Ich bin da auch im Zwispalt. Einerseits wäre eine gesicherte Existenz toll, und so wie es momentan schulisch bei mir läuft, wäre ein Jura-Studium völlig im Rahmen des machbaren, und es wäre wohl ein Job, der mir sehr gut liegen könnte.
Andererseits habe ich oft das Gefühl, einfach in einen Probensaal mit abgestandener Luft zu gehören. Ich tanze seit ich 8 bin, spiele Theater, und möchte auch Gesangsunterricht nehmen. Meine größte Stärke liegt allerdings im Tanzen, was ich jedoch nicht professionell machen konnte (nicht mit dem miesen Turn-Out und den schlechten Füßen, geht für Klassisch gar nicht). Also bleibt Musical, und ich bin fasziniert davon. Ein Strohfeuer ist es gewiss nicht, ich bin Musicalfanatikerin seit Jahren.
Nur frage ich mich, ob es sich lohnen würde, für eine unsichere Karriere etwas einigermaßen Sicheres aufzugeben.
Beides zu machen, wäre natürlich ideal. Nur bin ich skeptisch, ob das möglich ist, und eure Beiträge haben mich in meiner Skepsis bestätigt. Mir wäre es egal, wenn ich auf Freizeit verzichten müsste, Rechtswissenschaft ist kein Bachelor-Studiengang, aber wahrlich dennoch keiner, bei dem man gute Zensuren aus dem Ärmel schütteln kann. Gesetze auswendig lernen muss man zwar nicht, Arbeit ist es dennoch. Ebenso eine Musical-Ausbildung. Eine Freundin macht ab dem Sommer eine Musical-Ausbildung, am Stadttheater habe ich einige Bekannte, die mir auch davon berichten konnten, und ein straffes Programm haben die auch. Geld ist auch so eine Sache, wann dann noch arbeiten? Nachts? Ich bins zwar gewohnt, nur 3-4 Stunden Schlaf zu kriegen, aber ich frage mich doch, ob meine Leistung da noch kontinuierlich gut bleibt.
Ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr ein paar Aufnahmeprüfungen machen. Die sind oft ja auch im Rahmen eines Workshops möglich. Wenn's irgendwo klappt, werde ich nur ein verdammtes Entscheidungsdebakel vor mir haben. Deshalb hoffe ich irgendwie, dass es eh nicht gelingt. Ob es sich mit so einer Einstellung überhaupt lohnt? Einerseits weiß ich, dass mich das Leben für die Bühne erfüllen würde, andererseits zweifel ich daran, ob ich gut genug bin, Engagements zu bekommen.
Instant-Ratschläge gibt es bei so etwas zwar nicht, aber ich würde mich freuen, noch ein paar Gedanken zu dem Thema zu lesen