Elisabeth 1.12.2012 - Wien

[midnight]

Meine erste Elisabeth-Vorstellung, auf die ich mich schon seit Monaten wahnsinnig gefreut habe. Begleitet hat mich kurzfristig eine Freundin. Die Karten hab ich erst am Tag der Vorstellung erhalten, da ich mit einem Reiseunternehmen nach Wien gefahren bin. Die Busfahrt war schon sehr lustig. Wir hatten in einem Bistrobus die erste Reihe, sprich direkt über dem Fahrer.
Vor dem Theater angekommen, mussten wir bis etwa 19 Uhr warten, bis wir reingelassen wurden.
Im Theater waren die Plätze dann im ersten Rang rechts, dritte Reihe. Die Sich war wirklich sehr schön, nur die rechte Bühnenecke konnten wir nicht sehen.
Die Kulissen waren wirklich schön, vor allem die Hintergrundbilder. Ein Traum. Vor allem der Sonnenuntergang bei „Boote in der Nacht“. Auch schön war „Nichts ist schwer“. Das Riesenrad im Hintergrund hat sich, wie die rote Gondel bewegt. Das Ganze hat das Gefühl vermittelt, wirklich in einem Riesenrad zu sein.
„Hass“ kannte ich zwar schon von der CD, bzw. der DVD aber im Theater wirkt das Lied noch viel schockierender als auf Video. Daraufhin hat es auch kaum einer gewagt, zu klatschen.
Schade fand ich nur, dass an den Kostümen die „Schimmelkanten fehlen, bzw. die „Todesengel“ nicht blond sind. Obwohl der Tod dadurch hervorgehoben wird.

Elisabeth: Anemieke van Dam
Anemieke war ganz anders als Elisabeth, als ich es mir vorgestellt habe. Ich hab mir vorher älter Aufnahmen von ihr angehört und fand sie nicht so prickelnd. Aber sie war wirklich toll, sowohl vom Schauspielerischen, als auch vom Gesang. Sehr überzeugend.
Einzig, was aber auch an der Entfernung liegen kann ist, dass sie mir für „Boote in der Nacht“ fast zu jung gewirkt hat.

Der Tod: Mark Seibert
Ein, meiner Meinung nach, großartiger Tod. Er wird zwar nie wirklich ganz an meinen Lieblingstod heranreichen, aber er hat toll gespielt. Die Mimik und Gestik war sehr überzeugend.
Vom Gesang her auch wirklich, wirklich toll. Und auch sehr sympathisch. Mir ist jetzt nichts Negatives bei ihm aufgefallen.
Ich hatte am Ende der Vorstellung eine Gänsehaut.

Luigi Lucheni: Kurosch Abbasi
Der beste Lucheni nach Serkan Kaya. Wirklich großartig. Er spielt wirklich super und mit viel Humor und Begeisterung. Vor allem „Kitsch“ und „Milch“ waren herausragende Stücke. Bei Milch tut mir das Orchester leid, wenn die mit den Milchkannen auf den Boden schlagen…

Franz Joseph: Franziskus Harteinstein
Ein Franz Joseph, der nicht ganz mein Fall ist. Er spielt seine Rolle gut, hat mich aber nicht überzeugen können. Außer bei „Boote in der Nacht“.

Erzherzogin Sophie: Daniela Ziegler
Für die Erzherzogin hat Daniela Ziegler meiner Meinung nach eine teilweise zu hohe Stimme. Das hat der Rolle teilweise die Glaubhaftigkeit genommen. Da würde eine etwas tiefere, rauere Stimme gehören. So wie Else Ludwig. Ansonsten hat sie die Sophie sehr resolut, streng und bestimm dargestellt.

Erzherzog Rudolf: Gernot Romic
Ich weiß nicht, wie Anton Zetterholm den Rudolf spielt, aber Gernot Romic war sehr gut. Er hat sich nicht bei „die Schatten werden länger“ an die Wand singen lassen. Sehr überzeugend und gut gespielt. „Wenn ich dein Spiegel wär“ hat mich fast zu Tränen gerührt.

Ensemble:
Ein großartiges Ensemble mit tollen Stimmen.

Fazit: Ich würde mir die Show auf jeden Fall noch einmal ansehen. Sehr empfehlenswert. Großartige Darsteller und ein wundervolles Bühnenbild. Schade, dass ich so weit von Wien entfernt wohne.

[smaragdgrün]

Danke für den Bericht!