Tanz der Vampire
- Palladium-Theater, Stuttgart -
- Sonntag, 31. Oktober ’10, 14:00 Uhr -
- Ein kleiner Bericht -
Wie könnte man Halloween würdiger begehen als mit einem Besuch bei „Tanz der Vampire“, besonders dann, wenn auch noch eine gute Chance besteht, Florian Soyka als neuen Grafen zu erleben?
Eine sorgfältige Analyse der Besetzungsliste versprach auch wirklich eine sehr spannende Show:
Graf von Krolock ---> Florian Soyka
Sarah ---> Joana Henrique
Professor Abronsius ---> Christian Stadlhofer
Alfred ---> Krisha Dalke
Chagal ---> Christoph Leszcynski
Madga ---> Linda Konrad
Herbert ---> Vanni Viscusi
Koukol ---> Stefan Büdenbender
Rebecca ---> Jeanne Marie Nigl
Tanzsolisten: Pierre Damen, Paula Ferreira, Ross McDermott
Gesangssolist: Christopher Busse
Tanzensemble: Brett Hibberd, Alan Kelly, Luisa Mancarella, Lieselot Meurisse, Sandra Milly, Helen Morris, Johan Vandamme
Gesangsensemble: Juliane Bischoff, Antje Eckermann, Tim Edwards, Laura Greer, Dennis Jankowiak, Miriam Lotz, Raphaela Pekovsek, Sven Prüwer, Linda Veenhuizen
Dirigent: Klaus Wilhelm
Mit entsprechend viel Vorfreude ging es in die Show
Zu dieser selbst kann ich nicht mehr viel sagen – nur, dass ich erneut darin bestätigt wurde, dass man sie einfach lieben muss
Da war das Publikum wohl überwiegend auch meiner Meinung, wie der begeisterte Applaus, die Standing-Ovations ab dem ersten Curtain Call und die vielen Lacher gezeigt haben.
Florian als Graf zu sehen war ja die Hauptmotivation meines Showbesuches. Und ich würde sagen: Erwartungen übertroffen! Insbesondere gesanglich muss er sich in keinster Weise hinter Jan Ammann verstecken, eine großartige Stimme und wahnsinnig passend für den Vampirgrafen! Bei „Gott ist tot“ hatte ich sogar einen Gänsehautmoment … Und wenn man sich überlegt, dass er die Rolle erst seit wenigen Wochen spielt und noch recht jung ist, und er sich daher womöglich noch steigern wird …
Sein Schauspiel war noch nicht ganz so flüssig und pointiert wie das von Jan, darüber hinaus hatte ich das Gefühl, dass Jan den Grafen etwas ironischer spielt. Auch seine Mimik ist noch ausbaufähig (verglichen mit Jan), aber ich bin sehr optimistisch, dass sich das mit mehr Routine in der Rolle auch noch verbessern wird
Einen netten Versprecher, der wahrscheinlich nur den Fans aufgefallen ist, hatte er auch drin: „Ich bin ein Nachtvogel – tagsüber … nicht zu erreichen.“
Alles in allem gibt er aber einen wundervollen Grafen und ich freue mich sehr darüber, ihn gesehen zu haben. Am liebsten dann in ein paar Monaten oder so noch mal
Auch habe ich mich darüber gefreut, mit Joana ein weiteres Stuttgarter Sarah-Cover erleben zu dürfen. Sie hat eine sehr schöne Gesangsstimme, hat z.B. bei den „Roten Stiefeln“ nicht so sehr geschrien. Ihre Darstellung hat mich an Senta-Sofia Dellipontis Sarah erinnert – das ist positiv Und sie war auch sehr süß mit Florian und Krisha zusammen
Christian und Krisha als Vampirjägerteam waren beide absolut göttlich und ich fand sie beide noch genialer als in meiner ersten Show. Und sie sind echt klasse aufeinander eingespielt – es macht einfach nur Spaß, ihnen auf der Bühne zuzusehen!
Der „neue“ Chagal Christoph ist schon … anders als Jerzy Jeske, aber ich denke, wenn er seine Aussprache noch ein bisschen perfektioniert (war teilweise ein bisschen schwer zu verstehen), dann ist er ein echt guter Chagal!
Linda als Magda war diesmal der absolute Wahnsinn – sie hatte nicht nur gesanglich noch mehr Power, als ich es bislang von ihr kannte, sondern war auch sonst richtig aufgedreht – hat mehr gekreischt und mehr gekichert und hat ihre letzten Zeilen bei „Geil zu sein ist komisch“ nicht normal gesungen, sondern gequietscht – war wirklich witzig
Unser Herbert Vanni gab nicht nur unglaublich witzig und gelungen den stockschwulen Grafensohn, sondern durfte auch gleich noch das 2. Nightmare-Solo übernehmen, nachdem laut einer Theaterangestellten alle anderen möglichen Nightmare-Solisten krank waren^^ Ich persönlich hätte es ja witzig gefunden, wenn Florian, der das Solo ja regulär singt, es diesmal als Krolock getan hätte – aber man kann ja nicht alles haben
Dass Stefan der „Koukol der Herzen“ ist, dürfte klar sein
Und die „neue“ Rebecca Jeanne Marie hat mich auch wirklich überzeugt, ich hatte den Eindruck, dass Chagal noch nie soviel Prügel einstecken musste wie unter ihrer Fuchtel^^
Fazit: „Wer mal Blut geleckt hat möchte mehr“ – da ist was dran Beim dritten Mal war ich wieder genauso überwältigt wie beim ersten Mal, und ich hoffe (bzw. bin mir recht sicher), dass es mich noch oft zu den Stuttgarter Vampiren verschlagen wird!