Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Wie gefiel euch eine Vorstellung und was würdet ihr kritisieren?

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Gaefa
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Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Gaefa » 31.07.2011, 16:09:31

Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011


Wir waren ungefähr eine Stunde vor Einlass zur Abendvorstellung am Theater. Gerade als wir hineingehen wollten, lief ein großer Mann mit dunklen Haaren und einem Bart mit einem Kaffee in der Hand an uns vorbei – Mathias Edenborn. Ich hatte nur gelesen gehabt, dass er eine Zeit lang wegen einer Verletzung nicht gespielt hatte. Doch diese schien nun ausgeheilt zu sein und er würde wohl auf der Bühne stehen. Da es leicht regnete, gingen wir uns Foyer. Da liefen gerade drei weitere Darsteller an eben diesem vorbei. Zu erkennen war, auch wenn sie ihre Haare unter einer Mütze versteckt hatte, Sabrina. Wir freuten uns sehr, weil wir sie sehr gerne sehen wollten. Da wir noch so viel Zeit hatten, gingen wir noch einmal nach draußen und stellten uns unter den Torbogen, der zum Schlossgarten führte. Von da aus konnte man den Bühneneingang sehen und so konnten wir schon vor Showbeginn ein paar weitere Darsteller erblicken. So Daniele Nonnis mit einer Jacke, auf der etwas mit Gebrüder Grimm und Kassel stand, Jogi Kaiser und Christian Schöne mit Jacken von der Päpstin, auf denen praktischer Weise der Name hinten aufgedruckt war. Außerdem konnten wir auch Matthias Bollwerk, Norbert Conrads erkennen. Somit war die Vorfreue auf die Show geweckt.

Ich war sehr gespannt auf „Die Päpstin“, das dritte Musical der Spotlight Produktionsfirma. Schon Elisabeth – die Legende einer Heiligen und Bonifatius haben mir sehr gut gefallen. Somit hatte ich hohe Erwartungen in dieses Stück und ich bin nicht enttäuscht worden. Zwar konnte die Päpstin für mich Elisabeth nicht toppen, aber toll war es auf jeden Fall.

Erst einmal zu den einzelnen Rollen und deren Besetzung:

Die Päpstin: Sabrina Weckerlin
Sie kam direkt beim Prolog als Päpstin auf die Bühne und äußerte ihre Zweifel. Bis zu ihrem nächsten Auftritt musste man dann ein wenig warten. Erst in der Domschule wurde die kleine Johanna erwachsen und Sabrina betrat die Bühne. Sie setzte sich auf ihren Platz und begann lateinische Verse zu transkribieren. Dabei murmelte sie vor sich hin und schaute immer wieder, ob sie die richtigen Worte abschrieb. Dabei war sehr lustig, dass sie begann mit „Miserere mei deus secundum magnam misericordiam tuam…“ Wer Elisabeth kennt, merkt unschwer, dass eben diese Verse dort auch auftauchen. Ich fand es cool, dass es wieder aufgegriffen wurde, aber vor allem kam es wohl auch Sabrina entgegen, die keine neuen lateinischen Worte auswendig lernen musste.
Ihr Zusammenspiel mit Mathias als Gerold war toll und auch gesanglich harmonierten die beiden sehr gut. Auf dem Jahrmarkt hatte Sabrina offensichtlich ihren Spaß. Besonders schön gespielt war die Szene mit der Milch. Sie hat sie gekostet, ein wenig gewartet, und dann keck die Empfehlungen an die Ziege ausgesprochen, echt klasse. Als Gerold sie dann zur der antiken Türkonstruktion führte, war sie aufgeregt wie ein kleines Kind und schön war ihr Kommentar, dass sie wenigstens ein Schloss verdient hätte, wenn auch nur ein ganz kleines. Das Duett von ihr und Mathias war sehr schön. Als Richild im Anschluss ihre Hochzeit mit dem Sohn des Hufschmieds organisierte, tat sie einem echt leid. Während der Hochzeit sind dann wieder Hugin und Munin aufgetaucht und haben sie beim Angriff der Normannen geschützt. Ihr erstes Solo folgte mit „Wer bin ich Gott“, wobei sie ihrem toten Bruder das Gewand auszog und sich auf der Bühne vor den Augen der Zuschauer in Johannes verwandelte. Hierbei half ihr die Heilige Katharina, die auch immer wieder auftauchte, um sie zu beschützen.
Im zweiten Akt war dann aus Johanna der Mönch Johannes geworden, der sich im Kloster zu Fulda behaupten musste. Sie hat auch diese Rolle ziemlich gut gespielt und man hat ihr nicht direkt angesehen, dass sie eine Frau ist. Auch hat sie als Johannes ein wenig tiefer gesprochen, um nicht aufzufliegen. Den Wissensdurst hat Sabrina gut herübergebracht. Als ihr Vater sie besuchen kam, verfolgte sie wieder „Wechselbalg“.
„Einsames Gewand“ war wunderschön von ihr gesungen und toll umgesetzt. Das Ensemble war eingefroren und sie lief hindurch, unbemerkt von allen, sehr schön gemacht. Bei diesem Lied konnte sie gesanglich wieder zeigen, was sie kann. Es war auch das einzige Lied, was ich schon vorher kann, weshalb es mir live noch besser gefallen hat als auf den Videos zuvor. Als Aeskulapius sie wieder traf, hat sie bedacht darauf nicht erkannt zu werden, die Kapuze besonders weit ins Gesicht gezogen. Dies half trotzdem nicht denn sie wurde von ihm bekannt. Doch wie schon der Abt Rabanus zuvor, wollte er ihre Identität schützen. Ihr Zusammenspiel mit den großen Männern Roms war durchweg sehr gut. Als Nomenclator hatte sie dann nicht mehr die Mönchskutte an, aber auch dieses Kostüm kaschierte sehr gut. Als sie abermals die antike Konstruktion zur Türöffnung nutzte, erkannte aus Gerold wer sich da als Johannes ausgab. Wieder konnte sie nicht entfliehen, aber sie überzeugte sowohl ihn als auch die Zuschauer von ihrem Auftrag. Etwas überraschend kam dann wiederum ihre Ernennung als Papst, da sie gerade im Gefängnis war. Das war eine Szene, die meines Erachtens, ein wenig knapp und unerwartet verlief. Als sie dann die Wahl annahm, kam sie im Papstgewand auf die Bühne, ohne aber den weiten Umhang zu tragen. In diesem Kostüm erkannte man eindeutig, dass sie eine Frau war. Ein bisschen weniger Körperbetonung hätte es hier getan, auch wenn man mit dem Mantel nichts mehr erahnen konnte. Ihr Lied „Das bin ich“ war wunderschön gesungen und zeigte wie sie ihre Aufgabe annahm.
Auch als Papst spielte sie überzeugend und wurde immer schwächer, was man ihr ansah. Der Traum, in dem ihr eröffnet wurde, dass sie ein Kind bekomme, war ein wenig obskur. Ihr Gespräch mit Gerold wiederum sehr authentisch. Ebenso die Osterprozession, auf der sie sich schwach und deutlich mitgenommen dem römischen Volk zeigte. Nach Gerolds Ermordung, ließ sie ihre Maske fallen, wobei sie das Finale einleitete. Bevor sie starb sang sie noch einen wunderschönen Teil des letzten Liedes. Dann lag sie – als Frau erkennbar – auf den Treppen und war tot.
Ich kann nur sagen, dass Sabrina fantastisch war. Sie hat sowohl die Klosterschülerin Johanna als auch den Mönch Johannes als auch dann ihre Rolle als Päpstin überzeugend gespielt. Bei ihr hab ich immer das Gefühl, dass sie die Rollen nicht spielt, sondern lebt, so sehr steigert sie sich hinein und verkörpert diese einfach großartig auf der Bühne. Auch gesanglich war sie von Anfang bis Ende hervorragend.
Abschließend kann ich nur sagen, dass sie großartig war und eine tolle Leistung gebracht hat, Hut ab!

Gerold: Mathias Edenborn
Ihn hab ich das erste Mal auf der Bühne gesehen und ich muss sagen, dass er mir gut gefallen hat. Seinen Akzent konnte er größtenteils gut verbergen, nur an einigen Stellen kam er charmant hervor.
Sein Auftritt bei Fulgentius machte ihn schon sympathisch, da er sich für die kleine Johanna eingesetzt hat und als Gegenspieler von Anastasius zu erkennen war. Dass seine Frau sie Entscheidung Johanna aufzunehmen, nicht toll fand, merkte man eindeutig, doch er schaute sie nur einmal an und überging das dann. Er war es dann auch, der die kleine Johanna von der Bühne trug. Sein Zusammenspiel sowohl mit der kleinen als auch großen Johanna war herzlich und überzeugend. Als er etwas später Sabrina ein Tuch umlegen wollte, hatte das nicht so richtig geklappt, was er mit einem „Hupsala“ kommentierte, aber ganz gekonnt weiter machte. Auch später hat er sich noch einmal verhaspelt und musste das Wort, an dem er hing, wiederholen, was aber ja auch bei jeder normalen Unterhaltung passiert. Aber immer wieder schön solche Kleinigkeiten, das macht eben ein Liveerlebnis aus. In „Wehrlos“ konnte er dann stimmlich zeigen, was in ihm steckte – toll gesungen. Und schon im nächsten Lied konnte er eine ganz andere Seite von sich zeigen. Zuerst zärtlich mit Johanna, ging er nun scharf gegen Anastasius vor und bezeichnete ihn – zurecht – als „Parasit der Macht“.
Hiernach dauerte es wieder einige Zeit bis er erneut in Erscheinung trat. Es folgte im zweiten Akt sein wunderschönes Solo „Ein Traum ohne Anfang und Ende“, in dem er sich an Johanna erinnerte. Wieder erschien der Hintergrund, der schon bei dem Duett der beiden da war. Er hat total gefühlvoll gesungen und sowohl durch Schauspiel als auch durch Gesang seinen Gefühlen Ausdruck verliehen. Schön war, dass gegen Ende des Liedes Sabrina als Johanna im Hintergrund erschien und durch den leicht durchsichtigen Hintergrund angestrahlt wurde und die Hand nach ihm ausstreckte, aber sie konnten sich nicht erreichen. Toll gemacht.
Sein Wiedersehen mit ihr war von seiner Seite aus wirklich freudig. Er hat sich allerdings auch auf das Spiel eingelassen und ein überzeugendes Doppelleben geführt. Dass er sie allerdings am Schluss wieder verlassen wollte, fand ich weniger passend zu seinen vorherigen Beteuerungen, dass er immer bei ihr bleiben werde. Auch gab sich Johanna schnell geschlagen und willigte sofort ein mit ihm nach der Osterprozession zu fliehen.
Seine Ermordung durch die Handlanger von Anastasius leitete dann das Finale ein.
Insgesamt hat er toll gespielt und schön gesungen. Sein Zusammenspiel mit Sabrina und den anderen war toll. Vor allem sein Solo hat mir gefallen. Ich hab mich gefreut ihn in der Rolle gesehen zu haben, er hat mir sehr gut gefallen.

Anastasius: Christian Schöne
Der Fiesling schlechthin – also auch die richtige Rolle für Christian Schöne, der damit die Reihe der Fieslingsrollen in den Spotlightproduktionen, die er spielte, weiterführte. Schauspielerisch hat er dies auch wieder super hinbekommen. Gesanglich konnte er mich dieses Mal nicht komplett überzeugen. Seine Teile bei „Parasit der Macht“ oder auch „Im Namen des Herrn“ waren gewohnt solide. „Zum Ruhme der Familie“ hat mir dahingegen weniger gefallen, was allerdings am Arrangement des Refrains liegen konnte, da dies weder von Vater noch Sohn wirklich toll war.
Seine Prüfung von der kleinen Johanna war schön gespielt, da seine Argumente von der kleinen richtig schön entkräftigt wurden. Dass er immer wieder mit Gerold zusammenstieß und ihm unterlag, verdeutlichte, dass sein Einfluss nicht stärker wurde und er immer wieder Niederlagen einstecken musste.
Sein Zusammenspiel mit seinem Vater Arsenius war gut. Man sah ihm vor allem zu Anfang an, dass er noch der unerfahrene Sohn war, der vom Vater die Machtspiele lernen sollte. Über das Stück hinaus entwickelte er sich weiter und nahm letztendlich die Macht an sich. So setzte er sich am Schluss beim letzten „zum Rume der Familie“ auf den Papstthron und nahm die Fäden in die Hand. Interessant, dass hier von einer Inszenierung der Politik gesprochen wurde und Anastasius nun meinte, dass jetzt nichts mehr inszeniert wird. Nun war er seinem Vater überlegen.
Die Tatsache, dass er zum Schluss erkannte, dass der Papst wohl das kleine Mädchen sein konnte, das er damals kennengelernt hatte, fand ich etwas seltsam, so viel Einsicht hätte ich dieser Rolle nicht zugetraut.
Alles in allem hat er mir dennoch gut gefallen, auch wenn seine Rolle mit komplett unsympathisch war. Er hat sie jedoch von vorn bis hinten gut ausgefüllt und wieder mal einen überzeugenden Fiesling verkörpert. Einzig sein „Zum Rume der Familie“ legt einen Schatten über seine sonst durchweg gute Leistung.

Mutter / Marioza: Petra Roth / Eveline Suter

Da die Mutter und Marioza eigentlich eine Doppelrolle ist, die von Isabel Dörfler gespielt wurde, ist es leider ein wenig schwierig die Besetzungsliste richtig zu interpretieren. Es sollen nämlich Eveline Suter und Petra Roth die beiden Rollen gespielt haben. Leider bin ich mir nicht sicher welche von beiden diese Rolle und welche die Marioza gespielt hat. Davon abgesehen war sie als Mutter große Klasse.
Ihr Zusammenspiel mit der kleinen Johanna war liebevoll und schön anzusehen. Die Rituale bei der Erzählung von den heidnischen Gottheiten haben beide toll und vor allem ziemlich synchron hinbekommen. Auch der schwedische Anfang ihres Solos „Boten der Nacht“ war sehr verständlich gesprochen. Das Lied an sich war wunderschön und hat die Geschichte toll erzählt. Gesanglich gefiel sie mir sehr und war sogar besser als Isabel auf der CD. Schön an dem Lied war auch, dass so Hugin und Munin, die beiden Raben, die Johanna auf ihrem Weg begleiteten, eingeführt wurden und dabei auftauchten und getanzt haben.
Als der Vater sie erwischte, tat sie einem richtig leid und auch sonst hatte sie nicht viel zu sagen, weshalb ihre Rolle, abgesehen von dem tollen Lied, relativ klein war. Sie wachte dann noch einmal auf, als ihre Kinder wegliefen und winkte der kleinen Johanna zum Abschied, bevor sie wieder so tat als würde sie schlafen.
Welche auch immer von den beiden diese Rolle gespielt hat, sie hat das Lied wunderschön gesungen und mir richtig gut gefallen.
Die andere von beiden als Marioza war auch gut und das „Die Caesarin von Rom“ schön gesungen, abermals gefiel mir das Lied besser als jetzt auf der CD. Auch ihr Zusammenspiel mit den großen Männern Roms war durchweg gut. Sie hat toll getanzt und mit dem Ensemble gut harmoniert. So war es beeindruckend wie sie seelenruhig weitersang, während sie von einigen Herren auf die Hände genommen wurde und dann dort in der Höhe lag. Auch als sie Johanna verführen sollte, hat sie gut gespielt.
Sie war wieder eine dieser Rollen, die eine nette Unterbrechung des Hauptgeschehens bewirken und ein Lied als Showstopper hineinbringen. Wobei hier auch die Verschwörung weitergetrieben wurde. Das Lied war ganz schön und die Darstellerin war toll, aber ich kann keine große Begeisterung für diese Rolle aufbringen, dennoch tolle Leistung.

Fulgentius / Rabanus: Dietmar Ziegler
Ja, aufgrund der vielen Männerrollen, die meist Doppelrollen und nicht sonderlich lang waren, fiel es mir schwer die einzelnen auseinander zu halten oder gar den Namen zuzuordnen. So hab ich auch erst im Nachhinein herausfinden können, wer das tolle Solo im zweiten Akt hatte und wie die Rolle überhaupt hieß…
Im ersten Akt stand Dietmar Ziegler als Lebemann Fulgentius auf der Bühne, der mir nicht weiter positiv oder negativ aufgefallen ist. Er hat gut gespielt und war überzeugend, wobei er dafür gesorgt hat, dass Johanna auf die Domschule gehen konnte. Da er dem Wein sehr ergeben war, kamen so lustige Sprüche zustande wie: „Wolltet ihr nicht nur ein Kind mitbringen oder seh ich schon doppelt?“.
Seine Rolle im zweiten Akt war auch nicht besonders groß, ist mir aber deutlich im Gedächtnis geblieben. Er war der Fürsprecher Johannas im Kloster, der sie vor den anderen Brüdern geschützt und ihr griechische Schriften zum Studieren gegeben hat. Da kam dann auch das besagte tolle Solo „Hinter hohen Klostermauern“. Er hat hier – vor allem gesanglich – einen totalen Gegensatz zu Arsenius dargestellt, da das Lied von vorn bis hinten einfach toll und sauber gesungen wurde. Es war ein kleines Highlight. Auch die hohen Töne hat er super bekommen und schön gesungen. Schade war, dass das Lied durch eine Sprechszene unterbrochen wurde, so wie es bei übermäßig vielen Liedern der Fall war. Ohne ein solches Underscoring, wie es im Booklet bezeichnet ist, wäre das Lied wahrscheinlich noch faszinierender gewesen. Dennoch, wirklich wunderschön!
Als Rabanus dann herausgefunden hatte, dass Johannes in Wirklichkeit Johanna war, riet er ihr aus dem Kloster zu fliehen und nach Rom zu pilgern – verraten wollte er sie allerdings niemals, er stand voll und ganz auf ihrer Seite, was seine Rolle natürlich sympathisch werden ließ.
Insgesamt gesehen hat mir Dietmar Ziegler gut gefallen, besonders sein Solo als Rabanus.
Ein wenig getrübt wurde dieses Bild allerdings davon, dass die beträchtliche Anzahl an kleinen Rollen das ganze ein wenig unübersichtlich werden ließ. Es wäre hilfreich gewesen, wenn Sabrina ihn ein paar Mal mit Namen angesprochen hätte und diesen nicht nur einmal später in einer Unterhaltung mit dem Papst genannt hätte. So war mir leider eine ganze Weile nicht genau klar, wer eigentlich wer ist, diese Verwirrung hätte man leicht beseitigen können.

Vater / Papst Sergius: Norbert Conrads
Norbert Conrads gab einen stattlichen und vor allem strengen Vater ab. Er hat diese Rolle vollkommen ausgefüllt und war furchteinflößend.
Schon im Prolog wurde deutlich, dass er Frauen geringschätze, indem er „Per mulierem culpa successit“ wiederholt zitierte. Man konnte nun erahnen, dass Johanna eine schwere Stellung bei ihm haben würde.
Direkt als er kam, ging er auf seine Frau los, was ihn bedrohlich wirken ließ. Seinen Sohn Johannes wollte er Aeskulapius mitgeben. Als Johanna zu erkennen gab, dass sie lesen und schreiben konnte, musste sie bei Aeskulapius Schutz vor ihrem tobenden Vater suchen. Dieser bekam sie zuletzt allerdings doch in die Finger und beendete die Gnadenfrist mit dem Lied „Wechselbalg“. Toll gesungen von ihm und fast noch besser gespielt. Er tobte vor Wut und brachte dies auch rüber. Er zog die kleine Johanna an den Haaren auf die Beine, warf sie wieder zu Boden und schrie sie an. Das Zusammenspiel war grandios, die kleine musste echt viel Vertrauen zu Norbert haben, so wie er sie da anging, Respekt vor der Leistung beider bei diesem Lied!
Später tauchte er dann noch einmal im Kloster zu Fulda auf. Hier kam er mir allerdings zu gesund und kräftig daher, als dass der direkt folgende Herzanfall sehr authentisch herüberkam. Zwar hatte es ihn zutiefst getroffen als er Johanna erkannt hatte, was er auch mit gewaltiger Stimme verlauten ließ, allerdings ist die Begebenheit im Film, dass er schon als und blind war, deutlich passender. Wenigstens ein wenig älter und schwächer oder fast blind hätte er sein können. Aber auch hier sang er „Wechselbalg“, was er allerdings nicht zu Ende brachte, da er plötzlich zusammenbrach.
Hiernach konnte er dann als Papst Sergius auftreten. Zuerst hatte er die Genesung vor sich, die ihm durch Johanna gelang. Schön war, wie er ihre Hand hielt und meinte dieser Arzt hätte mal nicht so grobe Hände wie die anderen. Auch im weiteren Verlauf war sein Zusammenspiel mit Sabrina sehr schön. Als er wieder voller Kraft war und seinem Amt nachging, stellte er sich auf die Bühne und verkündete mit lauter Stimme eine Anordnung, was schon ziemlich imposant war. Er hat die richtige Erscheinung und Stimmgewalt für diese Rolle. Lustig war, als Johanna von Abt Rabanus erzählt, wie er mit Badacht meinte: Fulda, welch bedeutende Stadt. Das sorgte natürlich für einen Lacher und gab sogar Szenenapplaus. Er hat es aber auch darauf angelegt, trotzdem passend. Sein Tod war nicht sonderlich spektakulär und ging etwas unter, da drei verschiedene Geschehen in kurzer Zeit bzw. zeitgleich abliefen.
Alles in allem hat er mir sowohl als Vater als auch als Papst sehr gut gefallen. Gesanglich war er stark und überzeugend. Schauspielerisch war er als Vater impulsiv und bedrohlich, als Papst hingegen gerecht, was er alles toll verkörpert hat.

Aeskulapius: Daniele Nonnis
Er war es, der Johannas Talent entdeckt und gefördert hat. Er hat sie überzeugend vor ihrem Vater schützen wollen und hat toll mit den Kindern zusammengespielt. Auch hat er die kleine Johanna halb hinter sich gestellt, als er die Kinder Fulgentius vorgestellt hat, so dass sie halb im Schatten stand. Er war außerdem ihr Lehrer an der Schola, weshalb er weiterhin ihr beistand und geholfen hat, wenn sie von den Jungen verspottet wurde. Schön war, als er bei allen vorbei ging und die Kinder tadelte, was sie falsch gemacht hatten, wie: Falsch konjugiert und „Ablativus absolutus, wie oft soll ich dir das noch sagen?“. Nachdem er nach Rom zum Papst gerufen wurde, verabschiedete er sich schweren Herzens von ihr und tauchte auch erst wieder auf der Bühne auf, als Johanna in Rom angekommen war. Dort trafen sie sich wieder und Aeskulapius erkannte seine frühere Schülerin und schützte ihre Identität, so dass ihrem Aufstieg nichts im Weg stand. Er war es auch, der ihr später verkündet hat, dass sie zum Papst gewählt wurde. Die hat er auch schon beim Prolog getan, wobei er seine lateinischen Ausrufe immer brav übersetzt hat, so dass ihn alle verstehen konnten. Sein „Annuntio“ hörte sich allerdings an wie „anuzio“, was das Wort doch ein wenig entstellt hat. Ganz zum Schluss wird ihm dann noch seine zweite Aufgabe zuteil – die des Erzählers, der sich ans Publikum wendet. Einmal hatte er es im Verlauf des Stückes schon getan, jetzt merkte man deutlich, dass er das Publikum über die Geschehnisse unterrichtete. Er erklärt vor allem, was nach dem Tode Johannas passierte, dass sie in den Herzen weiterlebte und Anastasius nicht Papst wurde, aber die Päpstin aus Rache aus allen Chroniken tilgte. Auch diese Aufgabe des Erzählers hat er toll gemeistert und sie passte auch zu der Art seiner Rolle. Hier durfte er noch ein wenig singen, was er auch schon vorher ein wenig tat. Mir gefiel seine Stimme gut.
Abschließend lässt sich sagen, dass er mir echt gut gefallen hat und durch seine Rolle als Johannas Helfer und Fürsprecher sehr sympathisch war. Toll gelöst fand ich, dass er als Erzähler das Publikum über all das aufgeklärt hat, was man zum Ende hin nicht mehr auf die Bühne bringen konnte. Tolle Rolle, schön gesungen und klasse gespielt.
Er war es, der nach dem Schlussapplaus noch das Wort an die Zuschauer richtete und zum Spenden aufforderte. Zuvor wollte er allerdings noch ein wenig mehr Lob für die Darsteller einheimsen und erklärte, dass diese Qualität jede Show hat und das bei 12 Shows in der Woche. Das gab natürlich noch mal extra Applaus.
Bei seiner Ansprache verfiel er ein wenig in einen Dialekt, den er damit begründete, dass er aus Kassel kam. Dies erklärte dann auch die Jacke, die er vor der Show angehabt hatte.

Arsenius: Jogi Kaiser
Der fiese Vater des Anastasius – hier passt mal wieder: Wie Vater, so Sohn. Dies gilt dabei auch für das Lied „Zum Ruhme der Familie“, leider. Der Refrain dieses Liedes war nicht schön. Irgendwie hat er es sehr seltsam gesungen, was mir nicht gefallen hat. Dies ist leider auf der CD nicht sehr viel besser. Da dies aber das einzige Lied war, das er zu singen hatte, blieb nicht viel Positives über seinen Gesang in Erinnerung. Er konnte gleich 3x im ganzen Stück zusammen mit seinem Sohn zeigen, dass das Lied nicht ihre Stärke ist, wobei es ein echter Ohrwurm wird, wenn man es öfter hört…
Schauspielerisch war er gut, allerdings eine Rolle, der ich nicht sonderlich viel abgewinnen kann. Er hat genau die gegensätzliche Entwicklung durchgemacht wie Anastasius und hatte am Schluss die Macht seinem Sohn übergeben, nachdem er selbst den vorherigen Papst umgebracht hatte, überließ er den Rest, mehr oder weniger, freiwillig seinem Sohn.
Letztendlich hat er mir nicht sonderlich gefallen, was aber vor allem an „Zum Ruhm der Familie“ lag, was ein schönes Lied ist, aber die beiden sehr komisch singen…

Richild: Eveline Suter
Die Frau von Gerold, die mitbekommen hat, dass ihr Mann Johanna liebt. Sie ist von Anfang an sichtlich eifersüchtig und verhält sich gemein gegenüber Johanna, was sie toll gespielt hat. Ihr Lachen dabei war richtig fies und sie hat ihre Geschichte bzgl. der Hochzeit glaubhaft verkauft. Sonderlich viel mehr hat sie auch gar nicht zu tun. Schauspielerisch war sie überzeugend, aber eindeutig keine sympathische Figur, die dann auch dem Normannenangriff zum Opfer fiel.

Lothar: Markus G. Kulp
Der Kaiser Lothar trat immer mal wieder auf und hat sich Rat von Anastasius und Gerold geben lassen. Hierbei hat er zum Glück meist auf Gerold gehört. Gesanglich ist er mir nicht aufgefallen. Als er dann wirklich auf Rom marschierte, musste er sich dem Papst unterwerfen, da scheinbar aufgrund eines Wunders die Tür des Doms geschlossen und geöffnet wurde. Allerdings schien er das recht locker zu nehmen, zumindest hat er sich wortlos dem Papst gebeugt. Schauspielerisch hat er gut mit den Soldaten zusammengespielt und war immer zwischen Anastasius und Gerold hin und hergerissen. Er hat eine solide Leistung erbracht, ist mir aber nicht irgendwie besonders aufgefallen.

Kleine Johanna: Doreen Sommer
Sie war ganz große Klasse. Ihre Stimme war sehr eigen, aber das machte sie charakteristisch, passte auch zur Rolle. Die Kleine, auch wenn sie gar nicht mehr so klein war, wenn sie neben ihrer Mutter stand, hat genial gespielt. Zuerst mit ihrer Mutter zusammen. Die beiden haben toll harmoniert. Bei „Boten der Nacht“ hat sie schön die Bewegungen des Anfangsritus mitgemacht. Als die beiden Raben dann kamen, hat sie auch toll mit den beiden zusammengespielt, sie nahmen sie hoch, wobei Doreen eine extrem gute Körperspannung haben musste, und trugen sie ein wenig herum. Als der Vater kam, hatte sie sichtlich Angst vor ihm. Sie und ihr Bruder versteckten sich. Auch mit dem kleinen Johannes hat sie schön zusammengespielt. Als sie an die Wand ihren Namen geschrieben hat, sah es so aus als wäre er wenig später nicht mehr dort. Sie hat überzeugend ihren Bruder dazu zu überreden versucht die Schulaufgaben zu machen. Als Aeskulapius dann da war, hat sie ihr Können offenbart und gleichzeitig Angst vor ihrem Vater gehabt. Wie schon angesprochen war das darauf folgende Lied „Wechselbalg“ schauspielerisch große Klasse von ihr. Wie sie immer wieder auf die Bühne geworfen wurde, an den Haaren auf die Beine gezogen und wieder zur Seite geschmissen wurde. Sie hat es so überzeugend gespielt, das war mehr als beeindruckend! Als sie in Dorstadt von Anastasius geprüft wurde, gab sie tolle, leicht vorlaute Antworten. Hierbei musste sie auch einen lateinischen Satz sagen, was sie toll machte. Besonders toll war ihre Antwort, warum die Frau dem Manne nicht überlegen war und sie hat das toll herübergebracht. Auch in der Domschule hat sie toll gespielt. Sie tat einem richtig leid als die Jungen sie einkreisten, mit Wasser übergossen und „per mulierem culpa successit“ wiederholten. Aber auch hier hat sie super gespielt. Letztendlich wurde sie von Gerold von der Bühne getragen und kam leider auch nicht mehr wieder.
Abschließend lässt sich sagen, dass sie wirklich großartig gespielt hat, man hat ihr jede Szene abgenommen und vor allem hat man nicht gemerkt, dass sie geschauspielert hat oder das auswendig gelernt hat, wirklich toll. Schade, dass sie beim Schlussapplaus nicht mehr auf der Bühne war, sie hätte es verdient. Respekt vor dieser großartigen Leistung!

Kleiner Johannes: Mark Möller
Auch er hat gut gespielt, wenn auch nicht ganz so hervorragend wie Doreen. Man hat ihm aber auch angemerkt, dass er Spaß dabei hatte. Seinen einen Text, bei dem er Johanna mit dem Schwert zu Boden gedrückt hat, hatte er leider so schnell aufgesagt, dass ich ihn nicht verstehen konnte. Mit dem Vater und seiner Schwester hat er gut zusammengespielt. Er hatte eindeutig mehr Spaß daran mit seinem Schwert rumzufuchteln als Lesen oder Schreiben zu lernen. Dass er sie Worte nicht Lesen oder gar verstehen konnte, hat man ihm komplett abgenommen. Später auf der Klosterschule saß er weit weg von seiner Schwester und war nicht deutlich von den anderen Kindern zu unterscheiden. Allerdings kam Aeskulapius bei ihm vorbei und meinte nur: „Du hast aber ein schönes Schwert gemalt, Johannes.“ und wuselte ihm dabei über die Haare, was sehr lustig war.
Alles in allem hat er die Rolle gut gespielt, toll Leistung!

Das Ensemble:
Das Ensemble war durchweg toll. Sie hatten einige Lieder wie „Im Namen des Herrn“ oder „Ewiges Rom“, was mir besonders gut gefiel. Sie hatten die verschiedensten Rollen von den Soldaten Kaiser Lothars und den Frauen bei Marioza über die Klosterbrüder sowie die Marktfrauen bis hin zum Volke Roms, das den Papst bewundert. Sie haben alle diese Rollen toll ausgefüllt. Einige hatten bei den Liedern auch die Solopartien, die mir gut gefallen haben.
Besonders hervorzuheben sind noch die beiden Raben, die immer aufgetaucht sind, wenn Johanna Hilfe brauchte. Sie haben sie beschützt und gehütet. Oft haben sie an der Seite getanzt, wenn sie nicht um Johanna herumgeflogen sind. Sie haben sich beide sehr toll bewegt und schön zusammen getanzt. Es hat Spaß gemacht den beiden zuzuschauen und sie zu beobachten, wenn sie aufgetaucht sind.
Mit den beiden ist auch meist die Heilige Katharina erschienen, die das Vorbild von Johanna war. Zusammen haben sie die heidnische und christliche Welt Johannas verkörpert und sie beschützt, was mir gut gefallen hat.
Im Ensemble ist mir vor allem Matthias Bollwerk aufgefallen, den ich aus seinem Notizblog über die Päpstin kannte. Er hat auch den erwachsenen Johannes gespielt, der allerdings nur einen abwehrenden Satz zu ihr zu sagen hatte vor der Hochzeit und dann starb. Dennoch ist er immer wieder im Ensemble hervorgestochen, ob als Magier auf dem Jahrmarkt von Saint Denis oder als Heiler beim Papst, der mit schnell aufgesagten Lateinischen Formeln den Papst hat heilen wollen. Leider hab ich da nicht ganz verstehen können, was er gesagt hat. Aber es machte Spaß zu verfolgen in welchen Rollen er immer wieder aufgetaucht ist. Er hat mir in allen seinen kleinen Rollen gut gefallen und seine Solopartien in den Ensembleliedern waren auch sehr schön.

Zum Abschluss möchte ich noch ein wenig zur Show an sich sagen:
Das Bühnenbild fand ich sehr schön. Das Meiste wurde über die Drehbühne gemacht, die auf der einen Seite eine Treppenkonstruktion hatte, die verschoben werden konnten und somit als Durchgang dienen konnten oder aber den Dom, den Jahrmarkt und ähnliches darstellten. Auf der anderen Seite war zu Anfang das Haus von Johannas Familie, danach das Kloster, das zusätzlich noch durch ein Kreuz, das von der Decke hing, kenntlich gemacht wurde oder am Schluss auch das Gefängnis. Es war zwar oft eine ähnliche Kulisse, aber durch das Drehen und kleine Änderungen konnte viel bewirkt werden, was mir gut gefallen hat. Allerdings hatte das Drehen manchmal einen kleinen Leerlauf zur Folge, was aber meistens nicht sonderlich groß aufgefallen ist.
Auffällig war, dass man nach einer Szene, wenn es dunkel geworden war, immer wieder gesehen hat wie die Leute, oft waren sie zuvor gestorben, von der Bühne liefen, was nicht so ganz passend war. Aufgrund der Stufen, auf denen sie oft gespielt haben, mussten einige von ihnen auch dort sterben, was sicherlich nicht ganz leicht, aber auch nicht schmerzfrei gewesen sein wird. Vor allem der Herr, den dieses Schicksal als erstes ereilt hat, ist kopfüber noch ein paar Stufen heruntergerutscht, als er ermordet worden war, was ziemlich schmerzhaft aussah. Ich hoffe die Stufen sind nicht so hart wie sie aussehen, sonst dürften dort einige blaue Flecken zu holen sein…
Schön fand ich, dass einiges an Latein Einzug in dieses Stück gefunden hat. Einige wichtige Sätze wurden übersetzt, andere sollten sich so ergeben. Einige sollte man wohl auch gar nicht verstehen, da sie so schnell gesagt wurden. Das Meiste war für mich allerdings verständlich und ich hab mich immer wieder gefreut auch mal was von meinem Studium anwenden zu können. Diesmal wurden die lateinischen Sätze sogar mit ins Booklet aufgenommen, was mich natürlich erfreut. Anzumerken hätte ich da nur, dass ich bei „Ewiges Rom“ immer „Roma aeterna“ statt „eterna“ bevorzugen würde, da das zweitere Italienisch ist und Latein für mich an dieser Stelle einfach sinnvoller klingt, aber das nur nebenbei.
Die Lieder an sich sind sehr schön, allerdings sind es nicht so viele wie noch bei Elisabeth – die Legende einer Heiligen. Das merkt man auch daran, dass relativ viel gesprochen wird. Mich hat vor allem im ersten Akt gestört, dass nahezu alle Lieder durch Sprechtext unterbrochen wurden und die halbe Szene mitten ins Lied verlagert wurde. Bei einigen Liedern ist das auch mal schön, aber bei einigen Liedern in Folge, fehlte mir dann mal das große Solo oder so etwas. Diese gab es dann wenigstens im zweiten Akt noch. Gut fand ich, dass sich einige Lieder wie „Wechselbalg“ oder „Zum Ruhme der Familie“ durch das Stück zogen und somit zu einem Leitfaden wurden. Besonders gefallen hat mir der Chor bei „per mulierem culpa successit“, die diese Zeile immer wieder wiederholt haben. Außerdem fand ich „Einsames Gewand“, „Hinter hohen Klostermauern“ und „Ein Traum ohne Anfang und Ende“ sehr schöne Soli. Von den Ensemblestücken haben mir „Jahrmarkt in Saint Denis“ und vor allem „Ewiges Rom“ gut gefallen. Bei letzterem find ich die Anspielungen auf die Republik und Kaiserzeit besonders schön. So wird Caesar durch „Du kamst, du sahst, du siegtest“ aufgegriffen und dann noch etwas bizarr vom „Burn out Syndrom“ seit Nero berichtet.
Während der Show hatte ich außerdem Ohrwürmer vermisst, dies musste ich aber schon nach Hören der CD widerrufen. Es gibt einige Ohrwürmer und tolle Lieder, allerdings muss man die meisten ein zweites oder auch drittes Mal gehört haben, weshalb ich glaube, dass die Lieder ihre volle Macht und ihren ganzen Glanz erst beim wiederholten Besuch entfalten werden, auch wenn sie beim ersten hören schon schön waren.
Zum Schluss lässt sich sagen, dass der Stoff der Päpstin meiner Meinung nach toll auf die Bühne gebracht wurde. An einigen Stellen hätte ich es mir auch anders vorstellen können und mehr Klarheit gewünscht, aber alles in allem ist die Umsetzung sehr gelungen und die Spotlight hat wieder ein tolles neues Musical mit schönen Liedern geschaffen und großartige Darsteller haben dieses Stück auf die Bühne gebracht.
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Kitti » 31.07.2011, 22:26:55

Danke für deinen schönen Bericht. Freut mich, dass es dir so gut gefallen hat. :)
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Elphaba » 01.08.2011, 03:38:00

Huh! Wiedermal ein sehr ausführlicher Bericht! Vielen Dank auch von mir! :)

Besonders schön finde ich, dass du auch auf die Leistungen der Kinder so intensiv eingegangen bist! :handgestures-thumbupright:
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Gaefa » 01.08.2011, 10:50:31

Elphaba hat geschrieben:Huh! Wiedermal ein sehr ausführlicher Bericht! Vielen Dank auch von mir! :)

Besonders schön finde ich, dass du auch auf die Leistungen der Kinder so intensiv eingegangen bist! :handgestures-thumbupright:


Eigentlich hatte ich versucht mich kurz zu fassen :oops:

Die gehören ja auch genauso dazu wie alle anderen und ich find es immer sehr beeindruckend wie die Kinder das hinbekommen, weshalb ihnen mindestens genauso viel Lob gebührt! Meiner Meinung nach hätten sie das solche auch beim Schlussapplaus verdient, aber dafür ging die Show wohl zu lange...
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon athosgirl » 01.08.2011, 23:34:52

danke für den tollen Bericht. In den Mittagsshows waren die Kinder immer noch beim Schlussapplaus dabei. Dann lags hier wohl wirklcih an der späten Stunde.
Wenn Mutter/Marioza von zwei Darstellerinnen gespielt wurde, stand das bei mir immer in der richtigen Reihenfolge - also müsste Petra Roth bei dir die Mutter und Eveline Suter Marioza gewesen sein

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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Elphaba » 02.08.2011, 01:02:34

Ja laut Jugendschutzgesetz dürfen Kinder ab ner gewissen Uhrzeit nicht mehr auf einer Bühne stehen. Daher sind die Kinder bei Les Mis oder König der Löwen auch nicht mehr beim Schlussapplaus dabei.... :(

Andererseits, bei Elisabeth und bei Mozart (da auf jeden Fall) meine ich mich daran zu erinnern, dass das Kind am Schluss noch beim Applaus dabei war... :think:
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Schreiberling » 02.08.2011, 17:15:31

Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, genauso wie die Auflagen für die Kinderbetreuung hinter der Bühne. In einigen Bundesländern muss dafür Backstage richtiger Aufwand mit Spiel- und Ruhemöglichkeiten geschaffen werden. Aber frag mich nicht, wer wo welche Regelung im Detail hat....Deutschland, deine Bürokratie...

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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Elphaba » 02.08.2011, 23:54:00

Hmm, aber Mozart und KdL waren/sind beide in HH... :think:

Aber ne eigene Betreuungsperson, die ununterbrochen hinter der Bühne bei den Kindern ist, war bei beiden Musicals Pflicht. Nur eben, dass sich der kleine Mozart verbeugen durfte und die Löwenkinder nicht. :(
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Nörri » 07.08.2011, 07:53:11

wow, was für ein erstklassiger Bericht ... ich kann dem Ganzen nur zustimmen,
vielleicht noch etwas hinzufügen, was ich bisher noch nie erlebt habe: als Norbert Conrads als Vater auf der Bühne stand, war ich drauf und dran auf die Bühne zu springen und ihm gehörig die Meinung zu sagen, man war ich geladen ... wie ging der denn mit seiner Tochter um, hervorragende Darbietung von ihm
jetzt freue ich mich auf die Dernier, habe tatsächlich im letzten Moment noch Karten ergattern können, und diesmal hätte Norbert Glück ... wir sitzen in der vorletzten Reihe, da wäre der Sprung auf die Bühne definitv zu weit ;-)
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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon armandine » 07.08.2011, 18:30:28

@Elphi: Das ist eine Frage der Uhrzeit, wenn eine Show vor 23.00 zuende ist (inkl. Applaus), dürfen sie es, danach nicht mehr. Das war jedenfalls die Erklärung, die ich von Peter Scholz (Produzent Päpstin) bekommen habe.

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Re: Die Päpstin, Fulda, 27.07.2011

Beitragvon Elphaba » 08.08.2011, 07:39:30

Ja, genau so hatte ich mir das auch gedacht. :)
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