolle nicht sehr oft zum Einsatz bringen.

Céline Meilleurat - Mrs Walker

Sie hat ebenfalls eine gute Stimme und sieht gut aus ;) Die grossen Gefühle bringt sie gut auf die Bühne, bei den kleinen happert es ein wenig. So hätten die verschiedenen Emotionen im Umgangmit ihrem unerreichbaren Sohn Tommy mehr Potential geboten.

Stefan Raaflaub - Captain Walker

Was bei Mrs Walker etwas gefehlt hat, macht er besser. Er zeigt die Hoffnung, wenn wieder ein neuer Therapieversuch startet und die Niedergeschlagenheit und die Wut, wenn wieder etwas nicht geklappt hat besser.

Daniel Raaflaub - Uncle Ernie

Uncle Ernie ist verrückt. Und er isst das ganze Stück über Äpfel. Ein weiteres "Warum weiss ich nicht". Ernie lacht öfter, als dass er singt, und das kann Daniel Raaflaub herrlich verrückt. Aber auch sein Lied "Fiddle About", in dem er den kurzfristig durch eine Puppe ersetzten Tommy missbraucht, trägt er kraftvoll und exzentrisch vor.

Sylvia Heckendorn - Acid Queen

Im hautengen Kostüm macht die Acid Queen die Bühne unsicher. Sie wirkt dabei wie eine Drogensüchtige: Mal total aufgedreht, dann leigt sie wieder irgendwo wie ein Häufchen Elend herum. Falls es das war, was ich glaube, dann hat sie es gut gemacht, falls nicht, habe ich es nicht verstanden.
Sylvia Heckendorn ist eigentlich Opernsängerin, aber auch in diesem Rock-Musical kann sie gesanglich überzeugen. Wie erwähnt war auch ihr Schauspiel gut, ich habe immer erkannt, was gerade abgeht, das warum blieb aber wie schon öfters eher unklar.

Massimo Cammizi - Cousin Kevin

Cammizi hat eine passene Stimme, wirkt aber trotz Kostüm und Makeup zu alt für einen Cousin von Tommy. Klar wäre es möglich, dass es ein grosser Altersunterschied gibt, aber den Liedtexten nach müsste er etwa gleich alt sein. Schauspielerisch bin ich geteilter Meinung: Die im Text nicht vorkommende unerwiderte Liebe zu Sally Sampson bringt er gut auf die Bühne, das leicht sadistische Verhalten gegenüber Tommy, von welchem in seinem Lied "Cousin Kevin" die Rede ist, eher nicht.

Naemi Mettler - Sally Sampson

Naemi Mettler ist wohl die beste Tänzerin des Casts, was auch oft unterstrichen wird. Sie hat auch etwas mehr Sologesangspassagen als der Rest der weniger wichtigen Rollen, was sie auch ganz gut meistert. Schauspielerisch überzeugt auch sie, egal ob sie nun die Ablenung gegenüber Kevin oder die Zuneigung zu Tommy darstellt.

Ensemble / Kreativteam

Weitere Darsteller in nunbenannten Rollen sind: Hanan Kohlenberger, Rafael Oliviere (spielt am Anfang den Liebhaber von Mrs Walker), Chris Handschin, Nadine Zemp, Victor Hofstetter, Sophie Horvath und Simone Jaccoud.

Letztgenannte ist laut Programmheft schweizer Chefredakteurin bei musicalzentrale.de, vielleicht kennt sie ja jemand. Jaccoud ist auch die einzige, die nie eine Vollzeitausbildung in einem "Bühnenfach" gemacht hat, sofern ich die Texte im Heft richtig verstanden habe. das merkt man auch, dennoch passt sie wunderbar in den bunten Haufen.

Regie führt Andy Tobler, für die Musik ist Alan Müller zuständig. Daneben gibt es ein umfangreiches Kreativteam mit Grafikern, Bühnengestaltern, Sound- und Lichttechniker sowie eine Medizienerin, die irgendetwas spezielles mit ihrer Erfahrung in MRI-Forschung anstellen kann (ich glaube es hat etwas mit den projezietzen Animationen zu tun).

Programmheft

Das Programmheft ist gratis und zu empfehlen. Es gibt einen guten Überblick über die Geschichte des Stücks und beleuchtet die einzelnen Darsteller. Nur Bühnenfotos mit angelegten Kostümen gibt es wieder einmal keine. Das Heft ist gleichzeitig Deutsch und Englisch. Diese Zweisprachigkeit ist aber ziemlich missglückt, es gibt Texte die nur in Englisch vorhanden sind und andere nur in Deutsch. Das störte mich allerdings nicht, da mein Englisch nicht soo schlecht ist.

Fazit und Reaktionen des Publikums

Ich muss sagen, mich hat Tommy überzeugt. Es ist irgendie etwas anderes, mit einer sehr ungewähnlichen Erzählweise, welche viele abschreckt. Wir waren zu fünft dort und dreien hat es überhaupt nicht gefallen. Sie haben wohl wie ich etwas wie We Will Rock You erwartet, konnten sich dann aber nicht von dieser Erwartungshaltung lösen.

Das Stück könnte etwas massentauglicher gemacht werden, in dem man einige Dialoge zwischen den Liedern einfügen würde. Dennoch halte ich die Story nicht für schlecht. Es ist ja nicht so, dass eine hanebücherne Story um ein paar Lieder von "The Who" geschrieben wurde, schon das Album Tommy erzählte ja diese Geschichte.

Während der Vorstellung war das Publikum sehr still, es gab nicht einmal Zwischenaplaus nach den einzelnen Liedern. Dieser war aber durch die Komposition auch nicht wirklich vorgesehen. Wenn die zwei Akte jeweils vorbei waren, gab es jedooch frenetischen Applaus und zum Schluss auch teilweise Standing Ovations.

Empfehlung und weitere Informationen

Das Stück ist sicher mehr Geschmacksache als andere. Dennoch würde ich einen Besuch denjenigen empfehlen, die in Basel oder der Umgebung wohnen und offen für etwas Anderes sind. Ich weiss nicht, wie viel eine Karte kostet, habe aber gehört, sie sollen eher teuer sein. Wer auf gute Rockmusik steht, sich nicht an einer schwer zu verstehenden aber tiefgründigen Story stört und gerne nach versteckten Nebenhandlungen sucht, kann kaum etwas falsch machen. Aber von weit her anreisen würde ich nicht, denn es ist eine sehr kleine Produktion mit einem Hauch von Amateurcharme, auch wenn die Darsteller Profis sind.

Tommy in Basel läuft seit dem 11. und geht noch bis zum 27. April. Es gibt laut Speaker noch vier Vorstellungen und einige freie Plätze sind noch zu ergattern. Weitere Informationen gibt es unter http://www.tommyrockopera.com.


Nun, das war es wiedereinmal von mir. Ich hoffe ich konnte jemanden auf den Geschmack bringen, sich das Musical mal anzusehen, wenn wohl auch nicht hier in der Schweiz, oder aber jemanden davon abzuhalten, einen Fehlkauf zu machen, falls das Genannte nicht dem eingenen Geschmack entspricht. Wie immer beinhaltet der Text meine eigenen Eindrücke, welche nicht mit der allgemeinen Meinung übereinstimmen müssen (in diesem Fall eher wahrscheinlich). Generell lässt sich sagen, dass es ein Musical schwer hat, mir nicht zu gefallen. Fragen beantworte ich übrigens immer gerne und andere Meinungen sind herzlich willkommen :)

Liebe Grüsse
Gwaagy
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Jaah, meine Beiträge sind IMMER zu lang. :oops: I'm Sorry.

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ulpa1979
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Re: Tommy - 19.04.2013 in Basel

Beitragvon ulpa1979 » 20.04.2013, 22:54:28

Danke für den tollen Bericht. Ich wusste bisher auch nicht, worum es in dem Stück geht, auch wenn ich schon mal davon gehört hatte. Klingt auf jeden Fall interessant. Aber leider ist Basel zu weit weg für mich. Naja, vielleicht wird es ja auch mal in meiner Nähe aufgeführt.
"Mein Kind man schläft hier nicht so lang! Ich dulde keinen Müßiggang!"


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