Sodele, ich hab mir dann also heute Frankenstein angesehen!
Das erste Musical, zu dem ich völlig unvorbereitet gegangen bin - d.h. ohne mir vorher etwas anzuhören und ohne mehr über die Story zu wissen als das, was man eben so über Frankenstein weiß. Aus dem Grund fand ich den Anfang des Stückes auch etwas holprig, auch wenn die Figuren recht gut eingeführt wurden und immer eingeblendet wurde, in welchem Jahr und in welcher Stadt man sich gerade befand. Das Stück als solches hat mir (vielleicht auch, weil ich Wildhorn sehr mag) wirklich sehr gut gefallen, auch wenn mir irgendwie ein hübsches Solo von einer der Damen gefehlt hat. Es war insgesamt sehr Herrenlastig
Ich werde mir aber in jedem Fall auch mal die englische Version zulegen!
Die Inszenierung, sprich Bühnebild, Kostüme etc, an sich hat mir (besonders für ein Stadttheater in der Weltstadt Kleve
) sehr gut gefallen, nur die Beleuchtung fand ich nicht so gut gelungen, weil oft von hinten beleuchtet wurde und man so die Gesichter nicht sehen konnte. Die Beleuchter hatten wohl auch noch ein paar Probleme mit den "Suchscheinwerfern", aber das sind vermutlich Premierenpannen
Was leider eine deutlich störende Premierenpanne war, waren die Tonprobleme: Relativ oft waren Mikros nicht offen, dann zu lang offen, so dass es störende "Windgeräusche" gab wenn die Darsteller mal was schneller unterwegs waren, es rauschte und knackte (worunter besonders die Darstellerin der Elisabeth, Vera Domik, zu leiden hatte) - keine Ahnung ob sowas an zu vielen Mobiltelefonen im Theater liegen kann, also dass die Funkverbindung gestört wird... In jedem Fall war es wirklich schade, da ich die gesangliche Leistung der Darsteller wirklich klasse fand!
Besonders gefallen haben mir Stefan Haberkorn als Frankenstein (und gleichzeitig Regisseur) und Zoryna Khayet als Agatha, von der ich gerne mehr gehört hätte. Thomas Placzek fand ich als Monster leider relativ blass. Die Rolle hätte man noch mit mehr Leben und Ausstrahlung füllen können.
Leider ist das Publikum am Ende nicht so "vor Begeisterung übergeschäumt", wie man es den Darsteller vielleicht gewünscht hätte. Aber ich denke das Musical an sich wäre schon etwas, was bestimmt auch an anderen Stadttheatern gut laufen würde.
Ich hatte es glaub ich auch schon erwähnt und muss leider dabei bleiben, dass ich die Ticketpreise für zu hoch halte, wenn ich bedenke, was ich anderswo für weniger bekomme. Aber insgesamt lohnt es sich schon, es anzusehen, falls morgen noch jemand spontan hin möchte - dann hoffentlich auch ohne Tonprobleme